Servus!
Also für Yumis taugt Bambus um 6-7cm Durchmesser gut.
Wenn man ihn frisch bekommt, kann man sogar dünner gehen. Frisch gespalten werden die Spaltlinge nämlich beim Trocknen flacher.
Beim Yumi geht sich das mit 5-6cm gut aus, sodass man bei 30mm Breite fast keine Kante mehr hat. Breiter geht nur mässig gut, weil das Backing dann sehr dick wird und man evtl sogar die Rundung innen gar nicht plan bekommt. Das kommt aber auf die Gattung an. Und mit dickeren Halmen hätte man natürlich von Natur aus flachere Spaltlinge und mehr Wandstärke.
Naja, je nachdem was Du bauen willst... ab 6cm und in Viertel gespalten erhält man je 2 gute Laminate mit etwa 30mm Breite, und 2 halbscharige mit Blattansätzen drin. Beim Yumi "verwurstet" man die aber auch als Spleisse im Kern.
Der gängige Bambus für Yumis ist Madake. Andere Gattungen müssen aber nicht schlechter sein.
Zur Verarbeitung: nach der Ernte direkt spalten, sodass die Blattansätze wegfallen und dann in der Sonne trocknen. Der berühmte Yumibauer aus Kyoto bindet seine Laminate z.B. auf's Hausdach. Die können zwischenzeitlich auch angeregnet werden. Es geht hier nicht rein ums Trocknen, sondern auch ums Bleichen.
Sind die Backings von grün zu gelb über gegangen, werden sie über Kohlenfeuer gegrillt bis eine Essig-artige Flüssigkeit ausschwitzt, und man die Aussenhaut schön abwischen kann. Die ist in der Regel etwas wachsig und fleckig und wird so wunderbar sauber. Wir reden hier aber definitiv nicht von Tempern... nur schonend warm machen - Farbe bleibt unverändert.
Nun können die Teile auf Verarbeitungsfeuchte herunter getrocknet werden. Das kann schnell und radikal in der Temperbox passieren, gespalten reisst Bambus in der Regel nicht ein, oder eben in der Wohnung. Und Bambus darf gut trocken sein, dann gibt es weniger Set. Bei Yumis geht auch einfach lufttrocken, da plant man Set mit ein, und baut mit ca 45cm Reflex, von denen dann 2/3 verloren gehen.
Uh,... das wird lang hier...
Pfeilbambus... in Japan ist Yadake (Ya = Pfeil und Take = Bambus) gängig, Und das ist auch ein recht gängiger Zierbambus hier - Pseudosasa japonica. Vielleicht hast Du Glück
Einfach ernten was her geht, bleichen, trocknen und sortieren. Wenn eine Gruppe herauskommt, die ein Satz werden könnte, dann muss man diese vorsichtig überm Feuer richten und schauen was an Gewicht und Spine heraus kommt. Meine Erfahrung hier ist, dass ich aus 50 bereits vor sortierten, und nach Knoten abgestimmten, Rohschäften zum Schluss etwa 10 Pfeile herstellen konnte, bei denen Gewicht, Knoten und Spine zu einander, und zu meinem Zuggewicht gepasst haben. Man braucht also ordentlich Auswahl - je mehr desto her damit!
Gruss,
Mark