Bergulme mit Spannrücken

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Neumi
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Bergulme mit Spannrücken

Beitrag von Neumi » 10.09.2014, 20:16

Guten Abend, ich hätte da mal ne Frage. Es geht um Bergulme mit leichter Spannrückigkeit. Mal abgesehen davon, dass es schwierig ist einen Rückenring sauber freizulegen (wegen der "Täler" in den Ringen). Wie verhält es sich mit Spannungsspitzen in den am höchsten liegenden Ringabschnitten? Nach der Theorie sollte der Rückenring gleichmässig sein und kein Berg- und Talfahrt aufweisen; aber: der Baum bricht ja deswegen nicht (siehe Hölzer, wie die Hainbuche, die gerne mal nen spannigen Rücken haben, bzw. Hölzer, die genetisch bedingt meistens spannrückig wachsen - scheint ja also doch Sinn zu machen). Also scheint die Holzstruktur doch so aufgebaut zu sein, dass die Spannung gleichmässig verteilt wird. Ja und jetzt ist mal Theorie-Ende und viel mehr Erfahrungen mit solchen Hölzern gefragt. Ich hoffe, dass ich mich verständlich ausgedrückt habe, wenn nicht wird nachgebessert ;)
Danke schon mal und viele grüsse - Neumi
Zuletzt geändert von Neumi am 10.09.2014, 22:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Spanmacher
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Re: Bergulme mit Spannigrücken

Beitrag von Spanmacher » 10.09.2014, 20:56

Ich habe eine -bisher- einmalige Erfahrung mit Spannrücken. Und die ist ausgesprochen positiv. Sie betrifft einen Berg-Ulmen-Stave aus dem Bregenzer Wald.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Bergulme mit Spannigrücken

Beitrag von killerkarpfen » 10.09.2014, 20:57

Den Begriff spannigrückig kenne ich nicht (Bildungslücke ;D ).

Ich gehe nun mal davon aus, dass es Wellen sind. Sind nun diese Wellen längs also Buckel die ein Auf und Ab des Bogens bedeuten?
Oder sind sie quer, dass die Seiten höher sind als die Mitte? So eine Art Dachrinne.

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Re: Bergulme mit Spannigrücken

Beitrag von Spanmacher » 10.09.2014, 21:19

Meines Wissens zieht sich Spannrückigkeit längs über den Bogenrücken. Dabei können die Erhebungen sich an jeder Stelle befinden und sie müssen auch nicht geradlinig verlaufen.
"Wellen", die quer zum Rücken verlaufen, hatte ich mal bei einer Eberesche. Der Bogen lebt auch noch.
Bei Hainbuchen tritt das öfters auf. Die neigen sehr dazu.
Ich finde, dass es interessant aussieht.
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Re: Bergulme mit Spannigrücken

Beitrag von Neumi » 10.09.2014, 22:20

Hallo Spanmacher und welches Werzeug nimmst Du um den Rückenring auch in den "Tälern" sauber freizulegen? Oder lässt Du da einfach Reste vorm vorherigen Ring drin? (was optisch sicher nicht so toll aussieht).
Und für den Killerkarpfen mal ein Beispiel für nen heftigen Spannrücken http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=16&t=20055&hilit=hainbuche
Grüsse - Neumi
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Re: Bergulme mit Spannigrücken

Beitrag von killerkarpfen » 10.09.2014, 22:33

Igitt

Danke

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Re: Bergulme mit Spannigrücken

Beitrag von Benedikt » 10.09.2014, 22:38

Schwanenhalsziehklinge ;)
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Re: Bergulme mit Spannrücken

Beitrag von Neumi » 10.09.2014, 22:54

An die Schwanenhals-Ziehklinge hat ich auch schon gedacht, die iss aber für so einen Rücken wie bei der Hainbuche im Beispiel meiner Meinung nach auch nur suboptimal. Noch jemand ne andere Idee - es gibt hier ja genug Leute, die solche Hölzer schon bearbeitet haben.
Grüse - Neumi
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Re: Bergulme mit Spannrücken

Beitrag von skinwalker » 11.09.2014, 06:52

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(Tyler Durden)

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Re: Bergulme mit Spannrücken

Beitrag von Spanmacher » 11.09.2014, 07:24

Bislang kam ich mit der Schwanenhals-Ziehklinge zurecht. Ich hatte allerdings auch nicht so krasse Fälle.
Das von Skinwalker gezeigte Werkzeug scheint mir sehr interessant für solche Anwendungen.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Bergulme mit Spannrücken

Beitrag von killerkarpfen » 11.09.2014, 07:40

Ebenfalls nicht "so krasse Fälle" habe ich mit einem ganz normalen Hohlmeissel einem abrunden Schnitzmesser gelöst. Es ist sehr scharf und ich habe nur von Hand gearbeitet. Das waren allerdings Vertiefungen nach einem Ast. Auch liess ich je nch dem etwas vom oberen Jahrring zum Ausgleich zurück.

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Re: Bergulme mit Spannrücken

Beitrag von Chilly » 11.09.2014, 07:46

Das Teil von Skinwalker ist sicher optimal, ich komme mit einer Schwanenhals-Ziehklinge und zusätzlich einem halbrunden Schnitzmesser auch gut zurecht.

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Re: Bergulme mit Spannrücken

Beitrag von Chirion » 11.09.2014, 08:56

Kärcher oder Hornmesser.

Hornmesser stellst du aus einem Hornstreifen her indem du eine Seite zur Klinge schleifst. Ist nicht schneidhaltig muss daher beim Arbeiten zwischendurch immer mal nachgeschliffen werden.
Vorteil des Hornmessers: Vor allem bei frischem Holz kann mann damit den Bast aus allen Unebenheiten rausbekommen ohne das Holz zu verletzen.
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht

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Re: Bergulme mit Spannrücken

Beitrag von Neumi » 11.09.2014, 10:02

Guten Morgen und vielen Dank für die zahlreichen Antworten :) . Da werde ich wohl mal mit der billigsten Variante (Schwanenhals-Ziehklinge) anfangen und mal schaun, wie ich klar komme.
Grüsse - Neumi
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Re: Bergulme mit Spannrücken

Beitrag von Beblibrox » 11.09.2014, 10:23

Bei Ulme hab ich schon gute Ergebnisse mit feiner Stahlwolle und Spiritus erziehlt.
Die Reste des Basts sind weg, der Spiritus verflüchtigt sich spurlos.
Gruß
BBX

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