Pfeifen bauen

Selbstgebaute Ausrüstungsgegenstände wie Armschutz, Köcher, etc.
Thorus
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Pfeifen bauen

Beitrag von Thorus » 02.08.2006, 09:43

Hallo

ich hab mir gestern mal wieder Herr der Ringe angeschaut und da sind mir diese tollen Pfeifen aufgefallen. Jetzt hatte ich irgendwie den Wunsch sowas nachzu bauen. Das größte problem ist, denke ich, der Hals , welches relativ lang(ca.25cm) und gebogen ist und in dem ein 3mm kleines, durchgängiges Loch verlaufen muss.

Ich hab mir jetzt schon überlegt, einfach einen Ast(welches heimische Holz ist eigentlich am besten für den Hals geeignet) zu halbiern, in der Mitte Holz rauszukratzen und dann wieder zu verleimen. Das Problem wird sein, dass der Leim mit dem Anpressdruck der beiden Hälften nach außen und nach innen gedrückt wird, wobei innen dann das Loch wieder verklebt und alle Arbeit um sonst war.

Man könnte aber auch versuchen, das Loch zu Bohren, wobei das wahrscheinlich noch schwerer ist.

Der Kopf muss aus sehr hartem, nicht brennbarem Holz bestehen, wobei sich das Bruyere-Holz am besten eignet.

Wie lange wird eigentlich schon mit Pfeifen in Europa geraucht???

edit: Hab grad bei Wikipedia nachgeschaut:
Der älteste Pfeifenfund in Europa ist von 1620 und ab dem 19. Jh. wurde bereits Bruyere-Holz(das ist das Wurzelholz der Baumheide) verwendet. Die Pfeife stammt außerdem aus Amerika.

So, also wenn jemand Ideen hat, wie man das am besten macht, würde ich mich darüber freuen, wenn er sie mir mitteilen würde. :D

PS: Ich bin Nichtraucher, weil rauchen der Gesundheit schadet!!! Ich mache das nur, weil es für mich eine Herausvorderung darstellt, dieses Problem zu bewerkstelligen :D
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windling
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halt mich darüber mal ...

Beitrag von windling » 02.08.2006, 10:03

auf dem laufenden.
ich bin raucher und kann eine feine neue pfeife nach den lotr vorbildern immer gut gebrauchen. :D
versuche die bohrung mal mit einer flexwelle hinzubekommen, da kannst du dann auch die biegung im rauchkanal machen.
ansonsten hast du mit dem holz schon recht.
für den pfeifenkörper würde ich dir wirklich bruyere empfehlen (kanteln kann man unbehandelt im inet bekommen)
den mundeinstecker würde ich dann aus enem holz deiner wahl anfertigen da dieser ja nicht in kontakt mit der glut kommt.(ausserdem sind lange schmale bruyere kanteln so gut wie nicht erhältlich und wenn doch, dann zu vierstelligen preisen)
gib mal meldung über design und vorstellungen zur umsetzung.
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Beitrag von Striker » 02.08.2006, 10:48

Ich bin gerade von den Zigaretten auf Pfeife umgestiegen :D

Zum Bau kann ich dir noch wenig sagen.
Aber der älteste Pfeifenfund in Deutschland ist bei Kehlheim gefunden worden. (Nähe Regensburg) Die Pfeife stammt aus der Jungsteinzeit. Und hat einen Tonkopf gehabt. Der Hals ist nicht erhalten.
Allerdings gab es da noch keinen Taback. Wahrscheinlich Hanf.
Bei den Wickingern gab es Pfeifenköpfe aus Speckstein.

Dann halt uns mal auf dem Laufenden ;-)
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Beitrag von gervase » 02.08.2006, 11:23

Das mit dem Halbieren und Auskratzen macht Sinn.
Leg vor dem Verleimen einfach einen passenden Draht in die Bohrung, den du vorher einfettest, damit er nicht mit festklebt.
Nach dem Verkleben einfach rausziehen
Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....

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Beitrag von Bard » 02.08.2006, 12:11

Mit der halbieren und aushöhlen-Methode hat sich Tipi in NB versucht - ich weiss aber nicht was draus geworden is? Manni, klär uns mal auf?


MfG Bard
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Beitrag von meggan » 02.08.2006, 12:17

eine andere möglichkeit den pfeifenstiel aus zwei hälften zu machen, ist den ausgeschabten inenraum mit wachs zu füllen und dann zu kleben nach dem erhärten des leims den stiel erhitzenso etwa 50 -60 grad sollten reichen damit der wachs herausläuft den rest arbeitet man dann grad mit einem pfeifenreiniger heraus und ins holz somit ist es dann auch gleich von innen versiegelt

( bienenwachs nehmen is gesünder :D )

wer nicht so lange zum bauen zeit hat oder warten will

ldederkram pfeifen


gruß tim
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Beitrag von Ravenheart » 02.08.2006, 12:24

Die klassische Methode unserer Vorväter:

Man nehme einen Zweig vom Pfeifenstrauch (raten wir mal, wieso der so heißt!!) oder Holunder. Beide haben ein weiches, schaumiges Mark, was sich relativ leicht mit einem Draht herausproklen lässt!
(Nachteil beim Holunder: dünne, junge Triebe sind noch nicht verholzt, verholzte meist etwas zu dick)!

Pfeifenstrauch-Info

Für längere, gebogene Holme würde ICH erst mal ein weitgehend gerades Stück nehmen, und NACH dem entfernen des Marks das Holz dann biegen - hab ich aber noch nicht versucht!!

Da ich sogar noch 2 oder 3 Peifenköpfe habe, bei denen das Mundstück defekt ist - eine reizvolle Idee, sie SO zu "recyclen"!! Werde ich mich vielleicht nach dem Urlaub auch mal dran machen!!

Rabe

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Beitrag von Thorus » 02.08.2006, 13:39

@ Rabe: Das mit dem Holunder ist mir gerade auch eingefallen, als ich vorhin im Garten einen Strauch umgeplanzt habe, ich werde die dünnen Stecken jetzt mal trocknen und dann genauso, wie du es beschrieben hast, machen. Paralell werde ich mal aus Buche das mit dem Halbieren und verleimen probieren.

Vielleicht werd ich mir mal dieses Bruyere-Holz bestellen, oder ich warte bis ich wieder nach Italien oder Frankreich komme, da wächst das Zeug ja wie Unkraut.

Das Design sollte etwa so aussehen:

Bild

Das Holz muss halt dafür gebeizt werden.
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Beitrag von Thorus » 02.08.2006, 13:46

Es gibt auch Pfeifenköpfe, die aus Buchenholz sind:

hier klicken

Werde den mal fragen, ob da ein großer Unterschied, außer vom Aussehen her, zwischen Bruyere- und Buchenholz besteht.
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fritzbizhoo

Beitrag von fritzbizhoo » 02.08.2006, 14:13

die indianische (Erfinder der Pfeife) Methode ist einen Holzwurm ansetzen und sobald er sich ins holz gefressen hat von hinten mit einem glühenden zweig stress zu machen damit er vorwärts bohrt :D nein im ernst sowohl die markholz methode als auch die halbierung aushöhlen und kleben funktioniert beides gut wenn du nich soviel leim nimmst isses auch kein problem das der kanal verstopft. ich nehme für meine indianische pfeifen ( ca 35 cm stiel )meist zedernholz weil das schön gradlinig ist und ganz gut aushöhlen geht zb mit einem 3 mm dicken glühendem draht den man einfach in der mitte aufdrückt damit er sich reinbrennt das geht auch bei holundeholz mit reinschieben und man erspart sich das einrauchen des stiels weils schon gebrannt ist. pfeife ist im usergalerie.
grüsse fritzbizhoo

darkraven
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ich weiß auch was

Beitrag von darkraven » 02.08.2006, 14:24

Hab mich mal mit nem Pfeifenmacher unterhalten und der sagte: Alle Hölzer für Köpfe sollten "ewig" gewässert werden damit der "Saft" rausgeht ( sonst schmeckt es sch...). Danach beschichtet er den Brennraum irgendwie mit medizin. Holzkohle.
Ich suche mal seine WEB Addi raus.
Die Mundstücke würde ich mit ner angeschliffenen Fahrradspeiche bohren.
Mein erster Eigenbau in der Richtung ist ein Specksteinkopf mit kurzem Fichtenholzmundstück. (Fodo kommt nach)

Fledertier
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Beitrag von Fledertier » 08.08.2006, 23:18

Moin Moin!
Hab mich in den letzten tagen motiviert durch die Idee hier mal an ne Pfeife gesetzt. Da mein Pflaumenholz leider vollkommen untauglich für nen Bogen ist, habe ich es einfach mal so verarbeitet. Jedenfalls ein wenig. Hab nur einen Fehler gemacht:
Ich habe zuerst den Pfeifenkopf gebohrt und dann geschnitzt und dann den Stiel (heißt das hohle Rohr so??) aus zwei Hälften zusammengesetzt. Das habe ich dann praktisch stumpf an die seitliche Bohrung am Kopf angeleimt. Nun der Fehler dabei ist
1. es sieht alles andere als elegant aus
2. Leim und Hitze? Ich lass mich mal überraschen


So hab ich die Stiele gemacht:
erst die Form schnitzen und schon mal grob glätten, dann aufsägen (hab leider noch keine Japansäge, damit müsste es aber wesentlich besser gehen), dann mit einem Schnitzmesser in dieser halbrunder Form den Rauchkanal vorstechen. Dann hab ich eine Schraube benommen, bei der das scharfe Gewinde so dich war, dass es ca 2-3mm schmaler war als die dünnste Stelle des Stiels. Die Schraube habe ich dann etwa ein einem 15°-Winkel, also relativ flach in die vorgeschnittene Kerbe gesetzt und langsam, aber mit einigermaßen Druck durch den Kanal gezogen. Effekt ist, dass man den Kanal rund macht und wesentlich gleichmäßiger bekommt, als mit dem Schnitzmesser.
Um den Kanal auch in beide Hälfen zu bekommen habe ich einen Baumwollfaden (kann man sicherlich auch was anderes nehmen) in dem halben Kanaldurchmesser genommen und mit Tusche getränkt. Ein wenig ausgepresst und in den ersten kanal gelegt. Dann kurz die ander Hälfte des Stiels draufgepappt und man hat eine wunderbare Linie um den Kanal auf der anderen Seite zu schneiden. Zusammenleimen ist dann kein Problem mehr.


Was ich nächstes Mal anders machen werde:
Ich werde den Anfang des Rauchrohres praktisch aus dem Holz des Kopfe mit rausschnitzen. So dass etwa 3-4 cm schon da sind. Dann kann man den weiteren Stiel so anpassen, dass er entweder dort reinpasst, oder drüber geschoben wird. So wie es halt bei einer "echten" Pfeife ist. Bin ich Trottel nur zu spät drauf gekommen. Kann ja mal ein Bild reistellen. Wird nur vor Freitag nix. Und Freutag will ich endlich mir nen neuen Bogen kaufen. Und danach wird der Garten die ganze Nacht hell erleuchet sein, damit ich schießen kann. Es lebe die Petromax :-)


Schönen Gruß!

Thies

meggan
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Beitrag von meggan » 09.08.2006, 10:50

guter anfang

mach auf jedenfall ne steckverbindung ohne leim, sollte einfach nur so gut paaen das sie klemmt, dann kannst du die einzelteile einfacher tauschen sollte was kaputtgehen und das reinigen wird dadurch auch einfacher.

meggan
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Beitrag von Archiv » 10.08.2006, 16:22

Die einfachsten Rauchgeräte dürften die amerikanischen Maispfeifen sein, die es sogar in hiesigen Tabakläden für schmales Geld zu kaufen gibt.
Nix dolles, aber vielleicht gut für Inspirationen.

Degen
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Pfeife

Beitrag von Degen » 10.08.2006, 20:12

Hatte mir mal ne Pfeife für 5€ bei nem pfeifenmacher auf nem Rittermarkt (Burg Linn) gekauft.Hat auch schon viel Knaster in Luft verwandelt. Allerdings schmeckt man das auch heraus.
Deswegen muss ne neue her. Holler wächst im ganzen Landschaftspark. Wollte allerdings auf Indianerbasis arbeiten. Was kann ich da für'n Kopf nehmen ?? Früher gab es Catnilit. Sollte möglichst ähnlich aussehen (Ziegel vielleicht :D ). Kennt sich wer da aus??
An Werkzeug mangelt es nicht. ;-)

Degen
Ich finde nicht, dass J?ger verr?ckt sind, ich finde eher, dass die Leute verr?ckt sind, die nicht kapieren, woher ihr Fleisch kommt, die Leute, die glauben, alles kommt direkt aus dem Supermarkt. (James Hetfield)

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