Dechsel-Eigenbau

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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acker
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Dechsel-Eigenbau

Beitrag von acker » 11.09.2008, 19:54

Hallo,
Eigentlich wollte ich mir heute einen Dechsel zu legen, aber als ich die Preise gesehen hatte , bekam ich auch gleich Bauchschmerzen :-\
Kurzentschlossen wühlte ich in meinen Schrottkisten nach brauchbarem Ausgangsmaterial für einen Eigenbau und wurde auch schnell fündig.
Ein altes verrostetes Küchenbeil
Ein Stück Stahl, sowie ein halber Spitzhackenstiel.

Dem Küchenbeil (ohne Stiel) habe ich die Schneide abgeflext  den rest plan geschliefen und entrostet.
Dem Stahlstreifen eine Biegung verpasst und eine Auskerbung in der Kopfbreite des ehemaligen Küchenbeils
Den Stahl der neuen Schneide gehärtet...also glühend gemacht, abgeschreckt und 2h im Backofen nachbehandelt.
Alles zusammen geschweisst , gestrichen, den Stiel angepasst und zusammengefügt.
Ging eigentlich recht fix und das Ergebniss ist zufiedenstellend.
Kosten....so gut wie nix.
Bild  Bild

War ein schöner Tag, er brachte ein Kinderbogen hervor und ein neues Spielzeug für das große Kind :D
Gruß Acker
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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von GunDog » 12.09.2008, 06:47

Sieht gut aus. Wobei ich bei meinem Orginal (und ich habe mit sowas die Lehre verbracht) den Stiel schon in ganzer Länge habe. Irgendwie sieht er mir bei deiner Version sehr kurz aus ?

Gundog

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tyron
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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von tyron » 12.09.2008, 08:29

erstmal: glückwunsch ist gut geworden so für mich als laien betrachtet.

also auch mal nen versuch wert, das selbst zu machen und die kosten zu senken.
ist bei der biegung udn sonst noch was besonders zu beachten?

gruß
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acker
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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von acker » 12.09.2008, 11:35

Hallo,
@GunDog: Ja soll er ja auch, ist ja die Einhand-Ausführung mit einem Kopfgewicht von 500gr +- und soll mir bei der Bearbeitung der stave´s helfen.
Will damit ja kein Kanu aus nem ganzen Holzstamm kloppen ;)
Schau mal hier: http://www.dick.biz/dick/category/dickcatalog/Beile-und-aexte-4_60/detail.jsf

( Dechsel in der Suchleiste eingeben)

Das komische an der Sache ist, da man von Ochsenkopf die großen Dechsel für 40,- bekommt aber die kleinen....

@tyron: Ich glaube die Biegung muss man für sich selbst herausfinden, wie man am besten zurechtkommt beim Behauen.
Die lässt sich ja sehr schnell verändern durch eine erneute Warmbiegebehandlung.
Selbst, wenn mann nix an Material daheim hat, sollte es eine billige Sache sein.
Eine kleine billig Axt aus dem Baumarkt: 5,- Stiel anbei
Ein Stück Bandstahl ca 10-15cm lang vom Bauschlosser, Baumarkt etc: 1-3,- oder nix
Hilfstoffe: Schweissdraht, Flexscheiben       1-2,-
macht ein max von 10,- oder es bleibt bei 5,- weil das Andere vorhanden ist.
Ausprobieren lohnt sich.
Gruß Acker
Zuletzt geändert von acker am 12.09.2008, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von tyron » 12.09.2008, 11:54

thx für die infos. also auf zur teile suche. bei den dann doch reltiv günstigen materialkosten, ist es doch wert versucht zu werden.

gruß
tyoron
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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von acker » 12.09.2008, 12:41

Hallo,
Wichtig ist, ein paar Punkte beim Härten zu beachten:
Wenn man den Stahl glühend gemacht hat und dann zb in Wasser oder Öl abschreckt muss dieser unbedingt zur nachbehandlung in den Backofen!

Nach dem Abschrecken hat er eine sogenannte "Glashärte" also hart und spröde!
In den Backofen legen und ihn bei 180-200 °C anlassen / tempern
Sagen wa mal so 2-3h.
Das Gefüge beruhigt sich und innere Spannungen lösen sich.

Zeit und Temperatur des Tempervorganges richten sich nach der Art des s
Stahls, Grösse etc
Es ist ein sehr Umfassendes Thema ! Bitte meine Anmerkungen dazu nur als mini Leitfaden sehen und selber Erkundigungen einhohlen

Die Biegung ist mittels eines großen Hebels auch "kalt" durchführbar> Kaltverformung....das Material wird dabei in der Biegezone auch härter.

Gruß Acker
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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von Vikinger » 12.09.2008, 15:08

acker hat geschrieben:
Die Biegung ist mittels eines großen Hebels auch "kalt" durchführbar> Kaltverformung....das Material wird dabei in der Biegezone auch härter.




Aber wenns geht nur einmal und direkt in die richtige Position biegen, nicht häufiger...
Denn auch hier gilt: Nach fest kommt ab!
(durch dann folgende Materialermüdung)

@ Acker: kleine Frage:
Was oder wie genau bearbeitest du damit an deinen Rohlingen? Benutzt du den Dechsel quasi als Handbeil-Ersatz und bringst den Rohling nur grob in Form? Oder hat der Dechsel irgendwelche anderen Vorteile gegenüber sonstigen oft verwendeten Werkzeugen?
Hast mich neugierig gemacht ;-)

Grüße,

der Vikinger

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acker
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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von acker » 12.09.2008, 17:37

Hallo,
@Vikinger: Ja zum groben herausarbeiten des Bogens.Wenn ich die Tage einen damit bearbeitet habe weiß ich bescheid ;) -Hatte ja vorher keinen, ausser mal leihweise.

Gruß Acker
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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von Artus » 13.09.2008, 07:41

Man könnte doch auch einen Maurerhammer zuschleifen. Oder wär das nix??

lg

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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von Al Fadee » 13.09.2008, 15:52

ja dürfte auch gehn, ist dann aber nicht so groß.
vielleicht müsste man den winkel aber noch anpassen, die hammer sind ja nicht so gebogen.

al fadee
Ist das Design oder kann das weg?

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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von Harald (✝) » 17.09.2008, 19:48

Doch doch, es gibt solche Maurerhammer die vorne eine ungefähr 5 cm breite Querschneide haben. Berliner Form nennt der Fachmann das. Das wir dbenutzt um den morschen Putz von den Wänden zu kloppen.
Da muß man dann nur noch das hintere Teil wegflexen und die Schneide schärfen. So ein Hammer kostet um die 15 Oironen im Baumarkt.
to old for rock'n roll, to young to die.

Man sollte sich die Ruhe, Gelassenheit
und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.
Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!

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Re: Dechsel-Eigenbau

Beitrag von Snake-Jo » 20.09.2008, 10:50

Oder aber Latthammer vom Zimmermann. Ich habe zwei von denen als Dechsel "missbraucht".  ;D

Bild

Rechts ein handelsüblicher Latthammer aus dem Baumarkt, Hammerkopf abgefelxt und Schneide von unten geschliffen.
Links ein alter Latthamer vom Flohmarkt mit selbstgebautem Griff aus Traubenkirsche (Prunus serotina).
Zuletzt geändert von Snake-Jo am 20.09.2008, 13:02, insgesamt 1-mal geändert.

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