Mein erstes Ulmenbögeli

Hier kann man seine selbstgebauten Sachen zeigen. Nicht für Händler zum Vorstellen neuer Artikel gedacht.
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Zoffti
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Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Zoffti » 11.07.2014, 10:54

Hallo Ihr Guten!
Ich gestehe, ich liebe die Suchfunktion hier bei FC. Man findet sauschnell immer alles was man schon immer mal wissen wollte und muss nicht erst einen eigenen Thread aufmachen - super! Aber diesmal bin ich irgendwann dann doch abgestorben beim Lesen all der interessanten 3808 Hits bezüglich meiner Suche nach dem rechten Herangehen an ein dünnes, altes Ulmchen, welches trutzig mitten auf nacktem Felsenpfad zu wachsen sich bis kürzlich nicht hat enthalten können - bis, ja bis es die Förster letzten Oktober die Stirn hatten umzunieten.... Blablabla, tragische Geschichte - aber vielleicht Happy End, wenn sie denn erst ein toller Bogen geworden ist ....- Hatte ich es hier nicht schon mal davon? - Na seis drum, denn jetzt gibts eben NOCH einen Thread mehr zu dieser "Ulme"
Also denn:
Hier erst mal die Fotos - (und - sorry, für die jammernswerte Quali meiner Föddelis----)
PB040417.jpg
Hatte den Stave beim letzten SBBT dabei und ein wackrer Herr (??wer war das doch gleich wieder gewesen??) hat mir gezeigt wo Bauch und Rücken bei dem Dingens.

PB040420.jpg
An den Knicks und steifen Stellen bin ich latürnich noch am schleifen...

PB040425.jpg
Der Bogen ist in der Mitte 3 cm breit und hat jede Menge Jahresringe .....


So nun die Frage 1: Solche doch sehr feinen Jahresringe- sind die eher nix für Bogenbau oder doch? oder was? (Hab bei, - wars bei Frank? - bisher nur gefunden, dass sehr, sehr dicke Jahresringe zu Knitterseuche tendieren, heisst das nun, je dünner je besser?
Frage 2: Hab die Rinde noch drauf, zunächst einfach als Schutz des Rückens während der Raspelei - und noch sitzt sie auch schön fest... Aber: ist das denn gefährlich für den Bogen? Was weiss ich- weil sie die Dehnung beim Vollauszug nicht aushalten wird und beim ersten Crack einen Bogenbruch provoziert???
Und dann Frage 3: Ovaler Querschnitt? Semipyramidal? Viel Spielraum ist ja nicht, aber trotzdem - Ist das ok? oder doch lieber anders?

Will eben bei Ulme einfach nicht soo viel falsch machen wie sonst so gerne...
Und darum hungere ich nach Euren immer so wohlwollenden Kommentaren, oder auch der ätzenden Kritik, was auch immer..... Hit me!
Mit bestem Grusse aus elsässischem Dauerregen...
Lena
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Benedikt
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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Benedikt » 11.07.2014, 14:58

Hi Lena!
Am besten soll Ulme bei Ringdicken um die 4mm sein ;)
Allerdings glaube ich gar nicht, dass deine Ringe so filigran sind, wie du denkst :)
Es könnte nämlich auch seihn, dass ein großteil der Ringe nur die sog. Zwischenfladerungen, auch genannt Monatsringe sind, die bei Ulme häufig auftretten.
Ich hab dir mal ein Bild meines ersten Ulmenbogens beschriftet:
Erklärungulme.jpg

Hast du vielleicht einmal ein scharfes Makro-Foto von den Jahresringen zur eineutigen Identifizierung? :)
Mach Späne
Benedikt
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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Zoffti » 11.07.2014, 15:13

Hm, schwierig, schwierig.. Denn entweder besteht das Bäumchen aus nichts als Fladerung und ist in nullkommanichts aus dem Fels geschossen oder ich weiss nicht was Jahresringe sind - könnte durchaus sein, denn von Jungulmen hab ich wie gesagt keinen Dunst, kenns höchstens als Möbelrüster.... tja und von wegen Makro - its already the best I could do...
Werd noch n büschen glätten anfeuern etc. und probiers dann noch mal. Jedenfalls danke erstmal
lg.
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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Benedikt » 11.07.2014, 15:25

Ein Bid von der Stirnfläche kannst du gleich auch noch machen ;D
Eventuell verschafft das Klarheit :)
Mach Späne(und Fotos >:) )
Benedikt
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RoIce
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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von RoIce » 11.07.2014, 15:34

Tag Lena,

Ich denke auch das es Jahrringe sind, denn Bäume die an Exponierten stellen und evtl. etwas höher gelegen wachsen, tendieren durch die schwierigen Bedingungen dazu dichtes Holz und somit dünne Ringe zu bilden. Das Stämmchen hat also vermutlich im Vergleich zu anderer Ulme eine hohe Dichte.

Da ich aber selbst noch ein Padawan des Bogenbaus bin und noch nie Ulme verbaut habe weis ich jetzt auch nicht was das für Deinen Bogen bedeutet...

Gruss

RoIce
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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Tom Tom » 11.07.2014, 16:08

Sind meiner Meinung nach Jahresringe
wenn mich mein altersschwaches Auge nicht täuscht seh ich Monatsringe zwischen den Jahresringen...

lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Benedikt » 11.07.2014, 18:06

Okay, hab nochmal geschaut, anscheinend hast du echt mikroskopische Jahresringe ;D
Macht aber nix, solange du den Rücken nicht verletzt, ist es nicht schlimm, denn Ulme ist zwischen den Ringen stark verwachsen, fast wie Hick ;)
Also bau einfach mal :)
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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Zoffti » 12.07.2014, 19:03

So hier also die neuen Fotos von der kleinen Ulmentrulla:
PB050413.jpg
Hier also nochmal die Pseudojahresringe

PB050416.jpg
Der andere Fade

PB050414.jpg
Ast im WA, breiteste Stelle: 31mm


Tja und dann bin ich natürlich immer noch am vor mich hin tillern und wäre wie immer froh um ein paar Inputs.... Und dann noch was: Wie gesagt, das Bäumchen hab ich am 16. Okt 2013 mit heim genommen.. Wie lange trocknet ihr denn sowas für gewöhnlich? Lagern tats mit Rinde - is ja immer noch drauf ??? - inner Garage mit Durchzug. (Hach ich würds einfach gerne bald mal einschiessen, deshalb die Frage- und, nein, ich hab kein Holzfeuchtemessdingens!)


Beste Grüsse
Lena
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PB050411_2.jpg
Ups, falsches Bild.... Also das ist der hartnäckige Knick im oberen/hier rechten WA
Zuletzt geändert von Zoffti am 12.07.2014, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Spanmacher » 12.07.2014, 19:19

Du weißt sicherlich, dass Du nicht unbedingt ein Holzfeuchtemessdingens benötigst.
Eine Waage tut's auch.
Und wenn das Gewicht nicht mehr abnimmt, dann ist Dein Ülmchen trocken genug......
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Tom Tom » 12.07.2014, 19:22

Also das sind Jahresringe...

lg Tom Tom
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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Zoffti » 12.07.2014, 19:54

Tom Tom hat geschrieben:Also das sind Jahresringe...

lg Tom Tom

Na wenn das so ist, denne ist das Bäumchen meiner Zählung nach etwa 25 - 27 Jahre alt. - Hm, 3,2cm Stammduchmesser in 25 Jahren - is das ne bäumige Variante von Willy Brandts Nullwachstum?...
lg
Lena
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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von pollux » 12.07.2014, 20:56

Hallo Lena,

soviele Jahresringe auf so wenig Durchmesser - das ist jetzt nicht das was man sich wünscht. Der Frühholzanteil ist dann leider sehr hoch. ABER ... in diesem Holz scheint ein sehr zäher, widerborstiger Geist zu leben (muss ja schreckliche Lebensbedingungen gehabt haben) und sein Ende scheint auch nicht sehr schön gewesen zu sein, und dann fällt er dir in die Hände. Da muss man doch einfach an Schicksal glauben, nicht wahr?

Zu deinem Problem mit trocken oder nicht - du tillerst doch schon, also bist du im Herzen davon ausgegangen, dass er trocken ist, alles andere wäre ja unsinnig ::)
Dass die Rinde noch drauf ist, find ich gut. Sollte die dann doch noch ab, würd ich die lediglich mit Schleifpapier ganz vorsichtig wegschleifen, die Jahresringe sind ja so dünn, da kannst dir keinen Schnitzer erlauben.
Und wenn das Aststück sich nicht richtig biegen will, dann lass ihm seinen Willen, ich glaub du hast es mit einem ganz besonderen Stück zu tun, und manchmal ist das Besondere eben so gar nicht perfekt.

liebe Grüße
polly
"Wenn du mit einem Holzbogen nicht gut schiesst, ist es allein deine Schuld, und nur deine. Hierin liegt die Herausforderung. Immer wenn ein Problem auftritt, kannst du es sofort lokalisieren. Das Problem bist du."
Paul Comstock

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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Zoffti » 12.07.2014, 21:06

Ach Polly,
das ist mal Balsam auf die Seele - genau so isses und so werd ichs auch weiterhin machen!
Und dir - gut Holz - mit der Suse.... Die is ja wohl ein noch sehr viel besondereres Stück... Also Daumendrück!!
lg
lena
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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von killerkarpfen » 13.07.2014, 21:08

Hy Lena lass es regenen, dann hast Du wenigstens Muse Dich um Deine Ulme zu kümmern.
Ob Jahres- oder Monatsringe GLAUBE ich, musst Du Dir nicht den Kopf zerbrechen, denn ich GLAUBE, dass Deine Ulme als Damenbogen im Anfang :-X Deiner Bogenbaukarriere noch nicht zur englischen Kriegswumme werden soll. Sicher denke ich (schon wieder sio eine vage Formulierung), dass all diese Qualitätseigenschaften von Laubholz ihre Vor- und Nachteile haben. In einem Zuggewichtsbereich von durchschnittlichen Bognerinnen jedoch sehr viel Toleranzen zulassen.
Aus diesem Grund rate ich Dir eher Dein bisweilen geschultes Auge, von Anfang an, auf eine gleichmässige Belastung des Holzes zu richten. Ja keine Schwachstelle mit Überbelastung zu strapazieren, dann bist Du immer auf der sicheren Seite.
Eventuell hast Du noch ein einigermassen Stückchen übrig um einen Bruchtest zu machen. Wie man das richtig macht ist in einer der TBBs nachzulesen, oder man kann nach Gutdünken einen Span in den Schraubstock einzuspanen und und mal schauen ob das Holz sofort zersplittert, oder doch eine gewisse Zähigkeit aufweist.
Alo mit Mut und Beharrlichkeit an Deinen Zielen weiterarbeiten, denn das was auf Deinen "Föteli" zu sehen ist zeugt doch schon von Erfolg.
Meine bescheidenen Erfahrungen haben gezeigt, dass ein feinjähriger Baum auch weniger nachgibt. Heisst später weniger Set oder Stringfollow, oder wie man das eben nennen will, aufweisen wird.
Zu guter Letzt, um auf der sicheren Seite zu stehen, ist ein Backing aus Rohhaut oder Pergament als Bruchschutz, nebst seinen positiven Eigenschaften eine schmucke Bereicherung für jeden Bogen. Mit Ziegenpergament und einer Rehdecke vom Jäger habe ich beste Erfahrungen gemacht.

PS
In den doch feinen Jahresringen sehe ich auch einen sehr feinen Frühholzanteil. Deren Verhältnis stimmt, für das was auf den Fotos zu beurteilen ist doch gut überein.

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Re: Mein erstes Ulmenbögeli

Beitrag von Zoffti » 13.07.2014, 22:28

Thanks Killer, für die stimmigen Worte! -
Bruchtest, hm? S'hat wohl ein paar lange Späne vom ziehmessern - sind m.M.n. zäh und komisch faserig. Mal sehen was sich daraus folgern lässt. Der Bogen machts mir ansonsten nicht unbedingt einfach. Fusselt wie wild unterm (neuen) Schweifhobel, auch Ziehklinge ist nichts - Schmirgelpapier dagegen geht richtig gut - Yay! - So, hab ich tatsächlich noch keinen Bogen gebaut - ist nen ziemlicher Geduldstest für mich... Drum kuck ich jetzt erst mal, - wie das der Spanmacher so weise vorgeschlagen hat - ob er wirklich kein Gewicht mehr verliert - also schon trocken genug ist für die aufreibende Endlos-tillerei. Auf die Weise kann ich auch gleich noch meinen Nerv + Schleifmuskel ausruhen.......... So, win - win !!!
Grüsschen
Lena
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