Eine Esche, was nun?

Themen zum Bogenbau
Fogh
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Eine Esche, was nun?

Beitrag von Fogh » 16.01.2015, 18:39

Hallo miteinander!

Seit ein paar Wochen lese ich hier mit und bin begeistert von all den tollen Arbeiten, die hier präsentiert werden und den vielen nützlichen Tipps und Erfahrungen, die hier gegeben und geschildert werden. Ich schieße selbst schon recht lange Bogen, mit dem Bogenbau befasse ich mich jedoch erst seit kurzem – mein Erstlingswerk aus Hasel ist gerade noch in der Mache.

Nun hat es sich aber doch recht rasch ergeben, dass ich an eine Esche kam, die nun in drei Stammabschnitten von etwa 2,10 m und Durchmessern von min. 13 cm bis max. 20 cm in der Garage liegt und gespalten werden will. Da ich gänzlich unerfahren bin, würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir einige Tips dazu geben könntet... Wie würdet ihr vorgehen? Ansägen? Axt in die Stirnseite mittig mit dem Hammer treiben und dann mit Keilen seitlich durcharbeiten? Was für Keile sind am besten? Ich hab noch keine da und bin für Empfehlungen dankbar. Kann man die theoretisch einfach aus Hartholz selbst zusägen oder hält das nicht genug aus? Oder doch sägen? Ich bin total unsicher und habe Bedenken, es total zu versauen.

Ich hänge mal drei Fotos an, auf dem einen sollten die Ringe ganz gut zu erkennen sein. Taugt diese Esche überhaupt zum Bogenbau? Wo würdet ihr beim Spalten ansetzen?

Viele Fragen... bin fast ein wenig aufgeregt ;-)
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Benedikt
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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von Benedikt » 16.01.2015, 18:45

Schönes Holz!
So spalten, dass die rauskommenden Stücke nicht seitlich krumm sind.

Keile kannst du aus Hartholz sägen, sind aber evtl. nach den drei S6tämmchen wieder aufgebraucht ;)
Für den Anfang reicht es aber.
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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von Spanmacher » 16.01.2015, 19:20

Ich hatte Kunsdtstoffkeile. Die haben nichts getaugt.
Ich ging dann in den Carport und habe mir das Brennholz angeschaut. Dann habe ich mir ein paar große Eichenscheite mit in die Wewrkstatt genommen und daraus Keile angefertigt. Das war vor mehr als einem Jahr. Seitdem taugen die.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von RudBoy » 16.01.2015, 19:26

Hallo!

Ich spalte immer mit Axt, Hammer und Keilen (derzeit noch aus Kunststoff...sind bald am Ende...dann aus Metall ;) )
mittig durch den Kern und von Oben nach Unten.
Versiegeln nicht vergessen!

Gruß
LG Rudi
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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von RudBoy » 16.01.2015, 19:27

Und das Holz sieht gut aus :D

LG
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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von Fogh » 16.01.2015, 19:28

Ok, danke euch. Ich dachte eben auch unser Brennholz, ich werde es morgen mal versuchen aus dem Buchenholz Keile zu bauen...

Von oben nach unten!? Ok, danke auch für den Hinweis.

Die Esche sollte nach dem Spalten entrindet werden, oder?

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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von Benedikt » 16.01.2015, 19:42

Jap, schön vorsichtig mit dem Ziehmesser entrinden.
Bloß nicht das Holz verletzten, dann kannst du gleich den ersten Jahresring als Bogenrücken nutzen.

@RudBoy: Nimm lieber diese Holzkeile mit Aluspitze und Ring oben.
Damit arbeiten ich und mein Vater seit nunmehr 10 Jahren im Wald, die Dinger haben schon 50cm Robinien aufgespalten (dann halt nicht mit Fäustel, sondern mit nem 5kg Spalzhammer und ordentlich Schmackes :P )
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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von tom.smile » 16.01.2015, 19:44

Hallo Fogh,

schöne Esche. Bin ein wenig neidisch. :D

Ich spalte immer mit mehreren Äxten.

Erst eine Axt in die Stirnseite und dann den Spalt wechselseitig erweitern.

Dabei steckt eine Axt im Spalt, die zweite Axt wird auf der gegenüberliegenden Seite des Spaltes als Keil angesetzt
und mit der dritten Axt (der Rückseite) eingeschlagen. Dabei fällt meist die erste Axt von allein wieder raus. Dann das ganze Spiel
auf der gegenüberliegenden Seite wiederholen bis du durch bist.

Die dritte Axt kann natürlich auch durch einen Hammer ersetzt werden.

LG Tom
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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von RudBoy » 16.01.2015, 19:45

Wenns schneller gehen soll mit trocknen runter mit der Rinde :) Bei Esche denk ich kein Problem. Und wenn der erste Ring unter der Rinde was taugt kannst ihn gleich als Bogenrücken verwenden! Erspart viel Arbeit ;)

LG
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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von Heidjer » 16.01.2015, 19:47

Ja, sieht nach fetter Grasesche aus, ich würde mit den dünnsten Stamm anfangen und den halbieren. Ich persöhnlich spalte immer von unten nach oben, hier im Forum wird aber immer das Gegenteil propagandiert, macht man es Richtig geht beides gut.
Wichtig ist in jeden Fall, jeder Spalt, auch beim Vierteln oder Sechsteln, muß mittig durch den Markkanal gehen, ist man auch nur eine halbe Jahrringbreite neben dem Markkanal läuft der Spalt unweigerlich aus der Richtung. ;)
Ich setze zum Spalten immer ein altes Fleischerbeil vom Flohmarkt ein, bei 20cm Durchmesser, reicht aber auch ein gewöhnliches Beil mit einer Schneidenlänge von wenigstens 12cm für den ersten Spalt. Die Klinge so ansetzen, dass der Markkanal halbiert wird und das andere Ende der Klinge gerade noch einen Stammrand (die Rinde) erreicht, die gegenüber liegende Seite spaltet in dem Fall immer sauber mit, nie die Klinge nur in die Mitte des Stammes eintreiben, ein Spalt soll immer vom Rand zur Mitte laufen. ;)

Holzkeile aus Hartholz zum weitertreiben des Spaltes funktionieren gut, nur verschleissen sie schnell, darum ein paar mehr sägen und sie dabei ruhig etwas schlanker lassen.

Also. Klinge sauber ansetzen und langsam mit einen Hammer eintreiben bis das Holz spaltet, dabei die Klinge immer am Stammrand zuerst eintreiben, wenn der Spalt sich auftut, vor der Klinge einen Keil einsetzen und den versuchen quer durch den Stamm zu treiben, tut sich ein Spalt auf der Gegenseite auf dort einen Keil ansetzen und den in die Gegenrichtung treiben. Lieber die Keile in engen Abstand einsetzen als in zu großen Abstand, so kann man die meisten Stämme zügig und schnell spalten, Ulme ausgenommen, da muß man bei fast jeden Spalt erst die schräg laufenden Holzfasern mit einer Säge, Fuchsschwanz oder Japansäge, durchtrennen. ;)


Gruß Dirk
Zuletzt geändert von Heidjer am 16.01.2015, 19:50, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von Benedikt » 16.01.2015, 19:49

Das Problem ist bei Esche eher, die Rinde drauf zu lassen.
Dan zerfressen dir ruckzuck ein paar nette Gesellen die ersten Jahresringe, außerdem geht trockene Eschenrinde echt bescheiden runter.

Heidjer hat geschrieben: Ich persöhnlich spalte immer von unten nach oben,

Dito

Heidjer hat geschrieben: Ulme ausgenommen,

Stimmt, für den fetten Ulmenstamm hab ich ganze 15 Minuten gebraucht ::)
Sch***zeug :P
Was das Spalten angeht....
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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von apaloosa » 16.01.2015, 19:58

Spalten von oben nach unten?? Ich habe in Erinnerung, spalten so wie der Baum gewachsen ist, sagt Rabe immer!!

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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von inge » 16.01.2015, 19:59

Nee, wie der Vogel sch...t .
lg
inge
Am Ende stellt sich die Frage:
Was hast du aus deinem Leben gemacht?
Was du dann wünschst getan zu haben, das tue jetzt.
( Erasmus von Rotterdam )

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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von Benedikt » 16.01.2015, 20:01

Ja, hier wird immer gesagt, von oben nach unten.
Geht mMn ebenso gut wie von unten nach oben, wenn man alles richtig macht.
Ich hab als Kind gelernt, von dick nach dünn, und mir ist noch nie ein Spalt deswegen ausgelaufen.
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Re: Eine Esche, was nun?

Beitrag von Blacksmith77K » 16.01.2015, 20:08

...möchte nur eben die Frage in den Raum werfen, warum die Stämme nicht mit der Kettensäge halbiert werden?! Dann aus den beiden Hälften jeweils EIN Stave rausschneiden.

Jeder Stamm unter 25cm Durchmesser hat übrigens genau 2 gute Staves. ;)
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

76" Yew Warbow (ELB) 135#@32"
74" Yew Warbow (ELB) 105#@32"



...and several yew warbows...

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