Mission Imposible

Themen zum Bogenbau
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Chirion
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Mission Imposible

Beitrag von Chirion » 17.08.2015, 09:14

Ein Osagerest ca 180cm und 2cm x 1,5cm 30 Grad verdreht und nicht ganz gerade.

Mission Imposible deshalb weil ich mit diesem Experiment überprüfen möchte ob Osage unter der selben Druckbelastung wie Horn im Reiterbogen standhält.

mi0.jpg


mi1.jpg


mi2.jpg



Ich hab das Ding mal auf 140cm eingekürzt
und dann damit begonnen an den Enden rumzubiegen

mi3.jpg


mi4.jpg


mi5.jpg


mi6.jpg


wie bei dem Drehwuchs zu erwarten war, sind die Ohrwaschln erst mal irgendwohin gestanden, daher erste Drehwuchskorrektur im Griff

mi7.jpg


danach etwas besser

mi8.jpg


aber dafür is der eine Wurfarm gewaltig aus der Spur, also Korrektur der Richtung im Wurfarm bei gleizeitigem Feinrichten der Ohrwaschl

mi9.jpg
Zuletzt geändert von Chirion am 17.08.2015, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mission Imposible

Beitrag von Chirion » 17.08.2015, 09:18

Nach diesen ersten Korrekturen gefällt mir das schon ganz gut

mi11.jpg


weiter gehts damit die Kontour und die Ohrwaschln auszuarbeiten

mi12.jpg


mi13.jpg


dann gehts auf Tillerbrett (nach noch 2 kleinen Seitlichen Korrekturen in den Wurfarmen)

mi14.jpg


2 Probleme ergeben sich, erstens die Winkel der Ohrwaschln sind unterschiedlich und 2. das erste Knie sollte eigentlich nicht an der Sehne anliegen daher kommt etwas Setback in den Griff

mi15.jpg


mi16.jpg


und die Kniewinkel werden leicht geoffnet.

mi18.jpg


sehr gut, genausso soll das Ding auf Standhöhe aussehen

mi19.jpg


mi20.jpg


soweit so, gut geschossen hab ich mit dem Ding auch schon

Daten NN Abstand im ungespannten Zustand 120cm, Länge über den Rücken 140cm Breite 2cm...
Auszug 28" ca 20#

Jetzt muss noch Schmackes rein.
Zuletzt geändert von Chirion am 17.08.2015, 11:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Mission Imposible

Beitrag von Gornarak » 17.08.2015, 09:20

Das sieht aber extrem aus. Bin mal gespannt, wohin das führt.

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Re: Mission Imposible

Beitrag von Chirion » 17.08.2015, 09:33

Mit Sehne würd es 100% funktionieren aber ich will wissen wie Druck belastbar Osage wirklich ist deswegen kommt der blanke Horror für jeden Bogenbauch drauf, 3 Lagen unidirektionales Flachsfasergelege in Epoxy.


Natürlich mit etwas Vorspannung

mi21.jpg


mi22.jpg


mi23.jpg



so das ist der jetztige Zustand
Zuletzt geändert von Chirion am 17.08.2015, 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mission Imposible

Beitrag von Benedikt » 17.08.2015, 09:55

Man ist gespannt :)
A dream is not reality, but who is to say which is which?

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Re: Mission Imposible

Beitrag von Chirion » 17.08.2015, 10:13

Nun das ganze ist ein Experiment, was sich jetzt schon gezeigt hat: ein solches Design ist prinzipiell mit gutem Osage machbar. Bei entsprechender Breite der Wurfarme (3,5cm) wären um die 35# zu erwarten die sich mit einem netten Sehenebelag auf 45-50# steigern lassen sollten.

Warum ich bei dem schmalen Teil keine Sehne verwende hat 2 Gründe, erstens ich hab grad keine aufgefaserte Sehne rumliegen und 2. ich will wissen ob Osage bei diesen extremen Radien den unidirektionelen Flachs aushält.


Noch ein Bild um zu zeigen wie die Biegung bei dem Design verläuft


mi24.jpg


p.s. alle die schon mal versucht haben einen reflexen Stave in den Griff zu bekommen dürften eine ungefähre Vorstellung davon haben was es bedeutet einen 2 cm schmalen Bogen mit soviel Reflex ins Gleichgewicht zu kriegen.
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Re: Mission Imposible

Beitrag von Chirion » 17.08.2015, 13:04

hm.. Sommerloch oder wie.. :)

ich spring hier mim Traktor übers Moped und keiner schreibt was....
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Re: Mission Imposible

Beitrag von Spanmacher » 17.08.2015, 13:09

Ich kann mir vorstellen, dass es noch sehr vielen so geht, wie mir: Ich bin einfach platt und mir fehlen die Worte.
Als ich weiter oben die ersten Bilder gesehen habe dachte ich mir, dass Du vergnügungssüchtig sein musst.
Das ist ja echt der Hammer, was Du da mit dieser Latte veranstaltest. Großartig!

Ich wünsche Dir, dass es hält.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Mission Imposible

Beitrag von jetsam » 17.08.2015, 13:32

So isses.
Ich hätt nie gedacht, daß sich, auch meinetwegen Osage, so sehr wie irgendsone Zauberknete verhalten würde wie Deins jetzt hier.
Bliebe die Form denn auch, Schmackes hin oder her, beim Betrieb ohne Backing im Holz?
Ähm und nuja, reflexen Stave auf dem Tillerbaum kann man ja auch festklemmen...
Aber laß um Gottes Willen sehen wie´s weitergeht.
Dies ist die Welt.
Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
Sei ohne Furcht.

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Re: Mission Imposible

Beitrag von Chirion » 17.08.2015, 13:51

@Spanmacher die schmale Latte hab ich deshalb genommen weil ich eh sonst keine Idee hatte was ich mit dem Zahnstocher anfangen soll und die Qualität, sprich Dichte und Spät/Frühholzanteil ausgezeichnet ist.

@jetsam mit festklemmen kannst du verhindern dass dir das Ding abhaut, aber nicht das es sich verwindet und umschlägt


Die dünne Latte verwindet sich natürlich umso leichter allerdings ist das Zuggewicht gering und daher um ein vieles leichter damit umzugehen und auch um vieles leichter heißzubiegen.
Hsl. gehts mir darum die Abstände, Winkel und Wurfarmdicke rauszufinden damit ich das Ding dann mit doppelter Breite und Sehenenbelag bauen kann.

@jetsam Du kriegst fast jede Biegung in Osage zum halten wenn du das Teil an der Stelle der Biegung etwas dicker läßt als in der Umgebung. Außerdem hab ich das Gefühl das es besser hält wenn man nach dem Biegen rasch runterkühlt (mach ich mit dem Werstattstaubsauger)

mi25.jpg
Zuletzt geändert von Chirion am 17.08.2015, 14:37, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Mission Imposible

Beitrag von apaloosa » 17.08.2015, 14:13

Chirion,
Du willst was hören?
Schick den Bogen nach Frankfurt wenn er fertig ist.

VG
Harald ;)

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Re: Mission Imposible

Beitrag von Sateless » 17.08.2015, 14:14

Na toll ... ich grübel hier seit 4 Wochen an nem ähnlichen Bogen rum, und du biegst einfach etwas Osage zurecht, während ich noch Bambus hobeln lerne ... Geil!
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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Re: Mission Imposible

Beitrag von schnabelkanne » 17.08.2015, 15:16

Hi, du hast mit Wasserdampf gebogen?
Wie lange erhitzt?
Gruß Thomas
The proof of the pudding is in the eating!

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Re: Mission Imposible

Beitrag von Chirion » 17.08.2015, 15:26

@ schnabelkanne Osage biege ich immer mit der HLP, erhitzen dauert bei der Dicke ziemlich genau eine Zigarillolänge (Minizigarillos) Bei wirlich dicken Teilen brauchts dann auch eine wirklich dicke Zigarre (z.B. Monte Christo No2) :)
Wielange das in Pfeifenlängen ist weiß ich nicht genau da musst du den Raben fragen.

Unerlässlich bei so engen Biegeradien ist das Alublech und es muss auf beiden Seiten gut fixiert sein
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Re: Mission Imposible

Beitrag von Snake-Jo » 17.08.2015, 18:13

Chirion hat geschrieben:alle die schon mal versucht haben einen reflexen Stave in den Griff zu bekommen dürften eine ungefähre Vorstellung davon haben was es bedeutet einen 2 cm schmalen Bogen mit soviel Reflex ins Gleichgewicht zu kriegen.


Ja, das ist hohe Kunst, weiter so. Ich kann mir die Schwierigkeiten alle gut vorstellen, aber das es bis hierhin geklappt hat, davon hatte ich keine Vorstellung. ::) ??? Ich persönlich hätte das Teil allerdings mit Sehne belegt, wegen Naturbogen und so...

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