Bergulme 110# @ 31"
- Eddie the Archer
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Bergulme 110# @ 31"
Moin! Hier eine Bergulme, technische Daten: 75" Nock to Nock, 110 lbs bei 31 in Auszug, in der Mitte 36mm breit und 26 mm tief, rechteckiger Querschnitt, an den Nocken rund, mit 13mm Durchmesser, 815 g Gesamtgewicht ohne Sehne: ein "Mean Wood Warbow".
Und das war der Weg: Drei Ringe abtragen (vom Stab war ein Backing runtergesägt worden, ging also nicht anders). Man findet die Grenze zwischen Früh- und Spätholz recht gut. Ich habe die Grenze mit Bleistift markiert: das faserige Zeugs muss weg. Mit Zugmesser und Schaber ist das eigentlich kein Problem.
Nach dem Ringe schälen und dem Breitentaper sah das dann so aus:
Der erste Dickentaper war dann 3mm auf 20cm von der Mitte bis zu den Nocken. Die Ecken gerundet, lange Sehne drauf und ab auf den Tiller: 130 # @ 24".
Bei Warbows macht es keinen Sinn zu Beginn viel rumzutillern: irgendwann muss das Teil unter dem angepeilten Zuggewicht einfach biegen, sonst kommt man nie auf hohe Gewichte. Wenn keine bösen Schwachstellen drin sind und das Holz was kann, ist das auch kein Problem.
Hier der zweite Tiller, immer noch die lange Sehne, jetzt 115# @ 28", Peitsche mit ein paar Schwachstellen, rechts biegt er zu wenig:
Tillerhilfe von Blacky und Neumi geholt, weiter geschabt & geraspelt, dann die Nocken drauf und fertig. Das Ergebnis habt Ihr oben schon gesehen!
Hier noch ein paar Fotos von den Nocken und der Standhöhe:
Dann hoffe ich mal, es gefällt einigermaßen! Es kommt nach dem letzten Schliff noch Leinöl und Bienenwachs drauf, dann wird er am WoE geschossen..;-)
Und das war der Weg: Drei Ringe abtragen (vom Stab war ein Backing runtergesägt worden, ging also nicht anders). Man findet die Grenze zwischen Früh- und Spätholz recht gut. Ich habe die Grenze mit Bleistift markiert: das faserige Zeugs muss weg. Mit Zugmesser und Schaber ist das eigentlich kein Problem.
Nach dem Ringe schälen und dem Breitentaper sah das dann so aus:
Der erste Dickentaper war dann 3mm auf 20cm von der Mitte bis zu den Nocken. Die Ecken gerundet, lange Sehne drauf und ab auf den Tiller: 130 # @ 24".
Bei Warbows macht es keinen Sinn zu Beginn viel rumzutillern: irgendwann muss das Teil unter dem angepeilten Zuggewicht einfach biegen, sonst kommt man nie auf hohe Gewichte. Wenn keine bösen Schwachstellen drin sind und das Holz was kann, ist das auch kein Problem.
Hier der zweite Tiller, immer noch die lange Sehne, jetzt 115# @ 28", Peitsche mit ein paar Schwachstellen, rechts biegt er zu wenig:
Tillerhilfe von Blacky und Neumi geholt, weiter geschabt & geraspelt, dann die Nocken drauf und fertig. Das Ergebnis habt Ihr oben schon gesehen!
Hier noch ein paar Fotos von den Nocken und der Standhöhe:
Dann hoffe ich mal, es gefällt einigermaßen! Es kommt nach dem letzten Schliff noch Leinöl und Bienenwachs drauf, dann wird er am WoE geschossen..;-)
Zuletzt geändert von Eddie the Archer am 01.03.2017, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Bergulme 110# @ 31"
Alter Finne.
Echt rustikal
Bissl Feinschliff, also Glatt machen die Sau und jut is.
Gefällt mir krass gut :p
Echt rustikal
Bissl Feinschliff, also Glatt machen die Sau und jut is.
Gefällt mir krass gut :p
In China essen sie Hunde.
- Ravenheart
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Re: Bergulme 110# @ 31"
Also die halben Kühe an den Enden sind MIR ja etwas ZU "rustikal", aber Ulme mit 110# - das is schon ne Hausnummer!
Gut gemacht!
Rabe
Gut gemacht!
Rabe
Re: Bergulme 110# @ 31"
Kraeftiges Kerlchen! Warum hast du den Querschnitt rechteckig gewaehlt?
Haben ist besser als brauchen.
- schnabelkanne
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Re: Bergulme 110# @ 31"
Servus,
beeindruckend - gefällt mir auch gut,
hab bis jetzt immer zuviel rumgetillert an meinen stärken Langbögen, danke für deine Tipps.
Hast du Sidenocks gemacht? wenn ja hat das einen speziellen Grund?
lg Thomas
beeindruckend - gefällt mir auch gut,
hab bis jetzt immer zuviel rumgetillert an meinen stärken Langbögen, danke für deine Tipps.
Hast du Sidenocks gemacht? wenn ja hat das einen speziellen Grund?
lg Thomas
The proof of the pudding is in the eating!
- Eddie the Archer
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Re: Bergulme 110# @ 31"
Merci!
Das sind aber keine halben Kühe, sondern drittel Hirsche!!
Hier noch was mit kleineren Nocks und vielen Knötchen & Ästchen: Eibe, 72" NtN, 90# @ 31"
Das sind aber keine halben Kühe, sondern drittel Hirsche!!
Hier noch was mit kleineren Nocks und vielen Knötchen & Ästchen: Eibe, 72" NtN, 90# @ 31"
- Eddie the Archer
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Re: Bergulme 110# @ 31"
@ schnabelkanne: Die Sidenocks sind halt "traditioneller", kann man mögen, muss man aber nicht. Blacky meinte mal, die taugen, um einen Propeller auszugleichen, wenn ich mich nicht irre. Die Sehne läuft auf den Bauch gesehen ja leicht schräg, von links oben nach rechts unten. Der Bogen, so wie er ist, taugt für ein "Welsh Class"- Schießen, da gibt´s bestimmte Vorgaben für Material und Zuggewicht.
@ fatz: Ulme ist kompressionsschwächer als Eibe, daher sollte man den Bauch so flach wie möglich halten, sonst knittert´s leicht. Da der Stave wohl aus einem recht dicken Stamm kam, ist der Rücken auch recht flach.
@ fatz: Ulme ist kompressionsschwächer als Eibe, daher sollte man den Bauch so flach wie möglich halten, sonst knittert´s leicht. Da der Stave wohl aus einem recht dicken Stamm kam, ist der Rücken auch recht flach.
Re: Bergulme 110# @ 31"
Ich dachte, dass Ulme ganz gut was wegsteckt, allerdings hab ich bis jetzt nur einen Bogen draus gebaut. Der hat zwar nur knapp 60# @ 32" aber einen runden Bauch. Ich schiess den seit dem SDBBT im Juli regelmaessig 1-2mal pro Woche und der Set haelt sich immer noch sehr in Grenzen und von Knitter keine Spur.
Haben ist besser als brauchen.
- Spanmacher
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Re: Bergulme 110# @ 31"
Sicherlich gibt es auch bei Ulme unterschiedliche Qualitäten.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.
Re: Bergulme 110# @ 31"
Liesst man zumindest immer wieder. Von meiner hat der TomTom behauptet sie wuerde was taugen....
Haben ist besser als brauchen.
- Eddie the Archer
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Re: Bergulme 110# @ 31"
Ich kann dazu nicht wirklich aus Erfahrung sprechen, das da ist meine erste Ulme. Aber z. B. bei TomTom, Neumi und Blacky kriegt Ihr ganz sicher gute Tipps zum "wie" und "warum", wenn´s um dicke Bögen aus x-beliebigem Holz geht!!
Re: Bergulme 110# @ 31"
Eh klar. Vom Tom hatte ich da erstklassige, persoenliche Beratung. Deswegen auch meine Frage. Aus einem 2. Stave vom selben Baum haette ich auch eigentlich was Richtung 100# bauen wollen, aber den Stave hat's dann beim Breite rausarbeiten so verzogen, dass ich die Laenge nicht mehr hingekriegt hab. Einen hab ich davon noch, nur im Moment zuwenig Zeit.
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- Eddie the Archer
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Re: Bergulme 110# @ 31"
Das sagte Neumi auch, Ulme verzieht sich gerne. Blacky meinte, die neuen Ringe bei der Ulme wachsen immer diagonal überm alten Ring, so dass Ringe abtragen nicht sooo optimal ist, weil´s dann schnell ne "Banane" gibt. Ich hatte jetzt in beiderlei Hinsicht einfach mal Dusel, schätze ich!
Re: Bergulme 110# @ 31"
Tom hat hinterher dann auch gemeint, dass Ulme oft Spannungen drinhat, die dann frei werden, wenn man den Bogen in der Breite rausarbeitet. Ich hab da leider nicht drauf aufgepasst, auch weil der erste so schoen gerade geblieben war. Wie ich's dann gemerkt hab, war's zu spaet um noch was zu machen, ausser ihn auf gut 1.8m abzusaegen. Da wird fuer meine Affenarme kein Warbow mehr draus.
Haben ist besser als brauchen.