Nähkloben

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
Bogenede

Re: Nähkloben

Beitrag von Bogenede » 22.11.2011, 06:39

@Alle
Das Einschieben beider Nadeln gleichzeitig hat noch einen Vorteil. Man sticht nicht in den anderen Faden hinein. Das kann die Naht schwächen, bzw, man reisst den durchstochenen Faden beim Festziehen ab.

Da vorgestochen wird, kann man auch mit Stopfnadeln nähen.

Auf jeden Fall muss mit Fingerschutz an Zeige- und kleinem Finger genäht werden, sonst wirds beim Spannen ( festziehen ) übel, spätestens nach dem 20.ten Stich.

Ich brauch zwar so ein Teil nicht, aber als Werkzeugfetischist hab ich mal vorab das Material besorgt. :-) Da ich bis heute nur dünne Leder vernäht habe, habe ich mir aus der Bucht eine alte elektrische Freiarm-Nähmaschine ( Typ 360 ) des ehemaligen Herstellers aus Kaiserslautern besorgt. Die näht auch 3-lagig dünne Leder bis Gesamtstärke ~2,5 mm mit 40er ( 30er ? ~ ) Garn.

Für Interessenten: Die Typen 260/262/360/362 sind beinahe baugleich ( Tisch- oder Koffergerät, Freiarm oder Platte ) und sollten in der Bucht nicht über € 100 kosten. Alles andere ist überteuert. Sie werden auch oft als Handwerksmaschinen oder Industrie Geräte angeboten was sie aber nicht sind. Es sind Haushaltsmaschinen !!!, wenn auch "Eisenteile" und sehr robust. Auch bei Reparaturen gibts mittlerweile Probleme mit Teilen.

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kra
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Re: Nähkloben

Beitrag von kra » 22.11.2011, 08:36

Vorsicht, wenn man die Nadeln nacheinander einsticht kann es passieren, das man mit der zweiten Nadel durch den ersten Faden sticht und die Fäden sich dann ineinander "verhaken" - mindestens kann man dann die Naht nicht so gut anziehen.
Beide Nadeln gleichzeitig im Loch ist zwar enger, die Naht wird aber besser..
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Snake-Jo
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Re: Nähkloben

Beitrag von Snake-Jo » 22.11.2011, 14:38

Ja, stimmt. Und bei sehr dickem Leder (4-5 mm, und das doppelt) wird nicht die Ahle genommen, sondern der Bohrer:
Leder in Nähkloben einspannen und mit Dremel und 1 mm Bohrspitze die Löcher setzen. Es geht auch die Bohrwinde.

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Re: Nähkloben

Beitrag von Bogenede » 22.11.2011, 15:21

kra hat geschrieben:Vorsicht, wenn man die Nadeln nacheinander einsticht kann es passieren, das man mit der zweiten Nadel durch den ersten Faden sticht und die Fäden sich dann ineinander "verhaken" - mindestens kann man dann die Naht nicht so gut anziehen.
Beide Nadeln gleichzeitig im Loch ist zwar enger, die Naht wird aber besser..



@Kra

;D Ich war zwei Stunden schneller ;D

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Re: Nähkloben

Beitrag von Bogenede » 23.11.2011, 08:50

Nähkloben Baubericht:

Die Idee mit dem Seilzug und dem Fusspedal hat sich als nicht ideal herausgestellt. Die Spannung kann nicht gut gehalten werden und man sitzt quasi statisch auf dem Hocker und darf sich nicht bewegen, sonst rutschts Leder raus.

Also bin ich jetzt wegen des groben Gewindes ( muss auch günstig sein ) auf eine Baumarkt-Zwinge, € 2.50, gekommen. Mal sehen wie das wird.

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klaus1962
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Re: Nähkloben

Beitrag von klaus1962 » 23.11.2011, 09:11

@bogenede
Eine Schraubzwinge um 2,50 ist sicher eine gute Wahl.
Falls Du noch ein Idee brauchen kannst :
Eine Exzenter-Klemmung wäre vielleicht auch eine Lösung.
Einfach eine Scheibe außermittig Lagern, Hebel dran
und durch den Kloben ein am Ende geschlitztes Rohr als Zugstange befestigen.
untitled.jpg
Hinweis: Der Klemmweg (bzw. Öffnung des Klobens) ist dann ca. 2x die Aussermittigkeit.
Für größere oder verschiedene Dicken, müßtest Du halt mehrer Achslöcher in der Zugstange vorsehen.

Wenn ich mich nicht täusche, hat der Toaster mal so etwas skizziert. Ich kann mich aber nicht mehr erinnern für was das war.

Gruß
Klaus

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Re: Nähkloben

Beitrag von Bogenede » 23.11.2011, 12:17

Danke Klaus,

daran habe ich auch schon gedacht, das ist die nächste Aktion wenn die Zwinge nichts wie gewünscht bringt.

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Re: Nähkloben

Beitrag von Bogenede » 25.11.2011, 17:05

Ich habe mich für die Zwinge entschieden, allerdings musste ich € 3,20 hinlegen.

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Re: Nähkloben

Beitrag von stoeckchenschubser » 26.11.2011, 05:38

Ich hab das mal bei einen sehr alten Sattler gesehen - der hat die Nadeln gleichzeitig reingeschoben und ich hab mir überlegt warum sticht sich der Kerl nicht.


Könnte aber auch daran liegen, dass er Nadeln ohne Spitze genommen hat (Sticknadeln z.B.), so hat
es mein alter Herr (Sattler) gemacht. Natürlich mit der Ahle vorgestochen.
Spontane Entscheidungen wollen gut überlegt sein.

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Re: Nähkloben

Beitrag von klaus1962 » 26.11.2011, 16:07

@bogenede
Schaut ja sehr funktionell aus. Mit der SZ ist das wirklich eine gute und simple Idee.
Was mich allerdings wundert, daß Dein Kloben so schmal ist.
Der von meinem Opa war ca. 15cm breit.

Gruß
Klaus

Esteban
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Re: Nähkloben

Beitrag von Esteban » 26.11.2011, 20:22


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Re: Nähkloben

Beitrag von Bogenede » 26.11.2011, 23:01

@klaus1962

Die Breite des Klobens kommt immer darauf an, was man damit nähen wil. Mir reichen bei meinem Projekten die 5 cm Breite geradeso. Ich hätte gerne 8 cm gehabt, aber Du weisst ja wie das mit dem RUM-FORT Material so ist. ;D

Wenn man längere Stücke näht braucht man nicht umzuspannen wenn der Kloben breiter ist. Gegen das Verrutschen sichere ich mit Gummimilch. Die klebt gerade so gut, dass man nähen kann oder wieder trennen.

Verbesserung:
Jetzt habe ich noch einen Streifen eines Papiermeters ( vom schwed. Möbelhaus ) oben neben die Backen geklebt damit ich die Stichlänge ablesen kann.

Bogenede

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Re: Nähkloben

Beitrag von joachim777 » 14.12.2011, 16:52

Hallöchen
Da google ich nach Nähkloben und wo lande ich...hier bei meinem HAusforum ;) Warum in der Ferne suchen......
Super thread, alles da, danke an alle, und nun wer ich mal schauen was ich an Holz da hab um mir so ein Gerät zu bauen.
Grüsse
Joachim

Nachtrag: Danke an Jo für den Tipp mit dem Dremel. Bei den dicken vegetabilen Rindslederm wird das Stechen mit der Ahle zur Mordsarbeit wenn es durch 2-3 Schichten gehen soll, und 2 Nadeln gleichzeitig durchstechen wird zum Alptraum. Mit dem Dremel gehts super und die Löcher bleiben offen. Thanks!

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Nähkloben

Beitrag von Felsenbirne » 05.07.2013, 09:20

Endlich! Habe dann ein Jahr gebraucht um endlich Fitzis Nähkloben den er mir letztes Jahr beim Kai geschenkt hat zu restaurieren.
Ich habe einfach zuwenig Zeit! :(
Der erste Köcher ist damit schon gebaut worden. Die Tauglichkeit also bewiesen. Dank an Rabe und Snake Jo für die Hölzer!
Das fehlende Bein konnte ich so nachbauen, ohne dass es auffällt.


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Gruss Matthias

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Re: Nähkloben

Beitrag von Firestormmd » 05.07.2013, 11:14

Colles Teil! Sowas hätte ich auch gerne. Aber ich denke, dass ich weiterhin mit Holzklötzern und Schraubzwinge arbeiten muss, weil ich sonst ein Platzproblem bekomme.

Grüße, Marc
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