Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

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Hieronymus
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Hieronymus » 16.10.2020, 18:44

@ Rabe ich widerspreche dir nur ungern, aber bei diesen Links würde ich keine Horn kaufen …. zu kurz, zu dünn, zu viele Fehler im Horn. Einzig bei Arrowforge sieht das Horn gut aus, aber die Streifen, die du verlinkt hast , gibt es nicht mehr sondern jetzt das hier:

https://www.arrowforge.de/epages/631226 ... cts/101438

Für wirklich qualitativ hochwertiges Horn( da habe ich selber schon bestellt, super Horn ohne Makel und bolzengerade in ausreichender Dicke) sollte man diesen Link nehmen. Klar es ist ein etwas teurer, aber es lohnt sich.

https://www.etsy.com/de/listing/6366043 ... ck=1&frs=1

Gruß Markus
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 16.10.2020, 20:44

Hieronymus hat geschrieben:
16.10.2020, 18:44
Einzig bei Arrowforge sieht das Horn gut aus
Wenn man dann auch wirklich so schöne Hörner bekommt.
Es ist aktuell schwierig gutes UND langes Horn zu bekommen, selbst Steven Tiger scheint aktuell keine langen Hörner liefern zu können.
Ich habe die letzte Lieferung aus Vietnam, der Händler hat Hörner von Arbeitstieren. Der Versand ist unverschämt teuer, die versanddienstleister langen richtig zu (78,00$ für eigentlich 4,7 kg. Die machen dann aber Aufschläge, so dass die Lieferung genau genommen 94,00$ gekostet hat). Kein Vergleich zu den Preisen bei uns.
Ich hab jetzt mal nachgefragt, wieviel die Lieferung per Schiff kostet, aber jetzt seit 1 Woche keine Antwort bekommen - ja, so iss das bei manchen Händlern.
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Spanmacher » 16.10.2020, 20:47

Hat mal jemand in Schottland wegen Horn nachgefragt?
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 16.10.2020, 21:03

Falls du highlandhorn meinst, die sind schon lange out of business
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Hieronymus » 16.10.2020, 21:31

Neumi hat geschrieben:
16.10.2020, 20:44
Wenn man dann auch wirklich so schöne Hörner bekommt.
Die Chance ist auf jeden Fall größer, als bei den 3-4mm Streifen ;)
Neumi hat geschrieben:
16.10.2020, 20:44
Es ist aktuell schwierig gutes UND langes Horn zu bekommen, selbst Steven Tiger scheint aktuell keine langen Hörner liefern zu können.
Ich hatte ja mit einem Großhandel hier in Deutschland gesprochen, die Hornkämme und solche Sachen aus Horn herstellen und sie beliefern auch ''große Hornkompositbauer'' mit Horn. Der Chef dieser Firma sagte selber, dass die Hornqualität in den letzten Jahren merklich abgenommen hat und man nicht mehr so einfach an gutes Horn heran kommt.
Ich kann nur jedem empfehlen sich das Horn genau anzuschauen bevor man es bearbeitet und bei dem kleinsten Zweifel es lieber zurück zu schicken. Die Qualität de Horns bei Steven Tiger ist sehr gut, auch wenn er gerade keine großen Hörner im Programm hat.

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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 24.10.2020, 19:37

Ich habe mal ziehklingen gebaut.
Mit den gezahnten bin ich nicht so zufrieden - bevor die zum Einsatz kommen, wird erstmal eine testklebung gemacht und dann entschieden, ob nachgearbeitet wird.
Aber bei diesem Bogen kommen nur die ungezahnten zum Einsatz und die sind exakt zueinander passend.

Screenshot_20201024-193222_Gallery.jpg
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Heidelzerg » 19.12.2020, 17:04

Vielen Dank an Rabe und Markus für die Infos übers Horn! Das ist echt hilfreich. Die Hornstreifen bei Etsy sehen ja echt gut aus, habe mal ein Paar davon bestellt.
Habe jetzt wieder mehr Zeit und werde mich wieder an einen Hornbogen wagen.

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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 14.02.2021, 18:29

Hier geht's jetzt endlich mal wieder etwas weiter. Heute habe ich einen Hornstreifen gerillt, wollte ich eigentlich nicht machen, aber zum einen ist es einfacher Rillen rein zu ziehen, als keine und nur ne konkave Fläche herzustellen. Zum anderen ist es einfacher zu kleben, weil der Hornstreifen seitlich nicht weg rutschen kann.
Zunächst habe ich nur mit der gerillten Ziehklinge angefangen, was sehr mühsam ist, danach habe ich Dreiecksfeilen zu Hilfe genommen und die Rillen einzeln vertieft, was definitiv schneller geht. Ich muss mal checken wie ich die Zähne der Ziehklingen besser geschliffen bekomme. Bei der Zahndimension habe ich mich an Karpowicz Empfehlung gehalten und 2 mm Breite und Tiefe genommen.
Hornstreifen01.jpg
feine Hornspäne
Hornstreifen02.jpg
fertig gerillt, zumindest zunächst fertig
Hornstreifen Stirn.jpg
sieht noch recht ungleichmäßig aus, muss ich noch verbessern
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 15.02.2021, 20:50

So, der 2. Hornstreifen iss auch soweit. Als nächstes wird der Bogenrohling gerillt - das sollte deutlich schneller gehen, als beim Horn.
Screenshot_20210215-202214_Gallery.jpg
Mit Feile Rillen vertieft
Screenshot_20210215-202149_Gallery.jpg
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Snake-Jo » 17.02.2021, 09:34

Das sieht gut aus! Wenn dann das Holz entsprechend reinpasst, ist alles gut. Zu genau muss nicht; der Leim will ja auch noch rein.
;)

Ich hatte mir einen Zahnhobel mit Anschlag gebaut.
Dateianhänge
Zahnhobel von unten.jpg

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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 17.02.2021, 12:16

Der Hobel sieht gut aus, Danke für's zeigen und für's drüber schauen. Es ist immer gut, wenn sich das Jemand, der weiß wie es auszusehen hat, anschaut und beurteilt. Allerdings ist dieses Prinzip der Führung nur für plane Flächen geeignet. Ich habe die Rillung leicht konkav ausgeführt - siehe Klingenfoto (ca. 1,5 mm Vertiefung von Mitte zu Rand), da funktioniert solch eine Führung nur wenn die Klinge die gleiche Breite wie das Horn hat.

Screenshot_20201024-193222_Gallery.jpg

Wie schärfst Du die Zahnklinge? Garnicht oder einfach die Feile 1-2x durch die Rillen ziehen? Auf alle Fälle bin ich mit dem Stahl nicht so zufrieden, ich finde den zu hart (war von Dictum der jap. Ziehklingenstahl am Stück zum Zurechtschneiden). Andere Ziehklingen mit weicherem Stahl funktionieren besser, finde ich. Ich werde also nochmal neue Klingen machen und brauche sowieso zusätzlich eine gerade Zahnklinge.

Grüße - Neumi
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 07.07.2021, 20:10

Und der nächste Schritt ist getan :)
Der Kern hat seine Rillen bekommen.
Rillen01.jpg
Rillen02.jpg
Lücke Mitte.jpg
Da die Hornstreifen nicht lang genug waren, wird in der Mitte ein Stück Horn eingesetzt und mit Knochenstücken angepasst
Probepressung.jpg
Probeweise Horn und Kern zusammen gepresst, keine Fuge zu sehen
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 21.09.2021, 19:58

Ich habe nochmal alle Rillen nachgezogen, ganz besonders in den Hornteilen und die Hornstreifen nochmal durch die Bandsäge geschoben. Jetzt habe ich 7 mm inkl. Rillen im Griffbereich und auf ca. 2/3 Länge. Das macht die spätere Bearbeitung deutlich einfacher. Jetzt kann bald geklebt werden, das Wetter passt jetzt.

20210921_191039.jpg
mittleres Hornende
20210921_190715.jpg
probeweise alle Hornteile aufgezwungen
20210921_190415.jpg
Wurfarmende
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Holzmann » 22.09.2021, 09:53

hi neumi.,

wie machst du die Rillen ohne Anschlag so gerade?
Oder hab ich was übersehen?

gruss matze

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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 22.09.2021, 14:32

Ich lege das jeweilige Stück Horn auf einer ebenen Fläche auf die Seitenkante und markiere mir die Mitte. Dann messe ich den Abstand bis zur Mitte und nehme ein Tool um eine Mittellinie einzuritzen. Das Tool kann beliebig sein, hauptsache man kann ritzen - ich habe eine kleines Reststück Holz genommen, passend ein Loch gebohrt und einen Metallspitze eingesetzt. Diese Linie ist dann die Basis um mit der Ziehklinge zu übrigen Linien einzuziehen.
Beim Holzkern ziehe ich eine Linie im Randbereich, eben so passend dass das Horn mittig auf dem Kern sitzt.
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