Hollertiller

Themen zum Bogenbau
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Stefan73
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Hollertiller

Beitrag von Stefan73 » 27.02.2020, 19:44

Hallo :)

Bei mir hat grad wieder ein Holler den Sprung auf den Tillerstock geschafft: ELB-Design mit (relativ flachem) D-Profil und dezent mitbiegendem Griff, 172 Zentimter von Kerbe zu Kerbe. Fürs Zuggewicht hoffe ich auf 50 bis 60 lbs bei 28 bis 30 Zoll (weiß es nicht genau, der Bogen ist für einen Freund, und ich kenne dessen exakten Auszug noch nicht).

Würdet Ihr nen Blick drauf werfen, und mir eine Einschätzung geben?

IMG_1256-min.JPG
abgespannt
IMG_1255-min.JPG
knapp unter Standhöhe
IMG_1253-min.JPG
14 Zoll

Ich denke, arg viel wirds nicht mehr sein, und mein eigener Impuls rät mir, die markierten Stellen nochmal anzugehen. Liege ich richtig?

InkedIMG_1253-min_LI-min.jpg

Vielen Dank schonmal - und viele Grüße!

Stefan

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Stefan73
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Re: Hollertiller

Beitrag von Stefan73 » 28.02.2020, 11:25

Hey :)

Grad habe ich den Bogen erstmals auf 18 " gespannt, Foto geschossen und dann ein paar Linien ins Bild gezogen. Der Tiller scheint mir tatsächlich schon ganz brauchbar zu sein.

Reichts, wenn ich rechts neben dem Griff noch ein bisschen kratze? Würde das dazu führen, dass sich der ganze Arm dann gleichmäßiger biegt? So ganz sicher fühle ich mich mit der Tillerei noch nicht...

18 Zoll mit Kurve.jpg

Danke!

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schnabelkanne
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Re: Hollertiller

Beitrag von schnabelkanne » 28.02.2020, 13:49

Servus, geht mir genauso ist immer wieder eine Herausforderung einen Bogen zu Tillern, aber das macht es auch so interessant, also für mich biegt er gut ich würde nicht!!!rechts griffnah wegnehmen.
Zeig noch ein Bild mit etwas mehr Auszug, hast du schon entschieden Oben/Unten?
Lg Thomas
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Stefan73
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Re: Hollertiller

Beitrag von Stefan73 » 28.02.2020, 14:02

Hallo - weiter als die 18 auf dem Bild habe ich noch nicht gezogen. Ist immer voll schlecht für meine Nerven, wenn’s auf die 20 und darüber geht 😊

Ich werde aber heute später mit dem Auszug noch höher gehen und Fotos machen.

Oben/unten ist noch offen, ich tendiere aber zu links = unten.

Grüße!

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Re: Hollertiller

Beitrag von schnabelkanne » 28.02.2020, 14:16

Servus, Holler ist halt immer schwierig mit den Nodien und ältere Stämme haben halt auch oft Kernfäule, aber wenn es klappt gibt Holler gute schnelle Bögen und ohne Knitter am Bauch.
Lg
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Stefan73
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Re: Hollertiller

Beitrag von Stefan73 » 29.02.2020, 09:04

Hallo - hab grade auf 20 Zoll gezogen. Sieht jetzt so aus:

20 Zoll mit Kurve.jpg

Rechts gefällt mir noch nicht ganz - aber ich bin echt unsicher, wo ich ansetzen muss.


Viele Grüße!

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Re: Hollertiller

Beitrag von Stefan73 » 29.02.2020, 09:06

Oder halt... ich denke, mir gefällt eher links noch nicht so recht. Wenn ich da zwischen den beiden Knubbeln (oder eher AM inneren Knubbel) abtragen würde?

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Hieronymus
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Re: Hollertiller

Beitrag von Hieronymus » 29.02.2020, 09:20

Hi ,

rechts sieht es gut aus ;) Ich würde links zu den Tips hin noch etwas weg nehmen(gelbe Linie). Davor bei dem kleinen Ast hast du eine leichte Schwachstelle. Vor der Schwachstelle zwischen den beiden Knubbeln kannst du auch leicht kratzen.
20%20Zoll%20mit%20Kurve.jpg
Gruß Markus
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Re: Hollertiller

Beitrag von Stefan73 » 29.02.2020, 14:47

Thema erledigt.

IMG_1266-min.JPG

Bin allerdings nicht arg verwundert, weil das Holz schon deutliche Altersspuren hatte. Jetzt weiß ich, wieso Kernfäule ein Ausschlusskriterium ist.

Jedenfalls: vielen Dank für Eure Unterstützung.

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Re: Hollertiller

Beitrag von schnabelkanne » 29.02.2020, 15:06

Servus, ja besonders toll hat das Holz nicht ausgesehen, auf zum Nächsten.
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Re: Hollertiller

Beitrag von F'al Gran » 29.02.2020, 18:49

Dazu muss ich mal mein Beileid ausdrücken. War das ein Querriss über den Rücken?

Seit meinem ersten Holunderbruch baue ich die mit so breitem Rücken wie möglich und schmalem Bauch also quasi dreieckig mit Basis am Rücken...

...aber ich baue deutlich unter deiner Gewichtsklasse.
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Re: Hollertiller

Beitrag von Stefan73 » 29.02.2020, 21:46

Hey 😊

Ja, ist ein quer verlaufender Riss auf dem Rücken, von dem ausgehend sich der komplette Ring abgelöst hat. Allerdings in echt lehrreicher Weise. Es ist der Anfang der Verdrehung am stärker drehenden WA und liegt außerdem auf einem Knubbel. Man kann regelrecht sehen, wie die Kraft vom Riss ausgehend verlaufen ist. Beim nächsten Ast, der in einer solchen Weise dreht, weiß ich, wo zusätzlich Material stehen bleiben muss.

Und ich hab was über das Potential von Holler gelernt. Der Prügel war merklich härter als mein fertiger Holler-Bogen, Vollauszug für mich kaum zu schaffen. Also vermutlich 90 - 100 lbs bei 32. Und der Ast war echt schon ganz schön angegriffen. Dass der soviel Zug noch abkonnte, spricht sehr für das Holz als solches.

Morgen stelle ich ein paar Fotos rein, davon, in welchem Zustand der Ast von Anfang an war. Ihr werdet mich steinigen, dafür, dass ich den überhaupt versucht habe 😊

Ich bin sicher, dass ein guter Holler mit sauberem weißem Holz für über 120 lbs gut ist.

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Re: Hollertiller

Beitrag von F'al Gran » 29.02.2020, 22:59

Stefan73 hat geschrieben:
29.02.2020, 21:46
...von dem ausgehend sich der komplette Ring abgelöst hat...
Hallo Stefan73, hattest du meinen Beitrag zu
viewtopic.php?f=15&t=31538&p=564374#p564374
und
viewtopic.php?f=15&t=31538&p=564374#p564381
gelesen?

Das scheint bei dem Gesträuch öfters aufzutreten. Ich müsste morgen nochmal nachsehen, aber ich glaube bei mir hatte das damals auch leichte Kernfäule.
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Re: Hollertiller

Beitrag von Stefan73 » 03.03.2020, 18:38

Das wollte ich noch nachliefern:

IMG_0742-min.JPG
IMG_0741-min.JPG
IMG_0743-min.JPG
F'al Gran hat geschrieben:
29.02.2020, 22:59
aber ich glaube bei mir hatte das damals auch leichte Kernfäule.
Also, ja, bei genauerer Betrachtung hatte der hier das auch :)

Dass der Ast nicht gut funktionieren würde, hätte ich mir vermutlich denken können:

IMG_0740-min.JPG
IMG_0738-min.JPG

Aber ich wollte es halt wissen. Den Versuch wars mir jedenfalls wert.


Viele Grüße!

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Re: Hollertiller

Beitrag von Hieronymus » 03.03.2020, 18:54

Wenn ich mir das letzte Bild anschaue, wundert mich nix mehr. Schau dir bei Holunder genau den Strauch/Baum an... findest du da solche faulen Stellen oder die Rinde ist ab, kannst du davon ausgehen, dass er mit Gammel durchzogen ist. Es sei denn du findest einen relativ jungen Sapling an dem Strauch, der würde wahrscheinlich gehen.

Gruß Markus
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