Esche mit Facing retten?

Themen zum Bogenbau
Benutzeravatar
apaloosa
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1932
Registriert: 05.02.2012, 17:56

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von apaloosa » 30.06.2015, 22:49

Ralf,
ich hab doch eine Tischkreissäge also hol Dir ein Brett, wir bekommen das schon klein.

@Squid, ich vermute man sägt über die Breitseite, macht also das Brett dünner.

VG
Harald

Benutzeravatar
silent-hill
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 492
Registriert: 17.09.2014, 17:21

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von silent-hill » 30.06.2015, 22:51

Ah ok danke ^^

Benutzeravatar
Felsenbirne
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3272
Registriert: 01.06.2006, 20:38

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von Felsenbirne » 30.06.2015, 23:11

Der Bambus wird gespalten und in kleine Segmente
geteilt. Diese werden auf der konkaven Seite Plan gehobelt/ geschliffen. Je größer der Rohrdurchmesser
des Bambus, desto breiter sind dann die fertigen Laminate
Gruss Matthias

Die Menschen haben keine Zeit mehr, irgend etwas kennenzulernen. Sie kaufen sich alles fertig in den Geschäften.

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44), frz. Flieger u. Schriftsteller

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von Squid (✝) » 01.07.2015, 06:17

@apaloosa: Entweder man kennt jemanden, der jemanden kennt, der bereit ist, sone Planke mehrfach längs durch seine professionelle Bandsäge zu jagen, auf dass aus einer Planke drei Laminate werden oder eben nicht...

Die meisten Handwerksbetriebe haben gegen 5 Euronen damit kein Problem, bis das Wörtchen "Tropenholz" oder gar "Massa" fällt.

Man sagt, dass Tropenhölzer nicht nur sehr dicht sind, sondern auch kristalline Einlagerungen haben, die Sägen stumpf machen.
Keine Anung ob das so ist: Aber die Innung glaubt dran und will nicht gerne Massa sägen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Benutzeravatar
SchmidBogen
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1106
Registriert: 09.02.2014, 01:29

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von SchmidBogen » 01.07.2015, 07:26

Nicht nur Massa, auch Wenge und Bongossi haben solche Einschlüsse. Aber das schlimmste Holz ist die Wenge, da sieht man die Sandkörner vom blossen Auge. Die schwere dichte Dunkle Akazie ist ebenfalls ein Schneiden-Killer, auch ohne Einschlüsse.
Denn manchmal ist es nicht nur das Holz alleine wo einen Laminatbogen so teuer machen, sondern eben auch die Umstände wo so ein Holz mit sich bringt (Werkzeuge schnell Stumpf, etc, pp).
- Tradition trifft Moderne -

Benutzeravatar
Galighenna
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8835
Registriert: 19.07.2004, 21:59

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von Galighenna » 01.07.2015, 07:30

Naja, Ziehmesser scharf -> viel Esche, Eibe und Hickory bearbeitet -> alles okay

Ziehmesser scharf -> ein Bogen aus Massa -> Ziehmesser stumpf, mit sichtbar polierter und abgerundeter Schneide

Ich denke, das spricht für sich. Andere haben ähnliche Erfahrungen gemacht...
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

Benutzeravatar
killerkarpfen
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2855
Registriert: 06.02.2005, 17:15

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von killerkarpfen » 01.07.2015, 07:42

Gehst Du am Wochenende nach Eisenbach? Ich hätte noch 2 - 3 Eibenleistchen. 5 x 40 mm. Gegen ein Glas Wein oder anderes Getränk einzutauschen.
Eppur si muove

Benutzeravatar
ralfmcghee
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2019
Registriert: 02.01.2014, 16:00

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von ralfmcghee » 01.07.2015, 10:26

Oha, Werkzeug stumpf machen wegen eines vertillerten Bogens? Ob es das wert ist?

@apaloosa: Das ist mutig. Jetzt musst Du damit rechnen, dass ich gerne auf Dein Angebot zurückkomme. ;D

@killerkarpfen: Eisenbach wird bei mir leider nichts. Aber vielen Dank für Dein Angebot. Vielleicht ergibt sich ein Wein oder ein Äquivalentgetränk bei einer anderen Gelegenheit. Das würde mich freuen.

@Squid: Danke Dir für Dein Angebot! Gut zu wissen, wenn ich gar nicht klar komme.

Hab' ich gerade jemanden vergessen?

@all: Danke! Der aktuelle Status ist der: Ich habe tierisch Bock, aus dem vermurksten Eschestave noch etwas zu machen etwa nach dem Motto: Wenn ich Mist gebaut habe, bin ich am besten. Zur Zeit hänge ich aber mit einem verrenkten Rücken herum und bin leidlich bewegungseingeschränkt. Deshalb befindet sich dieses Projekt in der Phase Planung + Informationssammlung. Echte Bauarbeiten sind nicht drin und ins Auto zu steigen ist eine Herausforderung. Deshalb bin ich schon stolz darauf, wenn ich es einmal durch den Baumarkt geschafft habe. Aber: Wenn ich mich wieder rühren kann, will ich bereit sein. Bis dahin muss ich ein wenig aus meiner privaten Orthopädiestation posten und fragen.

In diesem Sinne noch eine Frage: Wie entölt man denn Tropenholz? Müsste ich eine solche Leiste wirklich in Aceton einlegen oder reicht eine ordentliche Abreibung? Woran erkenne ich denn, dass das Holz hinreichend entölt ist?

LG
Ralf
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

Benutzeravatar
ralfmcghee
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2019
Registriert: 02.01.2014, 16:00

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von ralfmcghee » 01.07.2015, 10:39

Nachtrag:

@Squid: klasse, das Foto ist sehr informativ. Solche Bretter habe ich gesehen. Da bin ich scheinbar gedanklich auf dem richtigen Weg. Wie hast Du denn die Bretter auf Laminatstärke bekommen?

Mir schwebt gerade vor: Erst das Brett auf 5 cm Breite sägen, dann in der Dicke durchsägen. (Beim Gedanken daran kriege ich leichte Sorgen um meine Flossen...). Zum Schluss auf 4-5 mm Stärke hobeln, bis die Schwarte kracht. Richtig so?
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

Benutzeravatar
apaloosa
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1932
Registriert: 05.02.2012, 17:56

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von apaloosa » 01.07.2015, 11:17

Ralf,
@apaloosa: Das ist mutig. Jetzt musst Du damit rechnen, dass ich gerne auf Dein Angebot zurückkomme.

na dann man los, die Säge wartet.

und ja, 5 cm abschneiden und dann Laminate raussägen und anschl. event. hobeln.

VG
Harald

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von Squid (✝) » 01.07.2015, 12:02

@Ralf: Wie ich die Planken auf Laminatstärke bekommen hab?
Nun, ich hab Acker gefragt...

Weil das is wenn man kennt, der wen kennt... ;)

Entölen? - Aceton. Großzügig.

Als Nachtrag: Nicht jeder bekommt von mir Massa. Ich hab nicht viel!
Aber ich genieße es, wenn jemand Enthusiasmus mitbringt. Keine Ahnung, ob aus dem Eschendings noch was wird... aber es wird auf jeden Fall spannend...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Benutzeravatar
Benedikt
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2904
Registriert: 01.09.2013, 12:41

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von Benedikt » 01.07.2015, 13:33

Bei Tropenholz gar kein Aceton! Großzügig mit Seifenwasser abbürsten, mit klarem Wasser abspülen, trocknen lassen, fertig.
Bei Aceton ölt das Holz schnell nach, und man hat ne schöne Fettschicht zwischen Kleber und Holz.
A dream is not reality, but who is to say which is which?

Benutzeravatar
Galighenna
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8835
Registriert: 19.07.2004, 21:59

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von Galighenna » 01.07.2015, 15:30

Ich glaube, mit dem Aceton oder nicht Aceton ist das so eine Sache. Ich habe bisher alle meine Massa Laminate mit Aceton entfettet. Allerdings habe ich das auch direkt vor dem verkleben gemacht.

Warum es einen Unterschied machen soll, mit welchem Mittel ich das Öl aus dem Holz bekomme leuchtet mir ausserdem nicht so recht ein. Aceton löst das Öl auf und spült es fort, zumindest aus der obersten Schicht. Seife Emulgiert das Öl mit dem Wasser und spült es fort, ebenfalls aus der obersten Schicht.
Am Ende ist das Öl aus der obersten Schicht verschwunden, zumindest zu einem großen Teil.

Einen Unterschied gibt es aber: Aceton verdunstet Rückstandsfrei, sofern man das Zeug nicht früher schon mal mit irgendwas verseucht hat.
Alle meine Massa-Laminate halten immer noch.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

Wer das Forum unterstützen möchte, möge auf den Paypal-Button klicken, oder einen der Moderatoren um die Kontodaten bitten ;)

Benutzeravatar
Squid (✝)
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 9789
Registriert: 23.06.2004, 16:40

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von Squid (✝) » 01.07.2015, 16:20

Aye. Er hat wahr.
Entfetten und kleben, nicht entfetten, liegenlassen und später kleben.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

Benutzeravatar
Benedikt
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2904
Registriert: 01.09.2013, 12:41

Re: Esche mit Facing retten?

Beitrag von Benedikt » 01.07.2015, 20:07

Aceton löst das Fett bloß, richtig ;)
Aceton geht in Holz rein, löst es dort. Derweil wischt der unniwssende Bogenbauer drüber und das Fett an der Oberfläche ist weg.
Nun zieht das Aceton, das ja verdampfen will, wieder an die Oberfläche, nimmt das Öl mit, verdampft dort und lässt das Öl zurück.
Seife dagegen löst das Öl, und trägt es mit fort, da sie nicht verdunstet, sondern erst abgewaschen werden muss.

Und MIR sind mit Aceton entfette Tropenhölzer schon geplatzt, mit Seife entfettete nicht :P
A dream is not reality, but who is to say which is which?

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“