Bogenholz, div. Fragen

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Bernd85
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Bogenholz, div. Fragen

Beitrag von Bernd85 » 26.11.2020, 10:37

Hallo an alle,

würd mal gerne noch kurz und knapp 4 Fragen stellen:

- Wie sehr eignet sich denn Flieder ? (ich hab gelesen dass es mehrere Bögen gibt) Was sind hier die Vor und Nachteile?

- Was für ein Kleber würdet Ihr denn genau nutzen wenn man im Griffbereich noch ein 2. Holz draufklebt.
Bei mir sind viele Rohlinge (vor allem Hartriegel) im Griffbereich eingerissen und das sieht natürlich nicht so gut aus..
Gibt es hier spezielle Vorgehensweisen? Kann man hier alle Hölzer nehmen (für den Griffbereich)

- Wenn man das Holz von Nov. - Feb. schlägt, ist es dann besser es erst mal draußen zu lagern für 1-2 Wochen oder reisst das Holz so der so meistens ein (trotz verleimten Enden und Griff)

- Stimmt es dass man bei zb bei Hartriegel, Hasel und Schwarzdorn die Wurfarme nicht breiter lassen muss im Bereich der Astaugen. HAbe mal gehört dass das Holz so stark ist dass das kein Problem ist, vor allem Schwarzdorn.

Ich danke euch im Voraus!

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Bowster
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Re: Bogenholz, div. Fragen

Beitrag von Bowster » 26.11.2020, 10:59

Bernd85 hat geschrieben:
26.11.2020, 10:37

- Wie sehr eignet sich denn Flieder ? (ich hab gelesen dass es mehrere Bögen gibt) Was sind hier die Vor und Nachteile?

- Was für ein Kleber würdet Ihr denn genau nutzen wenn man im Griffbereich noch ein 2. Holz draufklebt.
Bei mir sind viele Rohlinge (vor allem Hartriegel) im Griffbereich eingerissen und das sieht natürlich nicht so gut aus..
Gibt es hier spezielle Vorgehensweisen? Kann man hier alle Hölzer nehmen (für den Griffbereich)

- Wenn man das Holz von Nov. - Feb. schlägt, ist es dann besser es erst mal draußen zu lagern für 1-2 Wochen oder reisst das Holz so der so meistens ein (trotz verleimten Enden und Griff)

- Stimmt es dass man bei zb bei Hartriegel, Hasel und Schwarzdorn die Wurfarme nicht breiter lassen muss im Bereich der Astaugen. HAbe mal gehört dass das Holz so stark ist dass das kein Problem ist, vor allem Schwarzdorn.

Ich danke euch im Voraus!
-Flieder ist ein tolles Holz, haptisch mein absolutes Lieblingsholz, ein Handschmeichler, auch als Bogenholz sehr gut, vor allem wenn er nicht zu stark verdreht ist und Du es schaffst das Teil rissfrei zu trocknen(bei Flieder am besten sofort nach der Ernte spalten oder besser wg eventueller Drehwüchsigkeit runterarbeiten und die Enden versiegeln .
-immer zuerst spalten oder/und zuschneiden.
-breiter lassen oder nicht, sollte hier nicht die Frage sein, mit der Faser gehen ist da angesagt..

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Ravenheart
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Re: Bogenholz, div. Fragen

Beitrag von Ravenheart » 26.11.2020, 17:29

Bernd85 hat geschrieben:
26.11.2020, 10:37
- Wie sehr eignet sich denn Flieder ? (ich hab gelesen dass es mehrere Bögen gibt) Was sind hier die Vor und Nachteile?
Gib mal Flieder in der Forensuche ein.
Hab mehrere draus gebaut, tolles Bogenholz!
Nachteil: Reißt wie Sau beim Trocknen!
Bernd85 hat geschrieben:
26.11.2020, 10:37
- Was für ein Kleber würdet Ihr denn genau nutzen wenn man im Griffbereich noch ein 2. Holz draufklebt.
Bei mir sind viele Rohlinge (vor allem Hartriegel) im Griffbereich eingerissen und das sieht natürlich nicht so gut aus..
Gibt es hier spezielle Vorgehensweisen? Kann man hier alle Hölzer nehmen (für den Griffbereich)
Kleber: Epoxid
Viele Methoden sind möglich, alle Hölzer, die nicht zu ölig sind, eignen sich. Ölige gehen auch, erfordern aber Vorbehandlung.
Bernd85 hat geschrieben:
26.11.2020, 10:37
- Wenn man das Holz von Nov. - Feb. schlägt, ist es dann besser es erst mal draußen zu lagern für 1-2 Wochen oder reisst das Holz so der so meistens ein (trotz verleimten Enden und Griff)
Draußen lagern ist gut, aber die Rissfreudigkeit hängt mehr davon ab, welche Sorte es ist, wie weit es gespalten / zugeschnitten ist, und wie schnell es trocknet.

Bernd85 hat geschrieben:
26.11.2020, 10:37
- Stimmt es dass man bei zb bei Hartriegel, Hasel und Schwarzdorn die Wurfarme nicht breiter lassen muss im Bereich der Astaugen. HAbe mal gehört dass das Holz so stark ist dass das kein Problem ist, vor allem Schwarzdorn.
Is mir neu... woher hast Du das?

Rabe

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Kemoauc
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Re: Bogenholz, div. Fragen

Beitrag von Kemoauc » 26.11.2020, 18:43

Hast Du das Holz im Sommer geschlagen? Dann sind Risse (fast) vorprogrammiert. Man kann das allerdings etwas umgehen,indem man das Holz die ersten 2 Wochen möglichst feucht und windgeschützt lagert.Ein Keller mit fast 100%rel Feuchte ist dafür ideal. Hatte ich vor meinem umzug. Und keine Sorge,auch unter solchen Umständen verliert frisches Holz sehr schnell an Feuchtigkeit. ;) Danach Woche für Woche in trockenere Bereiche umlagern.Dann reisst (fast) nie etwas. Zur Messung der Luftfeuchte reicht eine billige Baumarktuhr mit Thermo-und Hygrometer,gibts meist für nen Zehner.Die Genauigkeit ist hier nicht so wichtig, +-5% Toleranz der Messgenauigkeit tun es völlig.Nebenbei wiegen und nicht zu eilig umlagern.Als Peilung: 60%rel Luftfeuchte ist recht praktisch zur Lagerung von Holz. ;)
Bernd85 hat geschrieben:
26.11.2020, 10:37
- Stimmt es dass man bei zb bei Hartriegel, Hasel und Schwarzdorn die Wurfarme nicht breiter lassen muss im Bereich der Astaugen. HAbe mal gehört dass das Holz so stark ist dass das kein Problem ist, vor allem Schwarzdorn.
Sorry,das ist Unfug,eine Schwächung ist eine Schwächung,egal wie stark das material ist. ::)
Grüßle,
Kemoauc
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Bernd85
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Re: Bogenholz, div. Fragen

Beitrag von Bernd85 » 27.11.2020, 11:02

Bernd85 hat geschrieben:
26.11.2020, 10:37
- Stimmt es dass man bei zb bei Hartriegel, Hasel und Schwarzdorn die Wurfarme nicht breiter lassen muss im Bereich der Astaugen. HAbe mal gehört dass das Holz so stark ist dass das kein Problem ist, vor allem Schwarzdorn.
weiß leider nicht mehr wo ich das gehört bzw gelesen habe.
Evtl. habe ich es auch falsch verstanden.
Bei einem ELB aus Eibe ist es aber doch so oder?

@Rabe + @Kemoauc
Ja habe schon ein paar aus Flieder hier gesehen. Aber mich verwirrt es ein bisschen.
Ich dachte: große Jahresringe sind gut für einen Bogen.
Aber bspw. ein Flieder oder Hasel hat meist ziemlich kleine Jahresringe..ist aber gut geeignet.
Hab ich hier was falsch verstanden?

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Kemoauc
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Re: Bogenholz, div. Fragen

Beitrag von Kemoauc » 27.11.2020, 16:53

Hi,Bernd,
Bernd85 hat geschrieben:
27.11.2020, 11:02
Bei einem ELB aus Eibe ist es aber doch so oder?
Auch bei Eibe ist eine Schwächung eine Schwächung. ;) Wahrscheinlich drehte es sich um stecknadeldicke Einschlüsse,die kann man getrost mißachten,wenn sie nicht zu nah am WA-Rand liegen. Äste sind eher >3mm oder mehr dick.Das stellt schon eine nennenswerte Schwächung dar. Deshalb Holzzugabe. :D
Bernd85 hat geschrieben:
27.11.2020, 11:02
Ich dachte: große Jahresringe sind gut für einen Bogen.
Richtig: bei Laubhölzern,bei Nadelholz ist es genau umgekehrt.
Bernd85 hat geschrieben:
27.11.2020, 11:02
Aber bspw. ein Flieder oder Hasel hat meist ziemlich kleine Jahresringe..ist aber gut geeignet.
Hab ich hier was falsch verstanden?
Jain :D ,das hängt vom jeweiligen Holz ab,was man als dick oder dünn betrachtet. 1,5mm bei Hartriegel oder Kornelle ist gut,bei Hasel jedoch arg mager.5mm bei Hasel verspricht meist richtig gutes Holz,hingegen bei Hartriegel siehts dann eher nach zu schnellwüchsigem Leichtholz aus.Kornelle mit solchen Ringen braucht man garnicht erst anfassen,das ist überdüngter Schrott.Ist alles allerdings auch lokal verschieden,je nach Wuchsbedingung.
Als mittlere Peilung für Strauchholz: mit >3mm Ringdicke passt es fast immer,ist das Holz sehr dicht,darfs auch gerne weniger sein. Aber auch nicht zuwenig,ein Hartriegel mit 0,5mm Ringdicke ist sehr langsam gewachsen,sehr dicht,aber auch sehr träge m.E.n.,kräftig kann er sein,schnell wird er aber nicht. ;)
Der Rest ist auch Erfahrungssache mit dem lokalen Angebot --- einfach ausprobieren. :D
Grüßle,Kemoauc
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Re: Bogenholz, div. Fragen

Beitrag von fatz » 27.11.2020, 18:03

Nochwas: Bei ringporigen Hoelzern (zB. Esche, Ulme) ist die Ringdicke eher zweitrangig. Da ist das Verhaeltnis von Frueh- zu Spaetholz (von letzterem willst du mehr) wichtiger.
Haben ist besser als brauchen.

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