menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Hier kommt alles rein, was in irgendeiner Form mit der Herstellung von Messern zu tun hat.
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Markus
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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Markus » 22.05.2015, 06:12

Meinst Du, der lebt noch? Den ham'se nach dem Video zum Seppuku getrieben. Sein Sekundant hatte besagtes stumpfe Messerchen dabei. ;D

Der Udonteig sollte sehr weich sein und deshalb das sehr viele Mehl und ein möglichst scharfes Messer.
Klar geht es auch mit dem Küchenmesser, aber eben scharf und VIEL Mehl.
Nix lästigeres, als wenn die Nudeln nach dem Schneiden noch kleben. Da gebe ich Dir recht.

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Markus
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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Markus » 02.06.2015, 10:30

Zwischenstand - ich habe den Rohling erhalten !!

Das erste Bild zeigt den Rohling, das zweite, wie ich ungefähr den Anschliff machen möchte.
Nach wie vor bin ich mir über das Härten noch nicht im Klaren und werde dazu einen Profi fragen.
Ansonsten - besten Dank an den "Handwerker" an dieser Stelle.

Das kiriita - Schneidbrett ist zugesägt und wird demnächst verleimt, Nudelhölzer sind gekauft.
Frage zu den Nudelhölzern (im Moment Buche und Eiche) - sollte man die irgendwie ölen/behandeln?
Hier wird wohl Walnussöl verkauft: http://www.sobadougu.net/etc/index.shtml was auch an anderer Stelle für denselben Zweck verkauft wird.
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Menkiri 2.JPG
Menkiri 1.JPG

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kra
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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von kra » 02.06.2015, 12:23

Wegen Walnussöl brauchst du nicht so weit greifen , wenn ihr allerdings wieder nach Japan wollt, vergiß das Folgende. ;D

Siehe Hier und Hier.

Alternative: Walnußöl aus dem Lebensmittelbedarf...

PS. Für die Nudelhölzer würde ich keine grobporigen Hölzer (wie Eiche) nehmen sondern entweder Ahorn oder Obsthölzer o.ä.
oder aus einem geraden, trockenen Sapling-Stamm einen entsprechenden Abschnitt abdrehen lassen.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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Markus
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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Markus » 02.06.2015, 13:25

Besten Dank!
Nein, keine Sorge. Um Walnussöl zu kaufen, werde ich nicht extra nach Japan fahren. Soooo dicke habe ich es noch nicht. ;D
Walnussöl oder ggf. Olivenöl aus dem Lebensmittelhandel müsste doch auch gehen.

Was das Nudelholz angeht - ich habe nur Buche und Eiche in gerader, runder Qualität gefunden. Die Eiche würde mir gut passen, ist aber mit 25 mm Durchmesser an der unteren Kante dessen, was ich mir vorstelle. 30 und 35 mm gab's im Baumarkt nur in Buche. Aber das ist egal und wird probiert. Wenn's nicht geht, werden die Rundhölzer Kinderspielzeug und ich gehe doch in den Wald oder fahre nach Japan. ;D

So langsam muss ich mal Nudeln kochen und nicht nur drüber schreiben, sonst bleibt das hier eine theoretische Veranstaltung. Aber lehrreich ist's trotzdem und der Austausch mit Euch macht Spaß. :D :D :D :D

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Holzbieger » 02.06.2015, 13:41

Hallo Markus,

sieht doch schon ganz gut aus. Sag mal was zum Stahl, Stahlnummer wie dick?

Zum härten ich würde dieses Teil nach wie vor nicht selbst härten. Such Dir entweder in Deiner Nähe eine Lohnhärterei oder bei den weiter vorne erwähnten Quellen.

Zum ölen. Mein Spätzle/Nudel/Backbrett habe ich noch nie geölt. Ich benutze diese allerdings auch nur für Teig und nicht für Fleisch etc.

Gruß

Roland
- Es ist besser ein gute Entscheidung rechtzeitig zu treffen als eine sehr gute zu spät.
- Ancora Imparo

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von fatz » 03.06.2015, 08:11

@Markus:
wenn fuer dein nudelholz was brauchst, ich haett noch eine ganze menge kirschholz von meiner kueche uebrig. sind bretter
mit 30-35mm, von einem baum, den ich bei mir mal unsaegen musste. wenn's ist kann ich dir auch was drechseln.
wenn's dicker sein soll koennt ich dir was zusammenleimen.
Zuletzt geändert von fatz am 03.06.2015, 08:39, insgesamt 1-mal geändert.
Haben ist besser als brauchen.

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Snake-Jo » 03.06.2015, 08:36

@Markus:
Du könntest nächste Woche mal vorbeischauen. ich habe das Holz und eine Kreissäge und eine Drechselbank. ;)
Eichenholz geht garnicht. Die Gerbsäure verändert den Geschmack der Nudeln.
Olivenöl geht, am besten einkochen.

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Markus » 03.06.2015, 09:03

Guten Morgen.

@fatz - danke für das Angebot, aber ich nehme Snake-Jos Angebot an, weil ich bei ihm öfter mal an der Haustüre vorbei komme.

@Snake-Jo - danke ebenfalls und ich melde mich rechtzeitig vorher an.
Wird aber wohl erst nächste Woche was.

Gruß,
Markus

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Markus » 09.06.2015, 21:50

Guten Abend.
Ein kleiner Fortschrittsbericht - ich habe das kiriita verleimt und angefangen, es zu bearbeiten (hobeln, schleifen). Sieht ganz gut aus (jaja, ich weiß, es ist kein Ahorn und kein Obstholz, aber man(n) wird ja wohl noch basteln dürfen ::) ;D )

Walnussöl gab es für 1,79 für die kleine Flasche im Supermarkt. Glück gehabt - musste ich nicht extra für nach Japan fliegen. ;D

Dann habe ich mit dem Bandschleifer angefangen, den Anschliff zu machen ... da geht noch viel Zeit ins Land, bis das nach Messer aussieht. :o
Der Anschliffwinkel wird aktuell grob von Hand geführt, die Fingerspitzen liegen auf der Rückseite des Messers. Sobald das Metall zu heiß wird, höre ich auf und lasse es abkühlen.
Der Materialabtrag ist relativ gering.

Ergo - jeden Abend 20 Minuten schleifen und bis Weihnachten ist das Messerchen fertig. ;D

@Holzbieger - zum Stahl ein Zitat des Rohlingschmieds:
der Stahl ist 1.2235 (80CRV2) ein recht unkomplizierter Stahl, der auf ca 60 HRC härtbar ist (Glühen auf 820 Grad und Anlassen 180C).
Der Rohling ist glaube ich (liegt grad nicht neben mir) 3,5 mm dick.

Markus

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von fatz » 10.06.2015, 11:26

Markus hat geschrieben:Der Anschliffwinkel wird aktuell grob von Hand geführt, die Fingerspitzen liegen auf der Rückseite des Messers. Sobald das Metall zu heiß wird, höre ich auf und lasse es abkühlen.

wenn du eh noch haertest, wuerd ich da erstmal mit der flex und einer faecherscheibe drangehen. danach kannst immer
noch mit dem bandschleifer....
Haben ist besser als brauchen.

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Markus » 10.06.2015, 11:49

Erstmal haben und kein Geld haben, so ein Ding zu kaufen. Und billiges Werkzeug kaufe ich nicht (mehr).
Dran gedacht habe ich auch, aber ich weiß noch nicht, ob ich am Ende überhaupt härte. Daher erstmal die Bandschleifervariante.

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Snake-Jo » 10.06.2015, 13:20

@Markus: Kleine Flex mit Metallschrubbscheibe, daneben ein Eimer mit Wasser. Flex laufen lassen, vorsichtig mit der Scheibe ins Wasser tauchen und an das Messer. Kurz dran halten, dann wieder ins Wasser...flotte Spritzerei, aber auch flott voran. ;D

Ich habe eine Kantel aus Kirschbaumholz gesägt, 43 x 6 cm, müßte für eine Walze von 40 x 5 cm reichen. Ist ein Spitzenholz...

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Markus » 10.06.2015, 13:34

Ich darf wg. Haushaltssperre ::) gerade kein weiteres Spielzeug kaufen. ;D ;D
Daher muss ich erst noch mit dem Bandschleifer weitermachen.
Aber ich sehe schon, dass Ihr Euch Gedanken um meinen Maschinenpark macht. Werde das mal dem Finanzministerium melden ;)

@Snake-Jo - DANKE und wir können das Holz ja noch etwas lagern. Hier brennt die Hütte im Büro, weshalb ich gerade nicht in Deine Ecke komme. >:( >:(

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von Heimwerker » 10.06.2015, 14:09

Moin Markus,
in meiner Werkstatt liegt eine Flex unbenutzt rum. Die kannst Du dir gerne ausleihen. Du müsstest dich nur mit Jaelle zur Abholung verabreden. ;)

Mach Späne
Kai
Roteiche Selfbow 178cm 55# @ 28''

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Re: menkiri bôchô - japanisches Nudelmesser

Beitrag von shokunin » 10.06.2015, 14:26

Also ich mache solche Arbeiten vorzugsweise mit der Feile.
Wenn man eine gute hat, dann geht das auch recht flott. Feile hat auch den Vorteil: man sieht was man arbeitet und ist einfach weniger nervig im Haus als heulende, heisslaufende Elektrogeräte.

Die einzige Feile die da aber wirklich was taugt ist die Valtitan von Vallorbe. Ich nehme die in 250mm und Hieb 00.
In der Vergangenheit habe ich die von Hoffmann Werkzeuge in München bezogen, die haben mittlerweile den Verkauf im Stammhaus aufgegeben und machen nur noch Versand unter "Hoffmann Group"...
Wer die Dinger mittlerweile aber auch hat ist Dictum... (nicht die Preise, die ich gewohnt war au zahlen, aber für eine Feile, was soll's...)

So eine Feile wirst Du allerdings auch evtl mit dem Finanzausschuss bereden müssen - 1x gute Feile = €40-50

Die Feile wird aber evtl leichter bewilligt als Elektrospielzeug - weil Wohnraumtauglich und sehr gut für die Muskulatur im Oberkörper... ;D

Gruss,
Mark
Zuletzt geändert von shokunin am 10.06.2015, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.
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