61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Moin Moin Matrosen!
Nu stand der Stave schon über ein Jahr in meiner kleinen Werkstatt und ich habe mich nie rangetraut...
Doch nun habe ich es gewagt!
Neu in meiner Sammlung ist nun ein 71" langer Flatbow aus Robinie mit massig Splint.
Er ist im oWa schön buckelig mit offenen Ästen und im uWa ein Stück weit snaky.
Der Bogen besteht fast nur aus Splint, einzig am Bauch steht eine dünne Schickt Kernholz welche an den Tips fast ausläuft ( letzter Kernring ) Die Tips sind 10mm breit.
Ich finde den Bogen herrlich hübsch und hoffe, dass er lange lange hält!
Daten:
71" lang
61#@28"
Robinie mit massig Splint
Einmal Leinölfirnis
Leider hat zum Schluss die Kamera ihren Dienst eingestellt. Daher nur ein Bild vom fast finalen Tiller. Was ich noch geändert hatte, habe ich eingezeichnet. Aktuelles Bild folgt dann morgen.
Nu stand der Stave schon über ein Jahr in meiner kleinen Werkstatt und ich habe mich nie rangetraut...
Doch nun habe ich es gewagt!
Neu in meiner Sammlung ist nun ein 71" langer Flatbow aus Robinie mit massig Splint.
Er ist im oWa schön buckelig mit offenen Ästen und im uWa ein Stück weit snaky.
Der Bogen besteht fast nur aus Splint, einzig am Bauch steht eine dünne Schickt Kernholz welche an den Tips fast ausläuft ( letzter Kernring ) Die Tips sind 10mm breit.
Ich finde den Bogen herrlich hübsch und hoffe, dass er lange lange hält!
Daten:
71" lang
61#@28"
Robinie mit massig Splint
Einmal Leinölfirnis
Leider hat zum Schluss die Kamera ihren Dienst eingestellt. Daher nur ein Bild vom fast finalen Tiller. Was ich noch geändert hatte, habe ich eingezeichnet. Aktuelles Bild folgt dann morgen.
Zuletzt geändert von madcala am 19.02.2014, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Wow sehr schön, gefällt mir außerordentlich gut! Und mit den Ästen zu tillern, war Sucher nicht so einfach, aber tolles Ergebnis. Ich wünsche dir auch, dass er lange hält.
Übrigens eine wahrscheinlich etwas aufwendigere Sache, aber der komplett schwarze Hintergrund auf dem Tiller-Bild erleichtert meiner Meinung nach ein wenig das Beurteilen des Tillers, so ohne jede Ablenkung.
Viel Freude mit dem schönen Bogen,
Gruß Jannik
Übrigens eine wahrscheinlich etwas aufwendigere Sache, aber der komplett schwarze Hintergrund auf dem Tiller-Bild erleichtert meiner Meinung nach ein wenig das Beurteilen des Tillers, so ohne jede Ablenkung.
Viel Freude mit dem schönen Bogen,
Gruß Jannik
- Ravenheart
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- Registriert: 06.08.2003, 23:46
Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Witziges Stück, hoffentlich hält der, Robinie schält an angeschnittenen Ästen gerne mal ab....
Rabe
Rabe
Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
hübscher Bogen
Chirion lehrt Pfeil und Bogen zugleich zu sein und eins mit dem Ziel zu werden
Den Bogen gespannt, durchstreifst du, der Beute entgegen, die Schattentäler der Nacht
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Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Boah diese Äste!
- ralfmcghee
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Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Ich finde den Bogen ja klasse. Aber eine Newbie-Frage habe ich bei der Gelegenheit: Ich dachte immer, dass man für den Bogenbau Kernholz verwenden sollte. Jetzt ist hier viel Splintholz im Bogen. Ist das denn beim Bogenbau kein Problem? Irgendwie habe ich den Zusammenhang von Kern- und Splintholz im Bogenbau offenbar noch nicht kapiert.
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.
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Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Man muß nehmen was man hat und dann daraus das Beste machen.
Das hat der Mad hier ganz gut gelöst.
Nochmal zum Unterschied von Splint- und Kernholz. Das Holz in der Mitte eines Kernholzbaumes verkernt, wenn es immer weniger einer Biegebelastung ausgesetzt wird und dafür immer mehr statische (tragende) Funktionen übernehmen muß. Das Verkernen erfolgt dadurch, dass der Baum an den Stellen Lignin einlagert. Das Kernholz wird dadurch Druckfester, aber auch steifer.
Der äußere Bereich eines Kernholzbaumes ist dagegen den äußeren Einflüssen näher und stärker ausgesetzt, der Splint muß die größten Längenänderungen bei einer Biegung (im Wind oder unter Schneelast) ertragen, er bleibt also erstmal elastischer was die Zug- und Drucktoleranz angeht.
Im Idealfall (bei Eibe eher im Regelfall) nutzt man die hohe Zugtoleranz des Splintholzes am Bogenrücken und die hohe Druckfestigkeit des Kernholzes am Bogenbauch.
Jetzt kommen noch die spezifischen Eigenschaften der Baumart hinzu, bei Robinie ist es so dass das Splintholz sehr gerne und leicht beim Trocknen reißt und die Risse bis weit in das Kernholz hinein laufen, daher wird es häufig direkt nach dem Schlagen des Baumes enfernt. Splint- und Kernholz trocknen unterschiedlich schnell und schrumpfen dabei unterschiedlich. Zudem ist es so das bei Robinie auch beim Kernholz die Zugfestigkeit wesentlich höher, wie die Drucktoleranz des Holzes ist, man braucht daher das Splinholz bei Robinie nicht.
Andererseits gibt es bei Robinien mit einen Durchmesser von weniger als 10cm in der Regel nicht genügend Kernholz um nur daraus einen Bogen zu bauen, darum muß man ebend zusehen das man den Splint rissfrei getrocknet bekommt, um dann aus dem Splint einen Bogen zu bauen.
Das Splintholz bei Robinie ist nicht schlecht, es ist nur sehr schwer zu trocknen und je Dicker der Robinienstamm ist, desto leichter reißt der Splint ein.
Und dazu allgemein, die Unterschiede in der Festigkeit von Splint- und Kernholz sind vorhanden und messbar, aber nicht so groß das man nicht auch einen Bogen mit/ohne Splint- oder Kernholz bauen kann.
Gruß Dirk
Das hat der Mad hier ganz gut gelöst.
Nochmal zum Unterschied von Splint- und Kernholz. Das Holz in der Mitte eines Kernholzbaumes verkernt, wenn es immer weniger einer Biegebelastung ausgesetzt wird und dafür immer mehr statische (tragende) Funktionen übernehmen muß. Das Verkernen erfolgt dadurch, dass der Baum an den Stellen Lignin einlagert. Das Kernholz wird dadurch Druckfester, aber auch steifer.
Der äußere Bereich eines Kernholzbaumes ist dagegen den äußeren Einflüssen näher und stärker ausgesetzt, der Splint muß die größten Längenänderungen bei einer Biegung (im Wind oder unter Schneelast) ertragen, er bleibt also erstmal elastischer was die Zug- und Drucktoleranz angeht.
Im Idealfall (bei Eibe eher im Regelfall) nutzt man die hohe Zugtoleranz des Splintholzes am Bogenrücken und die hohe Druckfestigkeit des Kernholzes am Bogenbauch.
Jetzt kommen noch die spezifischen Eigenschaften der Baumart hinzu, bei Robinie ist es so dass das Splintholz sehr gerne und leicht beim Trocknen reißt und die Risse bis weit in das Kernholz hinein laufen, daher wird es häufig direkt nach dem Schlagen des Baumes enfernt. Splint- und Kernholz trocknen unterschiedlich schnell und schrumpfen dabei unterschiedlich. Zudem ist es so das bei Robinie auch beim Kernholz die Zugfestigkeit wesentlich höher, wie die Drucktoleranz des Holzes ist, man braucht daher das Splinholz bei Robinie nicht.
Andererseits gibt es bei Robinien mit einen Durchmesser von weniger als 10cm in der Regel nicht genügend Kernholz um nur daraus einen Bogen zu bauen, darum muß man ebend zusehen das man den Splint rissfrei getrocknet bekommt, um dann aus dem Splint einen Bogen zu bauen.
Das Splintholz bei Robinie ist nicht schlecht, es ist nur sehr schwer zu trocknen und je Dicker der Robinienstamm ist, desto leichter reißt der Splint ein.
Und dazu allgemein, die Unterschiede in der Festigkeit von Splint- und Kernholz sind vorhanden und messbar, aber nicht so groß das man nicht auch einen Bogen mit/ohne Splint- oder Kernholz bauen kann.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Also ich muss sagen dass DIESER Robiniensplint unfassbar zäh ist. Im gegensatz zum Kern ist das Zeug teuflisch.
Ich mach davon mal ein Video, das ist echt krass.
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https://t.me/pump_upp
Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Madman, Du machst mir langsam Sorgen. Haust hier einen schönen Bogen nach dem Anderen raus. Sehr positiver Ansatz der Problembewältigung. Mach weiter so.
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Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)
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- ralfmcghee
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Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
@madcala: noch einmal Kompliment zu Deinem Bogen. Das Projekt hat mir auch weitergeholfen. Bisher dachte ich immer, dass Splintholz immer weg muss.
@Heidjer: Das war eine hervorragende und ausführliche Erklärung. Danke dafür! Ich fasse mal zusammen, wie ich es jetzt verstanden habe:
1. Bei Robinie (als Anfänger) möglichst Kernholz verbauen, um Problemen mit Rissen im Splint aus dem Wege zu gehen, weil die Risse auch gerne das Kernholz in Mitleidenschaft ziehen.
2. Wenn es das Holz hergibt - Splintholz am Rücken (zugfest) und Kernholz am Bauch (druckfest) verbauen. Ich habe bis heute immer gedacht, man müsse den ersten dicken Kernholz-Jahresring für den Rücken freilegen.
3. Der Versuch einer Schlussfolgerung: Wenn ich hervorragend getrocknetes Robinien-Splintholz mit hohem Spätholzanteil habe, müsste das Holz sehr solide Biegeeigenschaften haben. madcala sagt auch, dass sein Splint sehr zäh ist. Demnach müsste ich mit solchem Holz einen Robinien-Splintholzbogen bauen können. Richtig so?
4. Der ideale Bogen: Ein schöner Jahresring für den Rücken und darunter ist Kernholz für die Druckstabilität. Hier habe ich gleich die nächste Frage. Was ist denn der bestimmende Faktor für die Rückschnellfähigkeit des Bogens? Die Zugfestigkeit des Splintes oder die Druckfestigkeit des Kernholzes?
Vermutlich weiche ich mittlerweile ziemlich vom eigentlichen Thread-Thema ab, aber ich freue mich trotzdem auf Eure Meinung. Bis dahin
LG
Ralf
@Heidjer: Das war eine hervorragende und ausführliche Erklärung. Danke dafür! Ich fasse mal zusammen, wie ich es jetzt verstanden habe:
1. Bei Robinie (als Anfänger) möglichst Kernholz verbauen, um Problemen mit Rissen im Splint aus dem Wege zu gehen, weil die Risse auch gerne das Kernholz in Mitleidenschaft ziehen.
2. Wenn es das Holz hergibt - Splintholz am Rücken (zugfest) und Kernholz am Bauch (druckfest) verbauen. Ich habe bis heute immer gedacht, man müsse den ersten dicken Kernholz-Jahresring für den Rücken freilegen.
3. Der Versuch einer Schlussfolgerung: Wenn ich hervorragend getrocknetes Robinien-Splintholz mit hohem Spätholzanteil habe, müsste das Holz sehr solide Biegeeigenschaften haben. madcala sagt auch, dass sein Splint sehr zäh ist. Demnach müsste ich mit solchem Holz einen Robinien-Splintholzbogen bauen können. Richtig so?
4. Der ideale Bogen: Ein schöner Jahresring für den Rücken und darunter ist Kernholz für die Druckstabilität. Hier habe ich gleich die nächste Frage. Was ist denn der bestimmende Faktor für die Rückschnellfähigkeit des Bogens? Die Zugfestigkeit des Splintes oder die Druckfestigkeit des Kernholzes?
Vermutlich weiche ich mittlerweile ziemlich vom eigentlichen Thread-Thema ab, aber ich freue mich trotzdem auf Eure Meinung. Bis dahin
LG
Ralf
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Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.
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Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
ralfmcghee hat geschrieben:...Was ist denn der bestimmende Faktor für die Rückschnellfähigkeit des Bogens? Die Zugfestigkeit des Splintes oder die Druckfestigkeit des Kernholzes?...
Die Kraft eines Bogens kommt aus dem Bauch und der Rücken sorgt dafür das sie da wirkt wo sie wirken soll.
Es muß beides in einem ausgewogenen Verhältnis sein, ein starker Bogenrücken kann den Bogenbauch zerquetschen und die ungebändigte Kraft eines Bogenbauches kann einen Bogen zum explodieren bringen.
Es muß halt das Design des Bogens zum Material passend gewählt werden, ganz einfach.
Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.
Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Und hier mal ein paar schönere Fotos
Der Tiller ist irgendwie echt n Graus :/
Der Tiller ist irgendwie echt n Graus :/
https://t.me/pump_upp
Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Die "Cellulite" an den Ästen ist irgendwie urig.
Re: 61#@28" 71" Snaky Robinien-Splint Flatbow "Farewell"
Gerade deswegen habe ich den Rücken da gar nicht angerührt. Da einen Ring runter nehmen wäre eine Qual und hoch brisant
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