Meine Eibenverstümmelungstraumata

Sonstige Themen rund ums Mittelalter.
lonbow
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Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von lonbow » 24.01.2014, 13:16

Also hallo erstmal ;)

Ich möchte euch von meinen beiden Traumata erzählen, die ich in Bezug auf Eibenholz hatte.

erstes Trauma: Ich lief in Schwabach durch den Stadtpark und kam an einem Holzstapel für Brennholzverkauf vorbei. Und was sah ich? .....na logisch: Wunderschönes Eibenholz mit ca. 20cm Durchmesser akkurat auf eine Länge von ca 40-50cm geschnitten. Auuuu!!!!

zweites Trauma: In Innsbruck war schon vor mehreren Wochen starker Schneefall, woraufhin bei vielen Bäumen Äste abgebrochen sind. Im Schlosspark Ambras waren deshalb manche Teile des Parks großflächig abgesperrt. Als ein Bereich wieder frei zugänglich war, habe ich gestern nachmittag eine umgekrachte Eibe mit ca. 10cm Durchmesser gesehen, die ich für den Bogenbau als sehr geeignet befunden habe. Heute mittag habe ich bei der Parkpflege angerufen um zu fragen, ob ich den Eibenstamm erwerben kann.... und die Antwort? ...na logisch: vor 2 Stunden zersägt!!!

Hatte jemand von euch schon ähnliche traumatische Erlebnisse?

viele Grüße,
David

PS: wir wäre es mit einer Selbsthilfegruppe? ;) ^^

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Wilfrid (✝)
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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Wilfrid (✝) » 24.01.2014, 13:18

Regelmäßig, wenn ich im Frühjahr durch die Landschaft fahre und sehe, wieviel hoffnungsvolle Staves an Esche , Hasel und Holunder durch den Schredder gejagt wurden.(1 Jahr kann er noch, Schnitzel)

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Bowster
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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Bowster » 24.01.2014, 13:25

Meine erste Eibe war nicht so traumatisch, und ich habe auch schon mehrere Bögen draus gebaut, sie war wg. Schneebruchs, ich glaube 2010, in Stücke geschnitten und einen Abgrund hinabgeworfen worden, ich bin mit dem Bike 2 Jahre daran vorbeigefahren, ohne was Anderes zu sehen als irgendwelche Holzstücke im Steilhang zu sehen, bis mich schließlich Ende 2011 besagter Virus heimsuchte, da die einzelnen Stammesabschnitte durchaus noch verwertbare Länge aufwiesen, war es eher das Gegenteil eines Alptraums.

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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Idariod » 24.01.2014, 13:31

So was wollen wir hier nicht lesen, Bowster. :D Wir wollen Drama, Schmerz, innere Zerissenheit! Tränen, Trauer, Eibenbrennholz!
Erfolgsgeschichten helfen uns nicht beim Weinen! Oder, lonbow? ^^
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Bowster » 24.01.2014, 14:03

Sorry, aber da könnte ich bloss mit Geschichten dienen, was ich höchstpersönlich so Alles verstümmelt habe.

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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von ralfmcghee » 24.01.2014, 14:30

Mach das mal, Bowster, dann fühle ich mich besser nach dem, was ich gestern angestellt habe. :D
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Bowster » 24.01.2014, 15:15

bei einem der Eibenstammabschnitte der eigentlich dick genug für 2 Bögen gewesen wäre, habe ich damals die Äste so bündig gekappt, daß ich die eine Hälfte des Stammes getrost vergessen konnte, aus der anderen Hälfte, die zum Glück astfrei war, entsteht gerade ein Bogen, der in den letzten Zügen liegt, und demnächst hier vorgestellt wird.

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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von ralfmcghee » 24.01.2014, 15:48

Das tröstet mich jetzt wirklich ein wenig. Gestern abend habe ich mit mir gehadert, weil mir so etwas ähnliches mit meinem Robinienstamm passiert ist. Da kam einiges zusammen: Vermutlich habe ich beim Spalten Mist gebaut und bei dem schmalen Schnipsel auch noch vor Ungeduld zuviel Material abgetragen. Bei passender Gelegenheit schreibe ich das in meinen Anfänger-Thread.
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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von killerkarpfen » 24.01.2014, 16:26

Ein Freund und Friedhofsgärtner seines Zeichens hat mich mal angerufen, er habe eine ca 20cm Eibe zu fällen. Klar sagte ich zu und versprach natürlich ein grosszügiges Trinkgeld. Gen Abend kam er an, mit einem riesen Ding auf der Brücke seines Lieferwagens. Ein völlig von zum Teil mit armdickem Efeu umwachsenes Etwas. Nur ein paar Eibennadeln lugten noch hervor. Das Teil war so schwer, dass fast der ganze Lieferwagen umkippte. Hoffnungslos überladen stand die eine Feder der Radaufhängung auf dem Anschlag auf.
Ordnungshüter unter uns sollten nun nicht mehr weiter lesen. :-[
Mit Ach und Weh hievten wir das sperrige Ding mit Kran und Eisen von der Brücke. Zu unserem Entsetzen merkten wir, dass er in der Eile das Kontrollschild (Wechselschilder für zwei Fahrzeuge sind bei uns häufig) nicht umgehängt hatte. Also ohne Kontrollschilder unterwegs war. Er machte sich aus dem Staub zurück nach Hause um die Schilder anzubringen. 5 Minuten nach dem er gegangen war fuhr die Polizei an unserem Haus vorbei. Ich weiss nicht ob sie wegen ihm gekommen waren, er war weg und nachgefragt haben sie nicht. :o
Nun so sei es, ich habe ihm noch einen Fünfziger in die Hand gdrückt für die ersten Spesen und machte mich ans ausweiden der Efeuranken. Bald bemerkte ich, dass die Schnittfläche, von Erde bedeckt, sehr trocken und braun war und nicht die schöne rot-weisse Farbe hatte die ich erwartete. Mit Ketten- Hand- und Stichsäge, Stemmeisen und Spaltkeilen hatte ich nach zwei Stunden schweissnass den Stamm weitgehend befreit. Aber ich wunderte mich noch wo denn die grünen Nadeln abgeblieben sind. Schreck lass nach der Stamm war eine dürre Tuja, die vom Efeu erdrückt wurde. Die schönen Nadeln waren abgerissene Äste von einer daneben stehenden Eibe, die noch im Efeu hängen geblieben sind.
In meiner Enttäuschung und Wut habe ich den Stamm nach Gärtnermanier zerstückelt und in den Ofen gestossen.
Das teuerste Brennholz das ich je verfeuert habe.

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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Palmstroem » 24.01.2014, 20:18

Ich hatte im vergangenen Jahr ein solches Erlebnis. Nachdem die Eibenhecke eines Vermieters in der Nachbarschaft, bestehend aus lauter armdicken Stämmchen auf einer Strecke von 10m schon jahrelang ungestört wuchern durfte und auf über 3m angewachsen war, musste jener Vermieter genau in der Woche den Landschaftsgärtner mit dem Beschnitt beauftragen, in der wir mit unserem Sohn im Krankenhaus waren. Als wir wiederkamen, bin ich fast umgefallen. Die ganze Hecke zurechtgestutzt auf 1,50m >:) >:) >:) .
Ich konnte mich zwei Tage nicht beruhigen. Das dumme daran, ich kann den Vermieter nicht mal fragen, ob ich mir so ein übriggebliebenes Stämmchen schneiden darf, der wohnt sonstwo und ward noch nicht gesehen. Und ich kann ja nicht einfach hinspazieren und einen fällen...
Oh, Mann, das war bitter.

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Ein Pfeil, gesandt von einem Bogen, ist auch zunächst pfeilgrad geflogen.
Nachdem der Schütze sich verzogen, ist Pfeil rechtwinklig abgebogen.

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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Chilly » 24.01.2014, 21:10

Ich hab dem Hausmeister meiner "Arbeitswohnung" vor 2 Jahren noch geholfen, eine 5m hohe Garteneibe zu fällen und zu Brennholz zu verarbeiten! Die Infektion mit dem unheilbaren Bogenbau-Virus kam erst ein halbes Jahr später...
Jetzt suche ich immer noch nach meiner ersten Eibe!

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Dass etwas nicht geht, ist auch ein Ergebnis!
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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Ravenheart » 29.01.2014, 19:00

...so viele schöne Geschichten! ;D

Ich hab auch noch 2...

1. Eibe?

Ein Freund rief an, er hätte von einem Bekannten gehört, der wolle eine große Eibe fällen! 25 - 30 cm Durchmesser. Falls ich Interesse hätte, solle ich mich schnell melden. Telefon: .....
Natürlich sofort angerufen.

Der knurrige Gesprächspartner am anderen Ende bestätigte die Angaben. Ich könne den Stamm haben, müsse ihn dann aber SOFORT abholen.
Äh was? Erstens bin ich bei der Arbeit und kann da nicht einfach mal so weg, zweitens reise ich mit dem Zug aus größerer Entfernung an, und ich kann einen 30-cm Stamm ja wohl kaum auf der Schulter wegtragen!

Na gut, er gestehe mir zu, ihn bis 16:00 Uhr da liegen zu lassen, danach wird der zerteilt!
Ich wiederhole: wie soll ich den wegschaffen? Ich könne gleich morgen mit dem Auto + Werkzeug kommen, und ihn morgen Abend zerlegen und wegschaffen.

Nein, sagt das A******ch, heute oder gar nicht! Und wenn ich ihn nicht wolle solle ich ihn nicht belästigen!! Was geschenkt kriegen und auch noch Forderungen stellen, also so was!

Ich war verzweifelt! Telefonierte bei verschiedenen Transporter-Verleih-Firmen rum, aber das würde mindestens 150,- Tacken kosten, und ich hatte den Stamm ja noch nicht mal gesehen! ::)

Also wieder den Freund angerufen und ihm alles erzählt.
Der hatte ein Herz, und sagte mir zu, in der Mittagspause da mal vorbei zu fahren.
Kurz nach dem Mittag rief er wieder an....

Der Baum war ne Thuja!
:D :D :D :D

Rabe

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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Ravenheart » 29.01.2014, 19:07

Geschichte 2.

Ich hatte eine Kleinanzeige aufgegeben: Suche Eibenholz, selber Fällen möglich.
Tatsächlich meldete sich jemand!
Bei ihm im Garten solle ne Eibe weg, wenn ich das erledige, könne ich die haben. Ich die Arbeit, dafür das Holz, so war der Deal. Klingt gut!
Also Auto mit Plane ausgelegt, Bügelsäge rein und ab da hin zum vereinbarten Treffen.
Er führt mich in den (großen! Ehemaliges Gärtnereigelände!) Garten. Mitten drin beibt er stehen.
So, sagt er - viel Spaß!

Ääääähhh.. Moment, sag ich WO IST denn die Eibe??
Er grinst....
Sie stehen DRUNTER!

30 cm Stamm, ca. 8 m hoch....
Und ich stand da mit meiner Bügelsäge... ::) :D :D :D :D

DIE Geschichte ging aber gut aus! Er hatte ein Herz und holte ne Kettensäge. Und etwa in 1 m Höhe teilte sich der Stamm in 2, später noch mal in insgesamt 5 Stämme. ;)

Dieser EINE Moment aber WAR traumatisch, daher passt es hier rein... ;D

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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Wilfrid (✝) » 29.01.2014, 19:28

Also , unter ner Eibe stehen und die nicht sehen, köstlich ...

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Re: Meine Eibenverstümmelungstraumata

Beitrag von Ravenheart » 30.01.2014, 15:48

Eibefällen.jpg


;D ;D ;D

Rabe

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