Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

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JuergenM
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 26.02.2015, 16:17

Ich habe heute wieder mal 2 Stündchen am Bogen rumgekratzt und so langsam komme ich auch weiter, obwohl sich die Decurves noch nicht so richtig biegen. Das Zuggewicht liegt derzeit bei 25" knapp über 40#. Man könnte sicherlich schneller arbeiten, aber ich hab immer Angst, dass ich zuviel wegnehme und so dauert es eben ein klein Wenig länger. ::)
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen,oder in der Ruhe liegt die Kraft ;D
7 T Standhöhe.jpg
Standhöhe jetzt bei ca. 12 cm
7 T Auszug 15 Z.jpg
Auszug 15"
7 T Auszug 20 Z.jpg
Auszug 20"
7 T Auszug 25 Z.jpg
Auszug 25"

Die Standhöhe liegt derzeit bei 12 cm, allerdings ist da von Vorspannung noch nicht soviel zu merken, da muss wohl noch ein bißchen dazu.

@ Benzi
Wie sieht es denn mit der Vorspannung bei deinem Bogen aus?

@ Hunter
Ich habe auch schon überall gesucht, sogar auf amerikanischen Seiten, obwohl ich fast kein Englisch kann ::) , und habe auch dort nichts gefunden. Auf diesen Bogentyp wird so gut wie nirgends eingegangen. Wenn du Lust hast, kannst du ja auch mal einen Zwischenstand Posten.

Morgen soll es dann er einmal weitergehen.
Gruß Jürgen

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benzi
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von benzi » 26.02.2015, 17:11

sowohl die agyptischen Funde, wie auch nahezu alle afrikanischen Decurvebogen arbeiten ohne Sehnenkerbe und mit den, in meinem Bauthread beschriebenen, Knoten... die verhindern ein Abrutschen sehr gut und die Sehnenlänge und damit die Vorspannung, läßt sich super und stufenlos einstellen...

hier hast Du halt ein native american Original mit Sehnenkerben... aber ohne die Originalsehne.... aber auch in diesem kulturellen Bereich sind mWn Sehnen mit zwei festen Öhrchen sehr selten...

die Vorspannung biegt den Bogen fast garnicht, sondern staucht nur die Decurves... den Zusammenhang zwischen Vorspannung und Schusseigenschaften konnte ich nur wenig testen, mehr Vorspannung ergib ein angenehmeres Schussgefühl, soviel kann ich sagen...

langsam ist gut! ich war da viel zu schnell in diesem Stadium!

liebe Grüße benzi
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von hunter » 26.02.2015, 18:01

@ Juergen

Zwischenstand ist bei mir noch nicht viel, hab den Sap vor 4 Tagen abgeschnitte...entrindet..und
einen Tag später die Rohform gearbeitet und die Decurves eingebogen.
Bei Hartriegel mach ich sowas immer wenn er noch ganz frisch ist , je trockner desto schwerer
wird das.
Wenn ich mir deinen Bogen bei 25 " Auszug anschaue ..wow...ich drück dir mal die Daumen.

Gruß...hunter

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Straight Flight 63 » 26.02.2015, 21:35

Entschuldigung ; jetzt hab ich das erst geshen..das ist ein Decurve Bogen !! Klasse gemacht ! Bravo !

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Firestormmd » 27.02.2015, 07:38

Ich würde ja sagen, dass die Decurves viel kürzer und knackiger ins Holz gebogen werden müssen. So hast du insgesamt mehr Biegebereich und kannst mehr Auszug rausholen. Auf deinen ersten Bildern sieht man ja, dass die Recurves zusammen fast 1/3 des Bogens ausmachen und sehr langsam rumkommen. Dann kommt noch ein 1/3 Griff und 1/3 Biegebereich. Ich denke, dass die Recurves auf 10-15cm richtig schnell auf 45° gebogen werden sollten. Denn bei deinem Auszug biegen die im Prinzip jetzt schon garnicht mehr, sondern werden wieder langgezogen.

Grüße, Marc
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von benzi » 27.02.2015, 09:06

nunja.... Jürgen hält sich an ein Original soweit das mit den Angaben möglich ist und das finde ich toll! auch wenn da dann nicht auf Anhieb die super Leistung bei rüberkommt...

nur zur Ergänzung hier nochmal die ganze Bandbreite der Decurves, ihre Länge und ihre Radien

Afrika
deflexspektrum.jpg
Quelle

Ägypten
sap2015zb.jpg
Quelle

vllt findet sich ja doch noch rigendwo ein Bild im Vollauszug....

liebe GRüße benzi
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Firestormmd » 27.02.2015, 10:18

Ich meine das so, wie auf den unteren Bildern. Der Recurve-Bereich ist dort relativ kurz. Der 2. Bogen oben geht mehr in Jürgens Richtung. Ich will nicht sagen, dass es momentan falsch ist, sondern wie ich es machen würde. (Oje, bin ich jetzt im Zugzwang?)

Grüße, Marc
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Chirion » 27.02.2015, 11:22

Das sieht ja wirklich schon sehr gut aus, von den wirkenden Kräften her wird es schwierig werden die Decurves zu weiterer Biegung anzuregen ohne dass sie schon zu früh biegen. Wenn du den Auszug weiter verlängern willst bleibt jetzt nur noch der Griff und die inneren Anteile der Wurfarme, das ist auch mit weniger Risiko behaftet. Du kannst versuchen die Biegung nun mehr in Richtung Griff zu verlagern da ist noch was drin.

7 T Auszug 25 Z.jpg


Hier die Auswirkung wenn der Griffnahe Bereich nur ein wenig mehr biegt, in der Montage habe ich die Biegung des äußeren Teils des Wurfarmes nicht verändert und man sieht die starke Auswirkung auf den Auszug
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden

Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 27.02.2015, 11:40

Ich werde nachher wohl mal sehen, dass ich beim oberen WA (rechts), im Bereich um dir 3 rum, die Biegung noch ein bisschen besser machen kann. Danach schaue ich mal, was noch so geht. Zuggewicht hat er ja noch genug, da ich kann noch ein bisschen schwächen. Ob ich aber auf 28" Auszug komme, sehe ich im Moment noch nicht. 26 oder 27" sollte es fürs erste aber auch reichen, ist ja immerhin nur ein Test. :)
Danke für die Tipps.

@Firestommd
Nach dann Marc, haut rein, und denk dran 112 cm. ;D
Wenn ich das Bild vom Original jetzt so mit meinem Bögelchen vergleiche, würde ich das Dämpfen der Decurves wieder so machen, aber die Biegung nicht so schnell in Griffnähe bringen, wie ich es gemacht habe. Wahrscheinlich kann man die Decurves dann besser zum Mitbiegen bringen.

Gruß Jürgen

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von hunter » 27.02.2015, 13:00

@Juergen

so wie ich das im Moment sehe würde ich mich mit 26 " zufrieden geben...das is schon für den kurzen Bogen
ein super Auszugswert..sind ja mehr als die Bogenhälfte. Wär schade wenn er auf die letzen cm schlapp
macht. Ob er 28" auf Dauer verträgt ist auch so ne Sache.

@ Benzi

den Knoten den du bei deinem Bogen angewendet hast..hält der auch noch wenn die Sehne fast in Verlängerung
der Bogenenden verläuft ? oder zieht er sich runter ?..hast du mal ne genau Anleitung wie er gebunden wird ?

Gruß...hunter

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von benzi » 27.02.2015, 14:06

oben
sap2015j.jpg
und der Text von Alain Sunyol dazu:
easy to demonstrate but difficult to explain with words:the lower tip with the string tied with a simple knot or an archer's knot ha to rest on the ground. hold the bow in your left hand and th long string in your right. Bend the bow with your left knee. go round the top tip twice with the string,make sure it's tight enough (bracing height correct) Pass the lose string under the tight string , mahe an other turn and atight knot; then wind the spare string around the upper limb.
edit: Text herausgehoben, war zu flau. LG, Jo

unten die afrikanische Doppelschlaufe
tut3.jpg

ab welchem Winkel und bei welchem Zuggewicht die sich lösen könnten, kann ich nicht sagen, bei mir halten sie gut

Ich war eben ne Runde schiessen mit dem Wamarungu.... erhöhte Vorspannung wirkt sich so gut wie nicht auf die Leistung aus... (das bezieht sich natürlich auf einen Bogen ohne starken Reflex im Mittelteil)

liebe Grüße benzi
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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von hunter » 27.02.2015, 14:56

@ Benzi

danke für die Bilder...und was deine erhöhte Vorspannung betrifft, so glaube ich
das sie bei diesem Bogendesign eher kontraproduktiv ist. Geringe Standhöhe, gerade
das die Sehne eben noch Spannung hat, bringt für den Pfeil mehr Energie. Ist nur ne Überlegung.

@ Juergen

sporry das ich deinen Thread mal kurz für den Sehnenknoten missbraucht habe.

Gruß...hunter

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von JuergenM » 27.02.2015, 18:21

So, ich habe fettich !!!
Ich habe mich dazu entschlossen, es bei einem Auszug von 26" zu belassen. Meiner Meinung nach reicht das für den kurzen Stengel vollkommen aus und wenn man die Biegung sieht, ist das eh ein wenig verrückt.
Außerdem, wer weiß denn schon für wen der Bogen im Buch gebaut wurde, vielleicht für einen nicht ganz so großen Indianer, für einen der nur ganz kurze Arme hatte, für einen Hessenzwerg, oder, oder, oder ....., wer weiß wer weiß. ;D ;D >:)

Auf jedem Fall sind das jetzt erst einmal die letzten Bild vom Bogen, der Rest folgt bei der Präsi.
Wie gesagt Auszug 26" Zuggewicht ca. 45# und die ersten 50 Pfeile sind auch schon geflogen. Es ist zwar keine Schießmaschine, aber für den ersten Versuch bei dem Design völlig in Ordnung. Gewicht derzeit ohne Sehne noch ganze 210 Gramm.
8 T entspannt.jpg
entspannt
8 T Standhöhe.jpg
Standhöhe ca. 14 cm
8 T Auszug 15 Z.jpg
Auszug 15"
8 T Auszug 20 Z.jpg
Auszug 20"
8 T Auszug 26 Z.jpg
Auszug 26"
Jetzt nur noch was schönes für das Finish überlegen und noch ein paar Pfeile fliegen lassen, dann ist alles ok.
Gruß Jürgen

@ Hunter
Ist völlig in Ordnung, hätte ich früher oder später auch nach gefragt.

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von Bowster » 27.02.2015, 18:37

Hallo Jürgen, wenn schon, denn schon, ich würde es riskieren noch ein bisschen weiter zu tillern, so daß er zum Ende des Auszugs griffnah anfängt mitzubiegen. Ich denke 28" könnten da schon noch drin sein.

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Re: Decurvebogen - Amerikanischer Südwesten

Beitrag von benzi » 27.02.2015, 20:26

sieht toll aus!

die Devurves stehen parallel und der Griff biegt nicht mit... für unsere Testreihe "Decurvebogen" ist das genau richtig!
bin gespannt wie weit er schießt... ich komme mit dem Wamarungu nicht weiter als 105 Meter... :'(

Jürgen, machste das finish des Origninals?
würde geil aussehen!

liebe Grüße benzi
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