Osage-Stave mit riesigem Astloch

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Bogenbas
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Osage-Stave mit riesigem Astloch

Beitrag von Bogenbas » 11.04.2020, 19:33

Hallo Leute!

Nach einer längeren Pause hat mich jetzt wieder die Lust auf einen neuen Bogen gepackt. Herausforderung dabei ist ein großes Astloch, dass in den oberen Wurfarm eingearbeitet werden soll. Normalerweise bin ich eher ein Fan von Recurves aber da das Loch so groß ist, hab ich mich für einen Langbogen mit 68" entschieden. Nachfolgend ein paar Bilder.
20200411_183421_compress10.jpg
20200411_172806_compress64.jpg
20200411_172820_compress29.jpg
20200411_172831_compress91.jpg
Meine konkreten Fragen dazu sind:

1.) Kann der Bogen überhaupt halten, so schmal wie der eine Steg neben dem Astloch ist? Wenn das aussichtslos erscheint könnte ich immer noch versuchen das Astloch zu vergessen und nur einseitig dran vorbei zu gehen. Wär nur ewig schade um so einen besonderen Charakterbogen. :-\

2.) Soll ich das Loch noch vergrößern, da hier zu viel nutzloses Material und somit auch Gewicht vorhanden ist?

3.) Soll ich das Astloch geringfügig mitbiegen lassen, da sich das Loch über einen so großen Bereich des Wurfarms zieht?

4.) Ist ein Zuggewicht von 50# umsetztbar, oder soll ich es bei einem geringeren Zuggewicht belassen um das Astloch zu schonen?

Entschuldigt bitte die hohe Anzahl an Fragen. Das ist nunmal Neuland für mich. :D
Schon mal Danke im Voraus!

Grüße
Bogenbas

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Becknbauer
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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von Becknbauer » 12.04.2020, 06:33

Hallo BB
1.) Kann der Bogen überhaupt halten, so schmal wie der eine Steg neben dem Astloch ist? Wenn das aussichtslos erscheint könnte ich immer noch versuchen das Astloch zu vergessen und nur einseitig dran vorbei zu gehen. Wär nur ewig schade um so einen besonderen Charakterbogen.
hält
2.) Soll ich das Loch noch vergrößern, da hier zu viel nutzloses Material und somit auch Gewicht vorhanden ist?
Das Loch vergrößern ist ok, aber nur um den Anteil der sichtbar kein gutes Holz ist. Also nur die dunklen Reste im Loch entfernen und die Lochkanten noch etwas runder Schleifen. Eigentlich mehr säubern als vergrößern.
3.) Soll ich das Astloch geringfügig mitbiegen lassen, da sich das Loch über einen so großen Bereich des Wurfarms zieht?
Erst mal steif lassen, bis der gesamte restliche Wurfarm ordentlich biegt. Dann am Schluß kannst du die Stelle um das Loch ganz vorsichtig dünner machen und ganz leicht biegen lassen.
4.) Ist ein Zuggewicht von 50# umsetztbar, oder soll ich es bei einem geringeren Zuggewicht belassen um das Astloch zu schonen?
50# sollten gut möglich sein.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von Bowster » 12.04.2020, 07:21

da wurde ja bereits so gut wie alles gesagt,
ergänzend vielleicht noch ein ganz besonderes Augenmerk auf durchlaufende Fasern rund um das Astloch.

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Bogenbas
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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von Bogenbas » 12.04.2020, 12:02

Vielen Dank euch beiden, für die schnellen und ausführlichen Antworten ;D
Ihr hört dann im Präsentationsthread wieder von mir.
Euch allen noch Frohe Ostern soweit das möglich ist :-\

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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von kra » 12.04.2020, 16:15

Yepp, kann gut halten. Das wird ein echter Hingucker!
Was du in Betracht ziehen solltest ist, das du evtl vor und nach dem Lock eine Sicherungswicklung brauchst, je nachdem wie die Kräfte verlaufen (Drehspannungen o.ä.) kann es kann sonst passieren, das es Risse in der Verlängerung des Loches gibt.
Wie gesagt, kann sein und solltest du im Auge behalten - es wäre echt schade um den Bogen.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von schnabelkanne » 13.04.2020, 21:18

Servus, das etwas dunklere rötliche Holz ist bei Osage etwas problematisch, da auf jeden Fall etwas mehr Material lassen.
Lg Thomas
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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von Tom Tom » 13.04.2020, 21:50

@Schnabelkanne
Was meinst du genau?

Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von schnabelkanne » 13.04.2020, 22:04

Das dunkle rötlichere Holz bei Osage ist spröder nicht so elastisch, ich hatte damit keine guten Erfahrungen gemacht. Ich habe auch mal etwas darüber gelesen, kann mich aber nicht mehr erinnern was und wo, vermutlich im Buch von Dean...auf der Spur des Osage B......
Lg Thomas
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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von Bogenbas » 14.04.2020, 20:07

@ kra: Ja ich hatte schon nen kleinen Riss der aus dem Loch läuft. Dort war generell der Wurfarm sehr dünn weshalb ich das Material abgetragen habe. Werde es im Auge behalten.

@ schnabelkanne: Ich denke ich weiß was du meinst. Gibt ein paar Stellen ums Loch wo das Holz sehr viel dunkler ist und extrem verhärtet. Das macht mir ohnehin schon sorgen weil sich der vom Astloch betroffene Bereich über fast 20cm erstreckt und ich somit gezwungen bin den Bereich mitbiegen zu lassen. :-\

Bin grade am Werkeln und werde nachher kurz aktuelle Bilder reinstellen ;)

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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von Bogenbas » 14.04.2020, 21:00

Hier kommen jetzt die Fotos ;D
20200414_204731_compress48.jpg
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Und ich schätze dass ist das dunkle Holz das du meinst.

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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von schnabelkanne » 14.04.2020, 21:09

Servus, ja wie gesagt sind das so meine persönlichen Erfahrungen mit Osage, hab aber erst vier Bögen davon gebaut.
Auf jeden Fall musst du berichten wie es weitergeht, bin schon gespannt und ich würde das Astloch am Bogen belassen, ist ein echter Hingucker.
lg Thomas
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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von Bogenbas » 14.04.2020, 21:36

Na klar bleibt das Astloch jetzt drauf. Alles oder nichts!
Das Teil soll übrigens doch kein Langbogen sondern ein Flachbogen werden. Ich tu mir noch schwer dabei das zu unterscheiden ::)

Denkt ihr dass der Bogen auch Fast Flight vertragen würde oder soll ich ihn lieber nicht zu sehr fordern? Denn wenn Fast Flight zu gefährlich ist lass ich vielleicht mal das Büffelhorn weg.

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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von fatz » 14.04.2020, 21:51

Warum denkst du FF waer gefaehrlich?
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von Bogenbas » 14.04.2020, 22:11

Ist das nicht ne zusätzliche Belastung für den Bogen? Oder gehts da rein darum dass FastFlight einschnürt weil es dünner ist?

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Re: Osage-Stave mit rießigem Astloch

Beitrag von fatz » 14.04.2020, 22:17

Ich (und viele andere hier) schiess meine Holzboegen aussschlieslich mit FF und hab deswegen noch nie ein Problem gehabt. Ich glaub, das meiste von dem Gerede das FF schlecht fuer den Bogen ist, kommt von laminierten Boegen, wo die Nocken kein FF ausgehalten haben. Es ist halt etwas weniger elastisch und stoppt den Bogen am Ende abrupter. Aber ob das das Holz signifikant mehr beansprucht? Die Sehne ja.
Haben ist besser als brauchen.

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