Rufhorn bauen

Selbstgebaute Ausrüstungsgegenstände wie Armschutz, Köcher, etc.
Angrod
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Rufhorn bauen

Beitrag von Angrod » 17.02.2005, 16:16

Hallo!
also hier mal eine frage an die selbstbau experten...
also ich habe ein trinkhorn, das ich nicht mehr brauche.daraus möchte ich versuchen ein rufhorn zu bauen.
das horn fasst ca 0,2 liter.ist das ausreichend oder sollte man ein größeres nehmen?
und vor allem wie fertige ich das mundstück, damit ein ton rauskommt?
Danke schonmal!!

AZraEL
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Beitrag von AZraEL » 17.02.2005, 17:00

frag ma den filnek, der hat sowas soweit ich weiss schonmal gebaut.
...jedenfalls werfen sie keine sachen mehr nach mir, vielleicht, weil ich einen bogen mit mir rumtrage?

daritter

Beitrag von daritter » 17.02.2005, 19:45

also 0.2 finde ich etwas klein, das dürfte imho noch keinen sauberen Ton geben. Wenn dann einen ziemlich hohen, aber schlag mich nicht wenn ich falsch liege.

Das Mundstück ist im Prinzip einfach nur ein Loch, wichtig ist wie man reinbläst. Such dir am besten aus deinem Bekanntenkreis jemanden der ein Blechblasinstrument spielt und lass dir von diesem den Ansatz zeigen. Dann kannst du auch ein Mundstück mal in Augenschein nehmen.

Im Forum hatten wir das schonmal hier

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Beitrag von Archiv » 17.02.2005, 22:38

Hallo Angrod,

ich hab mir vor Jahren eins auf dem Flohmarkt gekauft (Bild folgt), das hat einen Inhalt von, rate mal..........100ml. Es ist klar höher im Ton und schwerer zu spielen, als ein großes aber es geht. Das Mundstück hat einen Durchmesser von 16mm.

Schau mal in Filneks Galerie, auf Bild 6 ist das Mundstück von seinem Horn gut zu erkennen.

liebe Grüße benzi

Trebron
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Ruuuuuuuufhooooorn

Beitrag von Trebron » 18.02.2005, 07:06

Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

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Beitrag von Archiv » 18.02.2005, 12:33

Hallo zusammen,

ich hab gestern, als ich mein gekauftes Horn mit Wasser füllen wollte, um zu schaun wieviel rein geht, gemerkt, daß an den Haken für die Aufhängung das Wasser rausgelaufen ist. Ist es für den Klang und das Spielen von Bedeutung, ob das Horn vollkommen dicht ist? Soll ich die Lücken in der Befestigung irgendwie zukleben, oder ist das wurscht?

@Trebron
äääähhh, gibt´s die Bilder auch in scharf? :D

liebe Grüße benzi

Trebron
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RE:

Beitrag von Trebron » 18.02.2005, 13:04

Original geschrieben von benz


@Trebron
äääähhh, gibt´s die Bilder auch in scharf? :D

liebe Grüße benzi


Hi Benzi

Hab den alten Fotografen entlassen und noch keinen neuen gefunden der ne bessere kamera hat;-) :D :D :D
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

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Angrod
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Beitrag von Angrod » 18.02.2005, 17:37

Also, Danke erstmal für die anregungen!
habs grade fertiggemacht und es funktioniert sogar!:D hab aus nem kupferrohr ein mundstück gebaut...bilder kommen sobald ich welche gemacht hab!
der ton ist zwar recht durchdringend aber wegen der größe des horns relativ hell...aber es klappt!

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Löcher...

Beitrag von Archiv » 18.02.2005, 17:55

@benzi: in der Regel(!) sind kleine Löcher oder undichte Stellen vollkommen wurscht; sofern Du kein Konzert-Hornist bist.
Eine zu rauhe innere Oberfläche wirkt sich eher auf den Klang aus, aber auch das sollte bei einem so kleinen Horn nicht weiter ins Gewicht fallen.

hraban

Angrod
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Beitrag von Angrod » 22.02.2005, 14:05

hier is das gute stück:mit küpfermundstück...und das mit dem töne rausbekommen klappt auch immer besser.sogar mit etwa 3 verschiedenen :lalala
Bild

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Beitrag von Archiv » 09.03.2005, 16:41

Das gute Trinkhorn...
:-(

Angrod
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Beitrag von Angrod » 09.03.2005, 20:12

es bestehen ja reserven:bier

Filnek
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Beitrag von Filnek » 12.03.2005, 22:29

TATÜTATA!

Filnek meldet sich zu wort.

ich danke euch, brüder, dass ihr meinen namen bereits in euer gedächtnis aufgenommen habt, wenn es ans rufhornbauen geht.

nun, ein rufhorn zu bauen ist gar nicht teuer und geht sehr, sehr, SEHR einfach.

ich beziehe meine hörner von www.ebay.de - das zauberwort bei der suche ist "rinderhorn".
ruckzuck erscheinen einige wunderhübsche rinderhörner, alle zum preis von 9,99.

der verkäufer ist friesischer herkunft und ist ein sehr lieber kerl, also, wenn ihr nicht den weg über ebay gehen wollt, könnt ihr ihm die dinger sicherlich auch privat für etwas mehr abkaufen. wenn ihr ein besonders schönes, großes horn braucht, bittet ihn nett darum, er wird es euch raussuchen.

wenn ihr das horn dann in händen haltet, benötigt ihr vier werkzeuge.

1. ein steifes stück draht von etwa 80 cm länge (es tut zur not auch ein pfeilschaft...). den schiebt ihr in das horn, um festzustellen, wie tief es ist. dann legt ihr den draht auf der außenseite des horns an und markiert euch die tiefe des horns - wie wohl klar sein dürfte, ist die spitze auf etwa 5cm bis höchstens 12cm massiv. macht eine markierung an dieser stelle, am besten mit etwa 1cm-1.5cm spielraum.

2. eine säge. sägt an eurer markierung die massive hornspitze ab.

3. eine bohrmaschine und einen 10mm-bohrkopf. bohrt ein loch von der durch das sägen entstandenen fläche in den horninnenraum. vorsicht, nicht zu wild mit dem bohrer, sonst splittert das horn - und macht euch auf anständigen gestank gefasst. das horn wird beim bohren echt übel müffeln, aber vom feinsten. :D

4. einen dremel - oder schleifpapier und viel, viel zeit.
für den fall, dass ihr einen dremel besitzt: nehmt den konischen aufsatz. damit weitet ihr die bohröffnung fast bis an den rand der schnittfläche. ihr könnt ein konisches mundstück machen, wie bei einer trompete, oder ein glatt in das horn durchgehendes mundstück, quasi wie bei einem didgeridoo - beides funktioniert hervorragend.
noch was beim umgang mit dem dremel: rotiert mit eurem handgelenk, damit der dremel nicht immer an der gleichen stelle am horn schleift, sonst überhitzt sich das leicht und beginnt zu verbrennen - und dagegen sind verbrennende haare echt peanuts... öööhhrgg...

alsdann habt ihr ein funktionierendes mundstück; jedoch gibt es einen guten rat, den ich euch geben möchte: eure lippen müssen später im mundstück gleichmäßig und großräumig schwingen bzw. flattern können, um eine schwingende luftsäule im horn erzeugen zu können - mein tip also: macht euch ein mundstück, in dem eure lippen viel platz haben.
[red]merke: je langsamer die lippenschwingung, desto tiefer der ton. je größer die schwingende lippenfläche und je stärker der luftstrom, desto lauter der ton. je gleichmäßiger und unbehinderter die lippenschwingung, desto gleichmäßiger und stabiler der ton.[/red]


wenn ihr mit dem mundstück zufrieden seit, besitzt ihr ein fertiges rufhorn. für alle, die ein bisschen trompete spielen können, wirds von anfang an leicht, für alle, die es nicht tun, machts wie ich. setzt das horn seitlich an den lippen an (also etwa 2 cm rechts oder links von der lippenmitte) und "prustet" möglichst gleichmäßig in das mundstück. variiert die "prustfrequenz", bis ihr einen ton gefunden habt und versucht, ihn zu halten.
übrigens: mit einem einzigen horn kann der profi gut und gerne 12-15 töne erzeugen.


ich hoffe, ich konnte euch helfen...

Filnek


P.S. bevor ichs vergesse: am besten, ihr behandelt die oberfläche hinterher noch mal ein bisschen... sieht schöner aus und fühlt sich besser an. nehmt am anfang nicht zu grobes sandpapier, und scheuert den ganzen oberflächenschmus runter. ihr könnt das ganze dann noch mit 200er polieren, wenn ihr lust habt - oder, nehmt doch einfach euren dremel-politur-aufsatz :D . anschließend reibt ihr das fertig polierte horn ein paar mal mit leinöl ein - insbesondere das mundstück, das vielleicht sogar mit olivenöl (wirkt stärker antibakteriell als leinöl). durch die gute ölung vermeidet ihr sprünge - und die oberfläche eines gut polierten horns ist sehr, sehr dankbar für derartige pflege.

Filnek (2)
- IN LUCE DOMINI REMANETE! -

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Respekt

Beitrag von Broken Arrow » 12.03.2005, 22:39

Hi
Obwohl ich immer glaubte, dass MA Hörner zum Trinken das sind, (und das ist gut so)muss eines gesagt werden:

Pax Vosbiscum @Filnek

RESPEkT für diese Ausführung

BA
Sieh nicht nur den Baum, sieh auch den Bogen darin

Angrod
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Beitrag von Angrod » 13.03.2005, 13:45

besser hätte mans nicht sagen können!:anbet

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