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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 10.12.2020, 11:00
von Holzbieger
Hallo Dirk und Alfred,

danke erst einmal für Eure Rückmeldungen zur Scheide. Positive Kritik ist immer gut.
Ich habe mir ja lange Gedanken gemacht wie ich das umsetze, sie wollt eine Scheide haben um das Messer am Gürtel zu tragen.

Hier meine Gedankengänge.

Ich habe dieses Messer mit unterschiedlichen Griffform schon mehrfach gebaut. Immer als Küchenmesser. Zwei mal habe ich auch eine Scheide dazu gebaut. Dieses Messer passt nicht wirklich in meinen Messerblock und ich wollte nicht dass es einfach so in einer Schublade rumfliegt.


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Beide Scheiden waren am Anfang so eng dass die Messer stramm in der Scheide hielten. Das ist jetzt nach zwei Jahren nicht mehr der Fall, beide Messer fallen raus. Ich hätte die Scheiden länger machen können aber ich glaube nicht dass dies das Messer sicherer hält. Ich werde das auch mal ausprobieren und für eines der Messer eine neue Scheide machen und sehen wie sich das über die Zeit ändert. Das Messer mit dem Mooreichengriff gehört meiner Frau, das andere meiner zukünftigen Schwiegertochter.
Ich habe mir 1979 auf Finnland ein Messer mitgebracht, auch dieses Messer saß stramm in der Scheide und ist jetzt locker. Es fällt nur nicht raus weil es fast komplett in der Scheide steckt und eine traditionelles Scheide mit einem "Dangler" hat.
So das Erklärt jetzt die Form der Scheide mit der Verschlußlasche. Ich wollte einfach nicht dass dieses kleine, leichte Messer im Wald verloren geht

Was ich hätte anders machen können und auch müssen ist wie tief das Messer in de Scheide steckt. Das ist is Moment recht eng. Aber auch dies word sich mit der Nutzung ändern weil die Scheide sich weitet.

Übrigens habe ich da Messer gestern übergeben. Die Frau hat mir erzählt dass sie bei einem Korbmacher auch einen handgemachten Korb zum Pilze sammeln in Auftrag gegeben habe. Ich hoffe ich bekomme da eine Bild davon, mit Messer natürlich.

Grüße

Roland

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 10.12.2020, 21:53
von Heidjer
Nicht das es ein Missverständnis gibt, ich habe ungeschickterweise von Lasche geschrieben, meinte aber die Verschlussklappe. Die Scheide gefällt mir, auch insbesondere der Verschluss, nur mag ich es persönlich nicht, wenn man das Messer braucht lange fummeln zu müssen. Hand zum Gürtel an die Tasche, Klappe auf und dann mit spitzen Fingern Messer vorziehen und dann erst richtig greifen. Ich habe solche "Holstertaschen" für Taschenmesser und Taschenlampen, mir sind beim rauskramen schon öfter die Messer und Taschenlampen runter gefallen, bei Lampen und Nachts ist das ärgerlich. Bei so einen Messer und im Knien in der Heide oder in den Kronsbeeren ist das auch nicht schön.
Ich finde es bequemer wenn der Griff nur zu einen drittel in der Scheide steckt, die Verschlussklappe selbst dafür seitlich zu ungefähr ein viertel oder ein fünftel das Griffende mit umschließt. So muss man zwar die Klappe über das Griffende fummeln, kann das Messer aber gleichzeitig seitlich schon mit zwei-drei Fingern fixieren, derweil man den Verschluss öffnet.

Gruß Dirk

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 11.12.2020, 17:04
von st800
Sorry Roland,
ich wollte dich nicht kritisieren.
Dein Werk ist eine tolle Arbeit und sieht super aus.
Da kann sich manch einer der aus der Branche der Lederverarbeitung kommt ein Beispiel nehmen.
Gruß
Alfred

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 11.12.2020, 17:21
von Holzbieger
Hallo Dirk und Alfred,

Ich habe Eure Anregungen wirklich nicht als negative Kritik verstanden. Wenn Kritik, wie wie Eurem Fall, positiv vorgebracht ist dann begrüße ich das. Ich sehe das als Gedankenaustausch und da kann ich mich nur verbessern. (sieh meine Fußnote)

Gruß

Roland

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 11.12.2020, 19:46
von Hieronymus
Habe auch nochmals was gemacht :)

Der ein oder andere von Kolbingen (SDBBT 2020) erinnert sich an den kleinen Messerrohling aus einer Feile. Den wollte keiner haben und bevor er in Müll wandert, habe ich ein Küchenmesser für meine Schwiegermutter zu Weihnachten gemacht und ich denke sie wird sich freuen.... hoffe ich zumindest ;D
Der Griff ist aus Zwetschge und die Scheide aus Goldregen.
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Gruß Markus

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 11.12.2020, 21:46
von conti03
Hübsch und der zeitgerechte schöne Präsentation.
Inspiriert mich mal die ausgelutschten Griffe unserer Windmühlenküchenmesser
zu tauschen.

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 13.12.2020, 13:50
von KnechtKarl
Ich musste vor dem Fest nochmal Moras veredeln. Der intensive Wunsch zweier Pfadfinder.

Carbonstahlklingen von Morakniv und 8mm-Feuerstähle mit Zebrano- bzw. Wengegriff. Passende Scheiden aus vergetabilem Leder, schwarz eingefärbt.
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 18.12.2020, 12:26
von Holzbieger
Kleines Küchenmesser aus SB1 mit Wacholder #98

Hallo Messermacher,

Falls jemanden dieses Messer bekannt vorkommen sollte, dann ist dies kein Wunder. Es ist ein “Zwilling“ des Pilzmesser das ich vor kurzem hier gezeigt habe.

Als ich den Auftrag zu dem Pilzmesser bekommen habe hat sich mein jüngster Sohn bei mir gemeldet, ob ich ihm so ein kleines Schäl- Papiermesser machen könnte, so wie ich für Mama gemacht habe. Also genau wie das Pilzmesser auch.

Ich hab dann einfach zwei gleiche Klingen gemacht.

Der Unterschied ist im Griff. Dieses Messer hat einen Griff aus stabilisiertem Wacholder. Wacholder habe ich schon für die drei Messer genommen die ich ihm zum Umzug gebaut habe.
Beim Griff habe ich eine kleine Überraschung erlebt. Beim ausarbeiten des Griff kamen innere Risse zu Tage die vorher nicht zu sehen waren, komplett im Holz versteckt.

Die Lederhülle ist nur zum Schutz, es passt glaube ich ich mehr auf seinen Messerhalter und wird wohl in der Schublade landen.


Hier die Daten:

Stahl: SB1
Griff: Stabilisiertes Wacholder mit Pins sind aus Edelstahl
Länge: 180 mm
Klingenlänge: 60 mm
Dicke: 2,2 mm
Gewicht: 71 g / 99 g mit Scheide


Ich hoffe es gefällt

Kritik und Anregungen sind wie immer erwünscht.

Gruß

Roland
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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 19.12.2020, 18:42
von st800
sehr schön, gefällt mir ausgesprochen gut.
Gruß
Alfred

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 19.12.2020, 19:25
von Haitha
Mir auch! :)

@Karl: Da freuen sie sich bestimmt sehr!

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 26.12.2020, 15:41
von Holzbieger
Großes Nakiri aus SB1+ mit Cocobolo #99

Hallo Messermacher,

Mein letztes Messer für dieses Jahr, wieder mal ein Messer für meine Küche. Der Typ ist wohl ein Nakiri oder zumindest an ein Nakiri angelehnt.

Die Oberfläche hab ich gehämmert, einfach nur weil mir das gefällt und ich es mal ausprobieren wollte. Ging ganz gut nur als es vom härten zurück kam hat sich die Klinge ein ganz klein wenig verzogen und ich musste sie vor dem fertig schleifen richten. Die Hammeroptik ist nicht richtig gleichmäßig geworden, aber für den ersten Versuch bin ich zufrieden.

Das Messer ist etwas schwer (für meine Frau wäre es nichts) und am Klingenrücken auch etwas dick. Beim nächsten Versuch werde ich etwas vorher dünneres Material bestellen, diese Dicke hatte ich halt gerade da.

Schneiden tut es, der Weihnachtsbraten zeigte keinerlei Widerstand und auch das Gemüse war schnell zerkleinert.

Hier die Daten:

Stahl: SB1+
Griff: Cocobolo mit Pins sind aus Messing und ein Mosaikpin
Länge: 350 mm
Klingenlänge: 215 mm
Dicke: 3,5 mm
Gewicht: 375 g

Ich hoffe es gefällt

Kritik und Anregungen sind wie immer erwünscht.



Gruß


Roland


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Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 29.12.2020, 19:17
von Haitha
Oh, geht fast als Nakiri durch :)

Schick!

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 30.12.2020, 09:29
von kra
Sehr schön und die "Hammeroptik" passt gut zur Form. Hast du den Rohling kalt geschmiedet?

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 30.12.2020, 13:25
von Holzbieger
Hallo Kra,

Nein ich habe des Blech in meiner kleinen Esse auf Rotglut gebracht und dann auf meinem „Behelfsamboss“ (ich hab da zwei, ein Stück Schiene und einen Hammerkopf eines Vorschlaghammers) mit einem Kugelhammer bearbeitet. Immer ein Stück, dann gedreht und dann von der anderen Seite, soll ja einigermaßen gerade bleiben. Dann in der Esse abkühlen lassen. Das richten war dann trotzdem noch ein Stück Arbeit. Da ich SB1+ nicht selbst härten kann hab ich die Klinge in der Härterei auch noch normalisieren lassen.

Gruß
Roland

Re: Messer, die 8. (ab 4. Juli 2017)

Verfasst: 08.01.2021, 18:47
von cr80v2
Bei euren profimäßigen Messern traut man sich ja fast gar nicht was zu zeigen :)

Im Dezember hab ich einem Bekannten ein Messer aus einer gekauften Damastklinge gemacht, die ich ihm vor Jahren als Rohling geschenkt habe. Er ist nie dazu gekommen das fertig zu machen und hats mir jetzt zur Fertigstellung in die Hand gedrückt.
Der Griff ist aus heimischer Eiche mit Mosaiknieten.
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Erster Versuch eines Messers aus einem Sägeblatt:
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Leider gehen bei mir ( noch ) die nach dem Feilen deutlich sichtbaren Kanten der Schneiden beim Schleifen etwas verloren. Ich denke da fehlt mir noch die Übung um den richtigen Winkel einzuhalten. Vielleicht kann mir ja einer einen Tipp geben wie ihr das so macht.

Dann hab ich mir mal noch etwas CR80V2 bestellt, weil z.B. beim Sägeblatt der Stahl ja nicht bekannt ist und mir das Material beim Feilen sehr weich vorkam. Da hab ich mich dann mal an eine kleines Neckknife gemacht.
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