Mein erster Bogen

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
Belgabad
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Mein erster Bogen

Beitrag von Belgabad » 22.08.2014, 14:27

Hi alle zusammen
ich möchte euch mal meine ersten selbstgebauten Bogen zeigen.

Der Bogen ist noch nicht ganz vertig wird noch geölt, bischen Leder am Griff fehlt noch und die Sehne habe ich auch noch nicht,
aber ich würd bevor ich weiter mache gerne wissen ob ob ich das einen Bogen nennen darf. :D

Esche 68"
hab keine zugkraftwage aber schätze so auf 40-45# bei 28"
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Drehung im Griff
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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von JuergenM » 22.08.2014, 15:06

Gratulation zum ersten Bogen.
Selbstverständlich kann man dazu "Bogen" sagen!

Ich würde ihn auf jeden Fall weiter bauen. Allerdings solltest du noch ein paar Änderungen vornehmen:
Ersten würde ich im griffnahen Bereich noch weiter schwächen, damit reduzierst du zwar das Zuggewicht weiter, du verteilst damit aber den biegenden Bereich weiter über den Wurfarm. So wie es jetzt ist, hast du in einem kurzen Bereich zu viel Biegung.
Zweitens würde ich die Kanten ein wenig weicher machen.
Gruß Jürgen

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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Juergen » 22.08.2014, 17:20

Da kann ich Jürgen nur zustimmen.
Habe mal gespielt und Dir eine Kurve über den Bogen gelegt. Das ist zwar nicht der Weissheit letzter schluss aber ich glaube das Bild verdeutlicht dir das sich im Bogen noch zu viel nicht arbeitendes Holz befindet.

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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Gringo » 22.08.2014, 17:51

Hallo Belgabad,
ich kann mich da meinen Vorrednern nur anschließen.
Die Kurve von Jürgen ist eine gute Orientierungshilfe.
Jetzt langsam an den Griffbereich herrantasten und nicht mehr so weit ausziehen!
Da wo der Bogen sich jetzt so massiv biegt, ist er eigentlich schon überlastet.
Bauchinnenseiten unbedingt abrunden/ die Kanten brechen, sonst knackt er dir irgendwann beim Vollauszug weg.
Ich persönlich würde die Tips noch ein bischen schmaler machen. Die sehen mir noch ein bischen massiv aus. So 0,9-1,2 cm.
Macht den Bogen nacher ein bischen flotter und reduziert den handshock.
Ansonsten unbedingt weitermachen, das wird... ;)

LG
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@Mods: Vieleicht verschieben nach Bogenbau?
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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Belgabad » 22.08.2014, 19:41

Danke für die schnelle hilfe!

Ich werde das nochmal überarbeiten.
Was den Auszug angeht soll ich generel nicht mehr so weit ziehen oder nur solange der Tiller noch nicht stimmt?
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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Neumi » 22.08.2014, 20:28

Hallo, es wurde ja schon geschrieben, ich möchte aber das Kind gern beim Namen nennen: Mir erscheinen die Fade-Outs viel zu lange zu sein und deswegen die nötige Biegung im griffnahen Bereich zu verhindern.
Grüsse - Neumi
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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Gringo » 22.08.2014, 21:33

Hallo Neumi,
stimmt was du über die Fades geschrieben hast.
Das herrantasten an die griffnahe Biegung schließt natürlich erfahrungsgemäß das verkürzen der Fades ein.
Ok, hätte ich vieleicht erwähnen sollen.

@Belgabad: Ich persönlich würde den Bogen jetzt erstmal vom Tillerbaum nehmen und behutsam griffnah Holz reduzieren. Am besten mit einer Ziehklinge. Manchmal ist Zieklinge an den Fades etwas tricky, da würd ich dann 'ne Glasscherbe nehmen... Ähh... nee... (sry Neumi, das musste jetzt sein... ;D ) ich meinte natürlich eine Raspel und nach der Raspel dann die Ziehklinge um die Raspelspuren zu glätten.
Kontrollieren würde ich das entweder im Bodentiller oder über der Schulter. Dabei nimmt man Z.b. den Bogen, am Griff, in die rechte Hand, führt ihn zum Gesicht, so das man über den rechten WA peilen kann.Den Bogen musst du nun ein wenig schräg von dir weghalten, auf Schulterhöhe. S.h. der Bogenbauch zeigt nicht zur Decke sondern eher von dir weg. Während du dann über den WA peilst ziehst du die Sehne/Tillerschnur wie bei einem Auszug, von deinem Körper weg. Dabei schaust du quasi längs über den WA und siehst wo er biegt und wo nicht.

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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Neumi » 23.08.2014, 00:22

Hallo Gringo, kein Ding, die Raspel wird von mir geliebt (wenn die Anzahl der Zähne stimmt O0 - bei wenig nötigem Abtrag lieber die alte-menschen raspel ;D
Zuletzt geändert von Neumi am 23.08.2014, 00:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Neumi » 23.08.2014, 00:26

und übrigens - mir gings lediglich um die korrekte und allgemein verständliche bezeichnung des bereiches (fade-out)
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Belgabad » 23.08.2014, 18:55

Ich habe heute mal ein bischen versucht eure Tipps umzusetzen.
Bin aber bei zwei Sachen nicht sicher, soll ich die kanten am Bogenrücken auch abrunden?
und wenn ich die WAenden schmaler mache wird der Bogen warscheinlich auch schwächer, gleicht das mehr an geschwindigkeit das wieder aus? (die enden sind jetzt 2cm)

Ob der Bogen jetzt schwächer geworden ist kann ich nicht beurteilen aber er lässt sich viel weicher ziehen. :)
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Kanten abgerundet
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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Spanmacher » 23.08.2014, 19:38

Ich würde in dieser Phase des Baus noch nicht so weit auf Zug gehen. Aber das wurde ja weiter oben schon erwähnt.
Der Bogen muss sich doch erst mal dran gewöhnen, dass er ein Bogen werden soll. Gehe also geduldiger und behutsamer mit ihm um, sonst zahlt er Dir das heim.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von jetsam » 23.08.2014, 20:56

Faustregel: Was Du in der' Breite wegnimmst, wirkt sich hinsichtlich der Zugstärke nur ein Achtel-mal soviel (also -wenig) aus, wie das, was Du im selben Maß in der Dicke wegnimmst.

DeHa: um einen Bogen um soundsoviel zu schwächen, müßtest Du in der Dicke 2 MiIllimeter wegnehmen -
oder in der Breite 16.

Was Du bei Deinen kaum bis gar nicht mitarbeitenden WA-Enden wegnimmst, spart dort hächstens Gewicht - und vielleicht sogar Luftwiderstand. :D
Dies ist die Welt.
Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
Sei ohne Furcht.

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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Gringo » 23.08.2014, 22:38

Puuh... ok, also,
du hast jetzt Griffnah schon ein bischen weggenommen. Das sieht man. Du hast die Kanten abgerundet. Das reicht so. Am Rücken machst du das bitte nicht.
Du ziehst den Bogen einfach zu früh zu weit aus. Dieser Bogen, wenn man ihn denn so nennen kann, ist noch lange nicht so weit auf Vollauszug zu gehen.
Da du das aber anscheinend schon diverse male getan hast, ist das Holz mitlerweile an seiner Belastungsgrenze angekommen.
Soll heissen, massiver Set wird sich nun permanent einstellen. Das heisst aber nicht das dies Stück Holz nun Schrott ist.
Du musst versuchen ein Gefühl für den Tillervorgang zu entwickeln. Ich weiß, das ist nicht einfach beim ersten Bogen und wir alle hier im Forum kennen das.
Wenn du dir den Bogen auf deinen Bildern anschaust, siehst du die Hauptbiegezone (= die Mitte der WA's) sehr stark gebogen.
Diese biegt sich im Verhältniss zum Rest des Bogens zu viel.
Der Trick ist, an den Stellen die sich weniger biegen, Holz weg zunehmen. Denn wenn du dort Holz wegnimmst biegt es sich dann woanders weniger. Also nimmst du am steiferen Griffteil Holz weg wird sich dann die Mitte deines WA's weniger biegen.
Ich hoffe Ok soweit.
Wenn du den Bogen nun auf Standhöhe auf dem Tillerbaum hast, zieh ihn nicht einfach auf die gewünschte Auszugslänge aus, sondern pumpe ihn sachte in diese Richtung. Während du dann immer wieder ziehst und entspannst, beobachte die WA's.
Was tun sie? Wo biegen sich sich am ehesten? Wo biegen sie sich gar nicht? Und immer wieder ziehen und entspannen ziehen und entsannen. Das kann schon ein bischen dauern bis man den Tiller "gelesen" hat.
Wenn du dann meinst, du weisst wo Holz weg soll, behutsam reduzieren und die ganze Prozedur von vorne.

Btw. Dein angestrebetes Zuggewicht (welches das auch immer war) kannst du mitlerweile so ziemlich vergessen. Du wirst noch einiges an Holz runterschaben müssen um da einen gleichmässigen Tiller hinzubekommen.
Versuch einfach einen guten Tiller zu schnitzen und einen funktionierenden Bogen zu bauen. Beim nächsten wirds garantiert besser klappen.
Der erste ist immer der schwerste... ;)

LG
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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von Spanmacher » 23.08.2014, 22:42

Übrigens: Wenn Du an den Stellen, an denen Du Holz z.B. mit der Ziehklinge wegnimmst, >100 Mal geschabt hast, dann ist das unter Umständen völlig in Ordnung. Das braucht Geduld.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Mein erster Bogen

Beitrag von ralfmcghee » 23.08.2014, 23:12

... Oder auch gefährlich. Manchmal biegt sich das Holz schlagartig zu viel. Ich habe schon den einen oder anderen Bogen total vertillert. Bei meiner Esche neige ich nunmehr auch zu ganz sachter Vorgehensweise. Und vor allem? Bloß keine Ungeduld (ganz schwere Übung). Und wenn der Kopf voll ist oder man keine Lust oder keinen Nerv für das Projekt hat: Finger weg! Mein Bau - so sehr ich mich auf den Bogen freue - hat seit Wochen Pause.

Gruß
Ralf
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Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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