Ahorn Rohling - brauchbar?

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mschiller
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Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von mschiller » 17.01.2023, 15:22

Hallo,

Hab vor zwei Monaten einen Ahorn sturmschaden gefunden, frisch umgelegt, und mal mitgenommen. Zuhause hab ich die Rinde mal runter und grob nen Rohling gemacht.

Was denkt ihr, ist das brauchbar und wenn ja was für ein Design würdet ihr so einem Rohling geben? Eher was flaches oder mit mehr Bauch. Geht da auch ein ELB?

Es soll ein kinderbogen für meinen Sohn werden also kein großes Zuggewicht.

Der Stave hat Momentan 160cm länge und in etwa 2cm dicke und 4,5cm breite Wurfarme.

Irgendwie fehlt mir die Eingebung. Für euren input wäre ich sehr dankbar.

LG Martin
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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von fka » 17.01.2023, 17:31

Wenn's um einen Kinderbogen geht, mach das, was deinem Sohn am besten gefällt... Bis 30# und mit ein wenig tillergeschick macht allgemeinen annerkanntes bogenholz so ziemlich jedes Design mit. Hab zwar noch keinen Bogen aus Ahorn gebaut, das Holz sieht aber tauglich aus.
Wie groß und stark soll der Bogen werden?

Harding
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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von Harding » 17.01.2023, 17:48

https://www.bogensportwiki.info/index.p ... =Bergahorn

Das gilt auch für die anderen beiden einheimischen Ahorne, Spitzahorn ist ein wenig härter als Berg- und Feldahorn, aber ob das wirklich was ausmacht? Eschenahorn ist aber ein anderes Ding.

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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von Neumi » 17.01.2023, 18:15

Harding hat geschrieben:
17.01.2023, 17:48
Spitzahorn ist ein wenig härter als Berg- und Feldahorn
Das ist nicht richtig. Feldahorn ist dichter und härter als die beiden anderen, sagen die Bücher. Ich hatte letztes Jahr ein Stück Feldahorn in der Hand und fand das Holz extrem hart. Deutlich härter als Spitzahorn.
Wie dem auch sei, Ahorn ist gut zum Bogenbau geeignet und wird am besten mit flachem Bauch gebaut, verträgt aber auch einen runden Bauch (entwickelt halt mehr Set als ein Bogen mit flachem Bauch). Außerdem siehe fka.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von Kemoauc » 17.01.2023, 18:31

nb wären ein paar Eckwerte nicht übel,wie etwa Alter und Größe deines Sohnes. Dann lässt sich leichter einschätzen, wo es mit dem Bogen hingehen soll. ;)
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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von mschiller » 17.01.2023, 21:17

Danke für die rasche Antwort. Klingt ja mal gut, also kein Brennholz😁 das beruhigt und der Stave darf an den Start. Wohin die Reise gehen wird ist noch unklar. In den letzten Tagen/Wochen ist mir immer wieder der ELB durch den Kopf gegangen. Hab mich aber noch nicht ganz entschieden.

Bei einem stabbogen aus Ahorn hab ich gelesen das man eher flach (elyptisch) und nicht so hoch bauen soll. Hab ich das richtig verstanden? Beim Zuggewicht dachte ich an 25 - 30# @28", wenn er zu stark ist dann ein wenig nach tillern. Es soll aber schon ein wenig Steigerung zu seinem jetzigen werden.

Stsbbogen wäre von der Länge her Körpergröße +10 bis 15% g da komm ich Dan so bei 150cm hin.

Eckdaten. 7,5 Jahre und 134 groß und in etwa 22" Auszug.
Sei aktueller Bogen :
54 Zoll lang und 20# @28"
deflex/reflex Laminat - Holzart unbekannt
Bauch und Rücken Glas belegt
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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von fka » 17.01.2023, 21:43

Gut zu wissen wäre was der jetzige Bogen bei 22" zieht. Gehen wir mal von 15 Pfund aus, dann würden jetzt 20-25# Sinn machen.
Wenn du ihn 150cm groß machen willst, sehe ich da kein Problem mit 25#@22" im elb design.
Selbst wenn du ihn nach Standard Formel bauen willst, also 2*Auszug+10% = 123cm sollte das gehen, dann aber vielleicht ein bisschen breiter bauen
Zuletzt geändert von fka am 17.01.2023, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.

Harding
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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von Harding » 17.01.2023, 21:44

Neumi hat geschrieben:
17.01.2023, 18:15
Feldahorn ist dichter und härter als die beiden anderen, sagen die Bücher.
Ich mag mich nicht über Ahorn streiten. Es ist Holz, da gibts halt dichtere und leichtere Stücken, ich bin sicher, dass das auch nach Standort variiert, und soviel, dass ich einen Unterschied wirklich spüren täte, ist es auch nicht. Und die Bücher sind sich offenbar auch nicht einig, was soll ich da noch mehr dazutun. Es ist Ahorn und auf jeden Fall als leichter Bogen tauglich, wenns keine Fehler hat. :)

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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von Kemoauc » 18.01.2023, 17:56

Lass den ruhig auf 160cm,tiller ihn auf Vollauszug ( was das Holz halt hergibt,28-29") bei max 25-30#,dann kann dein Sohn da reinwachsen und du hast ne Weile Ruhe (vllt 2-3 Jahre).Hab ich bei meinen Söhnen auch so gemacht. :D
Obwohl...hmm.. hast Du mal seinen momentanen Bogen auf Zuggewicht bei seinem Auszug gemessen? Ah,hat fka schon geschrieben. 20# sind schon m.M.n mehr als genug,evtl sogar etwas viel für nen fast 8jährigen. ;)
Und viele dieser vorgefertigten Bögen haben "etwas" optimistische Angaben bezüglich ihres Zuggewichts.Jedenfalls meinem Gefühl nach.
So meine Gedanken dazu. ;)
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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von mschiller » 18.01.2023, 19:25

Hallo,
fka hat geschrieben:
17.01.2023, 21:43
Gut zu wissen wäre was der jetzige Bogen bei 22" zieht. Gehen wir mal von 15 Pfund aus, dann würden jetzt 20-25# Sinn machen.
Wenn du ihn 150cm groß machen willst, sehe ich da kein Problem mit 25#@22" im elb design.
Selbst wenn du ihn nach Standard Formel bauen willst, also 2*Auszug+10% = 123cm sollte das gehen, dann aber vielleicht ein bisschen breiter bauen
jetzt war ich auch neugierig und hab das erste mal bei dem Bogen nachgemessen. Bin echt schlecht im schätzen. Die Angaben waren durchwegs optimistisch. Bei 28" kommt er auf 16,3lbs und bei 22" gerade mal auf 11,5lbs. Wird wohl deutlich schwächer als geplant. Ich peile mal die 20lbs+ grob an und dann probieren wir mal was geht. Nach tillern geht ja immer noch.
Kemoauc hat geschrieben:
18.01.2023, 17:56
Lass den ruhig auf 160cm,tiller ihn auf Vollauszug ( was das Holz halt hergibt,28-29") bei max 25-30#,dann kann dein Sohn da reinwachsen und du hast ne Weile Ruhe (vllt 2-3 Jahre).Hab ich bei meinen Söhnen auch so gemacht. :D
Obwohl...hmm.. hast Du mal seinen momentanen Bogen auf Zuggewicht bei seinem Auszug gemessen? Ah,hat fka schon geschrieben. 20# sind schon m.M.n mehr als genug,evtl sogar etwas viel für nen fast 8jährigen. ;)
Und viele dieser vorgefertigten Bögen haben "etwas" optimistische Angaben bezüglich ihres Zuggewichts.Jedenfalls meinem Gefühl nach.
Die Idee den Bogen schön lang zu lassen damit er "reinwachsen" kann find ich gut. und Die Überlänge passt ja dann auch wieder zum Stabbogen Design. Mit längerem Auszug steigt dann auch das Zuggewicht mit :D.

Habt Ihr ne Idee von der WA breite - nur in etwa als Anhaltspunkt. bei dem geringen Zuggewicht tiller ich sonst bis zum Sommer wenn ich von Standard werten ausgehe ;D

Leute ihr seid Spitze, danke. Der Plan reift bereits in meinem Kopf.
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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von fka » 18.01.2023, 20:21

Einen Bogen zum reinwachsen finde ich aus folgenden Gründen nicht gut:
  • Dass das Zuggewicht mitwächst ist ein trugschluss. Dein Sohn wächst und wird stärker, die paar Pfund die beim längeren Auszug drauf kommen ist keine Steigerung sondern mehr ein halten des Status quo.
  • Ein Bogen der auf 28" gebaut ist und dann nur bis 22" gezogen wird ist eine lahme Krücke. Da dein Sohn bisher einen glas r/d geschossen hat, wird das ein krasser Unterschied und es macht ihm eventuell keinen Spaß
  • Ein Kind sollte einen Sport mit optimalen Gerät lernen um sich voll auf das Erlernen einer guten Technik konzentrieren zu können. Ein mitwachsender Bogen wird immer ein Kompromiss in eine Richtung sein. Baue ihm lieber jedes Jahr einen neuen
Aus dem Grund, dass er bisher einen glas rd geschossen hat, würde ich den Bogen nicht übermäßig lang machen. 150cm und dann nur 20#@22" wird echt kein flotter Bogen werden.
Lieber 125-130cm, den Bauch schön mit der HLP rösten, dann wird das ein flottes Gerät, das sich vor einem glas rd nicht zu verstecken braucht

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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von benzi » 18.01.2023, 21:16

Zur Breite würde ich 3cm sagen
und ich würde Recurves biegen... wenn das Holz das hergibt, sprich im Biege Bereich keine Äste hat
Zuletzt geändert von benzi am 19.01.2023, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

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Re: Ahorn Rohling - nicht mehr brauchbar!

Beitrag von mschiller » 18.01.2023, 22:57

Hab mich heute an den Stave ran gemacht und die Wurfarm ausgearbeitet. Breite 3cm auf 1,5 auslaufend, dicke 2cm bis 1,2 cm. Geplant war das die Wurfarme von oval am fadeout auf rund an den Nocken verläuft. Als ich den ersten WA soweit ausgearbeitet hatte versuchte ich vorsichtig ein wenig Biegung am Boden. KNACK, das war es. Ich denke er war schon ein wenig spröde, lag vielleicht doch zu lange..... Naja.

Wieder in den Wald und Holz suchen. Ich verbuchen es als Lehrgeld. Trotzdem frustriert es😔

@fka danke für deinen input zu mitachsendwn Bogen. Das sind Punkte über die ich mir noch gar keine Gedanken gemacht habe. Und du hast recht, es soll ja Spaß machen. Und den neuen Bogen kann man dann als Vater und Sohn Projekt machen 💪.
Neuer Stave neues Glück.
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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von fka » 18.01.2023, 23:39

Also wenn der schon beim ersten bisschen biegen gebrochen ist, war er gut versprödet. Bilder sprechen auch dafür soweit ich das sagen kann.
Wenn dein Sohn mitmachen soll, hol einen Hasel, schön leicht zu bearbeiten, gerade wenn er grün ist. Hasel wäre generell meine Empfehlung bei so einem niedrigen Zuggewicht.

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Re: Ahorn Rohling - brauchbar?

Beitrag von mschiller » 19.01.2023, 12:53

fka hat geschrieben:
18.01.2023, 23:39
Also wenn der schon beim ersten bisschen biegen gebrochen ist, war er gut versprödet. Bilder sprechen auch dafür soweit ich das sagen kann.
Wenn dein Sohn mitmachen soll, hol einen Hasel, schön leicht zu bearbeiten, gerade wenn er grün ist. Hasel wäre generell meine Empfehlung bei so einem niedrigen Zuggewicht.
Ja den Stave hab ich vermutlich zu lange in der Werkstatt liegen lassen bis ich begonnen habe. Auf dem Ersten Foto ist auch schön der Asteinschluss zu erkennen der dann die Sollbruchstelle gebildet hat.

Ja werde die Tage mal ernten gehen, Hasel hab ich ein paar in der Nähe und letztens auch einen kleinen Eschen Hain entdeckt der sehr vielversprechend aussieht.
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