Erster Bogen aus Esche

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Fox
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Erster Bogen aus Esche

Beitrag von Fox » 28.10.2016, 13:02

Hallo zusammen,

nach ca. 10 Jahren in meinem Keller möchte ich aus meinem Eschen Stave einen Flachbogen bauen.
Welchen Jahrring würdet ihr am ehesten empfehlen. Am einfachsten wäre es natürlich den äußerten Ring unter der Rinde zu verwenden.

Den oberen Teil des Staves würde ich gerne später für einen Langbogen verwenden. Wie teile ich diesem am besten ohne Bandsäge?
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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von schnabelkanne » 28.10.2016, 13:05

Servus, die Schnittfläche schön glatt schleifen und ein Massstab dazu, dann kann man es besser beurteilen.
Gruss Thomas
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fatz
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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von fatz » 28.10.2016, 14:32

Thomas hat zwar recht, die Schnittflaeche ist grausig. Was man aber auch so sieht, ist, dass der Ring unter der Rinde aehnlich dick wie der Rest ist. Du kommst also ohne Ring runterkratzen weg.

Teilen wird ohne Bandsaege schwierig. Spalten geht ziemlich sicher in die Hose. Esche reisst gern schraeg. Lieber einen guten Stave als zwei kaputte. Sowas besonderes ist Esche dann auch ned.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von Ravenheart » 28.10.2016, 14:35

Ah geht schon...
Der erste Ring unter der Borke scheint nicht ganz ausgereift zu sein. ich würde sicherheitshalber den 2. nehmen.
Der 3. is noch einen TICK besser, aber den zu nehmen lohnt sich nur, wenn einem das Freilegen eines Ringes LEICHT fällt.

Rabe

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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von Rotzeklotz » 28.10.2016, 15:19

Ich würd auch einfach den ersten nehmen, sieht ähnlich aus wie die anderen und das Spät-Frühholz-Verhältnis scheint auch zu passen.
Vom Stave nochmal teilen würd ich Abstand nehmen, da fällt mir jetzt keine einfache und narrensichere Methode ein...Ich hab mal nen Stave über die Länge per Hand durchgesägt, das war aber kein Spaß...

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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von Markus » 28.10.2016, 15:24

Lass das Spalten und mach aus dem Rohling einen Bogen, den aber dafür richtig und gut.
Das Spalten und Sägen hat zumindest bei mir an der Stelle bei Esche noch nie gut funktioniert. Eher habe ich den ganzen Rohling versaut. >:(

Zum Jahresring - ich denke, der direkt unter der Rinde geht. Ansonsten s. Rabe

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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von schnabelkanne » 28.10.2016, 15:38

Servus,
den Rohling teilen ohne Bandsäge - lass es sein. Wie schon gesagt mach lieber einen guten Bogen daraus.
Ich würde dir auch empfehlen einen Flachbogen zu machen, meiner Erfahrung nach sind breite Ringe für Langbogen bei Esche nicht so gut - knittert am Bauch rasch.
Gruss Thomas
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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von conti03 » 28.10.2016, 15:52

na wenn du ihn unbedingt teilen willst dann versuche es doch mit einer speziellen Jabansäge für Längsschnitte.
Beidseitig anzeichnen den Rohling senkrecht einspannen ( so stört das Sägemehl nicht) und loslegen.
Hinter der Säge immer mal wieder ganz leicht eine kleinen Keil reindrücken damit das Blatt nicht klemmen kann.
So habe ich mit meiner Baumarkt-Japansäge zumindest mal ein 90 cm Stück gesägt nur um zu sehen wie es geht.
Jede Schöpfung ist ein Wagnis.
C. Morgenstern

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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von Fox » 28.10.2016, 16:18

Danke für eure schnellen Antworten.
Ich denke dann werde ich den Stave nicht mehr teilen.

Die Schnittfläche ist wirklich etwas schlecht zu erkennen.
Hier nochmal ein schöneres Bild mit Maßstab.
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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von schnabelkanne » 28.10.2016, 16:40

Servus, viel Frühholz hat die Gute - da ist es wirklich schwierig zu sagen welcher Ring besser ist.
Bin schon gespannt was die Anderen sagen, ich würde einfach den ersten Ring nehmen.

Gruss Thomas
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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von Gringo » 28.10.2016, 17:36

Puhh, das ist schwierig.
Jede Menge Früholz.
Die Ringe in der Mitte des Staves scheinen mir am brauchbarsten zu sein.
Aber wer will schon den halben Stave runternehmen...?
Ohne Bandsäge? Hmm...
Tja, also je dicker der Jahrring bei Esche, desto höher ist die Knittergefahr.

Ich persönlich würd den zweiten oder dritten nehmen.
Aber wie gesagt keine leichte Entscheidung.
Mal sehen wie die anderen das beurteilen...

Mit Gruß
Gringo
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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von Gringo » 28.10.2016, 17:48

Welches Zuggewicht und welche Länge peilst du eigentlich bei diesem Bogen an?
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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von Spanmacher » 28.10.2016, 18:13

Ich würde daraus einen Flachbogen mit ca. 35# machen. Wenn's der Stave hergibt, mit ca. 185 cm Länge. An den Fadeouts ca. 4 cm Breite, halbpyramidal und auf 1 cm an den Tipps zulaufend. Das ist vielleicht auch genug für den Anfang...... Sowohl zum Bauen, als auch zum Ziehen.

Viel Erfolg.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von killerkarpfen » 28.10.2016, 20:12

Fox hat geschrieben:Hallo zusammen,
nach ca. 10 Jahren in meinem Keller möchte ich aus meinem Eschen Stave einen Flachbogen bauen.


So eine scheue Frage in die Runde, machen 10 Jahre im Kerker äh tschulduigung Keller der Holzqualität nichts aus?
Eppur si muove

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Re: Erster Bogen aus Esche

Beitrag von Mario294 » 28.10.2016, 20:42

Ich denke das kommt ganz auf den Keller an ;D

Wenn die Feuchte nie zu tief gefallen ist (im Keller ist es ja eher feucht) und die Feuchte dann in der Werkstatt auf eine gute Verarbeitungsfeuchtigkeit angeglichen wird dürfte das schon mal kein Problem sein allerdings könnte zuviel Feuchte auch Pilze und Gammel verursachen bzw das Holz könnte anfangen sich zu zersetzen.

Soweit ist das mal meine Vermutung inwieweit das richtig ist kann ich nicht sagen ;D Aber man kann es wenn der Stave genug material hat ja einen Biegetest machen. Am besten ein kleines Stück absägen oder abspalten (vorsicht nicht den Stave zerstören) und den dann erst mal wiegen und dann in die Werkstatt oder in die Wohnung legen und die nächsten drei Tage schauen ob er gewicht verliert und sobald er konstant bleibt zu einem miniwurfarm oder so etwas in die richtung verarbeiten. Dann kann man das Teil mutwillig zerstören >:) und anschließend beurteilen ob das Holz spröde ist oder sonst wie beschaffen ist.

Meiner meinung nach sollte man bei jedes Holz dessen Qualität einem noch unbekannt ist einen Belastungstest unterziehen um zu wissen welches Design Sinn macht welche Breite welches Zuggewicht ist möglich wie lang sollte ich den Bogen bauen um ihn nicht zu überlasten, Trapping oder Bauch runden usw. je mehr Erfahrung ein Bogenbauer hat desto besser kann er damit sein Holz einschätzen aber auch ein Anfänger kann Schlüsse daraus ziehen (Knitterfalten am Bauch=Breit, etwas länger und evtl Trapping Rücken gerissen Bauch intackt= Bauch abrunden usw.)

Das bietet die Möglichkeit möglichst viel aus dem Holz herauszukitzeln ohne es dabei unnötig zu stressen und ohne einen Bruch herauszuprovozieren.

Grüße Mario

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