Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Themen zum Bogenbau
Benutzeravatar
Stefan73
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 346
Registriert: 16.10.2019, 20:27

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Stefan73 » 10.01.2023, 20:40

Hey :) Die 180# erscheinen mir plausibel. Jenseits von 18" Auszug wirds dermaßen knüppelhart zu ziehen, da wirds schwierig, frei stehend überhaupt noch weiter zu kommen. Neumi - Du baust doch Bögen im Bereich von 100# - wie machst Du das mit dem Ziehen auf dem Tillerstock im obersten Zuggewichtsbereich? Hast Du nen Trick?

Mit dem Bogen werde ich langsam und vorsichtig weitermachen, vielen Dank nochmal @Neumi für den gewohnt sehr konkreten Tipp.

Kann sein, ich stehe auf dem Schlauch (kann jetzt nicht behaupten, dass mir sowas nicht gelegentlich mal ganz gerne passiert), aber die Sache mit der Innen-/Außenbiegung will mir irgendwie nix sagen:

Kemoauc hat geschrieben:
10.01.2023, 19:52
Egal,du musst erstmal anpassen zwischen Innen-und Aussenbiegung, ;)

Hilfst Du mir kurz aus?

Viele Grüße!

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von fatz » 10.01.2023, 20:52

Stefan73 hat geschrieben:
10.01.2023, 20:40
wie machst Du das mit dem Ziehen auf dem Tillerstock im obersten Zuggewichtsbereich?
Wenn's mit der Umlenkrolle zwickt, nimm den guten alten Flaschenzug. Bis 100 komm ich noch gut mit der Rolle allein aus
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
Kemoauc
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1290
Registriert: 14.12.2014, 21:42

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Kemoauc » 10.01.2023, 21:04

Ganz simpel, Innenbiegung ist von der Mitte des Bogens aus ( bei dir derzeit Hauptbiegezone ;) ) Aussenbiegung meint die aüsseren Bereiche des WA. Da ist's bei Dir derzeit sehr steif. ;)
Grüßle Kemoauc
Haseldübel
Fichtendübel
Balsadübel

Benutzeravatar
Stefan73
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 346
Registriert: 16.10.2019, 20:27

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Stefan73 » 10.01.2023, 21:06

Alles klar. Vielen Dank :)

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5795
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Neumi » 10.01.2023, 21:09

Stefan73 hat geschrieben:
10.01.2023, 20:40
Hast Du nen Trick?
Nope, ich zieh einfach dran. Aber ich bau eh nix mehr über ca. 95#.
Aber es gibt Leute die so ein Kurbelding benutzen, Seilwinde oder sowas.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
Stefan73
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 346
Registriert: 16.10.2019, 20:27

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Stefan73 » 10.01.2023, 21:13

fatz hat geschrieben:
10.01.2023, 20:52
Wenn's mit der Umlenkrolle zwickt, nimm den guten alten Flaschenzug. Bis 100 komm ich noch gut mit der Rolle allein aus
Flaschenzug klingt sinnvoll. Ich werd jetzt erstmal mit der Umlenkrolle weitermachen. Falls sich rausstellt, dass das kritisch ist im oberen Bereich und falls sich rausstellt, dass diese sehr hohen Zuggewichte auf Dauer doch nicht interessant sein sollten, dann muss ich über Aufrüstung nachdenken. Beim Obi gibts eine Seilwinde für schmales Geld, und ich habe schon Videos gesehen, wo die Leute mit solchen Dingern gearbeitet haben. Mal sehen...

Grüße!

Benutzeravatar
Stefan73
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 346
Registriert: 16.10.2019, 20:27

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Stefan73 » 11.01.2023, 17:00

Hallo Ihr,

grade komme ich aus der Garage, habe diesen Haufen produziert:

späne.jpg

Im Ergebnis habe ich aktuell knapp 90# bei 22 Zoll Auszug. Ich schätze ihn auf jetzt etwa 140# @32. Schon besser, reicht aber noch nicht. Immerhin kann ich ihn jetzt ohne fremde Hilfe aus der Standhöhe abspannen ;D

Der Stand der Dinge sieht jetzt so aus:

11.1. 90@22-blank.jpg
11.1. 90@22.jpg

Damit bin ich für heute hoch zufrieden. Morgen gehts weiter mit Reduzieren. Vielen Dank allen, die mir bis hierher geholfen haben. Ihr seid spitze!

Viele Grüße!

Benutzeravatar
klausmann84
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 504
Registriert: 14.12.2019, 09:30

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von klausmann84 » 11.01.2023, 17:31

Stefan73 hat geschrieben:
10.01.2023, 17:53
Gibts eigentlich eine Möglichkeit, einen Bogen insgesamt zu schwächen, ohne dabei den bestehenden Tiller über den Jordan zu schicken? Oder muss ich jetzt praktisch von vorne anfangen?
Wenn die Biegung gut ist und du den ganzen WA oder beide schwächen willst: abgezählte Züge mit der Ziehklinge oder nem Schweifhobel über den ganzen WA geht gut. (Schweifhobel natürlich nur wenn man keine schwierigen Stellen hat wo es einreißt, z.B. an Ästen und auch eher im frühen Tillerstadium) Ziehklinge halte ich immer mal wieder schräg, gerade, schräg in die andere Richtung um keine Querwellen zu bekommen.
So kannst du nach und nach die Balance zwischen beiden WA verändern und beide runtertillern wenn beide gut biegen aber einer insgesamt etwas zu stark ist. Der kriegt dann z.B. 50 Züge mit der Ziehklinge, der schwächere nur 30. Die Anzahl hängt natürlich davon ab wie weit du noch von Zielzuggewicht entfernt bis und wie hoch das Ziel-Gewicht liegt. Bei nem schwächeren Bogen können kurz vorm Ziel 50 Züge natürlich schon viel zu viel sein. Aber das Prinzip dürfte klar geworden sein.

Wenn ich den Bogen so sehe bekomme ich Lust mich auch mal an nem Eiben Stabbogen mit hohem Zuggewicht zu versuchen. Tatsächlich habe ich schon bei geringerem Zuggewicht das Problem das ich mit den Füßen Richtung Tillerbaum gleite. Kann mir daher nicht vorstellen wie das bei 100lbs gehen soll. Stoppersocken? ;D
Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.

Benutzeravatar
Hieronymus
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 3038
Registriert: 18.08.2016, 19:50

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Hieronymus » 11.01.2023, 18:00

Also Stephan bei Langbögen und dem dadurch langen Hebel der Wurfarme, ist der Zuwachs an lbs pro Zoll weniger. Ich geh immer von 2# pro Zoll aus und das hat bei mir immer gepasst ;) Das der Haufen Späne da wirklich 40# sein sollen glaube ich nicht ;)
Zugegeben die 120#@32'' waren etwas nach unten korrigiert, da ich von Tiller Korrekturen und feinschleifen ausgehe. Ich denke mal 10'' mal 2 # ergibt 20#, ergo Tippe ich etwa 110#@32''.... Ich weiß ja nicht wo du hin willst, aber mach mal nicht so viel auf einmal weg! Aussehen tut das super ;)

LG Markus
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí

Benutzeravatar
Stefan73
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 346
Registriert: 16.10.2019, 20:27

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Stefan73 » 11.01.2023, 19:03

klausmann84 hat geschrieben:
11.01.2023, 17:31

Wenn die Biegung gut ist und du den ganzen WA oder beide schwächen willst: abgezählte Züge mit der Ziehklinge oder nem Schweifhobel über den ganzen WA geht gut. (Schweifhobel natürlich nur wenn man keine schwierigen Stellen hat wo es einreißt, z.B. an Ästen und auch eher im frühen Tillerstadium) Ziehklinge halte ich immer mal wieder schräg, gerade, schräg in die andere Richtung um keine Querwellen zu bekommen.
So kannst du nach und nach die Balance zwischen beiden WA verändern und beide runtertillern wenn beide gut biegen aber einer insgesamt etwas zu stark ist. Der kriegt dann z.B. 50 Züge mit der Ziehklinge, der schwächere nur 30. Die Anzahl hängt natürlich davon ab wie weit du noch von Zielzuggewicht entfernt bis und wie hoch das Ziel-Gewicht liegt. Bei nem schwächeren Bogen können kurz vorm Ziel 50 Züge natürlich schon viel zu viel sein. Aber das Prinzip dürfte klar geworden sein.
Ja. Ist klar geworden :) Ich werde beim nächsten Mal auf die Anzahl der Züge achten.
klausmann84 hat geschrieben:
11.01.2023, 17:31
Wenn ich den Bogen so sehe bekomme ich Lust mich auch mal an nem Eiben Stabbogen mit hohem Zuggewicht zu versuchen. Tatsächlich habe ich schon bei geringerem Zuggewicht das Problem das ich mit den Füßen Richtung Tillerbaum gleite. Kann mir daher nicht vorstellen wie das bei 100lbs gehen soll. Stoppersocken? ;D
Das ist echt nicht so witzig. Ich habe bis jetzt maximal 100 gezogen am Tillerstock. Das geht schon, mit Zurücklehnen und allem. Aber oberhalb dessen wirds dann schon ein echter Kraft- und Balanceakt. Und griffige Sohlen sollte man definitiv haben :D

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5795
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Neumi » 11.01.2023, 19:07

Bei einem 100# warbow kannst du von knapp 4#/Zoll Zuwachs im Auszug ausgehen, je nach Bogenlänge und Tiller wird sich der Anstieg gegen Ende etwas erhöhen pro Zoll. Der Zuggewichtsanstieg ist prinzipiell bei diesem Bogentyp nahezu linear.
Du kannst auf keinen Fall sagen dass 2#/Zoll allgemeingültig ist, es kommt einzig und allein auf das Zuggewicht des Bogens an.

@Stefan: warum läßt du in den beiden Bereich Holz am Bauch stehen, wegen den Aststellen? Auf alle Fälle ist der Bogen in diesen Bereichen noch zu steif. Lass dich mal nicht von deiner Ellipse täuschen.

Hier im Foto hab ich markiert welche Stellen ich meine.

11.1. 90@22-blank.jpg
Zuletzt geändert von Neumi am 11.01.2023, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
Stefan73
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 346
Registriert: 16.10.2019, 20:27

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Stefan73 » 11.01.2023, 19:17

Hieronymus hat geschrieben:
11.01.2023, 18:00
Also Stephan bei Langbögen und dem dadurch langen Hebel der Wurfarme, ist der Zuwachs an lbs pro Zoll weniger. Ich geh immer von 2# pro Zoll aus und das hat bei mir immer gepasst ;) Das der Haufen Späne da wirklich 40# sein sollen glaube ich nicht ;)
Zugegeben die 120#@32'' waren etwas nach unten korrigiert, da ich von Tiller Korrekturen und feinschleifen ausgehe. Ich denke mal 10'' mal 2 # ergibt 20#, ergo Tippe ich etwa 110#@32''.... Ich weiß ja nicht wo du hin willst, aber mach mal nicht so viel auf einmal weg! Aussehen tut das super ;)

LG Markus
Hey Markus :)

an und für sich käme ich nicht auf die Idee, Dir zu widersprechen. Du hast ohne jede Frage bedeutend mehr Erfahrung als ich. Aber vorhin habe ich nach dem ersten von zwei Reduktions-Durchgängen ein paar Maße genommen, um ein besseres Gefühl für den Status zu kriegen:

74#@16"
85#@18"
96#@20"

Ist nur ein Ausschnitt und die Abstände dürften sich mit abnehmendem Zuggewicht noch verkürzen. Aber mit 4,5 bis fünf lbs pro Zoll muss ich wohl schon rechnen.

Ich glaube, mit dem Holz habe ich viel Glück gehabt. Ursprünglich dachte ich, das ist nicht gut für viel Zuggewicht, weil der Kern ziemlich unhomogen wirkt und es auch allerhand Drehwuchs gibt, Äste und Verfärbungen. Aber tatsächlich hat schon der erste Bogen aus dem gleichen Holz gut gehalten bei irgendwas knapp über 70#, obwohl ich den beim Tillern geschunden habe bis zum Abwinken, mit häufigem Einhängen für Fotos, zwischendrin auch schon geschossen und all solche Scherze. Der zweite jetzt wirds definitiv zeigen. Und ich habe noch ein paar Staves davon :D

Viele Grüße!

Stefan

Benutzeravatar
Stefan73
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 346
Registriert: 16.10.2019, 20:27

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Stefan73 » 11.01.2023, 19:23

Neumi hat geschrieben:
11.01.2023, 19:07
@Stephan: warum läßt du in den beiden Bereich Holz am Bauch stehen, wegen den Aststellen? Auf alle Fälle ist der Bogen in diesen Bereichen noch zu steif. Lass dich mal nicht von deiner Ellipse täuschen.
Hallo Neumi,

An diesen Stellen habe ich Äste ausgebohrt und die Löcher mit Eibendübeln gefüllt. Ich dachte, da wird es besser sein, außenrum ein bisschen was zuzugeben. Liege ich da falsch?

Was den Tiller betrifft, werde ich Euch gerne mit Bildern auf dem Laufenden halten. Eure - besonders Deine - Tipps sind für mich sehr wertvoll.

Viele Grüße!

Stefan

Benutzeravatar
Neumi
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 5795
Registriert: 12.10.2013, 23:37

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Neumi » 11.01.2023, 19:26

Ich habe noch bei keinem Bogen an solchen Stellen was stehen lassen und es hat funktioniert. Ich weiß, dass viele Bogenbauer der Meinung sind dass es Sicherheit bringt an solchen Stellen extra Holz zu lassen, halte das aus Erfahrung aber für unnötig.
Im Gegenteil, durch das zusätzliche Holz sind diese Stellen etwas steifer und belasten die angrenzenden Bereiche unnötig.

Was du bei der Sache mit dem Zuggewicht unbedingt einplanen solltest, ist das Set. Denn das wird sich bei weiterem Auszug höchstwahrscheinlich bilden und frisst dir schnell mal 5# weg.
Wie lang ist der Bogen eigentlich?
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

Benutzeravatar
Stefan73
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 346
Registriert: 16.10.2019, 20:27

Re: Warbow-Tiller - Bitte mal draufschauen

Beitrag von Stefan73 » 11.01.2023, 19:34

Neumi hat geschrieben:
11.01.2023, 19:26
Ich habe noch bei keinem Bogen an solchen Stellen was stehen lassen und es hat funktioniert. Ich weiß, dass viele Bogenbauer der Meinung sind dass es Sicherheit bringt an solchen Stellen extra Holz zu lassen, halte das aus Erfahrung aber für unnötig.

Was du bei der Sache mit dem Zuggewicht unbedingt einplanen solltest, ist das Set. Denn das wird sich bei weiterem Auszug höchstwahrscheinlich bilden und frisst dir schnell mal 5# weg.
Wie lang ist der Bogen eigentlich?
Das ist eine gute Nachricht. Diese Holzzugabe am Astloch hat mich genervt. Macht das Tillern deutlich schwieriger für mich. Außerdem kann ich die steifen Stellen (rechts kann ich sie deutlich erkennen, links eher nur ahnen) jetzt viel einfacher loswerden. Top.

Das mit dem Set ist okay. Dass am Ende immer noch ein bisschen Schwund ist, war klar. Ich bin auch nicht um der blanken Zahl willen auf ein bestimmtes Zuggewicht fixiert. Ich möchte gerne über die 100 kommen, mit diesem hier. Wenn er am Ende 95 hat, dann schlafe ich deswegen nicht schlechter :)

Übrigens gibt es aktuell nur recht wenig Set, obwohl ich ihn so brutal eingehängt habe zum Fotografieren. Und letzteres habe ich mir abgewöhnt nach Deinem Hinweis. Jetzt muss immer meine Holde antreten zum Fotografieren.

Und der Bogen hat 1,92 Meter von Nocke zu Nocke. Exakt so lang wie ich. Insofern eigentlich zu kurz - aber: hey...

Viele Grüße!

Antworten

Zurück zu „Bogenbau“