Reparatur machbar und sinnvoll?

[byf]

Ich bin ja neu und kenne mich fast gar nicht aus. Ich habe von Bekannten schon die Hinweise bekommen "D" Querschnitt sei so typisch englischer Langbogen und auch die verwendete Esche passt dazu, aber da ist ja auch Bambus mit laminiert was so nicht richtig zu England passt.... Der Bogen ist kapp 1,9m lang ( entspannt, inkl. abgebrochenen Stück).
Die Enden mit den Kerben für die Sehne sind als Hütchen aufgesetzt auf die Wurfarme. Was ich technisch nicht so schön finde daß der Wurfarm unterhalb der Kerbe endet. Schöner wäre sicher wenn der Arm richtig durchgehend wäre.
Kann jemand die Art des Bogens einordnen? Kann man von den Bildern die Qualität des Bogens einschätzen, oder welche Details sollte ich ggf. noch dazu ablichten?
Wie ist es sinnvoll (wenn überhaupt möglich) den Bogebn zu reparieren?

[schnabelkanne]

Servus, so weit ich es richtig sehe ist nur die Nocke abgebrochen.
Wenn der Wurfarm nicht beschädigt ist dann am besten gleich 2 schöne neue Hornnocken anbringen die halten dann besser.
Hier ein Beispiel für Hornnocken.
https://bogenbautradition.de/shop/bogen ... -langbogen
Vielleicht ist ja ein Kollege von uns in der Nähe der dir dabei hilft, auf keinen Fall den Rücken des Bogens beschädigen.
Ist der Bogen aus 3 Holzarten zusammengesetzt, denn Esche am Bauch wäre nicht gut, könnte ev. Hickory sein.
Die Pfeilauflage ist auch nicht schön, solche Bögen gehören ohne geschossen.
Lg Thomas

[Spanmacher]

Wenn Du preisgeben möchtest, in welcher Gegend Du lebst, kann sich das vielleicht mal ein Bogenbauer zusammen mit Dir anschauen.

[byf]

Ich komme aus 38268 Lengede OT Broistedt.

[byf]

Danke für den Link mit den Hornnocken. Die Tatsache daß es die sogar in dieser Hütchenform zu kaufen gib spricht ja m.E. dann doch dafür daß es nicht ganz so unzulänglich ist wie ich befürchtet hatte.
Esche hat ein befreundeter Tischler ins Spiel gebracht dem ich den Bogen live gezeigt hatte und ein Bekannter der sich auch nur etwas mehr als ich mit Bögen auskennt hat es vom Foto und vom Querschnitt her vermutet.
Am Wurfarm sind bestenfalls von der Spitze ein paar Fasern ab, was hat die Holznocke hier und da mitgenommen hat.
Mit " auf keinen Fall den Rücken des Bogens beschädigen" ist vermutlich gemeint da jetzt nicht irgendwie eine Stufe in den Arm zu raspeln damit die neue Nocke dann drauf passt, richtig?
Ich arbeite ja hauptsächlich mit Metall, als Feinmechaniker und drücke mich beruflich meißt um Holz.
Aber meine Vorstellung vom Faser- und Spannungsverlauf im Holz, läßt mich vermuten: die Arme müssen fließend auslaufen ohne irgendweleche abrupten Querschnittssprünge.

[fatz]

Also wenn der Bogen halbwegs oft geschossen wurde und nicht gerade 30Pfund Zuggewicht hat ist das keine Esche. Da haette er viel mehr Set.
Neue Nocken bauen und die haessliche Pfeilauflage auch gleich weg. Dann wird das schon. Mit Rohmaterial fuer Nocken kann dir hier ganz sicher jemand helfen.

[Kemoauc]

Hi byf,erstmal Willkommen im Forum.
zu deinem Bogen:
Fatz schrub schon: BEIDE Nocken ersetzen,die 2te ist sicher genauso lausig,wie die Zersetzte.
Der "Arrowpass" kann weg,der hindert dich nur daran,den Bogen evtl richtig zu halten.
Nb ist der Bogen auch schon insgesamt beschädigt,umsonst werden die Wurfamumwicklungen nicht da sein.
Bei 190cm Länge kannst Du Dir ohne Probleme auch das beschädigte Holz am Nockbruch entfernen,am anderen WA ebenso,damit der Bogen im Gleichgewicht bleibt.Und ohne "Arrowpass" ihn auch umdrehen,um die bessere Seite zu finden.
Er könnte bei Kürzung um ca 2cm (um das beschädigte Holz zu entfernen) auf jeder Seite etwas stärker werden,deine Sehne würde aber nicht passen,da brauchst ne neue,oder extrem eindrehen,wenn's geht.
Choose Your Poison!
Grüßle,Kemoauc

[Kemoauc]

Sollte der Bogen aber grad mal um die 30-40# haben,kannst Du die Hornnocken auch einfach durch Bessere ersetzen. Das weggebrochene Holz einfach ignorieren und wieder aufkleben oder auffüllern(Epoxi oder Gelatine,je nach Präferenz).
Grüßle,
Kemoauc

[Heidjer]

Zur Überschrift, ja es ist machbar und sinnvoll, wie ist schon gut beschrieben.

Zu Lengende fällt mir spontan Haitha ein der das sicher hin bekommen würde und Dir sicher helfen wird, wenn er denn Zeit hat und der dazu in unter 10 km Abstand dazu seine Werkstatt hat (westliches Braunschweig).

Gruß Dirk

[Haitha]

Mensch, der Dirk ist schneller als die Polizei erlaubt! Wollte gerade einen ähnlichen Post abschicken

Kriegen wir hin. Schreib mal eine PM, Byf

[byf]

Danke für die vielen Tips. Im Augenblick gefällt mir die Lösung die Hornnocken kaufen und damit die Holznocken ersetzen am besten. Die Hornnocken sind lt. Angebot d 14 , 30 tief gebohrt, mein Wurfarm hat 30 vor dem Ende 13 an der dicksten Stelle ( ist nicht zylindrisch Rund) und verjüngt sich zum Ende noch einmal deutlich.
Mein Plan aktuell ist: die neuen Nocken so positionieren daß die vorhandene Sehne weiter nutzbar ist und den Spalt zwischen Wurfarm und Nocke mit einem passenden Harz zu vergießen.
Sicher nicht die handwerklich traditionelle und eleganteste Lösung, aber ich denke im Verhältnis Bogen passt das schon.
Da halte ich es für sinnvoller Zeit, Geld und Energie in vielversprechendere Projekte zu stecken.

[byf]

Ach ja, was nimmt man da zum Vergießen? Spontan hätte ich an Uhu Plus oder ein anderes Epoxidharz gedacht. Ich brauche ja etwas spaltfüllendes ( sind bestimmt so 2-3mm die da im Maximum zu füllen sind) und die Belastung muß es ja auch aushalten.
Was empfiehlt sich da?

[inge]

Warum nimmst du das Angebot von Haitha nicht an?
LG
inge

[byf]

Ich habe ihn angeschrieben kurz vor meinem Post hier.
Die o.g. Ausführungen sind ja erst einmal ein Plan…. d.h. nicht daß ich mich nicht umstimmen oder belehren lassen würde.

[Bowster]

sind bestimmt so 2-3mm die da im Maximum zu füllen sind

2-3mm ?
Ich würde auf jeden Fall versuchen mit 0,2- 0,3mm auszukommen
Das ist auch schon ziemlich viel!