Der 1. Hasel

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mahagugu
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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von mahagugu » 19.09.2015, 15:28

zwirn hat geschrieben:Schneid einfach die mühsam eingesägten Kerben weg.

...


So das zitier ich jetzt mal , weil ich grad daran gedacht hab , wie das für mich wäre,
wenn man mir das sagen würde. Ich hab meine nämlich gar nicht mühsam eingesägt , sondern
die mit Messer ,Raspel und Feile quasi eingeschnitten und eingefeilt.

Bau einen neuen Tillerstock und verschenk den alten an deine Neffen ...
(man muss ja nicht erst mit 40 mit dem Bogenbauen beginnen)
" ich tzimbere so man seget bi dem wege, des mûz ich manegen meister hàn "
Inschrift aus dem Sachsenspiegel bei der Burg Schlaining

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Snake-Jo
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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von Snake-Jo » 19.09.2015, 15:54

@Labackel: Schön, die Idee mit der Tillerwand. Braucht man eigentlich immer... :)
Zu den Kerben: So lassen, ist hilfreich bei geringen Auszügen, für Fotos etc.

Rolle: Bau den gleichen Absatz wie oben auch unten als Abstandshalter und dreh das Ganze um, sodass die Kerben zur Wand zeigen. Wenn du das ganze Tillerbrett mit Gewindebolzen und Flügelmuttern befestigst, kannst du bequem wechseln und je nach bedarf die Kerben zum Einhängen nutzen oder die Rolle mit der glatten Seite.

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zwirn
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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von zwirn » 20.09.2015, 01:46

Ich würds nicht so lassen. Allerdings hab ich auch keinerlei emotionale Bindung an Kerben. ::)

Fotos mache ich generell vom Stativ aus. Wenn ich einklinken möchte, mache ich das mit nem Holzdübel.
Jeden Zoll hab ich ne Bohrung gesetzt.

LG Zwirn
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!

Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von Labackel » 29.09.2015, 21:11

Hey Gemeinde :)

Ich habe an meinem Hasel weiter gearbeitet und dabei festgestellt dass der WA sich am Tip anfängt sich zu drehen.

Wie kann ich das jetzt am besten verarbeiten bzw dem verdrehen entgegenwirken?

image.jpg


Mit freundlichen Grüßen

der Labackel :)

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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von Kemoauc » 29.09.2015, 21:41

Hi, Labackel,

Labackel hat geschrieben:Hey Gemeinde :)
Ich habe an meinem Hasel weiter gearbeitet und dabei festgestellt dass der WA sich am Tip anfängt sich zu drehen.


Was Du da siehst, ist ein ganz natürlicher Vorgang. Die Spannungen im Holz bauen sich ab und dein Holz geht dorthin, wo es (nach Trocknung) sein wollte.
Dein Hasel muss noch trocknen.

Labackel hat geschrieben:Wie kann ich das jetzt am besten verarbeiten bzw dem verdrehen entgegenwirken?


Weiterverarbeiten besser erstmal garnicht, sondern 1-2 Wochen weitertrocknen lassen.
Dann erst weitermachen.

Dem Verdrehen entgegenwirken: Soo dramatisch siehts nicht aus.
Da ist noch genug Holz für Korrekturen.

Du kannst ihn ja erstmal auf die Küchenwaage legen, Gewicht notieren, dann alle paar Tage wiegen.
Sobald er kein Gewicht mehr verliert: weitermachen.

Gruß,
Kemoauc
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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von Ilmarinen » 29.09.2015, 22:40

Das Bißchen Drehung kannst Du vernachlässigen. Wichtig ist aber, dass Du erst zu ziehen beginnst, wenn er kein Gewicht mehr verliert, also trocken genug ist. Sonst handelst Du Dir unnötigen Set ein.

Nur Geduld.

Grüße

Jörg
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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von zwirn » 29.09.2015, 23:30

Der Stave wir für normal zum Trocknen auf einen Balken gezwingt.

LG Zwirn
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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von Labackel » 30.09.2015, 04:56

Das mit dem Gewicht werde ich beobachten.

Aber die Frage ist wie geht es danach weiter? Muss ich dann bei der Gestaltung dea Tips bzw der Sehnenkerben etwas beachten weil er etwas verdreht ist?

ich muss ja dann im Prinzip mit der Drehung mitgehen oder?

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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von fatz » 30.09.2015, 06:53

Wenn er eh noch nicht trocken ist, nimm halt ein paar Schraubzwingen und fixier ihn so, dass er nach dem Trocknen gerade ist.
Warm machen mit HLP (Vorsicht!!) oder Daempfen geht dann auch noch, wenn's ned ganz hingehauen hat.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von Ilmarinen » 30.09.2015, 21:25

Bei Hasel musst Du nicht mit der Drehung mitgehen, sondern kannst die Nocken ganz normal anlegen. Hasel verträgt das problemlos,

Grüße

Jörg
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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von Labackel » 01.10.2015, 19:13

Wie meinst du das genau Jörg?

Habe schon überlegt ob ich ihn nicht doch versuche zu dampfen. Wenn es aber auch ohne geht , wär das natürlich der einfachere Weg. ich denke auch so viel dreht es sich gar nicht evtl 15Grad mehr wirds nicht sein.

Vielen Dank auch noch einmal an alle die mein Projekt hier begleiten und mir jede 100000 Fach gestellte Anfängerfrage beantworten.

Mit freundlichen Grüßen
euer Labackel

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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von Ilmarinen » 01.10.2015, 20:06

Du kannst den Bogenbauch an den Tipps einfach in der Ebene weiterführen und musst nicht die Drehung mitgehen. Die Tipps sind dann vielleicht etwas asymetrisch am Rücken aber bei dem Bißchen Drehung fällt das gar nicht auf.

Grüße

Jörg
Zuletzt geändert von Ilmarinen am 01.10.2015, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von Labackel » 01.10.2015, 20:37

Okay danke für den Tipp,,, ich werde dann mal versuchen am Wochenende wieder Fotos vom Stave zu machen :)

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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von Labackel » 10.11.2015, 06:26

Guten Tag liebe Leuts,

Endlich habe ich es gestern wieder in meine Bogenbauwerkstatt geschafft. Es dürstete mich wieder nach den Spänen und dem Geruch meines Hasels.

Ich habe gestern die Tipps verschmälert von 18mm breite auf 13 mm , die sehen damit schon wesentlich eleganter aus. Zumindest im Gegensatz zu vorher.

Dann habe ich noch versucht ein wenig beim Tillern vorran zu kommen.
Das ging auch soweit ganz gut, bis ich auf eine Frage gestoßen bin, und zwar hat der Rohling einen natürlichen Reflex von ca 6-7cm beim Tillern ergeben sich dadurch 2 Biegestellen in den Wurfarmen. Wie gehe ich mit denen um? Muss ich die zuerst versuchen zu " begradigen" um weiter zu tillern.? Oder wie würdet ihr das weiter angehen?

Anbei habe ich 4 Bilder von den wurfarmen , je einmal entspannt und gespannt, leider ist es mir dank meiner Raumbreite nicht möglich den Bogenrohling komplett auf ein Bild zu bekommen.
Ich hoffe ihr könnt trotzdem erkennen was ich meine und wie es zur Zeit mit dem Hasel steht.

image.jpg
Oberer WA entspannt

image.jpg
Oberer WA gespannt

image.jpg
Unterer WA entspannt

image.jpg
Unterer WA gespannt

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Re: Der 1. Hasel

Beitrag von fatz » 10.11.2015, 10:54

Die beiden Knicke musst du so behalten. D.h. die muessen sich zwar auch biegen, aber auch im Auszug immer noch sichtbar
sein. Wenn sie das nicht mehr waeren haettest du an den Knicken Stellen, die mehr arbeiten. Da wuerdest du bei Hasel gleich
Stauchrisse sehen.

Fuer den Anfang waer ein gerader Pruegel einfacher.
Haben ist besser als brauchen.

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