Wenn der Fadeout zu viel biegt...

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fka
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Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von fka » 13.03.2023, 18:14

...das Frühholz den entstehenden Kräften unterliegt. >:)
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Habe den Bogen heute eingeschossen und nach ca. 50 Schuss hat's dann geknackt...
Ist ein grenzwertig gebauter Ulmensapling, Mölle mit knapp 50/50 Verhältnis, 171cm NtN und 45"@29".
Griffnah biegt er offensichtlich zu viel, was man an den Stauchbrüchen sieht. Ich Idiot hab nach den ersten Pfeilen einmal den Bogen kontrolliert und dann nicht mehr dran gedacht jede Runde zu checken ob noch alles gut ist. Hätte ich die Stauchbrüche früher bemerkt, hätte ich natürlich erstmal nachgetillert bevor ich weiter schieße. So muss ich jetzt halt den Griff mit epoxy erstmal wieder aufkleben bevor ich ihn in der Mitte und außen schwäche.
Gruß Felix

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schnabelkanne
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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von schnabelkanne » 13.03.2023, 18:20

Ja kenn ich ist mir auch schon öfters passiert, der Bereich ist halt sehr kritisch dort sind die Kräfte (Hebelwirkung) halt am größten, und auch meine Rundraspeln greifen dort immer beherzt zu.
Lg Thomas
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Haitha
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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von Haitha » 13.03.2023, 22:27

Wie sagt die Signatur eines lieben Mitmenschen:“ War der Tag nicht dein Freund, war er Dein Lehrer.“ ;)

Auf zum nächsten bzw einen Griffaufbau drauf.
Zuletzt geändert von Haitha am 14.03.2023, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von MrCanister123 » 14.03.2023, 11:02

Oje.. Naja Epoxy wirds richten :P
Wäre da wahrscheinlich besser gewesen wenn du längere Fadeouts gemacht hättest, dass sich der Bogen in dem Bereich weniger biegt :P Aber das weiß man halt meistens erst wenns schon passiert ist. Davor denkt man eher " wird scho halten" :D
Schaffa Schaffa

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Hieronymus
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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von Hieronymus » 14.03.2023, 14:12

Ich denke , dass das Holz nicht gescheit war. Ich habe so etwas bei einem Selfbow aus einem Stück noch nie erlebt! Gerade Ulme spaltet sich richtig scheiße und die Fasern halten extrem zusammen. Das sich bei Ulme so sauber der Griff abhebt hab ich noch nicht gesehen. Gerade beim Mölle ist die Biegung immer nahe am Griff, das lässt sich leider nicht vermeiden. Ich denke das Verhältnis war hier falsch gewählt... anstatt 50/50 eher 75/25 oder 66/33 ;D , vor allem bei dem Auszug von 29''. Das ergibt bei 171cm ca. eine Biegezone von 38,35cm und das ist zu wenig bei dem Auszug. Ich vermute mal das der Sehnenwinkel drüber war und der Bogen im Stackingbereich war, sodass durch das Langziehen des Bogens der Griff abplatzen musste....

LG Markus
«Eines Tages wird man offiziell zugeben müssen, daß das, was wir Wirklichkeit getauft haben, eine noch größere Illusion ist als die Welt des Traumes.»
Salvador Dalí

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fka
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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von fka » 17.03.2023, 18:06

Hieronymus hat geschrieben:
14.03.2023, 14:12
...
LG Markus
Das Holz ist super, hat relativ wenig Set angenommen. Das ganze war auch als Experiment gedacht, was so möglich ist.
Hab nochmal nachgemessen, der Bogen ist sogar nur 169cm lang.

Das der Griff fast perfekt im Frühholz abgeplatzt ist und gerade wie du schreibst bei Ulme hat mich auch gewundert. Deswegen hab ich's gezeigt.
Ich glaube nicht, dass es am stacking liegt. Durch die griffnahe Biegung, sollte der Sehnenwinkel noch gehen. Müsste ihn aber nochmal auf den Baum legen und prüfen, ist schon ne ganze Weile her, dass ich den getillert habe. (Ja ich bau manchmal Bögen und schieße sie nicht ein, sondern baue direkt den nächsten 😅)
Übermäßig hart zum Ende wird er jedenfalls nicht.

LG Felix

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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von Kemoauc » 17.03.2023, 18:19

Öhm ,ja ,nur meine Meinung,
das Holz ist schon ok, aber dieser Öltanker darauf .... &D
Einfach wieder einkleben und vieel flacher machts dann schon.
Grüßle,
Kemoauc
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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von Neumi » 17.03.2023, 19:37

fka hat geschrieben:
17.03.2023, 18:06
Das der Griff fast perfekt im Frühholz abgeplatzt ist und gerade wie du schreibst bei Ulme hat mich auch gewundert.
Das sollte bei Ulme nicht passieren, ich kennen Ulme nur als extrem zähes Holz. Was aber auch bei Ulme gern vorkommt (und auch bei Esche) ist ein versprödeter Splint. Ulme ist aber derart zäh, dass es nicht groß ins Gewicht fällt, außer beim Frühholz. Gelbliche Farbtöne sind ein guter Indikator für die Versprödung. Obwohl das hier schon fast zu tief im Holz liegt.
Irgendwo hab ich die Pickeloptik im Frühholz aber schon mal gesehen, ich weiß blos nicht mehr wo ??? ::) - war das vielleicht ein Pilz?
Grüße - Neumi
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von Kemoauc » 17.03.2023, 19:51

Hmm.. nur meine Meinung,
DIESER ambitionierte Übergang hat dieses Problem erst geschaffen.. ::)
Es geht deutlich flacher. ohne diese Erhebungen. ;)
Siehe J.Junkmanns ..... ;)
Grüßle,
Kemoauc >:)
Haseldübel
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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von benzi » 17.03.2023, 20:32

Aber geil ausgesehen hat er.. 🤔😂
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
(Peaceful Warrior, Film)

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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von fka » 19.03.2023, 09:33

Neumi hat geschrieben:
17.03.2023, 19:37
Pickeloptik...
Die Pickel Optik ist nur das broselige Frühholz. Wenn man darüber streicht, hat man wie extrem feinen Sand an den Fingern. Es sind aber feste Partikel, die sich nicht zwischen den Fingern zerreiben lassen, wie das wohl bei einem Pilz der Fall wäre. Am Anfang sieht man ein Stück Spätholz. Dort war es nicht ganz abgespalten und ich habe es voll abgerissen.
Ich bin mir sicher, dass das Holz des Saplings 1a bogenholz ist, sonst hätte er das Design nicht oder mit deutlich mehr Set überlebt... Ich mach mal ein Foto vom ganzen Bogen nachher...
LG Felix
Zuletzt geändert von fka am 19.03.2023, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von fka » 19.03.2023, 09:40

Kemoauc hat geschrieben:
17.03.2023, 19:51
Hmm.. nur meine Meinung,
DIESER ambitionierte Übergang hat dieses Problem erst geschaffen.. ::)
Es geht deutlich flacher. ohne diese Erhebungen. ;)
Siehe J.Junkmanns ..... ;)
Grüßle,
Kemoauc >:)
Da hast du wohl recht. Aber mir gefällt es so und das nächste mal trage ich einfach 2mm weniger an den Seiten ab und mache die Erhebung im Verhältnis nicht so hoch und steil, dann sollte das nicht mehr zu sehr biegen.
Dass das funktioniert, gibt es im Forum ja Beispiele. Ich glaube Rotzeklotz hat ein paar Bögen mit Fadeouts in diese Richtung gezeigt.
benzi hat geschrieben:
17.03.2023, 20:32
Aber geil ausgesehen hat er.. 🤔😂
Si si, so sehe ich das auch O0 der nächste nicht mehr ganz so extrem, dann hebt das auch :)

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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von Neumi » 19.03.2023, 10:02

fka hat geschrieben:
19.03.2023, 09:33
Die Pickel Optik ist nur das broselige Frühholz.
Ist klar, nur läßt sich Ulme im Normalfall nicht so sauber im Frühholz teilen.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von fka » 19.03.2023, 10:06

Theoretisch kann es natürlich sein, dass genau dieser Ring ein Problem hatte, da er nicht im Bogen ist, sondern nur im Griff... Optisch gab es jedenfalls keinen Unterschied, komisch riechen tut auch nix...

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Re: Wenn der Fadeout zu viel biegt...

Beitrag von mschiller » 20.03.2023, 09:43

Man sieht schön das der Bruch genau dort auftritt wo das FA vom spitzen steilen Bereich in den flachen Teil übergeht. Ich denke das die Kräfte hier am stärksten waren. Dadurch aht es ihn dort zerlegt. Andere Ursachen, wie oben beschrieben, natürlich nicht ausgeschlossen.

Möglich wäre auch dem Bogen ein neues Griff Stück zu verpassen bei dem man mit den fadeout flacher wird damit die Kräfte besser abgeleitet werden können.
ER biegt, er biegt, er biegt, er bricht - nächster Versuch

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