small eyes 30# 28"

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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rissi
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small eyes 30# 28"

Beitrag von rissi » 11.03.2014, 18:48

Moin,

ich habe meiner Frau einen Bogen geschnitzt. Jetzt sind alle Familiemitglieder versorgt und wir können gemeinsam in den 3D Parcours.
Das Tillern war nicht einfach und im Hinterkopf war immer der Gedanke, wann bricht der Bogen. Aber, bisher hat er ca. 30 Pfeile überlebt und hoffentlich werden es noch mehr.
Das krumme Ding zu bauen hat richtig Spaß gemacht und so langsam habe ich das Gefühl, dass ich die Praktikumszeit überstanden habe und die Bogenbauerlehre beginnen kann ……

Name: „small eyes“

Standort: Lübeck

Holz: Schlutuper Hasel

Länge: 1,77m

NtN: 1,74m

Zuggewicht: 30# 28“

Design: Wellaform

Äste: 13

Griffwicklung: Sisal & Wickelgarn

Sehne: 12 Strang B50

Oberfläche: rustikal & Leinölfirnis

Tiller: mäßig, den Umständen entsprechend


Gruß Rissi

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PS: Ich möchte nicht an der Wahl zum Bogen des Monats teilnehmen.
Zuletzt geändert von rissi am 11.03.2014, 22:16, insgesamt 1-mal geändert.
Ohne Horn, macht den Bogen leichter ......... :-)

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don_quichotte
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Re: small eyes 30# 28"

Beitrag von don_quichotte » 11.03.2014, 18:55

Schön geworden, auch wenn die Tips sicher noch etwas schmaler sein dürften. Ich find den Tiller gar nicht so schlecht! Aber selber ist man ja immer sein grösster Kritiker ;)
Sag mal, sind eigentlich die Wildbienen dein Ziel, schon letzes Mal sah es fast so aus, als würdest du auf das Bienenhäuschen schiessen ;D

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Re: small eyes 30# 28"

Beitrag von Geoffrey (✝) » 11.03.2014, 18:56

Gratuliere. Der gefällt mir gut. Ein schöner und schön schlichter Bogen ohne Schnörkel.

FF,

Geoffrey
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Jannik
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Re: small eyes 30# 28"

Beitrag von Jannik » 11.03.2014, 19:01

Hallo Rissi,

insgesamt finde ich: ein sehr schöner Bogen! Ein paar Gedanken zu deinem Haselbogen:
- schöner Rücken, die Methode, ein wenig Bast stehen zu lassen, gibt wirklich einen rustikalen, schönen Eindruck.
- schöner Tiller ! (Der untere biegt griffnah mehr als der obere, der obere nimmt an Biegung nach außen hin zu, so muss das sein bei einem LB! Der untere ist aber im Rahmen, denke ich. Insgesamt aber schön gleichmäßig, ich sehe keine Schwachstelle)
- der Griff scheint sehr schmal; ist das den Frauenhänden geschuldet? Ich mache meine Griffe, verglichen mit deinem, gerne etwas schmaler und dafür etwas flacher, was (meiner Meinung nach) angenehmer zu greifen ist.
- schöne Bilder
- die Tipps sind ganz schön klobig! Ich denke mal, dass diese deinen Bogen ziemlich verlangsamen werden. Weißt du, dein Bogen braucht nach außen hin nicht mehr soviel Breite (darum ja auch das Pyramedial-Design: nach außen schmaler werdend). Du schleppst da ungenutzte Masse mit dir rum, die deinen Bogen ganz einfach verlangsamen. Theoretisch könntest du zu den Tipps hin den Bogen schmaler werden lassen, ohne Zuggewicht zu verlieren. Allerdings: wenn er gut schießt und du zufrieden bist, würde ich es wahrscheinlich lassen und beim nächsten so umsetzten. So als Anhaltspunkt: mit etwa 1 cm bist du immernoch bei den meisten Bögen bis 50# im sicheren Bereich und doch so schmal, dass dein Bogen effektiver wird, dh. nicht soviel unnütze Masse mit rumschleppt.


Ansonsten gefällt mir dein Bogen echt gut, möge er lange leben und deiner Frau viel Freude bereiten :)

Herzlichen Gruß Jannik

Edit: Ich schreib mal wieder zu langsam (bzw. zu lange :D)

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Re: small eyes 30# 28"

Beitrag von MoeM » 11.03.2014, 19:40

Na jetzt aber... Tiller ist zwar etwas unterschidlich dafür aber ähnlich gut!
Leude seht doch mal den Unterschied zwischen "dem des wo scheißt und hält" und den Bögen die die oft "Primitivbogenprofis" zeigen!
Wenn er auch noch passend wirft kannst du die GöGa nicht nur guten Gewissens sondern voller Stolz am Plaste-Elch vorbeischießen lassen^^
Grüße Moe

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rissi
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Re: small eyes 30# 28"

Beitrag von rissi » 11.03.2014, 22:13

Danke für euer Feedback.

Den Bienen und der Insektenvilla gehts gut. :)

Die Tips konnte und wollte ich nicht schmaler machen, weil jeweils ca. 5cm vor den Tipps ein Ast liegt. Hätte ich diese noch mehr verjüngt, dann wären die Fasern die um die Äste laufen zerstört worden.
Was ich allerdings nicht verstehe, ist die der Hinweis mit der unnötigen Masse bezüglich der breiten Bogenenden. :o
Bei sehr vielen Bogen die ich hier bisher gesehen habe, werden auf die Tips Horn oder Tropenholz aufgeleimt, die wiederum das Gewicht erhöhen. Warum wird das gemacht, wenn es das Gewicht wieder erhöht? :-\

Gruß Rissi
Ohne Horn, macht den Bogen leichter ......... :-)

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ralfmcghee
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Re: small eyes 30# 28"

Beitrag von ralfmcghee » 11.03.2014, 23:16

Ich finde Deinen Bogen gut. Der Griff erscheint mir verblüffend schmal, aber ich kann mir auch vorstellen, dass das für Deine Frau so sein soll. Hinsichtlich der Tips habe ich auch gelernt, dass man sie schmal machen kann, um ein wenig Masse einzusparen. Hingegen kann man - wenn ich das richtig verstanden habe - Overlays an die Tips machen, um die Sehnennocken zu stabilisieren, um ein wenig Vorspannung (ähnlich zu ein ganz klein wenig geflippten Wurfarmenden) zu erzeugen oder um durch die unterschiedlichen Materialien eine edle Optik zu erzielen.

Wenn ich hier Unfug geschrieben haben sollte, bitte ich alle Leser, mich zu korrigieren.
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Re: small eyes 30# 28"

Beitrag von Jannik » 11.03.2014, 23:29

Hallo Rissi,

rissi hat geschrieben:Die Tips konnte und wollte ich nicht schmaler machen, weil jeweils ca. 5cm vor den Tipps ein Ast liegt. Hätte ich diese noch mehr verjüngt, dann wären die Fasern die um die Äste laufen zerstört worden.


Eben nicht, niemals die Fasern durchtrennen. Bei einem Ast verlaufen, wie du ja beschreibst, die Fasern entsprechend ausgebeult um den Ast herum. Genau diesem Faserverlauf musst du dann eben folgen, was zur Folge hat, dass dein Bogen an Stellen mit Ästen eben breiter wird. Grundsätzlich ist aber deine Überlegung, bei einem Ast lieber auf der sicheren, in diesem Falle breiteren Seite zu bleiben, richtig.

Bezüglich der Gewichtszunahme bei schweren Tips hast du natürlich Recht; wobei die Tips ganz häufig einfach den Grund haben, eine entsprechende Sehnenkerbe auf dem Rücken einarbeiten zu können, ohne eben den Rückenring zu durchtrennen und somit einfach notwendig sind (auch weil härtere Materialien die Reibung durch die Sehne besser abkönnen bei stärkeren Bögen). Alternativen sind eben die seitlichen Kerben und noch andere, spezielle Formen.

Allerdings sind die Tips 1. meist recht flach und
möglichst klein gehalten, und 2. wird die Gewichtszunahme locker von der Gewichtsabnahme durch schmalere Wurfarmenden überwogen. Zusätzlich kann noch ein Teil dessen, was an Tipmasse oben aufgeklebt wird, am Bogenbauch wieder weggenommen werden.

@Ralf:
ralfmcghee hat geschrieben:Wenn ich hier Unfug geschrieben haben sollte, bitte ich alle Leser, mich zu korrigieren.

Das musst du nicht immer schreiben, das tun die Leute hier schon von selbst :D An konstruktiver Kritik fehlt es hier wirklich nicht.

Gruß Jannik
Zuletzt geändert von Jannik am 11.03.2014, 23:45, insgesamt 1-mal geändert.

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Palmstroem
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Re: small eyes 30# 28"

Beitrag von Palmstroem » 11.03.2014, 23:41

Overlays sind für die Funktion dort sinnvoll, wo das Holz zu weich ist und die Sehne auf die Dauer einschneiden würde, oder wo die Tips so schmal sind, dass man den Rücken anschneiden müsste, um der Sehne Halt zu geben.

Ich würde aber behaupten, es sind sehr viele Overlays einfach aus optischen Gründen drauf, ja, ich behaupte sogar, dass eine schleichende Over-Overlayisierung stattfindet. Sieht natürlich immer nach was aus, wenn man die draufhat. Außerdem kann man ja ohne viel Erfahrung schlecht wissen, bei wieviel Schuß die Sehne wohl den Tip durchgescheuert hat und macht aus "Angst" welche drauf.

Zu üppig ausgelegt erhöhen sie die Trägheit des WA.

Also immer mit Verstand einsetzen (und wer will und nicht auf die letzten Optimierungen schaut, nach ästhetischem Empfinden) ;D

Palmström
Das Pfeilparadoxon
Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.

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