Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

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Pfuscher0815
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Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Pfuscher0815 » 13.04.2008, 21:33

Tach zusammen,

Also: hab mich jetzt mal ein paar wochen hier durch das Forum gelesen und auch schon den ersten Band der Bibel gelesen. Schließlich war ich hochmotiviert mir einen Esche-Flachbogen zu bauen. Gesagt getan. Ich hab mir ein schönes Eschestämmchen geholt, gespalten, versiegelt und getrocknet. Als das Holz dann kein Gewicht mehr verloren hat hab ich die Garage aufgeräumt und die alte Werkbank wieder in Betrieb genommen.

Als Werkzeuge hatte ich Ziehmesser, Ziehklinge, Axt, Beil, Taschenmesser, Raspel, Schleifpapier und einen Steckenspitzer (Machete?) zur Verfügung.

Schon beim Entrinden Meldeten sich meine 2 linken Hände und ich musste schließlich zwei Jahresringe komplett entfernen bis ich einen vollständig erhaltenen als Rücken hatte.
Vom Design hab ich mich (ein bisschen) am Holmegard-Bogen orientiert da dieser Bogen einfach super aussieht und ich eine recht gute Anleitung vorliegen hatte.
Naja nach dem Tillern ist das gute Stück dann gebrochen obwohl ich es zuerst voll ausziehen konnte. Ich habe wohl doch zuviel am Bauch weggenommen. Für Ratschläge was ich nächstes mal besser machen kann wäre ich dankbar.

Gruß und danke schonmal im Voraus...

Ach ja nochwas wie kann ich Bilder einfügen? Die Datei wäre angeblich zu groß.

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captainplanet
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von captainplanet » 13.04.2008, 21:58

Dein Werkzeugpark ist erst mal eh ganz okay.
Wenn man einen zusätzlichen Ring abnehmen muß weil man bei der Rinde zu ungeduldig war ist das natürlich ärgerlich. Nur net hudeln, das ist immer tödlich wenn man einen Bogen bauen will.

Die Bilder die Du direkt anhängen kannst sind in ihrer Größe sehr limitiert, aber Du kannst uns größere Bilder über den Umweg Deiner Galerie präsentieren. Dann können wir auch speziellere Tips geben.

Viel Erfolg beim Nächsten!

Lg Georg
Zuletzt geändert von captainplanet am 13.04.2008, 22:00, insgesamt 1-mal geändert.
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Rado
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Rado » 13.04.2008, 22:23

Wenn Du beim tillern am Bauch zu viel wegnimmst ist das Schlimmste was passieen kann, daß Du einen Kinderbogen baust.
Oder hast Du an EINER Stelle zu viel weggenommen, daß er knickte?
Eher wenn Du zu wenig wegnimmst und ihn auf Krampf mit zuviel Zuggewicht auf Vollauszug bringst, bricht er.(sollst ihn eh nicht weiter ziehen als das angepeilte Zuggewicht, aber das verursacht im Normalfall bloß zu viel Set)
Der Hund muss wo anders begraben sein...

Wo ist er genau gebrochen?
Vielleicht am Fadeout(da wo der Griff in den Wurfarm mündet)?
Hatte er zu scharfe Kanten?
Wie sieht der Riss an sich aus?
Ohne Bilder ists bloß ein Ratespiel.
Vielleicht kannst Du sie zur Not wo anders hochladen und hier verlinken?

Gruß
Rado
Zuletzt geändert von Rado am 13.04.2008, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Pfuscher0815 » 13.04.2008, 22:38

Also wer möchte kann mein "Kunstwerk" ja mal in meiner Galerie bewundern. Gibts ne Möglichkeit  einen Link zwischen Galerie und Thema herzustellen?

Danke schonmal für die schnellen Antworten.

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Rado
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Rado » 13.04.2008, 22:51

Sieht wirklich nach Überlastung aus.
Hast Du ein paar Daten zum Bogen(Länge, Breite,Dicke& Zuggewicht)?
Er sieht sehr kurz aus.
Das war wohl zu viel für die Esche.
Wie hast Du ihn getrocknet?
Unter 7% Feuchtegehalt ist er nicht geraten?


Gruß
Rado

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Pfuscher0815 » 13.04.2008, 22:59

Also: - Länge 172 cm
        - Breite von 4 cm auf ca. 2cm

Zum Thema Trocknen: Nein er war sicher nicht zu trocken wenn dann eher noch zu feucht (was ich aber auch nicht glaube).

Evtl sagen euch haarfeine Risse auf dem Rücken etwas die überall aufgetaucht sind wie ein unregelmäßiges Gitter. Naja wenn ihr nicht draus schlau werdet machts auch nix ich versuch einfach nochmal. Trotzdem danke

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arcus
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von arcus » 13.04.2008, 23:26

nach dem tillerbild würd ich sagen--linker wurfarm zu steif, rechter wurfarm ende des 1/3 ein knick--dort wird er wohl auch gebrochen sein.

richtig ?

die Biegung muß gleichmäßig bis zu den tips verlaufen(Außer griffbereich)

einen bogen, der im worfarm einen knick hat, kann man meistens noch ohne zuggewichtsverlust austillern ( es arbeitet ja nicht nur der knick, sondern der ganze Wurfarm--also mehr holz)


gruß rolf

lass dich nicht entmutigen
Verlange von niemenden etwas, was Du nicht selbst bereit bist zu geben

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Rado
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Rado » 13.04.2008, 23:42

Bild

Ich war mal so frei das Bild kurz zu klauen.

@Pfuscher0815: Wenn Du beim Antwortschreiben auf dieses Symbol:

Bild

klickst, öffnet sich ein Fenster mit Deinen Bildern.Da klickst Du nun unter dem entsprechenden Bild auf "thumb" und das Bild ist eingefügt.

Gruß
Rado
Zuletzt geändert von Rado am 14.04.2008, 00:31, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Pfuscher0815 » 14.04.2008, 07:59

@arcus: Danke für die Tips. Und nein, entmutigen las ich mich sicher nicht. Hab schon den nächsten angefangen.

@Rado: Danke! Jetzt hab ich es auch begriffen ;)

rokker
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von rokker » 14.04.2008, 15:17

`schad um den bogen. der is schön...



... gewesen  ;)

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Wilfrid (✝) » 14.04.2008, 15:37

Mach Dir nichts draus! Als Anfänger hattest Du schon keine Chance mehr, als Du versucht hast , den Stave zu entrinden. Wahrscheinlich mit einem Ziehmesser o.Ä. So, wie der sich biegt, sind Verdichtungen in der Maserung,( Huckel), da bist du reingerutscht und Ende im Gelände. Ich nehme Zum Entrinden ein angeschärfts Stück Esche, da passiert das seltener. Und dann, genau hingucken und an solchen Stellen auf den Tiller sch..., Der Bopgen wird dann zwar nicht so schön, hält aber. Außerdem, beim Schnelltrocknen gibts immer Längsrisse, also nach dem Entrinden und Trocknen, Leim auf den Rücken und ein Hanfbacking ist auch nicht zu verachten.
Viel Spass
Wilfried
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
Der schönste Pfeil ist der im Centerkill

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Al Fadee
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Al Fadee » 14.04.2008, 15:52

man könte die rinde auch erstmal dranlassen bis das holz ein erträgliches maß an feuchtigkeit bekommen hat, glaube aber dass, die dann schwerer zu entfernen ist.
ich glaube dass die enden der wurfarme sich noch näher zu den tips hin biegen könnten, so sah das bei meinem auch erst aus aber dann ahb ich einfach was abgeschnitten da er sowieso zu leicht geraten war.
der linke wurfarm darf sich zwischen mitte und ende auch noch mehr biegen, dort ist er sehr steif.

ps: aus was ist deine tillersehne?? das sieht mir aus wie paketschnur oder so vielleicht solltest du dir mal was stabileres zulegen

al fadee
Ist das Design oder kann das weg?

Christopher
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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Christopher » 14.04.2008, 16:27

also Esche bekommt normalerweise keine Trocknungsrisse...
Ich hab echt schon schlimmer getillerte Bögen gesehen, die gehalten haben, ich denke, du hattest einfach Pech.

..ooder schlechte Holzquali, wie dick waren denn die Jahresringe?
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Pfuscher0815 » 14.04.2008, 16:49

Danke nochmal für die vielen ermutigenden Antworten :D

Die Jahresringe waren ca. 4 oder 5 mm dick. Das finde ich eigentlich ok.

@ Wilfried: Das lustige ist ja, dass der Jahresring der den RÜcken gebildet hat absolut durchgehen und glatt war ohne eine für mich sichtbare Schwachstelle.

Könnte es daran gelegen haben dass er einfach noch zu schwer auszusiehen war? Ich hab an dem ding schon wie ein Ochse gezogen.

:-[ und ja zum Thema Paketschnur kann ich nur sagen: stimmt. Ich komme aus dem Hochschwarzwald und hab beim besten Willen noch kein geschäft in der Nähe gefunden, wesshalb ich mir dachte dass es zum Tillern reichen müsste.

Gruß etc  ;)

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Re: Mein erster Bogen...eine Leidensgeschichte

Beitrag von Al Fadee » 14.04.2008, 18:11

gibts bei euch nicht irgendwo n hornbach oder so?? ich hab da sonne rote schnur gekauft die ist ziehmlich stabil aber mittlerweile hab ich ne sehne gebaut
ansonsten einfach im internet dacron b50 bestellen und ne laaaaaaaange sehne machen mit einem öhrchen und einem bogenbauerknoten am anderen ende

al fadee
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