Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

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Holzmann
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 10.04.2020, 10:58

Es hat alles gut funktioniert...

Habe gestern eine Seite gebogen und über Nacht eingespannt gelassen. Und heute Morgen um 6 die Zweite.

Die erste Dämpfung betrug 50 minuten. Ich konnte die 1cm dicke ganz geschmeidig biegen.

Die zweite heute am Morgen betrug nur 45 Minuten.
Der Unterschied war gewaltig. Es war deutlich schwerer. Gleiche dicke aber anderes verhalten.
Aber ist vom Gefühl her gerade nochmal gut gegangen.

Das bedeutet für mich dann in Zukunft lieber etwas länger Dämpfen und das Risiko von Gummiholz in kauf nehmen...

Fotos werde ich demnächst hochladen.

lg matze

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Holzmann
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 11.04.2020, 23:01

Hier die versprochenen Fotos.

Hab dann doch mal nachgemessen, der eine Tip ist noch 1,1cm dick und der andere 0,95 ::)

Schande über mich...Werde beim nächsten noch genauer sein.
Hatte den einen Tip gemessen und den anderen dann auf den gleichen Ring runtergearbeitet.
Da die Ringe an beiden Enden unterschiedlich dick sind kam es dann natürlich zu so etwas.
Und ausgerechnet den dickeren hab ich weniger gedämpft...

... aber ist ja nochmal gut gegangen

Flips.JPG
In der Flucht.jpg
Die Sehne hat sich auch um einen halben cm zur Mitte hin verlagert. Ein sehr willkommener Effekt

Hoffe nur das die Blau markierten Verfärbungen vom Dämpfen nach der Trocknungszeit wieder komplett weg gehen.

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Neumi » 12.04.2020, 10:40

Holzmann hat geschrieben:
11.04.2020, 23:01
Hoffe nur das die Blau markierten Verfärbungen vom Dämpfen nach der Trocknungszeit wieder komplett weg gehen.
Die werden bleiben
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 16.04.2020, 08:22

Oh... das ist fies

zumal ich meine paar Kinderbögen bisher immer nur mit Leinölfirnis behandelt habe.
Da werden die Flecken bestimmt noch mehr zum Vorschein kommen.

Bringt mich zu einer neuen Frage:

Habe hier häufig von Leinölfirnisbehandlungen mit abschliessender Hartölschicht gelesen. Bringt das Hartöl zum Abschluss noch ein bisschen mehr Schutz und Glanz?
Wenn ja welches sollte ich nehmen?
Habe mein Leinölfirnis von Barendpalm aus dem Baumarkt. Das Gelb stösst mir ein wenig auf.

Falls ihr mir davon abraten wollt, das Hartöl ebenfalls aus dem Baumarkt zu beziehen, würde ich mir auch im gleichen Atemzug ein neues Leinölfirnis kaufen/bestellen. (etwas farbloser sollte es sein)

LG Matze

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Neumi » 16.04.2020, 11:42

Nee, die Verfärbung ist nicht so schlimm, das geht nach meiner Erfahrung nicht tief ins Holz - einfach weg schleifen ;D
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von fatz » 16.04.2020, 13:08

Hartoel ist OK und auch ned so gruselig gelb wie Leinoel(firnis). Hab meins allerdings vom Farbenladen und nicht aus dem Baumarkt.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Kemoauc » 19.04.2020, 22:24

Holzmann hat geschrieben:
10.04.2020, 10:58
Die erste Dämpfung betrug 50 minuten. Ich konnte die 1cm dicke ganz geschmeidig biegen.
Die zweite heute am Morgen betrug nur 45 Minuten.
Der Unterschied war gewaltig. Es war deutlich schwerer. Gleiche dicke aber anderes verhalten.
Das bedeutet für mich dann in Zukunft lieber etwas länger Dämpfen und das Risiko von Gummiholz in kauf nehmen...
lg matze
Hi,Holzmann,andersrum! Hier zeigt sich wo Gummiholz zustande kommt: Durch zuwenig erhitzen.
Zur Erklärung: Ist nur die Oberfläche heiß,dann biegt sie sich,der Kern innendrin ist aber zu kalt. Die Fasern tief innen im Holz brechen, während sich die erhitzte Oberfläche biegt.
Holz ist kein guter Wärmeleiter,also braucht man Zeit,um es genügend durchzuerhitzen.Und zumindest beim Dämpfen oder kochen schadet es dem Holz auch nicht, wenn's mal ne Stunde länger als unbedingt nötig erhitzt wird.Lediglich die Feuchtigkeit braucht halt länger zum ausdünsten. ;)
Grüßle,
Kemoauc
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 20.04.2020, 12:08

hi kemoauc,

vielen dank für die info.

dachte der zucker, die mineralien und sonstige inhaltsstoffe im Holz werden durchs dämpfen und noch mehr durchs kochen unwiederbringlich ausgespült.
und somit käme das gummiholz zustande.
aber deine Variante klingt ebenfalls plausibel.
Werde es mit meinen nächsten bögen näher kennenlernen.

Bin jetzt aktuell beim leinölfirnis finish und werde demnächst präsentieren können.
Gibt es eine abschliessende behandlung die das leinöl leicht zum glänzen bringt?
Habe es gestern 3x satt im 10 Minuten Rhythmus aufgetragen bis nichts mehr einzieht und dann nach 20 min weggewischt.
2 Aufträge sind noch geplant.

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von schnabelkanne » 20.04.2020, 12:49

Servus, lass dem Firnis etwas Zeit zum trocknen, also mind. 24 Stunden.
Lg Thomas
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 20.04.2020, 13:05

war ja nur der erste auftrag. das holz ist jetzt satt.
ab jetzt nur noch alle 24-48std eine dünne schicht.
Sollte ich schellack benutzen um noch etwas glanz zu erhalten oder ist es mit meinem leinölfirnis möglich. Schellack müsste ich erst bestellen. Wäre das erste mal.
Lack wäre mir zu heftig...

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 22.04.2020, 17:40

Habe gerade den 3. Auftrag gemacht. Das Öl zieht auch jetzt noch ins holz ein...
Da ich es noch nie hinbekommen habe einen leichten Glanz zu erhalten (auch nach 5maligen Auftrag bei anderen Bögen) frage ich nochmal die Finishspezis hier...

Ich habe schon aus etlichen Threads gelesen das es durch Polieren möglich ist einen leichten Glanz herzustellen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Polieren?
Kann ich das mit einem herkömmlichen Baumwollhaushaltstuch, Lappen, Abwaschschwamm oder gar 320er schleifpapier machen?

Habe auch noch 2 Finishtücher von Bosch da:
Finishtücher.jpg
keine Ahnung welche Körnung das ist... wirkt aber ziemlich grob

Soll ich so viele Schichten auftragen bis es nicht mehr einzieht und dann polieren?

evtl nach jedem neuen Auftrag
Habe in dem Sinne noch nie was poliert...

Oder einfach soviele Schichten erstellen bis der Bogen das doppelte wiegt XD?


Achso... Frage passt nicht mehr zum Threadthema... soll ich bei solchen sachen immer ein neuen Thread machen?

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von schnabelkanne » 22.04.2020, 19:09

Servus, also jetzt nicht mehr mit Schleifpapier nur mehr mit einem Tuch.
Leinölfirnis wird halt nicht so glänzend wie Schellakpolitur.
Zeig mal ein Bild von der Oberfläche.
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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von Holzmann » 23.04.2020, 16:06

Das ist gestern ca. 2-3 Std. nach dem Auftrag
Finish Frisch.jpg


Das ist aktuell ca 24 Std nach Auftrag
Finish trocken.jpg
Bringts denn noch was mehr Schichten aufzutragen?



Habe auch nochmals etliche Threads durchstöbert und auch einige Youtubevideos angeschaut.

Mir gefällt die Holzige Griff sehr gut. Doch wenn ich mehr Glanz haben will, sollte ich zu Danish- oder Tru Oil greifen.
Mein Resumee der Recherche...

Danishoil ist bei meinem Laden sogar im Sortiment O0

LG Matze

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von wanttostart » 23.04.2020, 18:41

Ich persönlich finde die Oberfläche so sehr schön.
Dezentes seidenmatt.

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Re: Mittellinie nicht mehr im Griff (Eibe)

Beitrag von TorstenT » 23.04.2020, 18:54

Falls Du doch mehr Glanz haben möchtest - ich habe gute Ergebnisse mit folgender Herangehensweise gemacht:
Erst mit steigender Körnung bis hin zu 1200er Nassschleifpapier glattschleifen, dann mit Leinölfirnis sättigen (2-3 Aufträge); gut polymerisieren lassen, dann mit hochfeiner Stahlwolle überpolieren und nochmal Leinölfirnis drauf. Nach Aushärtung nur noch mit einem Tuch polieren.
Hier zwei Beispiele:
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LG
Torsten

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