Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Themen zum Bogenbau
Kalli
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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von Kalli » 31.12.2022, 18:59

Danke euch für die Infos!
P.S. Bin überrascht wie schnell man hier Hilfe bekommt.
DAAANKE

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F'al Gran
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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von F'al Gran » 01.01.2023, 10:04

Lies einfach fleißig die Beiträge im Sap-Turnier! Da kannst du erst darüber staunen, was alles möglich ist und dann den einen oder anderen Kniff abschauen und aneignen.

Ich wünsche dir auch viel Geduld und Erfolg bei deinen Projekten.
Alles wird gut...
... nichts wird besser.

m(fg)²

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fatz
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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von fatz » 02.01.2023, 18:27

Kalli hat geschrieben:
31.12.2022, 18:59
Bin überrascht wie schnell man hier Hilfe bekommt.
Deswegen im Zweifel erst fragen, dann Schnitzen.

Die Sap-Tourniere (nicht nur das derzeitige) sind in der Tat gestopft mit Info. Nur vielleicht am Anfang nicht ganz so aggressiv angehen wie die, die wissen was sie tun. Anfangs geht genug schief, da musst nicht auf Kante nähen.
Haben ist besser als brauchen.

Kalli
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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von Kalli » 07.01.2023, 20:41

Hallo,

beim nächsten Haselnuss Bogen würde ich gerne die Enden
als Recurve biegen.
Wie muss ich da bei Haselnuss vorgehen?

Kalli

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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von schnabelkanne » 07.01.2023, 21:04

Recurves sind schwierig, da gibt es viele Probleme,
ich würde nur die Enden etwas biegen/flippen, nur auf den letzten 10 cm.
Biegen mit Hitze, ich steck die Enden in einen hohen Topf mit Wasser und ca. 45 Min. Kochen geht auch mit Wasserdampf. Dann rasch biegen, sollte in 1 Minute erfolgen, entweder in Form oder ich mach es im Schraubstock, wichtig gut unterlegen wegen Druckstellen, erhitztes Holz ist sehr empfindlich/weich.
Vorher alles bereitlegen und proben.
Lg Thomas

P.S. die zu biegenden Bereiche astfrei, 1,5 cm stark und am Bauch wenn möglich ein Jahresring.
The proof of the pudding is in the eating!

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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von Kalli » 07.01.2023, 23:12

Ja ich würde auch nur die letzten 10cm biegen.
Ich dachte 10min. über Wasserdampf, dann schnell in die Form einspannen und 10min. mit dem Föhn auf höchster Stufe trocknen und wieder ausspannen...
Klappt das so?

Kalli

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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von Kalli » 07.01.2023, 23:16

So in etwa wollte ich es machen...
Dateianhänge
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Harding
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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von Harding » 08.01.2023, 08:42

Guten Morgen,

das mit dem Reflex würde ich mir für den zweiten Bogen aufheben, dieweil sich das anfangs etwas unangenehm tillern lässt, bis der Bogen so weit gebogen ist, dass er nicht mehr umschlagen will. Wenn Du es trotzdem jetzt schon machen willst: bei frischem Holz kannst Du Biegungen mehr oder weniger dauerhaft anlegen, indem Du den Bogen zum Trocknen in eine gebogene Form spannst. Versuch, dass auf die letzten 10 cm zu begrenzen, da ist die Chance größer, dass es geflippt bleibt (da hebelt noch nicht der ganze Wurfarm mit, deswegen zieht die Sehne dort mit vergleichsweise wenig Kraft).

Auch hier: Guck mal ins Saplingbow 15, da gibts Bilder zu.

Maximale Erfolge! (Übrigens: Holunder trocknet auch schnell und ohne groß zu reißen, ist leicht verfügbar und ein gutes Bogenholz. Knallt aber lauter als Hasel, wenn er beim Tillern bricht ;).)

Gruß
Martin

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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von Kalli » 08.01.2023, 08:55

Danke Martin für die Info.
Da Hasel hier bei uns gut verfügbar ist bleibe ich erstmal bei dem Holz, um da möglichst viel Erfahrung und Vergleiche zu bekommen.
Theoretisch habe ich schon viel gelesen und bei Youtube gelernt, aber die Praxis fehlt mir noch...

Kalli

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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von Harding » 08.01.2023, 09:20

Deine Biegeidee: länger dämpfen, mindestens halbe Stunde, 45 min schaden nicht (zu kurze Dämpfzeit erhöht die Gefahr, dass das Holz dauerhaft plastisch verformbar wird, "Gummiholz"), schnell biegen, moderater Druck, lieber in mehreren Arbeitsgängen biegen. Nach 1 min abkühlen ist Schluss mit der Biegsamkeit. Nachher fönen ist mE nicht nötig, da ist gar nicht viel Feuchtigkeit dazu gekommen (dringt nur oberflächlich ein), und das Holz ist sowieso noch heiß vom Dämpfen, trocknet also schnell. Ich hab das mal gewogen, da kommen nur wenige zehntel Gramm hinzu, nach 2 Stunden war das ursprüngliche Gewicht wieder erreicht. Da verursacht das Wetter größere Feuchtigkeitschwankungen im Bogen. Zusätzlich Trocknen ist also meiner Meinung nach nicht nötig, ich arbeite weiter, wenn das Holz abgekühlt ist. Achtung: bei den meisten Hölzern führt Dämpfen/Kochen zu Farbveränderungen.

Und ja, Holz dicker als 1,5, max 2 cm würde ich so nicht biegen.

Gruß
Martin

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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von schnabelkanne » 08.01.2023, 16:10

Ja mind. 45 dämpfen und dann sofort biegen und bitte über Nacht in der Form lassen.
The proof of the pudding is in the eating!

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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von Harding » 08.01.2023, 16:51

Ja, stimmt, in der Form lassen, ist ja frisches Holz.

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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von Kalli » 08.01.2023, 17:25

Jetzt noch eine weitere Frage:
Ist der Ablauf bei einem trocknen Holz genauso?
- 45min. dämpfen
- in Form einspannen
- über Nacht dann trocknen lassen!

Kalli

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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von Harding » 08.01.2023, 18:21

Die ersten beiden Punkte sind glaube ich allgemein Usus, bei der Ruhezeit nachher scheiden sich die Geister. Ich meine, es genügt, das voher trockene Holz erkalten zu lassen, wer es über Nacht über der Form ruhen lässt, hat möglicherweise bessere Erfolge als ich und macht gewiss keinen Fehler.

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Re: Mein 1. Bogen aus Haselnuss

Beitrag von benzi » 08.01.2023, 18:46

30min pro Zentimeter Dicke finde ich besser...

Frisches Holz kriecht zurück, es muss so lange in der Form bleiben bis es trocken ist, so meine Erfahrung mit Holunder und Hasel
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

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