Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlagen

Themen zum Bogenbau
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Neumi
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von Neumi » 29.11.2017, 10:13

Moin, hier mal ein Zitat: "...Bei einer Arbeit an der ETH-Zürich wurden insgesamt 30 Fichten aus sechs Fällzeitpunkten (drei bei zunehmendem und aufsteigendem Mond und drei bei abnehmendem und absteigendem Mond) in Probenserien..."

Und zweites Zitat: "...Zwei ähnlich konzipierte Untersuchungen (in Tharandt mit 120 Fichten; in Freiburg i.Br. mit 60 Fichten) konnten ihrerseits zwar keinen gesamthaft statistisch gesicherten Unterschied zwischen beiden Fällsituationen feststellen..."

Das stammt übrigens von diesem Dr. Zürcher und wir haben insgesamt sage und schreibe 210 Bäume... den Rest kann sich Jeder selbst denken. Selbstverständlich hat der Herr auch ein Buch zum Thema veröffentlicht...
Grüsse - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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fatz
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von fatz » 29.11.2017, 10:16

@Hironimus: Was du glauben magst oder nicht ist deine Sache, aber ein Weihnachtsbaum bei dem die Nadeln abfallen oder nicht ist statistisch gesehen schon ein bissl wackelig (bei >50 wuerde mich das beeindrucken) und zudem bogenbautechnisch dann doch eher irrelevant, weil man aus den Dingern nun mal keine Boegen baut und auch wenn man's tut die Nadeln vollkommen wurscht sind.
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von Sateless » 29.11.2017, 10:55

Danke fürs Einkürzen und hervorheben, Neumi.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
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Peter O. Stecher
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von Peter O. Stecher » 29.11.2017, 13:27

Ich lese immer wieder das Argument: Nach den Mondphasen haben sich schon "alte Völker" gerichtet, danach geschlägert, gebaut usw. Ich verstehe dieses Argument GAR nicht, ehrlich gesagt; wenn man bedenkt was "früher" alles gemacht wurde und ausgemachter Humbug war und ist. Man denke nur an Hexenwahn und Menschenopfer, oder diverse "medizinische" Behandlungen .... also, nur weil "früher" etwas so war, heißt sicher nicht, dass es heute klug und wirksam ist.
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von Ravenheart » 29.11.2017, 14:04

fatz hat geschrieben:@Rabe:
da haett ich gern die Rechnung dazu. Wenn ich mich naemlich grad nicht verrechnet hab ist die Kraft vom Mond einpaar Groessenordnungen groesser als die vom Nachbatbaum.


Menno, alter Klugsch.... ;D :D :D :D
Aber wenn in 3 m Abstand 450 Bäume stehen, stimmt es... ;) ;D ;D ;D

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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von killerkarpfen » 29.11.2017, 16:56

Peter O. Stecher hat geschrieben:Ich lese immer wieder das Argument: Nach den Mondphasen haben sich schon "alte Völker" gerichtet, danach geschlägert, gebaut usw. Ich verstehe dieses Argument GAR nicht, ehrlich gesagt; wenn man bedenkt was "früher" alles gemacht wurde und ausgemachter Humbug war und ist. Man denke nur an Hexenwahn und Menschenopfer, oder diverse "medizinische" Behandlungen .... also, nur weil "früher" etwas so war, heißt sicher nicht, dass es heute klug und wirksam ist.


Und heute immer noch ist
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=6&t=21497&hilit=pfeile+lagern#p375360
http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=5&t=26621&hilit=pfeile+lagern#p476969

andererseits auch viel anderes das sich halt bewahrheitet hat und doch vergessen ging...
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von Peter O. Stecher » 29.11.2017, 17:57

Killerkarpfen, was ging denn verloren? Man weiß heute soviel wie nie zuvor, logischerweise, oder nicht? Wenn ich mich für das I Ging interessiere oder Crowley - ich kann heute alles erforschen und lesen usw. Das war vor 100 Jahren, vor 50, vor 20 Jahren, nicht so. Heute gibt es wissenschaftliche Studien zu Mondphasen usw. ich denke nicht, dass wir weniger wissen als die Menschen "früher".
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von locksley » 29.11.2017, 18:39

Wir haben vor allem mehr "unnützes" Wissen angehäuft. Um die Geschehnisse in der Natur und das Nutzen von natürlichen Quellen, war es bei unseren Vorfahren besser bestellt. Ich weiß nicht was beim Holzeinschlag nach den Mondphasen Humbug und Aberglauben ist, es ist aber wohl so, wie hier ja schon öfter erwähnt, wenn man sich besonders viel Mühe gibt, weil das Holz ja etwas besonderes ist, kommt auch ein besseres Ergebnis raus, als bei Schludrigkeit.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von fatz » 29.11.2017, 19:18

Dann wuerd aber nicht Schludern auch reichen, ohne das ganze Woodoo....

@Rabe: Klugsch... ist mein zweiter Vorname. ;D
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von Peter O. Stecher » 29.11.2017, 19:19

Ich weiß nicht, ob es unnützes Wissen überhaupt geben kann. Wer wollte das beurteilen? Was für den einen unnütz ist, ist für einen anderen lebenswichtig. Die Zusammenhänge in der Natur verstehen und kennen wir heute unendlich besser, als alle Vorfahren.

Die Theorie, dass man besser aufpasst, mehr Wertschätzung für ein Holzstück hat, von dem man überzeugt ist und mit dem man eine Art Ritus abgehalten hat, teile ich 100%. Leute die sich so mit dem Holz, mit der Materie befassen, bemühen sich beim Schnitzen auch mehr, bekommen bessere Bögen klingt logisch.
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von killerkarpfen » 29.11.2017, 20:59

Peter O. Stecher hat geschrieben:Ich weiß nicht, ob es unnützes Wissen überhaupt geben kann. Wer wollte das beurteilen? Was für den einen unnütz ist, ist für einen anderen lebenswichtig. Die Zusammenhänge in der Natur verstehen und kennen wir heute unendlich besser, als alle Vorfahren.


Das wage ich mal zu bezweifeln. Wir wissen nicht viel mehr als vor 100 Jahren. Wir haben einen technischen Fortschritt gemacht gewiss. Aber aufgebaut auf dem was die Altvorderen herausgefunden haben.

Banales Beispiel Elektrizität. Elektrischen Strom aus dem Nichts zu finden, auf die Idee kommen, dass es das überhaupt gibt. Da ist die moderne Halbleitertechnik nur eine Fleissarbeit das Erfundene zu verfeinern, aber mit Nichten eine hervorragende Leistung. Wenn man weiss wie es funktioniert ist es nur nicht halb so schwer.

Böse Zungen behaupten die Pflanzenmedizin sei mit der Christianisierung in Europa ausgelöscht worden. Wenn man betrachtet was die Römer und die Muslime in der Antike gewusst haben, was in der christianisieten Welt des Mittelalters wieder vegessen ward ich will mir das gar nicht alles vorstellen.

Dass da auch Irrwege begangen wurden, dass da die Alchemie dennoch Wege geebnet hat trotz dem, dass sich manch einer in einer für uns heute wirren Sackgasse verrant hat. Die Altvorderen haben neues gesucht und auch gefunden.
Sorry - Ich denke da an die modernen Gesundheitsapostel die mir wegen zu hohen Cholesterinwerten das Frühstücksei absprechen wollten. oder Popeye der mit eisernem Spinat superkräfte erlangte... All die blassen Veganer die mir erklären wie gesund sie heute leben und sich in Pilates gefunden haben... (Kopfschütteln)

Ich glaube auch nicht alles was da zum Teil umhergeistert aber das was Du da sagst ist nicht hinterfragt.
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von Hieronymus » 29.11.2017, 21:15

killerkarpfen hat geschrieben:Das wage ich mal zu bezweifeln. Wir wissen nicht viel mehr als vor 100 Jahren. Wir haben einen technischen Fortschritt gemacht gewiss. Aber aufgebaut auf dem was die Altvorderen herausgefunden haben


Das kann ich nur unterstreichen. Die Osamanen haben schon den grauen Star am Auge operiert, lange bevor wir überhaupt wussten was Anatomie oder Medizin ist. Sehr viel Wissen wurde durch die Kreuzzüge zerstört.
Wenn die alle früher so unterentwickelt waren, weshalb können wir vieles heute nicht mehr erklären zB. wie sie was gebaut haben?! Wieso konnten sie dann so Monumente errichten und stehen bis heute noch.
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von Peter O. Stecher » 29.11.2017, 21:16

Das sehe ich nicht so, wundere mich sogar über diese Sichtweise. Pflanzliche Medizin? Unsere ganze heutige Medizin baut auf Wirkstoffen auf, die den Menschen z.T. schon lange bekannt waren, wurden synthetisch erzeugt später usw. usw., viel von unserer Medizin kommt von den Römern usw., was und warum bitte, sollte irgendetwas vergessen oder verloren worden sein und wer kann das behaupten? Im Gegenteil, immer mehr Texte und Überlieferungen werden erforscht und überprüft weltweit, nicht nur regionale Behandlungsformen, auch chinesische und indische usw. usw. Therapien und Schriften sind heute einbezogen und werden erforscht. Was ist vergessen worden? Das ist eine Behauptung, nicht einmal eine Theorie.

Es geht ja nicht darum, ob Osmanen oder Kirgisen mehr wussten früher als wir hier, heute ist alles Wissen zugänglich und es ist ja kein Wettstreit wer klüger ist....oder war.

Was kann man denn nicht erklären von "früher"? Welche Bauwerke kann man nicht erklären?
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von Hieronymus » 29.11.2017, 21:34

Peter O. Stecher hat geschrieben:Was kann man denn nicht erklären von "früher"? Welche Bauwerke kann man nicht erklären?


Nur ein Beispiel von vielen.
http://www.planet-wissen.de/geschichte/antike/pyramidenbau/index.html
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Re: Bogenholz beim abnehmenden oder zunehmenden Mond schlage

Beitrag von Spanmacher » 29.11.2017, 21:44

Also, wir haben zwar zunehmenden Mond, aber noch keinen Vollmond.

Beruhigt euch also bitte wieder. Die Frage war ja auch, ob der Stand des Mondes einen Einfluss auf das Bogenholz habe. Nicht auf den Pyramidenbau oder die Medikamentenherstellung. ;)
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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