Bogenbau-Quiz und...

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gian-luca
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von gian-luca » 05.02.2009, 13:49

schade um den wunderschönen bogen!
da ich eher aus der selfbow/longbow-fraktion komme und nicht soo viel mit recurves am hut habe, finde ich den verlust doppelt schade.

dafür haben wir wieder einmal gesehen, dass für extrem-recurves mit naturmaterial, sehnen und horn nie fehl am platz sind  :D
mit sehnenbacking und ev. hornbelly wärs sicher was geworden...

danke für diesen sehr informativen thread!

gruss,
gian-luca

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Snake-Jo
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Snake-Jo » 05.02.2009, 16:18

@Acker: Hier das Bruchbild.

(Bild ging leider verloren! Rabe)

Manche Bögen entwickeln einen großen Set, wenn sie überreizt werden, brechen aber nicht, andere entwickeln Set und Rissse und brechen dann ganz gemütlich, andere zerknallen ohne Vorwarnung wie dieser hier.  8)

Mir ging es ja darum, einen Selfbow mit  Hörnern zu bauen. Bögen mit Sehnenbelag am Rücken hab ich einige, noch weitaus kürzere. Dem Pflaumenholz traue ich die genannten Anforderugnen grundsätzlich zu, aber nicht jedem einzelnen Holzstück. Dieses hat es eben nicht ausgehalten. Dabei hatte ich den Recurve gut vorbereitet: Eine Nacht aufgespannt im feuchten Schuppen steheh lassen, dann gut aufgewärmt und aufgepumpt, langsam den Auszug erhöht etc.

@Skerm: Ja, freut mich. Ich sehe schon: Du liest, denkst und setzt das Ganze dann in deinem Projekt um. Nun wissen wir auch, warum ein Erstbau-Composit, wenn er einfach nur zusammengeklebt wurde, hinterher in der Regel  einen griffnahen Knick aufweist.  ;)

@Rabe: Wieso leider? Ich hatte schon gehofft, dass Du dich meldest, doch dazu später, wenn die neue Schablone fertig ist.  :)

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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Snake-Jo » 06.02.2009, 18:26

kra hat geschrieben:Sehr gut beschrieben und verdeutlicht.
Eine Frage in die Runde: warum biegt sich der WA auf Standhöhe bei 3-eckigem WA Profil eigentlich nicht überall gleich? Der Mechanik-Theorie nach müßte es ja so sein.
Aber dein Versuch (und die Erfahrung beim Bogenbau) zeigt - es nicht ganz so. Besonders deutlich wird es beim abgeänderten Bogen...
Liegt das jetzt daran, das die Kraft nicht sekrecht zum WA-Ende wirkt? Dann müßte sich der Tiller beim Ausziehen des Bogens ja entsprechend ändern - bei Vollauszug, wenn die Sehne senkrecht zum WA Ende abgeht, stellt sich dann erst der Kreistiller ein?
Müßte sich aus deinem Bogenbeispiel ja gut erkennen lassen.


@kra: Tja, nachdem nun keine Antworten kamen, hier das entsprechende Modell. Der kurze Bogen vom Recurve verlangt auf der kurzen Strecke auch einen entsprechend starken  Taper. Wie Rabe schon sagte: Entweder seitlich oder über die Dicke. Am Modell geht das am besten seitlich, also ein entsprechend verstärkter pyramidaler Zuschnitt bis zum Auflagepunkt der Sehne und sieh da: ein recht netter Kreistiller-Bogen.

Bild

Charles
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Re: Bogenbau-Quiz und...

Beitrag von Charles » 07.02.2009, 19:13

Snake-Jo, danke schön dafür, daß Du uns an Deinen Erfahrungen des Experimentes teilhaben lässt!

20 - 30 lbs Zunahme an Zuggewicht ist schon sehr heftig. Und schade, daß der Bogen ohne Vorwarnung gebrochen ist. Spricht für (leicht) sprödes und/oder auch zu trockenes Holz.

Auf jeden Fall haben wir alle hier sehr viel gelernt!!!


Dankende Grüße


Charles
Freundschaft zwischen zwei Menschen beruht auf der Geduld des einen
*ind. Sprichwort*

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