Flohmarktfund Schild

Sonstige Themen rund ums Mittelalter.
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Rincewind
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Flohmarktfund Schild

Beitrag von Rincewind » 10.11.2005, 18:38

Hallo,

bräuchte mal den Rat der MA-Experten, habe auf dem Flohmarkt folgenden Schild gefunden.

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11736/Schild.jpg]
Bild[/url]

Hat einen Durchmesser von ca. 47 cm, mit dabei sind die beiden Äxte mit jeweils ca. 40 cm Stiellänge und Blättlänge zwischen 23 und 25 cm.

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11736/Schild1.jpg]
Bild[/url]

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11736/schild2.jpg]
Bild[/url]

Hat mir auf Anhieb gefallen und war auch günstig zu bekommen, leider hab ich keine Ahnung um was es sich handelt, gehe mal davon aus dass es sich um eine Replik handelt. Hat jemand ne Ahnung in welcher Zeit bzw. in welchem Kulturkreis, so was, wenn überhaupt, getragen wurde? oder ist es einfach nur der creativen Ader des Künstlers entsprungen?


Gruss
Rincewind
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Beitrag von Archiv » 12.11.2005, 11:49


Rincewind
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Detailfoto

Beitrag von Rincewind » 12.11.2005, 19:46

@Halbtyr

wurde mit dem Verkäufer bei 20.- Euronen handelseinig, denke das passt im großen und ganzen.

[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/11736/schilddetail.jpg]
Bild[/url]

Spanien hört sich ja ganz interessant an, passt nur nicht so unbedingt zu meiner Gewandung.
Naja, macht auch nix, bin eh fast immer als Bogenschütze unterwegs. Die Sachen sind mir sowieso zu schwer zum rumtragen, machen sich aber ungemein gut an der Wand.


Gruss
Rincewind
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Beitrag von Archiv » 14.11.2005, 22:05


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locksley
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Beitrag von locksley » 14.11.2005, 23:30

Ich würde jetzt auch rein insinktiv auf spanische Dekowaffen tippen. Vor allem rund um Toledo kriegst Du fast alles in den verwegendsten Mischungen, was Jemals in europa als Waffen auf dem Markt war.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Helmut Kindinger
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Sieht doch gut aus!

Beitrag von Helmut Kindinger » 15.11.2005, 10:11

Hallo Rincewind,
sieht echt toll aus!
Wenn's aus Spanien is ... alla guuud.

Pack den Köcher an die Seite und schnall Schild und Äxte auf den Rücken, dann kommst Du durch jedes Gedränge! :D

Zitat Hägar:
"Das Schwert für die Show, die Axt für die Arbeit!"
:) :) :) :) :) :) :) :) :) :) :)

Gruß
Schredder
"Wenn Du irgendwann den Eindruck hast, Du bist nur noch der Depp, kannst Du getrost davon ausgehen, dass Du es schon die ganze Zeit warst!"

Rincewind
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Wolperdinger Gewandung??

Beitrag von Rincewind » 15.11.2005, 10:33

@halbtyr

glaube nicht unbedingt, dass die Ornamente ein Sonnenrad darstellen, sieht eher als ob da einer mit nem Schlageisen 2 mal den Buchstaben J über Kreuz reingehämmert hat, für das Sonnenrad wären die Buchstaben S oder Z mit Sicherheit besser geeignet gewesen, weiß der Geier was sich der Künstler dabei gedacht hat. Ist auf jeden Fall rechts drehend und somit die positve Variante (bitte nicht falsch verstehen, denke da an die ursprüngliche Auslegung - rechtsdrehend für positive Energie und linksdrehend für negative Energie - wie auch im Sanskrit dargestellt).

@Schredder
ist ne interessante Variante, sieht bestimmt ganz witzig aus.
Dabei kommt mir aber gerade ein ganz anderer Gedanke

@all
Jetzt bitte nicht wieder eine der unsäglichen "A"-Debatten aus der Fragestellung machen.

:anbet

War es vieleicht im MA möglich bzw. denkbar, dass der ein oder andere sich über irgendwelche Konventionen hinweggesetzt hat und seine Bekleidung und Ausrüstung bunt zusammengewürfelt hatte, weil er viel in der Gegend rumkam.
Nicht dass ich gerne so rumlaufen würde, aber ich denke, dass vielleicht der ein odere Völkerstamm der relativ gern eroberungsmäßig unterwegs war, wie z.B. die Wikinger oder die Mongolen, auf diese Weise über ein breites Spektrum an Ausrüstung verfügte.

Oder ist sowas absolut undenkbar?

Hat sich mit dieser Problemstellung schon mal jemand befasst?

Gruss
Rincewind
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Helmut Kindinger
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Kleider machen Leute ....

Beitrag von Helmut Kindinger » 15.11.2005, 11:02

... aber dafür musst Du erst welche haben!

Ich gehe davon aus, dass es im MA keine allgemeinverbindliche Kleidervorschrift gab.

Die hatten (zumindest im durchschnittlichen Volk) weder nen Clamotten August, noch nen Möselhammer als Design-Berater.
Es gab wohl so was wie "höfische Tracht", vordringlich waren die Leut aber froh, wenn sie was hatten um die Kälte vom Heck fern zu halten. :D

Die "A"-Debatte is daher eh nich so mein Ding!!
Da müsst man dann eigentlich den Stoff noch auf dem hölzernen Webstuhl weben. :schlecht

Ich pack zusammen, was halbwegs ordentlich aussieht und in dem ich mich wohl fühle und ferddisch.
Insbesondere renn ich nicht bei Frost in Fuß-Lappen oder leichten Lederschuhchen durch den Schnee!!! :bash


Gruß
Schredder
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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher » 15.11.2005, 16:49

Meines Wissens gab es im MA schon Bekleidungsvorschriften (Bauer darf nicht gleiche Farben wie Edelmann, usw.)

Aber ich denke gerade bei Kriegern etc. waren sicher viele fremde Beutestücke in Gebrauch - würden wir ja auch so machen (heimgebracht wurde sicher auch so Einiges) - drum hab ich oft Probleme mit absolut A.... ;-)
https://classic-archer.com/

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Beitrag von Archiv » 16.11.2005, 10:48


Rincewind
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Beitrag von Rincewind » 16.11.2005, 15:05

Denke da habe ich keine Probleme mit, jemanden darzulegen warum die Gewandung "A" ist. Mir ist es sowieso lieber dass es NAAP ist (Nicht authentisch aber praktisch), wobei man(n) und auch frau schon darauf achten sollte nicht als Markt-Wombel durch die Gegend zu rennen, so mit Gewandung und Springerstiefel oder verschiedene Epochen durcheinander zu würfeln. Glaube aber, dass, wenn die Ausrüstung im ungefähr gleichen Zeitfenster angesiedelt ist, man schon in die Richtung "von verschiedenen Raubzügen mitgebracht" argumentieren kann.

Jetzt wär nur noch interessant zu wissen, aus welcher Zeit mein Flohmarkt-Schild kommen könnte. Hat da jemand ne Idee?
Bin z.Zt. auch noch in der Entscheidungsfindung in welche Richtung ich gehen will, werde z.Zt. noch relativ oft mit dem Kaputzen-Robert aus dem Sherwood-Forest verwechselt, nicht dass ich damit ein Problem hätte. Ist nun mal die klassische Vorstellung vom Bogenschützen schlechthin.

Gruss
Rincewind
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John Turtle
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Kunst und Krempel

Beitrag von John Turtle » 16.11.2005, 15:44

ich als fleißiger Zuschauer von Kunst und Krempel würde sagen dein Fund ist 20 Jahrhundert Afrika. :D
Ne Spass beiseite so etwas habe ich schon sehr oft als Reiseandenken aus arabischen Ländern gesehen.



Zum Thema Kleidung im Mittelalter. Schau doch einfach mal in alte Stundenbücher oder in ein Buch über mittelalterlicher Buchmalerei.

Da sieht man sehr schön regionale Unterschiede und auch das es vor hunderten von Jahren schon modische Trends gab. Exportschlager gab es natürlich auch in ganz Europa

- Siegurber Keramik
- Flandrische Tuche
- Solinger Klingen
- Baseler Dolche

etc etc etc

Striker
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Beitrag von Striker » 24.04.2006, 21:49

Ich würde sagen 20 - 21 Jh.
Auf der einen Axt wurde sogar mal daneben geflext und fleißg retuschiert :D
(So sieht es zumindest am Foto aus)

Bin zwar Prä- und Althistoriker, MA also nicht mein Gebiet, aber die Formenkunde ist glaube ich eher aus einem Conanfilm als aus unserm MA.

Sorry fals ich dich endtäusche, aber:
1. Kann ich mich irren.
2. Hast du es gekauft weil es dir gefällt und das wird es ja immer noch tun ;-)

Und ja es gab Kleidervorschriften im Mittelalter und es gibt gewisse Moden nach denen man ging in der Geschichte.
Und es gab aber auch Traditionen die man beibehielt auch wenn sie sinnlos geworden sind.
Haben wir heute auch immer noch. Schon mal überlegt warum ein Plastikwürfelbecher immer noch die Naht an der Seite hat wie ein Lederwürfelbecher? :D


Und ja, ich bin viel zu spät ;D
Der Pfeilgott ist ein grausammer Gott und verlangt viele Opfer.

Rincewind
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Beitrag von Rincewind » 26.04.2006, 19:57

@striker
gefallen tun mir die Sachen immer noch, schmücken ungemein die Wand im Flur, jeder Besucher bekommt erst mal nen Schreck wenn er das sieht. Das Beispiel mit dem Würfelbecher ist gigantisch, muss ich mir mal merken den Spruch.

@hugin
hatte beim Kauf schon damit gerechnet, dass es nur Dekostücke sind - macht ja auch nix, das Zeug ist zum mitschleppen eh zu schwer und ausserdem hab ich ja immer noch keinen Plan, als was ich mal rumlaufen will. :o

Gruss
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus » 09.07.2006, 21:13

Hi
rein zeitlich würde ich den eisernen Rundschild ins europäische Spätmittelalter einstufen.
Bin der Meinung einen änlichen in der Emdener Rüstkammer gesehen zu haben.
mfg
Lazarus
Gott sch?tze mich vor meinen Freunden,
vor meinen feinden sch?tze ich mich selbst.

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