Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von benzi » 24.02.2024, 18:11

Weil Du bei dem was Du tust das angestrebte Ziel im Auge haben solltest... Wie lang ist der Bogen?
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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 24.02.2024, 18:37

Das primäre Ziel ist Lust am Bauen und Spass an der Sache - lernen durch Tun
N2N = 157
Griff = 12cm + je 4cm FA | Dicke = 2.5cm
Nadeln = 23cm
WA Breite bei FA = 4 cm
Breite vor den Übergängen zu den Nadeln = 3.5 cm

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von benzi » 24.02.2024, 19:20

Schöne Maße, tolles Design! Mein Lieblings Design, aber ich habe noch keinen fertig stellen können...
Bei den Maßen sind 28" anspruchsvoll!
Da musst Du wirklich gut tillern!
Ich wäre vermutlich mit 27" und 30# zufrieden... 😊
Viel Erfolg!
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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von schnabelkanne » 24.02.2024, 20:10

Zieh ihn mal etwas weiter aus.
Lg Thomas
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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von Chirurg » 24.02.2024, 20:45

Ragnar!
Es ist oft schwer sich vorzustellen, wie der Tiller aussehen sollte. Zeichne Dir den Kreistiller für Deinen Bogen aufs Papier, so wie bei meiner Skizze. Die rote Linie ist der Radius für den Kreistiller. Am unteren Ende eine Schnur fixieren (z.B. Nagel, Schnur anknoten) Schnur nach oben spannen und einen Stift fixieren, Kreis aufs Papier zeichnen, die steifen Enden verlängern, auf der anderen Seite gleich. Jetzt kannst Du Dir den Tiller für 28 Zoll gut vorstellen, weil Du ihn siehst. Und jetzt siehst Du auch sofort, wo der Bogen noch zu steif ist und wo Du auf keinen Fall mehr was wegnehmen darfst. LG Stephan
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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 24.02.2024, 21:47

Hallo
Danke für die tollen Rückmeldungen.
@Benzi: Mir gefällts ebenfalls, vorallem die Interpretationsmöglichkeiten. Aus Esche habe ich die Masse grösser gewählt, bin gespannt obs aus Hasel etwas wird - vlt habe ich die Anpassung zu grosszügig gemacht und verringert - mal sehen

@Thomas: mache ich morgen und gehe auf 16*

@Stephan: Danke für den Hinweis. Orientierst Du Dich bei jedem Tiller generell am Kreistiller oder ist das spezifisch für den Molle? Ich wäre da nun nicht von einem Kreistiller als Zielwert ausgegangen?

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von benzi » 25.02.2024, 11:44

Du hast zwar Stephan gefragt, aber ich traue mir mal eine Antwort zu, mal sehen ob sie sich mit Stephans deckt... 😊
Der Kreistiller bezieht sich ja nur auf den kurzen biegenden Teil, nicht auf den ganzen Bogen, wie der Begriff sonst verwendet wird. Da Griff und Nadeln beim Mølle steif sind, verteilt sich dadurch die Kraft in diesem Bereich optimal...
Liebe Grüße benzi
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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von Chirurg » 25.02.2024, 12:25

Benzi hat eh schon die richtige Antwort gegeben!, Kreistiller mach ich natürlich nicht immer! Dein Bogen ist 157cm lang, davon 20cm Griff und Fadeouts und 46cm Needletips macht 66cm nicht biegenden Anteil im Bogen, bleiben 91cm zum Biegen. 45,5cm auf beiden Seiten ist ziemlich wenig und braucht daher eine möglichst gleichmäßige Zug- und vor allem Druckverteilung. Aus meiner Sicht ist daher für den biegenden Teil ein Kreistiller am Besten, weil sehr gleichmäßige Verteilung der Kräfte. Links biegt der Bogen griffnahe am meisten, da wird er Dir wahrscheinlich schnell am Bauch knittern. Ich bringe die Wurfarme immer auf einen exakten Breiten- und Dickentaper, bevor ich ihn zu biegen beginne. In diesem Fall würde ich einen Breitentaper von 4cm auf 3cm wählen (im Bereich der biegenden 45,5cm), am Beginn der Wurfarme bds. exakt gleich dick feilen und dann nach außen hin alle 5cm 0,5mm dünner werden und zwar exakt und gleichmäßig verlaufend. Dann würde ich den Bogen auf Standhöhe aufspannen. Erfahrungsgemäß wird sich der Bogen jetzt bereits gleichmäßig biegen. Dann Ziehen am Tillerbaum und schauen ob er sich beim Ausziehen weiter so gleichmäßig verhält. 40 mal Ziehen bis 15 Zoll, mit der Ziehklinge angezeichnete Stellen nachkorrigieren, 40mal Ziehen, wenn gleichmäßig, Ziehen bis 20 Zoll, nachkorrigieren mit der Ziehklinge und 40mal Ziehen. Wenn gleichmäßig, dann Ziehen bis 25 Zoll usw., der Bogen ist in 2 Stunden fast fertig getillert. Dann weglegen und am nächsten Tag frisch ausgeruht wieder alles nachkontrollieren. Da ein bißchen wegschaben und dort ein bißchen und dann 1 Zoll mehr und 2 Tage warten …..bringt gar nichts. LG Stephan

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von benzi » 25.02.2024, 13:43

Danke Stephan!
Mega gute Anleitung damit das Tillern auch bei mir schneller geht UND ein gutes Ergebnis erzielt wird... 😊 🙏

Liebe Grüße benzi
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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von fatz » 25.02.2024, 14:01

Sorry, aber dass der Kreistiller generell die materialschonenste Version ist, ist bis auf einen einzigen Sonderfall einfach falsch. Der Sonderfall ist, wenn der Bogen keinen Dickentaper hat. Wo ihr das hier gelesen habt, ist mir schleierhaft.
Liegt ein Dickentaper vor, muss er aussen mehr biegen, sonst ist hier die Beanspruchung kleiner.

Zum Bogen: Keis hin Ellipse her, die Biegung ist definitiv zu weit innen. Das Zuggewicht laesst aber leider nimmer viel Spielraum und das Material ist auch ziemlich suboptimal fuer einen Møllegabet, weil zu druckempfindlich.
Zuletzt geändert von fatz am 25.02.2024, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 25.02.2024, 14:10

Habe den Kreistiller aufgezeichnet - in Realität ist das blau gut ersichtlich - muss da für die Fotos nochmals nachbessern

Standhöhe
IMG_3578.JPG
16" - 15.2#
IMG_3579.JPG
18" - 18.2#
IMG_3584.JPG
20" - 21.2#
IMG_3588.JPG

Soweit ich das sehe, müsste rechts im Bereich C-D-anfangsE noch zimlich etwas abgetragen werden ca 10x ZK
liege ich da richtig?
@Fatz: Auch wenns kein Glanzstück wird - so lerne ich stetig dazu, deshalb mach ich weiter - verschenken oder verfeuern geht immer..

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von fka » 25.02.2024, 16:32

fatz hat geschrieben:
25.02.2024, 14:01
Sorry, aber dass der Kreistiller generell die materialschonenste Version ist, ist bis auf einen einzigen Sonderfall einfach falsch. Der Sonderfall ist, wenn der Bogen keinen Dickentaper hat. Wo ihr das hier gelesen habt, ist mir schleierhaft.
Liegt ein Dickentaper vor, muss er aussen mehr biegen, sonst ist hier die Beanspruchung kleiner.
Sehe ich genauso.

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 25.02.2024, 16:51

Aktueller Stand:

22" - 22.2#
IMG_3589.JPG
24" - 23.8#
IMG_3592.JPG

Nun scheint mir beim linken WA bei D zu E noch ein klein wenig abtragen nötig. Liege ich da richtig?

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von benzi » 25.02.2024, 16:57

fatz hat geschrieben:
25.02.2024, 14:01

Zum Bogen: Keis hin Ellipse her, die Biegung ist definitiv zu weit innen. Das Zuggewicht laesst aber leider nimmer viel Spielraum...
Sehe ich genauso...

Ein Weg könnte sein sehr vorsichtig gut fertig zu tillern und dann den Bauch mit Hitze zu behandeln...

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Re: Hasel - Scheitellinie ungeeignet als Mittellinie

Beitrag von RagnarZH » 25.02.2024, 17:01

Das wäre der Plan, ja.

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