Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

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zwirn
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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von zwirn » 06.12.2022, 23:44

Genau, aus selbst geschlagenem Holz ist es doppelt so schön. Aber Vorsicht, schau erst nach ob dein Auto autonomes Fahren beherrscht, bevor du im Dauermodus die Wegränder scannst!

Ich liebe zwei Daumen dicke Holleräste mit Markkanal im Bauch!

Nen Bogen würde ich so lang bauen wie ich groß bin. Aber mehr Länge und Breite geben Sicherheit und weniger Effizienz.
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!

Wenn einer, der mit Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum,
schon meint, daß er ein Vogel wär, so irrt sich der.

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RagnarZH
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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von RagnarZH » 07.12.2022, 06:32

zwirn hat geschrieben:
06.12.2022, 22:08
Um gleichmäßig Material mit der Ziehklinge abzunehmen bedenke, dass es nicht damit getan ist, von den Fades bis zu den Tips die gleiche Dicke herunterzunehmen!
Guten Morgen Zwirn
Da bin ich nun etwas irritiert. Bezieht sich Dein Post darauf, immer wieder das Biegeverhalten zu prüfen oder ist die Herangehensweise komplett falsch?
Genau das hätte ich nämlich getan - über die ganze Armlänge Material abgetragen und permanent überprüft wie der Bogen reagiert. Wie mache ich es richtig?

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RagnarZH
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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von RagnarZH » 07.12.2022, 06:37

schnabelkanne hat geschrieben:
06.12.2022, 22:19
Zur Sehnenlage im Griff mit Bezug auf das letzte Bild, auf der rechten Seite nur an den Enden 0,5 cm in der Breite wegnehmen.
Den Bogen kürzen wäre schade, schau mal was rauskommt, zieh mal mit 35 # und schau wie weit du da bist.
Und ja der kürzere WA nach unten.

Für 35# Zuggewicht und 28“ Auszug würde ich bei diesem Design eine Länge von 176 cm empfehlen.
Bau dir einen leichteren aus Hasel, das Tunier startet ja in Kürze. Da hast du in ein paar Wochen einen leichten Bogen.
Lg Thomas
Guten Morgen Thomas
dein Rat wäre, den Hickory so fertig zu bauen, auch wenn zu stark, und danach einen neuen, leichteren Einstiegsbogen zu bauen?

Hasel habe ich gerade nicht zur Hand, aber je einen Rohling Esche und Robinie.
Zusätzlich habe ich vom Staatsforst 9 Spaltlinge Esche erhalten. Wäre Esche geeignet, einen leichteren Bogen zu bauen?
Falls ja, würde ich Fotos machen und reinstellen (betreffend Eignung zur Beurteilung des Holzes)

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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von RagnarZH » 07.12.2022, 06:40

zwirn hat geschrieben:
06.12.2022, 23:44
Genau, aus selbst geschlagenem Holz ist es doppelt so schön. Aber Vorsicht, schau erst nach ob dein Auto autonomes Fahren beherrscht, bevor du im Dauermodus die Wegränder scannst!

Ich liebe zwei Daumen dicke Holleräste mit Markkanal im Bauch!

Nen Bogen würde ich so lang bauen wie ich groß bin. Aber mehr Länge und Breite geben Sicherheit und weniger Effizienz.
Ich habe unten an Thomas geschrieben, ich habe Esche-Spaltlinge erhalten und Rohlinge aus Esche und Robinie
Falls Esche für leichtere Bögen geeignet, könnte dies nach dem Hickory ein Ansatz für einen Einsteigerbogen sein?

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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von schnabelkanne » 07.12.2022, 09:29

Servus, ja Esche ist ähnlich wie Hasel und sehr gut um einen leichteren Bogen zu bauen.
Zeig Bilder von den Staves bevor du anfängst, denn das Holz sagt dir welcher Bogen (Design) es werden will.
Lg Thomas
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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von RagnarZH » 07.12.2022, 18:00

schnabelkanne hat geschrieben:
07.12.2022, 09:29
Servus, ja Esche ist ähnlich wie Hasel und sehr gut um einen leichteren Bogen zu bauen.
Zeig Bilder von den Staves bevor du anfängst, denn das Holz sagt dir welcher Bogen (Design) es werden will.
Lg Thomas
Ich vermute, mit den nachfolgenden Fotos werdet ihr wenig anfangen können. Soll ich ein neues Thema eröffnen oder ist hier ok?
Im Forum habe ich gelesen, dass die Schnitte sauber und leicht angefeuchtet fotografiert werden müssen.

Dies kann ich wohl erst am Wochenende erledigen. Abtrennen mit Fuchsschwanz ist ok?
Länge = 2.0 Meter
gesägt im Winter 2021/22
getrocknet unter Dach mit Rinde
Erhalten habe ich 9 Spaltlinge anfangs Oktober 22
sofort entrindet, draussen getrocknet, nicht besonnt, gut belüftet, trocken, Stirnseite + 10 cm mit Lack versiegelt
Seit ca. 20.11.2022 im trockenen, belüfteten, nicht geheizten Keller - ca. 18°C
Feuchtigkeit gemessen mit Nadel-Messgerät: Aussenflächen ca 13 %
Feuchtigkeit gemessen nach Abtrennung unterer Spitz (neu abgetrennte Fläche) 21 %

keine Risse sichtbar
Stammaussenseite Rinde entfernt, und Rinde-Bast (oder wie das heisst) sorgfältig abgeschabt
IMG_0772.jpg
IMG_0771.jpg
IMG_0770.jpg

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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von Hieronymus » 07.12.2022, 18:18

Für ein Bogen 30# kannst du ihn so verwenden wie er ist
Auf welchen Höhenmeter ist die Esche gewachsen?
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí

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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von klausmann84 » 07.12.2022, 18:22

Moin! Ich war lange nicht mehr hier im Forum unterwegs und bin froh dass es weiter Nachschub an Bogenverrückten gibt, denen dann ja auch immer noch fleißig geholfen wird. Cool.
Die Anschnitte sind so grob dass mann den Anteil des hochfesten Spätholzes der Ringe nicht erkennen kann. Du kannst die Stirnseiten auch Anschleifen. Bis man zwischen Früh und Spätholz nen Farbunterschied erkennt. Tip: Wer einmal ne Japansäge benutzt hat will meist keine andere mehr nehmen. Aber muss halt nicht unbedingt.

Ich vermute mal dass du einige Ringe runter nehmen wirst bis die Ringe dicker werden und dan wahrscheinlich deutlich mehr festes Spätholz haben Ich schätze, dass da Bögen drin liegen. Esche wird meist breit und flach gebaut. Also an den Seiten erstmal nix mehr wegnehmen. ;)
Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.

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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von Neumi » 07.12.2022, 18:57

RagnarZH hat geschrieben:
07.12.2022, 18:00
Im Forum habe ich gelesen, dass die Schnitte sauber und leicht angefeuchtet fotografiert werden müssen.
Ist in diesem Fall unnötig, das Holz sieht gut aus und solltest du mal irgendwann einen stärkeren Bogen bauen wollen, kannst du ja Jahrringe abtragen. Ansonsten siehe Hieronymus.
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von zwirn » 07.12.2022, 19:53

Da bin ich nun etwas irritiert.
Das siehst du schon richtig. Die Kunst beim Bogenbauen ist das Tillern. Schauen und korrigieren ist da der Weg.

De facto wirst du zur gleichmäßigen Schwächung eines Armes Richtung Griff mehr wegnehmen als Richtung Tips. Ziehst du also einen gleichmäßigen Span vom gesamten Bogen, so wirkt sich das nicht gleichmäßig aus.

LG Zwirn
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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von RagnarZH » 07.12.2022, 20:37

Hieronymus hat geschrieben:
07.12.2022, 18:18
Für ein Bogen 30# kannst du ihn so verwenden wie er ist
Auf welchen Höhenmeter ist die Esche gewachsen?
so ca. 519 M.ü.M. plus/minus ca 50 Meter?
Umgebung Lindau im Kanton Zürich

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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von RagnarZH » 07.12.2022, 20:40

zwirn hat geschrieben:
07.12.2022, 19:53
Da bin ich nun etwas irritiert.
Das siehst du schon richtig. Die Kunst beim Bogenbauen ist das Tillern. Schauen und korrigieren ist da der Weg.

De facto wirst du zur gleichmäßigen Schwächung eines Armes Richtung Griff mehr wegnehmen als Richtung Tips. Ziehst du also einen gleichmäßigen Span vom gesamten Bogen, so wirkt sich das nicht gleichmäßig aus.

LG Zwirn
Alles klar, jetzt verstehe ich Dich. Das bedeutet, bei der Strategie starker Hickory, (separater schwacher Esche für Einstieg) die 28" Auszug anzuvisieren, und nun auch die bisher ausgelassenen Bereiche bis ca. 15cm vor den Nocken zu bearbeiten

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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von Kemoauc » 07.12.2022, 21:39

Hi Ragnar,
ich entnehme deinen Posts,das Du auch zur eher länglich schlank gebauten Fraktion gehörst,daher...
RagnarZH hat geschrieben:
07.12.2022, 20:40
die 28" Auszug anzuvisieren,
ist eher kontraproduktiv, Du bist grad mal 1cm kleiner als ich, peil mal eher auf 30-32"@gewünschter Zugstärke ;) .
Die 28# sind nur ein Messnormal,das sagt Null und Niente drüber aus,wie man einen Bogen bauen sollte. ;)
Einen Bogen für Sich Selbst baut man am Besten nach den Voraussetzungen des eigenen Körpers. Wird der Auszug länger bei gegebener Zugkraft,dann baut man ihn eben auf den längeren Auszug. :)
Denk an das Weg-Kraft-Diagramm. ;)
Grüßle Kemoauc
Haseldübel
Fichtendübel
Balsadübel

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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von RagnarZH » 08.12.2022, 06:44

Guten Morgen ihr Alle
Danke für die Feedbacks. Muss/soll bei diesem Eschespaltling aktuell etwas getan werden? Ich würde gerne den Hickory fertig bauen. Aber falls ich zwischendurch Vorbereitungsarbeiten, Bauchseite abtragen, anders lagern etc. machen soll, bin ich um Inputs froh.
Auf der Bauchseite gibt es mittig einen (eingewachsenen?) Ast, und etwa 20 cm verschoben einen zweiten, diese scheinen jedoch nur bis zur Hälfte der Dicke zu reichen. Macht es Sinn, den Spaltling in der Dicke soweit zu verringern, dass eine Griffmaterialstärke von ca 5-6 cm über die gesamte Länge erreicht wird?
Falls weitere Angaben nötig sind, bitte sagen, dann liefere ich diese natürlich so rasch wie möglich.
Allen einen prima Start in den Tag
Cheers aus dem schönen Kanton Zürich

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Re: Unterstützung: Hickory Bogenbau - Tiller und div. Fragen

Beitrag von klausmann84 » 08.12.2022, 11:40

Moin! Wenn du nach dem Hickory schnell weiterbauen willst macht es vielleicht Sinn den Spaltling schon etwas runterzuarbeiten um ihn schneller trocknen zu können? Unternehmen musst du nichts, wenn du es nicht sehr eilig hast, denke ich. Ich finde, dass es neben Holzfeuchtemessung Sinn macht, mal Holzfeuchte-Gleichgewichtstabellen anzuschauen, um zu sehen wo man bei der Lagerung in spezifischem Klima (Temperatur und relative Feuchte) auf Dauer landet. Auch das sind dann nur Näherungen, da Klimaschwankungen die Regel sind und die Holzfeuchte sich dann eben irgendwo und natürlich mit Verzögerung einpegelt. Je nachdem wie groß die Schwankungen sind irgendwo in der Mitte vermutlich. Wie schnell die Gleichgewichtsfeuchte bei theoretisch gleichbleibendem Klima erreicht ist, ist dann die nächste Frage. Da kann man das Tabellenstudium wieder mit Messungen kombinieren.
Ich persönlich mache das alles eher nach Gefühl.
Habe im hier sehr feucht/warmen Herbst nen Bogen nachgetillert und wollte dafür die Holz-Feuchte, die ich etwas zu hoch vermutet(!) hatte runterkriegen. (Hat noch ein Rohhautbacking bekommen + Feuchtes Klima) Deshalb habe ich die Wurfarme vor der Belastung an mehreren Tagen immer mal wieder auf der Heizung richtig gut erwärmt um die Feuchte etwas zu senken. Hatte aber weder ein Messgerät noch sonst was zur Verfügung um zu überprüfen was ich da tue. Soll heißen: Ich mache da viel nach Gefühl. Kann schiefgehen aber mir gefällt dieses intuitive Herangehen.
Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.

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