Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

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Holzmann
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Holzmann » 23.09.2021, 09:49

ah ok... die arbeitsplatte ist somit die Führung.
Danke fürs foto...

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Neumi
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 04.11.2021, 20:19

Und wieder ein Stück weiter: heute habe ich den Rahmen und das Horn grundiert und morgen wird das Horn geklebt.
Grundiert habe ich mit Hausenblasenleim (5 g), 10% und 4 Lagen. Das sollte problemlos ausreichen. Hausenblase weil ich keine Lust hatte die Bauteile zu erwärmen und mit Hausenblase gehts halt auch bei Zimmertemperatur.
Leim.jpg
Leim mit Hlp auf ca. 40° C erwärmt
geleimt.jpg
grundiert
grundiert.jpg
grundiert. Hier sind noch kleine Bläschen zu sehen, die werden im nächsten Schritt beseitigt
Vorher wurden Horn und Kern gründlichst gereinigt (entstaubt und entfettet).

Da ich das Horn noch nicht auf dem entgültigen Dickenmaß habe, habe ich die Kerndicken alle 10 cm gemessen und auf dem Kern festgehalten. So weiß ich nach der Klebeaktion genau wie dick das Horn ist und kann den vorläufigen Dickentaper vor dem Sehnenbelag herstellen.
Dicke Kern.jpg
Dickenmaße alle 10 cm
Außerdem brauchte ich noch neue Druckverteiler, da ich keine Schnurmethode zum verkleben benutzen werde, sondern mit C-Zwingen arbeite. Eiche auf Leder geklebt, das Leder anschließend gewachst und somit Antihaft beschichtet ;)
Die Eicheklötzchen sind 37 mm breit und ca. 42 mm lang.
Druckverteiler.jpg
Druckverteiler Eicheklötzchen auf Leder
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 05.11.2021, 20:10

Heute wurden die Hornteile geklebt. Geklebt habe ich mit Schwimmblasenleim (selbst gekocht). 20g angerührt zu 35% Leim waren ausreichend. Die 35% Konzentration ist allerdings schon grenzwertig, da der dicke Leim trotz niedriger Geliertemperatur relativ schnell geliert. In Zukunft werde ich nicht über 30% gehen. Die Leimtemperatur war ca. 55° C.
Jetzt heißt es wieder einmal abwarten. In 2-3 Tagen werden die Zwingen entfernt und dann darf das Ganze 3-4 Wochen trocknen.
Horn geklebt.jpg
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von schnabelkanne » 05.11.2021, 22:00

Servus, gute Idee die Klötze auf Leder ist sehr exakt, ergibt eine gleichmäßige Druckverteilung.
Kannst du den Bogen mit den Zwingen noch Heben?
Lg Thomas
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 05.11.2021, 23:07

Es sind schon ein paar Kilo, aber geht noch 🏋️‍♂️
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Snake-Jo » 06.11.2021, 08:49

@Neumi: Sehr tolle Idee! Klötzchen auf Leder, habe ich noch nie gesehen.
Du gibst dir wirklich viel Mühe, weiter so! :) :)

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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 08.11.2021, 12:32

So, das Teil habe ich gestern von den Zwingen befreit.
Ein WA-Ende war auf den letzten ca. 10cm leicht verdreht. Also habe ich die Hornseite mit der HLP erwärmt und konnte die Verdrehung erfolgreich beseitigen 🙂
Ansonsten fluchtet alles ganz gut und jetzt darf das Teil trocknen.
20211108_113224.jpg
Compress_20211108_122326_6286.jpg
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 13.11.2021, 16:56

Und die nächsten Aktionen waren: Griffstück ausschneiden und passend schleifen. Weil's zu dünn wurde aber gut gepasst hat, hab ich noch ein extra Stück draufgepappt.
Griffstück aufgeklebt.jpg
Griffstück aufgeklebt

Dann habe ich die WA-Seiten geputzt und in etwa auf's Endmaß gebracht.

Danach wurden das Horn im Griffbereich auf Endmaß abgerundet und die beiden Knochenteile in die Lücken eingeklebt.
Griff bauchseitig abgerundet.jpg
Kleber in Lücke.jpg
erstmal Hautleim in die Lücke gefüllt und gelieren lassen
Kleber mit Hornstaub.jpg
den Hautleim mit Hornstaub und Minispänen gemischt
Celik eingeklebt.jpg
Keine Ahnung wie oder ob man die Knochenteile bei Mandschu-Bogen bezeichnet
Jetzt kommt wieder eine Woche Trocknungszeit, dann werden die WA auf voraussichtliche Enddicke gebracht, die Knie ausgearbeitet und dann kann auch schon die erste Sehnenlage drauf :)
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Hieronymus » 13.11.2021, 17:59

Ich hoffe ich sehe den Bogen nächstes Jahr in Aktion oder darf ihn sogar schießen... ;D
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí

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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 13.11.2021, 19:56

Genau, die Hoffnung stirbt zuletzt 😂👍
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 15.11.2021, 19:26

Nexter Step (irgendwie geht's grad mal schneller vorwärts :D ).
Heute wurde der Griffbereich ausgearbeitet. Da ich morgen sowieso einen Sehnenbelag auf einen anderen Bogen aufbringe, werde ich für den hier dann auch gleich die Fadeouts + 2-3 cm Richtung WA mit Sehne umwickeln.
Und hier wieder Fotos (sollte sich jemand wundern warum immer wieder ein Finger oder was mit Schrift auf den Bildern zu sehen ist: Das ist die Fokussierhilfe für's Smartphone)

Griff01.jpg
bauchseitig ausgearbeitet
Griff02.jpg
bauchseitig ausgearbeitet
Griff03.jpg
Rückenseite ausgearbeitet und im Fadoutbereich und danach etwas schmaler gearbeitet. Der schmale Bereich ist etwas zu lang geworden und zu weit weg von den Knochen, eigentlich sollte der WA direkt nach den Fadeouts auf einer Länge von ca. 3 cm auf volle Breite gehen. So ist das halt manchmal, es klappt nicht alles, vor allem wenn man es nicht angezeichnet hat - das war unnötig.
Griff04.jpg
Die Griffaufdopplung ist übrigens aus nem schön schweren Hartriegel und oben noch Elsbeere aus nem Reststück. Und mit den Klebefugen bin ich voll und ganz zufrieden.
Griff05.jpg
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Tom Tom » 15.11.2021, 21:31

Ich hoffe die Sehne löst sich an den steilen Anstiegen am Griff nicht beim trocknen.

Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 15.11.2021, 21:37

Das dürfte kein Problem werden. Der Übergang wird durch die Wicklung noch sanfter und wenn ich dann der Meinung bin, dass der Anstieg noch immer zu steil iss, gibt's noch mehr Wicklung.
Grüße - Neumi
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 16.11.2021, 19:20

Wie gestern geschrieben, gab es heute Wicklungen im Fadeoutbereich. Verwickelt habe ich je 3,2 g Straußensehnen

Wicklung_.jpg
Wicklung.jpg
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Re: Mandschu warbow - Baubericht eines Langzeitprojektes

Beitrag von Neumi » 17.11.2021, 18:47

Heute gab es zusätzlich noch ein paar Sehnen über die Fadeouts

Wicklung trocken.jpg
Wicklung von gestern trocken
Wicklung zusatz.jpg
zusätzliche Sehnen
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