Hallo Forum,
das ist ja ein tolle Präsentation hier, wenn auch etwas materialmordend ...
Jetzt geht es an das Absägen der Tipps und die Montage der Geweihsprossen
Der hierbei verfolgte Ansatz erinnert mich - Gedankenstransfer - an einen Artikel von vor ein paar Jahren aus der Radsportzeitschrift "Tour". Im Radsport gibt es wegen Verbandsvorgaben nicht so viel Spielraum bei der Formgebung, da zu Rennen nur sogenannte "Diamantrahmen" (das sind die mit dem geschlossenen Rahmendreieck zwischen Sattel, Kurbel und Lenker) zugelassen sind. Die Hersteller pfriemeln daher nicht so an der Grundform, sondern mehr mit den Materialien. Angesagt ist dabei seit ein paar Jahren das sehr leichte und zugfeste, aber schwer zu handhabende Carbon, bei dem gewöhnlich der Rahmen in einem Stück "geflochten und gebacken" und nicht wie bei Metallrahmen aus Rohren gelötet/geschweißt wird.
Ein Rahmenhersteller hatte aber mal einen kombinierten Ansatz verfolgt: er baute erst einen richtig guten Rahmen ganz aus Alurohren, den er dann so zersägte, dass er die "Knoten", an denen die Rahmenohre zusammengestoßen und verschweißt worden waren, übrig ließ. Diese "Knoten" nutze er nun als "Muffen" und steckte sie mit Carbonrohren wieder zu einem Hybridrahmen zusammen. Ganz schöner Aufwand ...
Das Ende vom Lied war zwar ein gegenüber dem ursprünglichen Alurahmen etwas geringeres Rahmengewicht. Aber die Steifigkeits- und Federungseigenschaften, auf die es Rahmenbauern besonders ankommt, waren - wenn ich mich recht erinnere - gerade nicht besser.
Ich wünsche dem Snake-Joe besseren Erfolg mit seinem Aufwand, aber vielleicht genügt ihm ja zur Not auch der Erkenntnisgewinn.
Gruß
Christian
(der ein edles Carbonrennrad aus Österreich fährt und insgesamt 4 Fahrräder hat)