metall bläun...

Selbstgebaute Ausrüstungsgegenstände wie Armschutz, Köcher, etc.
Prywinn
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metall bläun...

Beitrag von Prywinn » 07.04.2004, 23:15

ihr kennt das sicher, wenn etwas kochend heiss wurde, bekommt es einen leichten blauschimmer [metall].
wie mach ich das mit absicht?

Pry, der [mal wieder] nix zu tun hat

Rednecker
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...

Beitrag von Rednecker » 07.04.2004, 23:44

du musst das metall gleichmäßig erhitzen. da gibt es irgendwo eine tabelle auf der die temperatur für eine bestimmte färbung angegeben ist - allerdings ist diese tabelle nicht fürs färben sondern fürs härten von metall...

frag da am besten mal tippihippi - der kenns sich mit metall und blau aus...:D
Dumm ist der, der Dummes tut!

Jackold29
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Beitrag von Jackold29 » 08.04.2004, 02:40

Wenn`s unlegierter Stahl ist liegt die Temperatur für ein sattes Kornblumenblau bei 400Grad Celsius.
Wenn du willst stelle ich Dir die Tabelle von meinem Tabellenbuch Metall in die Usergalerie.
Mit erbaulichen Gr??en

Jack

Rechtschreibfehler sind reiner Eigenwille meiner Tastatur und meiner dicken Daumen

Longbow Alex
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Sand

Beitrag von Longbow Alex » 08.04.2004, 09:14

Setzt das Metall in eine mit Sand gefüllte form und mach diese heiß. Der Sand gleicht Temperaturschwankungen aus, sorgt für gleichmäßige Färbung und vor allem hast Du viel mehr Zeit als mit der Flamme.
Färb das Metall doch schwarz. Leinöl drauf, trocknen lassen, dann über der Flamme abrauchen, erneut Leinöl... dann mit Lappen polieren.

Alexander

michael lb
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Beitrag von michael lb » 08.04.2004, 12:51

bläuen ist das erhitzen von Metall auf eine bestimmte temperatur.

brünieren ist das erhitzen von Metall und bestreichen mit Wachs (sprich, einer Kerze). Entscheidend ist auch hier die Temeratur: das Wachs sollte gerade noch verdampfen.
So hat mir das zumindest ein Schmied erklärt.

Anstatt einer Farbtabelle kann man wohl auch einen Magneten zum prüfen der Temperatur nehmen.

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Und jetzt das ganze mit "Chemie "

Beitrag von Longbow Alex » 08.04.2004, 13:16

Hier noch ein Rezept, das in gerade im
"Erhard Brepohl - Theorie und Praxis des Goldschmieds - Fachbuchverlag Leipzig, 14 Auflage, S 401 " gefunden habe:

400g NaOH (Ätznatron) im 600ml Wasser lösen
10 Kaliumnitrat (KNO3) = Kalisalpeter und 10g Natriumnitrit NaNO2 (natriumnitrit) [Pökelsalz =E250]
Lösung zum Siedepunkt erhitzen (Schutzausrüstung, bes. Brille nicht vergessen) und Werkstück durch widerholtes tauchen färben.

Wirkung: Sauerstofffreisetzug an der Eisenoberfläche, reagiert zu Eisenoxid (fe2o3)

Prywinn
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ok...

Beitrag von Prywinn » 08.04.2004, 14:14

ihr habt gute argumente, es zu lassen...

Archiv
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RE: ok...

Beitrag von Archiv » 08.04.2004, 14:41

Original geschrieben von Prywinn

ihr habt gute argumente, es zu lassen...



Wieso denn? Soooo kompliziert ist es nun auch wieder nicht...;-)

Longbow Alex
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Wenn Du es wirklich einfach willst

Beitrag von Longbow Alex » 08.04.2004, 15:02

Eimer (Metall) nehmen, Sand reinfüllen, Feuer machen, Eimer reinstellen, erhitzen, warten. mal testweise das Metall reinhalten. Farbe beobachten, evtl nochmals reinhalten.

Prywinn
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RE: RE: ok...

Beitrag von Prywinn » 08.04.2004, 17:04

Original geschrieben von ub.1

Wieso denn? Soooo kompliziert ist es nun auch wieder nicht...;-)


nein, aber ob sich der aufwand lohnt, um einen spatel umzufärben, ist eine andere sache...

Und messer will ich nicht riskieren, nachher ruinier ich mir die.

jknoell
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RE: RE: RE: ok...

Beitrag von jknoell » 08.04.2004, 17:50

Original geschrieben von Prywinn
Und messer will ich nicht riskieren, nachher ruinier ich mir die.


Wenn Du ein gehärtetes Messer blau anlässt (so nennt man das Erhitzen von Stahl, bis er eine farbliche Veränderung zeigt) wirst Du das Messer mit Sicherheit ruinieren.
Das kommt daher, das beim Härten des Messers, durch die schnelle Abkühlung (z.B. im Öl) Verspannungen im Stahl auftreten.
Diese Spannungen können dafür sorgen, daß der Stahl "glashart" wird (sehr spröde...bricht sehr leicht)
Diese Spannungen werden durch das Anlassen "entschärft"...sprich: je heisser Der Stahl erhitzt wird, um so mehr Härte wird er verlieren.
Zu heiss bedeutet natürlich dann zu weich und das will man bei einem Messer ja auch nicht.

Dies trifft zumindest für Kohlenstoffstähle zu wie sie häufig für Messer verwendet werden z.B. 440b

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Beitrag von Prywinn » 08.04.2004, 17:57

im buch "die templerin" lag ein schwert in einem brennenden haus.
danach war es leicht bläulich, aber immer noch kampftauglich...

ich kenn es nur von geglühten nadeln, wie weich die werden!

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RE:

Beitrag von Longbow Alex » 09.04.2004, 10:15

Original geschrieben von Prywinn

im buch "die templerin" lag ein schwert in einem brennenden haus.
danach war es leicht bläulich, aber immer noch kampftauglich...

ich kenn es nur von geglühten nadeln, wie weich die werden!


Na ja, das ist ja die Freiheit der Literaten...
Obwohl das Schwert sicher immer noch dazu taugt als Stumpfe Hiebwaffe benutzt zu werden. Außerdem kann auch etwas weicherer Stahl geschliffen werden, nur hält er diese Schärfe nicht. Andererseits ist zu harter Stahl zu spröde, trifft er auf harte Gegenstände springt der in lauter Stücke.

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Ich mach mir.....

Beitrag von Archiv » 09.04.2004, 10:51

.... da nicht so einen großen Hermann mit:D
Wenn ich mir Spitzen bläuen muß knote ich immer so bis zu 10 St. schön aufgereit an einen Blumendraht. Diese hänge ich dann ganz einfach in meinen Holzofen, der natürlich vorher schön aufgeheizt ist. Ich hänge die Spitzen so in den Ofen das sie schön in der Glut liegen und ich sie aber auch gut sehen und beobachten kann. Meistens schon nach ca. 30 sek. kann ich sie wieder herrausnehmen, dan nämlich kurz bevor sie anfangen zu glühen, sie dürfen schon eine ganz leichte Glühfärbung bekommen aber halt noch nicht ganz durchgeglüht. Dann sofort ab damit in eine große Dose mit Altöl, vorsicht es kocht und könnte auch brennen, was es bei mir regelmäßig tut :D
So nun sind sie fertig und schön gleichmäßig dunkelblau in der färbung.

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Beitrag von Prywinn » 09.04.2004, 13:26

und die dinger sind noch ok?
Hey, dann probier ich das auch mal mit 1-2 spitzen aus.
Was für welche nimmst du denn dazu?

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