Bogenbau-Quiz und...

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acker
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von acker » 24.01.2009, 23:57

Hallo,
Im mittleren Rahmen?....wenn ich mich grade recht an die Durschnittsregel erinnere, so sind das bei 162 ftp/s glatt 10 ftp/s mehr als der Durchschnitt...

Gruß acker
Der junge Mensch lernt, was die Erwachsenen wissen und verlernt was er als Kind gewusst hat.

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skerm
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von skerm » 25.01.2009, 09:39

acker hat geschrieben:Hallo,
Im mittleren Rahmen?....wenn ich mich grade recht an die Durschnittsregel erinnere, so sind das bei 162 ftp/s glatt 10 ftp/s mehr als der Durchschnitt...

Gruß acker


Unser Rahmen und sein Rahmen, das sind zwei verschiedene Dinge. :o

Gruß,
Daniel

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Snake-Jo
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Snake-Jo » 25.01.2009, 10:47

@Royal Judge: Völlig richtig, sehe ich auch so. Auch mir tut es leid, einen funktionierenden Bogen aus einem schönen Holz so zu kürzen, aber es sind folgende Überlegungen:

1. Ich habe schon sehr viele Langbogen dieser Art gebaut
2. Ich werde sofort wieder ein paar Wildpflaumenhölzer besorgen
3. Es sollte mal ein Bogenbau-Quiz werden und nicht immer nur ein Holzrätsel
4. Der entstehende Bogen soll nun doch etwas Besonderes sein: Irgendwie ein Zwitter zwischen Langbogen, Recurve, Selfbow und doch nicht (Horn hat ja eine Funktion)
5. Erkenntnisgewinn: Ja, sowas ist neu, jedenfalls für mich.  ;)

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kra
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von kra » 26.01.2009, 16:25

1.  Wie verändert sich das Bild des aufgespannten Bogens mit diesen Hirschgeweihsprossen als Recurve? (bitte verbal argumentativ)
2.  Wird der Pfeilflug schneller? (ja/ nein)
(bei gleichem Pfeil und gleichem Zuggewicht und gleichem Auszug etc.)

Meine Vermutungen:
Hängt etwas vom Tiller des Zwetschgenhorn Bogens ab  ;D

a) Wenn die Sehne auf den recurves aufliegt (Kontaktrecurve):
1. WA wird stärker belastet, Biegeform hängt davon ab, wie er nachgetillert wird
2. Der Pfeil wird nicht  langsamer fliegen (Bauchigere Zuggewichtskurve, höhere Initial-Spannung auf Standhöhe), evtl sogar ein wenig schneller.

b) Wenn die Sehne nicht am Horn aufliegt:
1. Biegezohne wandert mehr nach außen
2. Pfeil wird etwas langsamer sein, vermutete ca. 5 fps

In beiden Fällen: heißes Teilchen  ;D
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Tadamo_Rah
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Tadamo_Rah » 26.01.2009, 17:02

Meine Vermutungen zum Umbau eines schönen Langbogens in einen exklusiven Reiterbogen.
Du hast einen guten, effektiven Langbogen. Er ist recht schnell, was bedeutet, dass das Material der Wurfarme optimal ausgenutzt wird.
Wenn Du da jetzt statische Recurves / Siyahs anbringst, verkürzt sich der arbeitende Bereich der Wurfarme drastisch! Um das gleiche Zuggewicht zu erziehlen, muss etliches Material runter. Das bedeutet mehr Biegung bei weniger Material. Verschärft wird das noch dadurch, dass der gleiche Auszug erreicht werden soll.
Ich hab noch nie aus Pflaumenholz einen Bogen gebaut und das Lexikon der besten Bogenhölzer ist grad offline. Ich glaube aber nicht, dass das Holz dieser Steigerung der Beanspruchung stand hält.

Wenn er hält, was mich wirklich freuen würde, ist er sicher noch scheller, hat aber einen bösen Handschock.

Aber schick wär er schon!

Gruß
Uli

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Snake-Jo
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Snake-Jo » 26.01.2009, 18:00

Die Hirschsprossen sind dran und in 2-3 Tagen gibt es ein Bild.

@kra: Ja, deine Überlegungen kann ich nachvollziehen und das wird sicher ein Problem werden. Der Recurve beschreibt ja einen Viertelkreis, d.h. ein Winkel von mind. 90°. Zum Auflegen der Sehne ist der Bogen bzw. sind die Bogenenden zu schmal, ich hab ja hier keine breite Glasfaserfletsche. Ich müßte wahrscheinlich eine Sehne mit langen Öhrchen machen und seitlich am Recurve vorbeilaufen lassen.

@Tadamo: Ja, danke für die Überlegungen. Ein exklusiver Reiterbogen wird das nicht, eher so ein bischen in Richtung Legolas. Das Teil ist mit 170 cm zu lang. Deshalb sollte er die Steigerung der Belastung aushalten, aber ich stimme zu: kritisch!  :o
Damit es nicht zu schwierig wird, wird nochmals präzisiert:
1. Frage: Wie ist das Erscheinungsbild des aufgespannten Bogens, wenn ich nach dem Montieren der Geweihsprossen den Wurfarm so lasse, also nicht nachtillere?
2. Frage: Wird er schneller, wenn ich ihn optimal getillert habe, aber Zuggewicht, Bogenlänge (über die Rundung gemessen) und Auszug gleich bleiben?

Christopher
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Christopher » 26.01.2009, 19:52

1. weil der Taper durchs Absägen verringert wird(bei weniger Länge arbeitenden Bereichs braucht man mehr Taper), wird die Biegung in Richtung Griff wandern. da ich bei meinen reflexen Bögen aber eher immer einen gewissen "Peitschentiller" habe, und dein Bogen recht reflex ist und sich der Reflex durch die Siyahs erhöht, denke ich, dass der Tiller relativ gleich bleiben wird, d.h. die Gegensätze heben sich größtenteils auf.. was dann überwiegt kann meiner Meinung nach keiner genau vorraussagen.
2.Ja, sofern du die Siyahs nicht überdimensionierst(und das wirst du verm. nicht tun ;D), und zwar wegen
a.)dem Hebeleffekt
b.)dem verringerten Sehnenwinkel
c.)dem größeren Reflex
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!

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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Snake-Jo » 27.01.2009, 14:56

Die Hirschhorn-Sprossen sind dran, die Wicklungen fehlen noch. Hier kann man sich ein Bild von den Abmessungen machen.
Ach ja, einen Preis für den Gewinner gibt es auch noch: 2 genau zueinander passende Hirschhornsprossen, mit denen man Ähnliches bewerkstelligen kann.
Hirschhornsprossen, die nur in einer Richtung gebogen sind und auch noch den gleichen Winkel aufweisen, sind nicht leicht zu erhalten.


Bild

Bild
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 27.01.2009, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Squid (✝) » 27.01.2009, 15:26

Huch, dass das ein Quiz is, hab ich gar nicht realisiert.
Ich denke, dass der Bogen bzw. der Pfeil geringfügig (2-3 m/s) langsamer wird. Zum einen wird das Holz wegen der Mehrbelastung einen vertretbaren Anteil Set annehmen, dazu kommen die schwereren Wurfarmenden. Da die Recurves wegen der fehlenden Kontaktfläche nicht voll ausgenutzt werden (keine "Kontaktrecurves") liegt noch ein weiterer "Langsamkeitsfaktor" vor.
Mitentscheidend dürfte darüberhinaus sein, wie weit oben die Sehne an den Geweihstücken angebracht werden kann.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Christopher » 27.01.2009, 18:44

naja, 16 cm mehr reflex dürften aber auch wieder einiges wieder raushauen ;D

wieviel reflex hat er denn insgesamt?
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von skerm » 27.01.2009, 18:56

Christopher hat geschrieben:naja, 16 cm mehr reflex dürften aber auch wieder einiges wieder raushauen ;D


Ich glaube, daß von denen nach dem auftretenden Set nicht viel übrig bleiben wird. Genauer gesagt glaube ich, daß nicht viel genug davon bleiben wird, um trotz des höheren Gewichts den Bogen schneller zu machen. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt auf das Ergebnis, mehr als vermuten kann ich bei dem Thema nämlich nicht!


Gruß,
Daniel

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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Steilpassfaenger » 27.01.2009, 19:02

Snake, gefällt mir sehr gut. Nimmst du von dem Horn noch ein bisschen was weg? Durch die seitliche Abnahme von Material hast du ja schon mal Gewicht gespart. Ich hatte bei einem meiner Bögen auch Hirschhornsprossen drauf, die konnte ich ohne Probleme komplett weiß und somit komplett glatt schleifen.

Gruß
Matthias
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Snake-Jo » 29.01.2009, 15:05

Die Komplexität der Fragen wird bei weitem unterschätzt. Es handelt sich hier um den kompletten Umbau eines Langbogens mit  D-förmigen Querschnitt des Wurfarms in einen statischen Recurvebogen mit Rechteck-Querschnitt (zwangsläufig), wobei die recurven Enden recht heftig sind (Höhe, Winkel). Die Sehnenkerbe kann man übrigens auf dem Bild mit der Zahlenangabe erkennen.
Noch soviel zu den Daten: Die beiden Hirschhornsprossen wiegen zusammen 140 g, die beiden abgesägten Holzenden zusammen 50 g.
Nach ersten Versuchen steht fest: Große Öhrchen für eine seitlich am Recurve herablaufende Sehne klappt nicht, der Winkel ist mit rund 90° zu steil. Daher werde ich eine Kombination von Sehnenkerbe und Sehnenbänkchen verwenden.

Nun setze ich eine Frist bis zum 2. Februar 24 Uhr für alle diejenigen, die ihre Antwort revidieren möchten (auch aufgrund der neuen Daten) oder sich neu an dieser komplexen Fragestellung beteiligen möchten.  :) Nur Mut!  ;)
Ich freue mich über jede Antwort und hier ist eine Menge Potential für fundierte Spekulationen vorhanden.
Ich hoffe nur, ich blamiere micht nicht, indem ich den Bogen vor Beantwortung von Frage 2 zerlege.  :'(

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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von captainplanet » 29.01.2009, 16:39

Hat der Bogen jetzt immer noch 170 Zentimeter?
Bester Rindengrapscher von FC!!!

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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Royal Judge » 29.01.2009, 18:01

Der Spleiß ist ja 10 cm lang und ich habe zur besseren Verklebung Verzahnungsrillen angebracht und werde natürlich auch noch wickeln.


Mal eine kleine Frage hierzu: wie bzw. mit welchem Zauberwerkzeug macht man denn so schöne "Verzahnungsrillen" ? Auf dem Foto sehen die ja absolut gerade und gleichmäßig aus.

Gruß
Christian

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