mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Themen zum Bogenbau
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SchmidBogen
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von SchmidBogen » 14.06.2015, 22:15

Für Ihn wäre der Laminatbogenbau wohl eher geeignet als Selfbogenbau. :)
Da kann man berechnen, da kann man theoretisch ausrechnen und dann irgendwann mal eine Aluform/Holzform bauen und dann alles zusammenleimen und schauen ob es funktioniert.
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Onkel Tom
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Onkel Tom » 14.06.2015, 23:35

@Rotzeklotz
Verwirr mahagugu nicht. Du hast "Pi * Daumen" gesagt ;)
@mahagugu: Die Dicke legst du einfach frei Schnauze fest.
Kaum macht man es richtig, schon funktioniert es.

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Heidjer
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Heidjer » 15.06.2015, 00:10

Nö, nur das pi mal ist zuviel, einfach Daumen(dick) reicht als Ausgang zum Tillern. ;D ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von ralfmcghee » 15.06.2015, 00:16

Rainer, lass mal stecken mit Laminatbogenbau und Alu/Holzform. mahagugu baut Bögen mit einer Astsäge, einer Machete und einem Cutter. ;D

@mahagugu: Mich würde interessieren, wie Du aus den 70 cm oder 1 m starken Holzstücken einen Bogen baust. Man kann so etwas machen, wenn man spleißen kann oder wenn man einen Take-Down-Bogen baut. Dafür braucht es aber auch gewisse Kenntnisse; ich habe mich an so etwas noch nicht herangetraut.

Du kannst den erfahrenen Kollegen hier im Forum ruhig glauben: Du brauchst ein langes (!) und leidlich dickes Stück Holz, um einen Bogen mit Aussicht auf Erfolg zu schnitzen. Und die Formel für die Länge des Bogens ist tatsächlich

Dein Auszug * 2 + 20 cm + etwas Sicherheitsreserve.

Rechenbeispiel: Angenommen, Du hast einen Auszug von 28" ( = 71,12 cm). Dann berechnet sich die notwendige Länge für ein vernünftiges Stück Holz etwa so:

71 cm * 2 + 20 cm + kleine Sicherheitsreserve von 10 cm = 172 cm. Die Stärke des Staves sollte 5 cm nicht unterschreiten.

Wenn Du das als Richtlinie befolgst, hast Du Aussicht auf einen Bogen für einen erwachsenen Mann. Wenn nicht, kriegst Du vielleicht einen Kinderbogen oder einen Mäusebogen heraus - oder Brennholz, wie Du oben schon gezeigt hast.

Noch ein Wort zum Werkzeug: Vergiss den Cutter (Stanleymesser)!!! Mit so etwas kann man einfach kein Holz bearbeiten. Schau mal nach einem Ziehmesser, welches nicht gleich einen dreistelligen Preis hat. Vom Hersteller Kirschen gibt es brauchbare Ziehmesser. Bei Amazon oder Ebay kannst Du Dir einen Überblick verschaffen. Und in der Tat: Vergiss mal die ganzen dicken Formeln. Wenn Du Bock auf Physik und Formeln hast, studiere Maschinenbau oder so. Beim Bogenbau wirst Du lernen, Dich auf ein Stück Holz einzulassen. Das ist auch geil. Misserfolge und Bogenbrüche gehören sowieso dazu. Glaube mir.

LG
Ralf
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
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Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von SchmidBogen » 15.06.2015, 09:56

Der war gut Ralf :D
Mich nimmt es noch immer wunder, wer der Mahagugu wirklich ist. :)
Bin gespannt wie es weiter geht.
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Galighenna » 15.06.2015, 10:52

Im Selfbow-Bau gibt es einen geflügelten Ausspruch, den man sich verinnerlichen sollte:

"Das Holz diktiert den Bogen."

Übersetzt heißt das: Einen Selfbow kann man mit Ausnahme der Länge und einem ungefähren Breitenverlauf nicht am Reißbrett planen. Es gibt eine Mitte, eine Mittellinie, einen Griff und 2 Wurfarme... und der Rest ergibt sich zwangläufig aus den Eigenschaften des Holzes.

Bitte schneide keine 1m langen Enden ab, nur weil du zu faul bist, das Holz zu schleppen. Bogenbau ist Arbeit... !

Und: Bögen baut man nicht im Kopf, sondern mit dem Holz und dem Ziehmesser. Also vergiss die Formeln, vergiss es, bevor du auch nur einmal den Wurfarm gebogen hast, ein Zuggewicht zu schätzen, oder zu schätzen wie weit sich da etwas biegen wird. Das ist Bullshit und funktioniert nicht. Es geht einzig und allein um das Gefühl für die Eigenschaften des Holzes und für die dafür nötige Form. Das kann man nicht sehen und nicht berechnen, sondern nur lernen und spüren.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Sateless » 15.06.2015, 11:15

Endlich habt ihr euren Ra**h xD
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Spanmacher » 15.06.2015, 11:45

Sateless hat geschrieben:Endlich habt ihr euren Ra**h xD


Hä, bitte?

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Idariod » 15.06.2015, 12:01

@Simon:

Das versteht aber nur wer regelmäßig in der Daumenecke mitliest. :D

LG

Idariod
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Spanmacher » 15.06.2015, 13:45

Danke. Ist geklärt.

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von killerkarpfen » 15.06.2015, 15:26

Wir hatten einmal einen sehr klugen belesenen Mann bei uns im Verein. Ein absolut sympathischer Mensch, ich glaube mich zu erinnern, ein Doktor der Psychiatrie. Er war höchst fasziniert von meinen Bögen und bat mich um Erklärungen und Rat damit er sich auch einen solchen bauen könne. Ich sah mich als Baumeister am Turm zu Babel, er verstand meine Sprache nicht und ich war nicht in der Lage ihm die Dinge so zu erklären dass er sie begriff.
Also entlehnte ich ihm meinen ersten Band der Bibel (TBB). Der gute Mann war hoch erfreut und wir sahen ihn eine Zeitlang nicht mehr. Als er wieder kam brachte er einen zweiteiligen Bogen aus grünem Hartriegl mit, nach einer Anleitung wie er in einem Kapitel der Bibel beschrieben war. Im Griff schräg geschnitten und mit einer Schnur zum zusammenbinden. Mit passenden Carbonstricknadeln und einem Naturpfeil bewaffnet stellte er sein Werk vor und wartete gespannt auf mein Urteil und möglichen Verbesserungsvorschlägen. Also bat ich ihn den Bogen zusammenzusetzen damit ich ihm beim schiessen zusehen kann.
Die Verbindung scheiterte an der Passgenauigkeit, denn die Wurfarme bogen sich durch den eigenwilligen Tiller sehr verdreht. Der Sehne, bestehend aus einer Hanfschnur, fehlte die Spannung da sich der Bogen in der Verbindung im Griff nur verschob. Nach jedem Schuss fiel das Gebilde auseinander und der ganze Bogen musste wieder neu zusammengesetzt werden. Die Pfeile flogen fast bis zur 20m Scheibe!
Ich lobte seinen Einsatz, schlug ihm dennoch vor, als nächsten einen Einteiler zu bauen. Mein Buch gab er mir zurück.
Ich nehme an er kümmert sich heute wieder um seine Patienten, den wie zu Babel trennten sich unsere Wege...
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von mahagugu » 15.06.2015, 18:17

Rotzeklotz hat geschrieben:....
2. Leg die Form fest, am besten irgendwas unkompliziertes, gleichbleibende Breite über 2/3 des Wurfarms und dann zu den Tipps hin verjüngen (das Design ist eigentlich auch vom Holz abhängig um optimale Leistung zu erzielen, dir würd ich aber empfehlen, erstmal darauf zu pfeifen). ....


Das hilft mir jetzt enorm weiter und so war auch mein erster Bogen aufgebaut --- hatte irgendwo von
Netz so Pläne von einem angebliche Holmegaard ---- jedenfalls war da auch zu zwei Drittel gleichbleibende
Breite.
Hilft mir deswegen enorm viel weiter , weil ich schon geglaubt hab vollpyramidal bei gleichbleibender Dicke
wär das einfachste.

Zu Pi mal Daumen gibts inzwischen genug Äußerungen , aber hab verstanden das damit ca. 12 bis 15 mm oder
die ungefähre dicke eines Fingers gemeint ist.

Ein Ziehmesser werd ich mir wohl besorgen müssen, weil so gehts nicht weiter ....
Hab mal vier Stunden oder länger an einen zollstarken Akazie-Sapling geraspelt , der dann aber bei 4 kg
Gewicht zerbrochen ist. Dass man nicht "decrowned" war mir damals noch nicht klar.

Die Idee mit den zwei zusammengebundenen Ästen stammt übrigens aus der TBB von Tim Baker.
(glaub war sogar in Band 1 )

Falls mit dem Ziehmesser trotzdem nichts wird, schau ich mir mal an , wie die das in der Steinzeit gelöst
haben usw.

Da gibts immerhin noch urviel Sachen die mich interessieren wie "bundle bows" (bis jetzt noch keinen gebaut)
und "facings" aus gespalteten Bambus.

Dank euch allen, hab ich jetzt in relativ kurzer Zeit mehr gelernt als in den letzten Monaten.
" ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mûz ich manegen meister hàn "
Inschrift aus dem Sachsenspiegel bei der Burg Schlaining

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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von bowjo » 15.06.2015, 18:44

LOL LOL ROFL ROFL LOL LOL und nochmal ROFL!!!!!!!!!!!!!

Das hört erst auf wenn keiner, keiner, keiner mehr antwortet........ups.

Obwohl son Fichtenlattending bau ich mir auch mal.......wenn ich bereit dazu bin.......was.......falscher Thread........nein........


Und jetzt nochmal LLLLLLLLLLLLLLLOOOOOOOOOOOOOOOLLLLLLLLLLLLLL!!!!!!!!!!!!!!!!

Bei allen die ernsthaft geantwortet haben, möchte ich mich für meinen unqualifizierten Beitrag entschuldigen.
Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe.

Nur wer fragt, kann Antworten bekommen.

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Rotzeklotz
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von Rotzeklotz » 15.06.2015, 19:13

Naja...der letzte Beitrag war ja nicht ganz verkehrt...so ist das halt, wenn man lauter theoretischen Input hat und dann mit der Praxis konfrontiert wird.
Vollpyramide geht auch, da liegen vom Schwierigkweitsgrad jetzt keine Welten dazwischen. Wichtig ist nur, dass du einfach mal mit Gefühl an die Sache rangehst und den ganzen Mathekrams vergisst. Hast du denn mittlerweile trockenes (dass es trocken und schonend getrocknet sein muss, weißt du?), bogentaugliches Holz?
Wenn noch nicht, frag den etwaigen Spender doch einfach mal, ob ihr die ersten Schritte zusammen machen könnt. Das hilft bestimmt.

max2
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Re: mein erster 20 lb aus gescheitem Holz

Beitrag von max2 » 15.06.2015, 19:44

Naja, das Ziehmesser muss auch scharf sein.
Wenn du dein Buschmesser (mit dem durchaus ein funktionierender Bogen hinzukriegen ist) nicht geschärft bekommst, wirds mit anderem Werkzeug auch nichts werden.

Google mal nach PVC Bogen, Holz scheint ne Nummer zu hart für dich.

Gruss, Max

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