Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
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Holzbieger
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Holzbieger » 13.12.2022, 14:15

Hallo Kra,

kein mea culpa, wenn man Prozesse nicht benutzt kennt man die Feinheiten nicht. Als ich mich damit beschäftigt habe war mein erster Gedanke auch Wasserstrahlpumpe + Exikator. (Wie damals in Studium in den Laboren)

Die Zeit zum Evakuieren ist meiner Erfahrung nach von zwei Faktoren abhängig: der Holzart und am wichtigsten der Holzfeuchte. Ich habe gerade eine Charge im Harz die ich drei Trage getrocknet und 24 Stunden evakuiert habe. Ich habe Morgens um 10:00Uhr die Vakuumpumpe eingeschaltet. Als ich Abends ins Bett bin kamen immer noch Blasen also über Nacht weiter laufen lassen.
Stromkosten bei 187 W (1/4 HP) und 26 ct/kWh ca. 1,16 €. Hätte ich das mit einer Wasserstrahlpumpe gemacht hätte ich in meiner Stadt für 10€ Wasser verbraucht. Mit der Wasserstrahlpumpe hätte ich sicher über Nacht abgeschaltet.

Übrigens habe ich zu Anfang die Wichtigkeit des Trocknens unterschätzt. So nach dem Motto: „Lass die nur reden, ich lass doch meinen Backofen nicht für 3 Tage laufen. Das geht auch so.“ Ergebnis, Evakuierungszeiten von 5-6 Tagen und es kamen immer noch Blasen und geringere Eindringmengen von Harz bezogen auf das Startgewicht. Ich wiege meine Hölzer, im Rohzustand also feucht, während und am Ende des Trocknens und nach dem Aushärten.

Das ist ja auch das schöne hier im Forum, der Erfahrungsaustausch.

Gruß
Roland
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Markus
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Markus » 14.12.2022, 08:10

Hallo Roland,

herzlichen Dank für Deine ausführlichen Informationen.
Ich habe - so alles gut läuft - einen Exikator im Zulauf mit Vakuumpumpe und allem, was dazugehören sollte. Von daher lese ich Deine Ausführungen mit großem Interesse und das wird mir eine Menge Fehlschläge ersparen.

Schönen Gruß,
Markus

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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Heimwerker » 14.12.2022, 23:16

Snake-Jo hat geschrieben:
11.12.2022, 13:46
Danke für die Infos. :)
Konkret geht es um die Stabilisierung von morschem Holz, wenn es bei größeren Drechselobjekten plötzlich auftaucht.
Man möchte dann nicht den ganzen Teller oder die Dose wegwerfen, nur weil leicht pilzverseuchtes Holz an manchen Stellen das gute Objekt durchsetzt.
Interessant wäre natürlich ein Epoxy, welches auch ohne Vakuumkammer leicht ins Holz eindringt.
Hey Jo,
ich habe bisher immer dieses Harz benutzt: https://www.drechselshop-kramer.com/sho ... rungsharz/
Das ist wärmehärtend, die Reste können also wieder benutzt werden. Allerdings wird eine Vakuumpumpe benötigt, um das Harz ins Holz zu bekommen. Die hätte ich aber hier, also quasi bei Dir um die Ecke. der Ofen zum aushärten ist auch vorhanden.

Mach Späne
Kai
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Holzbieger
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Holzbieger » 15.03.2023, 16:24

Hallo Messermacher,

Ich bin in einer Gruppe kochender Männer, d.h. wir treffen uns 6 mal im Jahr um zusammen zu kochen. Einer aus der Gruppe hat mich letztes Jahr angesprochen ob ich ihm ein Messer machen könnte. Er wusste recht genau was er wollte und kam dann zwei Tage später auch schon mit einer recht genauen Skizze bei mir an. Wir haben noch einige Details durchgesprochen und wurden uns dann einig. Er hat mir auch Holz mitgebracht. Ein Nussbaum welcher sein Opa mal gefällt hat und seit der Zeit bei ihm im Keller lag. Kleine Anekdote dazu, einer in der Gruppe spielt E-Gitarre und hat gerade angefangen seine zweite Gitarre zu bauen, der hat auch was von dem Holz bekommen.
Ich habe erst mal das Holz aufgesägt und ein paar der Kanteln getrocknet und stabilisiert.

Sei Entwurf ist eine kurze, hohe Klinge mit einer recht geraden Schneide. Der geschwungene Griff ist eine Kopie von einer Zwilling Messerserie die es bei Rewe mal als Promoakation gab. Woher ich das weiss? Meine Frau hat da auch eines mitgenommen, das liegt bei ihr in der Arbeit im Spind.

Er wollte auch ein Lederscheide dazu habe. Auch er ist ein Mensch der im Urlaub gerne im Ferienwohnungen geht und dort die Messer nicht mag.

Es war auch das erste mal dass ich SB1 selbst gehärtet habe inkl. Cryobehandlung (mit Trockeneis). Wie hart sind die Messer? Ich habe kein Härteprüfgerät sondern nur einen Satz Tsubosan Prüffeilen, 60 HRC greift gerade nicht, 65 HRC greift. Also liegt die Härte irgendwo dazwischen, ich schätze mal so bei 62 HRC.

Warum zeige ich hier jetzt zwei Messer? Die Konstruktion ist ein Steckerl mit Bronzezwinge in die ich einen Radius angeschliffen habe. Ich bin bei der ersten Klinge am Bandschleifer verrutscht und war mir nicht sicher ob ich diesen Fehler später weg bekommen. Deswegen habe ich sofort eine zweite Klinge angefertigt, just in case. Im schlimmsten Falle hab ich dann halt zwei Messer gemacht. Und man sieht meinen Fehler, zumindest ich sehe ihn und das reicht mir. Den Griff und das Griffholz habe ich dann variiert.

Noch zwei kleine Anmerkungen. Im Zwetschgenholz zeigten sich beim formen des Griffes kleine „Defekte“ im Holz. Da ist dieser kleine Ast an der Griffunterseite sowie sichtbare Risse. Beides war vorher nicht zu sehen der Mantel war aussen Ast- und Rissfrei. Da das Holz stabilisiert ist ist das kein Problem.
Der Nussbaumgriff zeigt einige Flecken, das sind zum Teil leichte Verfärbungen im Holz aber auch ein Abfärben der Scheide. Ich habe das korrigiert aber vergessen noch einmal Bilder zu machen.

Hier die Daten:

Griff: Stabilisiertes Nussbaumholz und Bronze,
Gesamtlänge: 210 mm
Gewicht: 119 / 99 g

Griff: stabilisiertes Zwetschgenholz und Bronze

Gesamtlänge: 205 mm
Gewicht: 108 / 85 g

für beide Messer:
Stahl: SB1
Klingendicke: 2 mm
Klingenhöhe: 38 mm






Ich hoffe es gefällt, Anregungen und Kritik wie immer erwünscht.

Danke fürs schauen

Roland
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Haitha » 16.03.2023, 12:05

Sehr schön, Roland!

Auf Trockeneis hätte ich zwar keine Lust (lohnt bei meinem geringen Mengen aktuell auch überhaupt nicht), aber chapeau!

Sehr schöne Leder auch.
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Holzbieger » 16.03.2023, 12:59

Haitha hat geschrieben:
16.03.2023, 12:05
Sehr schön, Roland!

Auf Trockeneis hätte ich zwar keine Lust (lohnt bei meinem geringen Mengen aktuell auch überhaupt nicht), aber chapeau!

Sehr schöne Leder auch.
Erst mal Danke.

Trockeneis ging eigentlich, sowohl vom Aufwand wie auch von den Kosten. Flüssig Stickstoff wäre da eine andere Hausnummer. Ich habe aber auch Klingen "gesammelt" insgesamt habe ich 4 Stück gehärtet.

Gruß

Roland
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Tom Tom » 02.04.2023, 16:58

Ein neues Küchenmesser ist fertig.

Die Klinge ist lediglich geschliffen - nicht geschmiedet, der ursprüngliche Rohling ist dreilagig mit weißem Papierstahl als Schneidlage. Der Griff ist aus Bronze und Bahia Rosenholz gemacht.
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Lg Tom Tom
Zeit ist eine durchaus relative Angelegenheit

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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Holzbieger » 03.04.2023, 16:11

Hallo Tom,

"Die Klinge ist lediglich geschliffen - nicht geschmiedet...." - warum?

Das würde ja andeuten dass ein geschmiedetes Messer besser ist, als eine Messer das aus einem Stück Stahl mechanisch durch schleifen herausgearbeitet wurde (um das neudeutsche Wort "stock-removal" zu vermeiden). Dem würde ich aus vollem Herzen widersprechen.

Nichts desto trotz ein schönes Messer hast Du da geamacht.

Gruß

Roland
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Holzbieger » 05.04.2023, 22:26

Hallo Messermacher,

Ich bin im Forum Bladecommunity recht aktiv und have seit einiger Zeit dort auch meinen eigenen Bereich. Letzten Dezember haben wir uns zu viert in einer Berufsschule getroffen um eine Damast zu schmieden. Einer der Gruppe ist dort Lehrer und wir durften die Schmiede benutzen.

Mir war von Anfang an klar daß ich aus dem Stahl eine Nakiri mache, nun jetzt ist es fertig.

Der Stahl hat Lagen aus 1.2003, 1.2235, 1.2842, 1.5634. Den Aufbau seht Ihr im Bild.

Das Stück war knapp unter 4 mm dick, durch das Schmieden gab es Vertiefungen die ich nicht haben wollte, so habe ich einiges geschliffen.

Auch der Griff ist ein Produkt dieses Treffens. Einer der Gruppe hat einige Stücke Bruyere mitgebracht, ich habe mein Stück aufgesägt und stabilisiert. Die Zwinge ist aus Büffelhorn. Das Profil ist ein D-Profil für Rechtshänder.

Mit der Ätzung habe ich etwas rumprobiert. Am Ende habe ich mit Zitronensäure und Kaffee geätzt. Dann leicht mit Eisenoxid poliert und dann geölt.
Ich hatte auch die Klinge mal über nacht in Kaffee. Das sah richtig gut aus nur gab es eine Stelle, die sah fleckig aus und ich habe dies nicht weg bekommen. Ich habs mir mal unter starker Vergrößerung angesehen und ich denke hier war der Nickelstahl flächig sichtbar und wollte die Kaffeeätzung einfach nicht annehmen. Ich habe dann alles geschliffen und noch mal von vorne begonnen.

Hier die Daten:

Stahl: Damast vom Messertreffen
Griff: Stabilisiertes Bruyere und Büffelhorn
Gesamtlänge: 305 mm
Klingenlänge: 165 mm
Klingendicke: 2,3 mm
Klingenhöhe: 47 mm
Gewicht: 184 g

Ich hoffe es gefällt. Danke fürs Schauen.

Gruß

Roland
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von kra » 06.04.2023, 10:08

Sehr schön und stimmig geworden. Mal wieder ein echter Hingucker!
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Haitha » 10.06.2023, 11:01

Sehr schönes Nakiri!
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Holzbieger » 28.07.2023, 20:35

Hallo Messermacher,

ich war seit April nicht so aktiv. Das hatte einfach damit zu tun dass ich mich beim segeln an der linken Hand verletzt habe. Das hat mich einige Zeit außer Gefecht gesetzt. Zudem war ich in dieser Zeit zweimal im Urlaub (ja der Sardinien Bericht kommt noch) und dann war es mich oft auch einfach zu heiß und ich dadurch zu lustlos etwas in der Werkstatt zu machen. Ich war da lieber auf meinem Boot mit der Möglichkeit ins Wasser zu springen wenn nötig.

Ich stelle hier ein abgewandeltes Nakiri vor. Abgewandelt, weil die Kundin das Messer länger haben wollte und auch keinen Wa-Griff sondern einen durchgehenden Erl. Sie hat auch noch ein kleines Pariermesser bei mir geordert, dieses in einem separaten Beitrag.

Über Länge, Höhe, Dicke und Griffmaterial und Griffform waren wir uns schnell einig. Der Griff ist aus Goldregen den ich vor einigen Jahren geschenkt bekommen habe. Nach dem trocknen wurde dieser stabilisiert.
Sie wollte auch kein C-Stahl Messer also SB1. Zudem habe ich der Klinge eine gehämmerte Optik verpasst.

Das Messer ist etwas schwer, aber die Kundin hatte eines meiner Küchenmesser in der Hand welches ähnlich groß ist, und auch dies wollte sie so. Immer praktisch wenn der Auftraggeber in der Nähe wohnt und man Details direkt besprechen kann.

Hier die Daten:

Stahl: SB1
Griff: Stabilisierter Goldregen, Edelstahl Nieten und ein Mosaikpin
Gesamtlänge: 325 mm
Klingenlänge: 185 mm
Klingendicke: 3 mm
Klingenhöhe:
47 mm
Gewicht: 312 g

Ich hoffe es gefällt.
Danke fürs schauen, Kritik und Anregungen wie immer erwünscht.
G

Gruß


Roland
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Anasazi
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Anasazi » 28.07.2023, 20:51

Das Messer macht einen super Eindruck. Wenn ich nicht schon mehr als genug Küchenmesser hätte, könnte ich bei sowas schwach werden...

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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Holzbieger » 28.07.2023, 20:52

Hallo Messermacher,

hier Nummer zwei oder besser zwei und drei des letzten Auftrags.

Zum oben vorgestellten Nakiri habe ich auch ein kleines Vogelschnabel Papiermesser gebaut. Ich habe dieses Messer jetzt schon 5 oder 6 mal gemacht. Die meisten davon habe ich Freundes- und Bekanntenkreis verschenkt. Deswegen habe ich beschlossen ich mache mal 4 Klingen auf Vorrat, in etwaa der gleiche Aufwand wie wenn man nur eines macht. Vier Stahlstreifen mit Sekundenkleber aufeinander geklebt. Einmal den Umriss ausgearbeitet und die Löcher gebohrt und fertig. Das Paket dann mit dem Brenner warm machen um den Kleber zu lösen und schon hat man vier exakt gleiche Rohlinge.

Warum jetzt zwei Messer wenn doch nur eines bestellt war? Ich hab mich eine Sekunde lang an Bandschleifer nicht konzentriert und schon war die Klingenspitze versaut. Ich habe diese zwar gekürzt aber es ist halt nicht mehr das gewünschte Messer. Man sieht es eigentlich nicht, ich habe es fertig gemacht und es kommt dann halt in meine Küche.

Beide Messergriffe sind aus Goldregen. Das eine Stück kommt aus dem gleichen Busch wie das Nakiri. Woher ich das andere Griffschalenpaar habe weiß ich nicht mehr. Es ist ein Hirnholzstück welches recht verrottet war. Auch diese habe ich stabilisiert. Es waren kleine Stücke, zu klein für einen großen Griff. Erst habe ich gedacht es ist zu unruhig für den kleinen Griff, aber jetzt wo das Messer fertig ist, gefällt es mir.

Messer # 115

Stahl: SB1
Griff:
Stabilisierter Goldregen, Edelstahlnieten, Mosaikpin
Gesamtlänge: 180 mm
Klingenlänge: 60 mm
Klingendicke: 2 mm
Gewicht: 74 g

b]Messer # 116[/b]

Stahl: SB1
Griff:
Stabilisierter Goldregen, Messingenieten
Gesamtlänge: 188 mm
Klingenlänge: 58 mm
Klingendicke: 2 mm
Gewicht: 75 g

Ich hoffe sie gefallen.

Danke fürs schauen, Kritik und Anregungen wie immer erwünscht.

Gruß

Roland
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Beitrag von Holzbieger » 28.07.2023, 21:04

Hallo Messermacher,

Neulich; mit dem Wort neulich beginnt die Geschichte dieses Messers.

Einer meiner guten Freunde ist auch mein Zahnarzt. Also neulich rief mich mein Freund an: „Die Händler für medizinisches Zubehör führen eine bestimmte Art Messer nicht mehr. Ich habe dieses immer verwendet um Silikonabdrücke zu teilen und die Grate weg zu schneiden. Skalpelle sind zu dünn und empfindlich dafür und brechen immer aus der Halterung. Ich habe auf dem Mannheimer Maimarkt etwas gefunden was wie die früheren Messer aussieht. Die Klinge ist etwas kurz. Könntet Du diese verlängern und es auch scharf machen?“

Wie gesagt ein guter Freund, ich habe ihm gesagt das Teil bei mir vorbei zu bringen. Der Hersteller stand drauf und auch die Modellnummer. Tante Google hat mir dann gesagt dass dieses Teil ein Werkzeug für Kosmetikerinnen ist, ein Nagelhautschieber. Dies hat bei mir eine Alarmglocke ausgelöst und eine Feile hat dies bestätigt; normaler Edelstahl nicht gehärtet und vermutlich nicht hartbar.

Es ist ein guter Freund also habe ich die Schneide verlängert und auch „geschärft“. Alles mit einer Feile und Schleifpapier.
Als ich ihm das Teil zurück gegeben habe, habe ich ihm klar gemacht dass dies kein Messer ist und dass es jetzt zwar Papier schneidet aber nicht lange. Kein Problem für ihn, das Teil hat 9€ gekostet.

Habe ich schon erwähnt, es ist ein guter Freund. Ich habe in der Restkiste gesucht und ein Stück 6 mm SB1 gefunden. Daraus ist dieses kleine Messer entstanden. Es soll eine Überraschung sein und nächste Woche bring ich’s ihm vorbei.

Hier die Daten:

Stahl: SB1
Griff: naja Ganzstahl
Gesamtlänge: 146 mm
Klingenlänge: 30 mm
Klingendicke: 2 mm
Klingenhöhe: 10 mm
Gewicht: 80 g

Ich hoffe es gefällt.
Danke fürs schauen, Kritik und Anregungen wie immer erwünscht. 


Gruß

Roland
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