Angularbogen aus Eibe

Themen zum Bogenbau
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Bowster
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Angularbogen aus Eibe

Beitrag von Bowster » 07.10.2014, 22:37

Ich versuche mal wieder ein Bogenbauprojekt zu begleiten, in diesem Fall ist es meine Absicht einen Angularbogen ausGarteneibe zu bauen. Ausgangsmaterial: siehe Foto
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DSC04444.JPG

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ralfmcghee
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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von ralfmcghee » 07.10.2014, 22:48

Ui, hau rein, damit wir von Deinen Erfahrungen profitieren können. Um ehrlich zu sein: ich habe so etwas ähnliches aus Robinie herumliegen und war bisher der Meinung, dass so ein Knick im Ast einen tollen Reflex abgibt. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, wie ich so etwas tillern könnte. Da scheint mir ein Angularbogen womöglich eine interessante Option zu sein.

Ich bin schon gespannt auf Deinen Bogen.

LG
Ralf
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
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Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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jetsam
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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von jetsam » 07.10.2014, 23:08

Und wenn das, bei Dir wider Erwarten - nicht funktioniert, dann ist das natürlich trotzdem auf jeden Fall ein Angularbogen in dem Stecken!, sieht man doch. 8) ;D
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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von killerkarpfen » 08.10.2014, 21:10

Machst Du da nicht besser einen Boomerang draus? ::) :-X :-X :-X

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zwirn
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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von zwirn » 08.10.2014, 23:32

Die Platten sind 30cm lang?

LG Zwirn
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!

Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von the_Toaster (✝) » 08.10.2014, 23:44

Mein Vorgehensweise wäre folgende:

Den Wurfarmbereich zu beidseitig flachen Latten hobeln.
Auf dem Rücken Sehne aufkleben und auf dem Bauch Horn.
Natürlich mit ordentlich Reflex in den Armen.
Die Sehne sollte auch über den Griff hinaus gehen...
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Bowster
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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von Bowster » 09.10.2014, 07:37

@Zwirn: korrekt
@Toaster: mal sehen, will es zuerst mal ohne Sehne probieren, vor allem will ich den Rücken nicht hobeln.

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Bowster
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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von Bowster » 09.10.2014, 10:44

Bin jetzt doch am Überlegen, ob ich es nicht vielleicht doch versuchen sollte Toasters Vorschlag umzusetzen, den Bogenbauch plan zu hobeln und einen Sehnenbelag zu applizieren.
- was mir dabei Sorgen macht, nach dem plan hobeln habe ich ja keinen durchgehenden Rückenring mehr, wenn ich das Ganze dann noch biege, und zwar nicht nur ein bisschen: kann das gut gehen?
- dann sollte der Bogen ja vor dem Sehnen aufbringen ja auch schon einigermassen sauber getillert werden, ohne durchegehenden Ring, ich weiss nicht.

wäre jetzt sehr dankbar für Erfahrungen, ob da überhaupt eine nennenswete Erfolgsaussicht besteht.

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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von Chirion » 09.10.2014, 11:22

Vor der Sehne brauchst da gar nix tillern, sondern lediglich die Wurfarme auf gleichmäßige Dicke (ca 5-6mm) bringen. Dann beim aufbringen der erste Sehenschichte die Wurfarme anständig reflex vorspannen. Nach einer Trockenzeit von einem Monat ( die du nutzen kannst um dir Bilder ägyptischer Komposits z. b. hier anzuschauen) kannst den Rahmen dann mal grob tillern. Dann das Horn und die zweite Sehenschichte drauf und noch mal gut 3 Monate Trocknungszeit. Gibt einen einzigartigen Bogen.
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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von the_Toaster (✝) » 09.10.2014, 11:31

Das geht schon.
Du benutzt den Ast ja nur als Rahmen für das Horn und die Sehne.
Da brauchen die Wurfarme nur ein paar mm dick sein.
Das biegt dann sehr gut.
Wenn Du unsicher bist, kannst Du die Wurfarme, wenn Du sie runter gehobelt hast, mit Dampf biegen.
Beachte, dass die Sehne bei der Trocknung einen zusätzlichen Reflex erzeugt.
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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von Bowster » 09.10.2014, 11:31

@Chirion: ja, von Horn war bisher gar nicht die Rede, sondern nur von einem Sehnenbelag, Eibenkern ist ja eigentlich auch sehr druckstabil.
Wie dicK würdest Du in diesem Fall die Wurfarme lassen, das Ziel was die Leistung angeht, wäre +/- 50#.
bzgl der gleichmässigen Dicke, wenn ich nicht Pyramidal bauen will, dann wäre doch wahrscheinlich auch ein Dickentaper angesagt.
-verstehe ich das richtig, daß Du empfiehlst die Sehne aufzubringen, ohne daß ich die Eibe vorher durch Dämpfen in Form bringe?

@Toaster: das Biegen mit Dampf hatte ich ohnehin vor, und Du meinst, das funktioniert auch ohne intakten Rücken?

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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von Chirion » 09.10.2014, 11:52

Wenn du ohne Horn arbeiten willst wirds wahrscheinlich schwierig, denn gedämpfte dynamische Recurves, und von nix anderem reden wir hier sind in der Regel nicht stabil und gehen unter Belastung gern in die Ausgangslage zurück. Mit einem entsprechend dicken Sehnenbelag (mindestens ein drittel der Wurfarmdicke) könnte es allerdings funktionieren und der Eibenkern machts ev. druckseitig mit.

Bei der Menge Sehne die da dann drauf ist, ist allerdings mehr als der halbe Weg zum vollwertigen Komposit schon gegangen und das bisschen Horn macht im Aufwand gar nicht mehr so viel Unterschied.

Mit Horn am Bauch andererseits brauchst da gar nix dämpfen weil die verbleibenden 5mm Holz lassen sich auch ohne Dämpfen gut reflex ziehen und die Sehne tut beim Trocknen dann das übrige.
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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von Bowster » 09.10.2014, 12:26

Ok, das kann ich für mich so schnell nicht entscheiden, da muss ich mir ein wenig Zeit geben.

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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von Snake-Jo » 09.10.2014, 14:54

@Chirion und Toaster: Ich bin ja sehr enttäuscht von euch...
Ihr seid doch auch schon länger dabei und nun die ganze Chose mit Horn und Sehne und so.... ;D

Habt ihr nicht mehr den Hasel (o.k., mit Facing) von Morton im Kopp?
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=16&t=14716&hilit=Hasel+Angularbogen#p246262

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Re: Angularbogen aus Eibe

Beitrag von Felsenbirne » 09.10.2014, 15:02

sag mal Jo wie kann man sich solche alte Threads merken???
Ich glaub ich bin senil ???
Gruss Matthias

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Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller

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