64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

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Holzmann
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64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von Holzmann » 09.06.2020, 21:18

Hallo Leude,

baue grade meinen ersten Eigenen...

Es wird kein Flachbogen sondern das erste mal ein runder Bauch. Wie der jetzt einzuordnen ist weiss ich nicht, da ich mir noch offen lasse ob ich ihm eine Pfeilauflage mit kleinem Fenster verpasse.
Auf jeden Fall ist er 64" lang,
Breite 2,6cm bis 2/3 des WA dann bis 1,4cm schmaler werdend bis zu den Kerben,
Dicke 2,2cm an den Fades - 1,2cm an den Tips
Nocken sind aus Eibenkern (habe kein Horn oder geeigneteres Holz das von der Farbe passen würde)
Besser als der Splint ;D und nicht soooo wichtig denn..
geplant sind 30-35# bei 28,5-29" Auszug

Zum lernen der Technik ist das Zuggewicht glaube ich gut gewählt.
Der untere Wa hat einen leichten Deflex und wurde um 2cm kürzer gemacht als der Obere.

Die erste Bauphase habe ich hinter mir und stelle auch keine Fotos davon rein.( habe keine ;D )

Ich bin jetzt beim Tillern angekommen und würde gerne wieder mal eure Meinungen dazu hören. Ich würde jetzt nämlich gerne von Standhöhe 0 zu 1/3 gehen.
64Zoll Eibe Standhöhe 0 Auszug 0.JPG
64Zoll Eibe Standhöhe 0 Auszug 12.JPG
Die Enden sind noch etwas Steif... aber ist ja auch noch Standhöhe 0

Gruß Matze

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klausmann84
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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von klausmann84 » 10.06.2020, 18:23

Tagchen, aus Interesse: wieviel lbs hast du denn im unteren Bild auf der Sehne?

Grüße, Klaus
Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.

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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von Neumi » 10.06.2020, 19:54

Vorsicht links kurz vor 5. Die kleine reflexe Stelle sieht schon sehr dünn aus, im Vergleich zu re + li daneben.
Und ebenfalls Vorsicht re direkt nach dem fadeout. Das biegt zwar noch nicht oder höchstens sehr wenig, aber auch hier ist schnell mal zuviel Holz weg.
Insgesamt finde ich die biegung aber schon ganz ok.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Holzmann
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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von Holzmann » 11.06.2020, 06:01

klausmann@. 22# bei 12 "

Danke Neumi: Die Stelle links bei 5 ist etwas Steifer. Vielleicht weil der Rücken dort komplett gerade ohne scheitelpunkt ist. Heisst das ich sollte die Stelle lieber nicht mehr weiter schwächen?
Auch wenns steifer bleibt?
Die Stelle zeigt am Bauch zwei Ringe mehr die richtung tips und 4 wieder verschwinden. Die Ringe sind bei 5 dünner als im benachbarten Gebiet...

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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von klausmann84 » 11.06.2020, 09:55

Okay, also ich habe noch sehr wenig Erfahrung und Eibe kenne ich nicht aber in meinen ersten Versuchen mit Esche habe ich den Eindruck gewonnen dass das Holz bei schwächerer Belastung noch gar nicht so auf den Zug reagiert wie es das tun würde wenn man mit dem gewünschten Zuggewicht dran geht. Alles Pumpen brachte da wenig wenn ich dabei nicht genug Gewicht anlegte. Als ich dann mal mit der entsprechenden Kraft, bei dir wären es ja 35lbs dran zog gaben einige Stellen dann tierisch nach, die ich zuvor wohl schon zu stark geschwächt hätte.

Soll heißen: nach meiner bisherigen Erfahrung ist es sinnvoll beim Tillern, den Bogen schon bei jedem Durchgang auf dem Tillerbaum nach und nach, also mit etwas Pumpen vorab, kontrolliert mit dem gewünschten Zuggewicht zu belasten. So zeigt sich dann wie der Bogen bei dieser Belastung reagiert. Wenn gut läuft ist das Bild ähnlich, nur mit etwas mehr Biegung insgesamt.

Bei meinen Versuchen war das u. A. der Knackpunkt, an dem ich gescheitert bin. Ich denke schaden kann es nicht mal mit 35lbs dran zu ziehen, das soll er ja eh abkönnen.

Aber wie gesagt, das ist meine wenige Erfahrung bei Esche...

Grüße!
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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von Holzmann » 11.06.2020, 11:35

Ich verstehe...
Ich beziehe mich inmeiner Version aufs Wiki.
Es wird empfolen unter dem gewünschten Zuggewicht zu bleiben.
Ich denke, solange ich nicht auf voller Standhöhe bin, kann ich keinen perfekten Tiller beurteilen, der aber nötig ist um auf das volle Zuggewicht zu gehen.
Vielleicht gibt es hierzu noch ein paar expertenmeinungen?

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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von schnabelkanne » 11.06.2020, 11:51

Servus, bei 64 Zoll Länge und 29 Zoll Auszug wird der Sehnenwinkel aber über 90 Grad werden.
Kannst du den Griff noch mitbieten lassen?
Lg Thomas
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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von Holzmann » 11.06.2020, 12:20

Wäre noch möglich... der griff ist noch roh.
Sollte ich dann bestimmt noch vor dem weitertillern machen gell?
Muss ein mitbiegender Griff die Wa-breite beibehalten?

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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von Ravenheart » 11.06.2020, 15:47

Holzmann hat geschrieben:
11.06.2020, 12:20
Muss ein mitbiegender Griff die Wa-breite beibehalten?
nicht zwingend, aber es macht die Sache erheblich leichter.

Tipp am Rande:
Bei deflexen "Hubbeln", wie z.B. rechts bei 1,9 und 3,75, bist Du mit dem Bauch brav dem Rücken gefolgt... DAS ist riskant! Lass die Stellen zu Anfang lieber etwas dicker, also am Bauch gerade durch, oder max ne KLEINE Einschnürung. Korrigiere die erst nach und nach, wenn Du bei mindestens 3/4 Auszug angekommen bist.

Grund: Diese Stellen reagieren sonst oft zu weich! Das hat damit zu tun, dass die Fasern am Bauch oft noch gerader verlaufen, als im Hubbel am Rücken. Wenn Du dann am Bauch "sklavisch" dem Rückenverlauf folgst, werden dort Bauchfasern durchtrennt. Und das geht zu Lasten der Druckfestigkeit.

Rabe
Dateianhänge
Bauchverlauf bei Hubbeln.jpg

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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von schnabelkanne » 11.06.2020, 17:29

Servus, wie der Rabe schon gesagt hat nicht unbedingt aber keine starken kurzen Übergänge in der Breite sondern sanft verlaufend.
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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von Holzmann » 11.06.2020, 18:21

gibt es denn ausser dass die Sehne von dem Tip rutschen könnte und der Bogen durch die starke Krümmung mehr set bekommen kann noch etwas was gegen einen offenen Sehnewinkel spricht?
Ich hadere noch mit nem mitbiegenden Griff.
Habs noch nie gemacht und weiß nich wie er sich anfühlt bzw anfässt. Da er so kurz ist habe ich auch angst vor einem Handschock.
Die Möglichkeit ein kleines Fenster einzubauen würde dann bestimmt auch wegfallen.

Die Tips sind so gefeilt das die sehne bis ca.100-105 Grad nicht abrutschen würde... falls es der einzige Grund ist nicht über 90 grad zu gehen

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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von Becknbauer » 11.06.2020, 18:32

Die Tips sind so gefeilt das die sehne bis ca.100-105 Grad nicht abrutschen würde... falls es der einzige Grund ist nicht über 90 grad zu gehen
Kraftverteilung, ab 90° ziehst du mit deiner Kraft so zu sagen den Wurfarm in die Länge und nicht mehr in die Biegung. Du ziehst gegen eine Wand, ohne dass mehr Schub für den Pfeil dabei herauskommt.
Gruß Wolfgang/Beck ' n ' Bauer

第一条

人人生而自由,在尊严和权利上一律平等。他们赋有理性和良心,并应以兄弟关系的精神相对待。
(Internationale Menschenrechtscharta Artikel 1)

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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von Holzmann » 11.06.2020, 18:55

ok danke... leuchtet ein. Dann wirds wohl mein erster elbstyle ohne auflage und fenster😊
musste ja iwann so kommen...

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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von Hieronymus » 11.06.2020, 19:22

Was für ein Handshock?? Nur weil du keinen steifen Griff hast gibt es noch lange kein Handshock, sonst würden dir bei einem 100# Elb die Zähne rausklappern ;) ;D Die meisten die Handshock verspüren, schießen eindeutig zu leichte Pfeile oder haben klobige Wurfarmenden ;D Ich schieße zur Zeit alle Bögen über den Handrücken und ich vermisse in keiner Weise eine Pfeilauflage… sowas braucht man nicht. Um vielleicht noch ein paar Zentimeter heraus zu holen, kannst du die Tipps wie Becknbauer machen.
siehe hier viewtopic.php?f=16&t=31343

Gruß Markus
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Re: 64" Eibe Tillerhilfe erwünscht

Beitrag von schnabelkanne » 11.06.2020, 22:12

Servus, bei so langem Auszug ist es halt besser wenn möglichst der ganze Bogen biegt, oder du baust länger oder gebogene Enden.
Beim Schießen merke ich auch keine Unterschiede zw. „C“ oder „D“ förmigen Bögen.
Lg Thomas
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