Drachenschiff Plan

Sonstige Themen rund ums Mittelalter.
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shewolf
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Beitrag von shewolf » 02.08.2005, 20:04

Vielen Dank für alle Hinweise! Ich werde mich mal ans Recherchieren machen... allerdings werde ich die schöne Rundung des Rumpfes von der Bordwand zum Kiel hin mit meinen Pappelhölzern wohl nicht hinbekommen...

Mein großes Problem seit 30 Jahren ist, das meine Boote entweder im Wasser umkippen (zu wenig Tiefgang) oder nicht auf Land stehen bleiben (zu spitzer Rumpf).

Das einzige Boot, was beide Kriterien erfüllt, war bisher eine chinesiche Dschunke aus Balsaholz, mein einziger Bausatz. Die sind aber, so weit ich weiß, nur in Küstennähe und vor dem Wind gelaufen. Hart am Wind oder gar gegen den Wind halsen konnten die nicht. Na ja, dazu haben die Wikis ja auch die Ruder ausgepackt.

Itzi hat das Problem fast gelöst, indem er seinem Wiki-Schiff zusätzlichen Balast mittschiffs eingelagert bzw. geklebt hat. Auf dem Kielbalken wackelt das Boot natürlich noch rum...
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shantam

die boote die umkippen....

Beitrag von shantam » 02.08.2005, 21:17

..haben nicht genug balast im kiel.
die wikinger haben schlicht und ergreifend steine mitgenommen.
deine anahme das hätte was mit dem tiefgang zu tun ist falsch.

die wikinger schiffe hatten mitschiffs einen fast flachen rumpf,die dürften höchstens ein bischen kippeln.

du baust ja anscheinend spielzeug boote,wenn du da ne frage hast,wende dich an den bootsbauer deines vertrauens.
zum beispiel mich,ich bin das von berufs wegen.

bootsmann shantam:D

los osos
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Beitrag von los osos » 02.08.2005, 21:23

@shewolf
Was soll das Boot denn können? Und soll der Einsatzort primär zu Lande (Garten/Kinderzimmer) oder zu Wasser (Badewanne/Pool/Teich) sein?
Wenn ich früher (sehr viel früher, > 20 Jahre :D ) Boote gebaut habe, die auch zu Lande einsatztauglich sein sollten, habe ich einfach einen abgeflachten Rumpf mit abnehmbarem Schwert gebaut (alternativ mit "Saugnapfmotor"). Sieht zwar nicht so autentisch aus, aber so konnten die Boote im Kinderzimmer mit Playmuckys bestückt werden und im Wasser sind sie nicht beim ersten Windstoß umgekippt....

Gruß
Fabian
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P.S.: los osos = (span.) die B?ren

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Peter O. Stecher
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Beitrag von Peter O. Stecher » 03.08.2005, 08:27

Ist zwar teilweise OT, aber da das hier angesprochen wurde, trau ich mich.

Bezüglich Seilschneider-Spitzen.
Howard Hill, das wissen die Meisten, machte ja 1937/38 die Stuntschüsse für den Errol Flynn Robin Hood.
Bei einer Szene war es nötig ein Galgenseil abzuschießen. Abgesehen davon dass das Seil vermutlich entsprechend präpariert war sollte es mittels Pfeil gekappt werden.
Das stellte sich als unmöglich heraus, da der Pfeil/Broadhead ja durch seinen Rotation nie im gewünschten 90 Grad Winkel zum Seil ankam und so schnitt.
Hill montierte daraufhin eine seiner Jagdspitzenklingen (V-Förmig) verkehrt herum in die Tülle und schliff das V innen.
Dann machte er etliche Versuche bzgl. Rotation, er fand heraus dass der "Seilschneider" aus einem gewissem Schrittabstand genau wie erwünscht waagrecht ans Ziel kam - so funktionierte das dann.
Die "gespaltene Turnierpfeil-Szene" wurde auf die selbe Weise gefilmt.
https://classic-archer.com/

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shewolf
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RE: die boote die umkippen....

Beitrag von shewolf » 03.08.2005, 10:06

Original geschrieben von shantam

...wende dich an den bootsbauer deines vertrauens.
zum beispiel mich,ich bin das von berufs wegen.

bootsmann shantam:D


Finde ich immer wieder faszinierend, was für Talente hier auftauchen!! :fcsmilie

Boote waren - neben Pferden - immer meine heimliche Leidenschaft. Nachdem ich mit 8 Jahren Arthur Ransomes "Swallows & Amazons" gelesen hatte, verbrachte ich Stunden und Tage in der Werkstatt meines Vaters, und baute aus Holztabletts, Holzresten und Plastikstückchen kleine Segelboote.

Nachdem ich vor 10 Jahren mein Pferd verschenkt hatte, wollte ich eigentlich meinen Segelschein machen... doch irgendwie kam ich dann doch nicht dazu. Aber wer weiß, vielleicht haben die Kids am Segeln Spaß... so ein Boot frißt ja auch weniger Hafer als ein Pferd, und braucht keinen Hufschmied/Tierarzt. Nur mit dem Bogenschießen vom Boot aus, da muß ich noch eine Lösung finden.


:D :) [denksceptic]Mhm, wieso eigentlich nicht? "Bojenschießen & Ethafoamenten treffen" so zwischen zwei Halsen wäre doch mal was Neues...[/denksceptic]
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Iphitos
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RE:

Beitrag von Iphitos » 03.08.2005, 10:44

Original geschrieben von shewolf

Mein großes Problem seit 30 Jahren ist, das meine Boote entweder im Wasser umkippen (zu wenig Tiefgang) oder nicht auf Land stehen bleiben (zu spitzer Rumpf).

[...]

Hart am Wind oder gar gegen den Wind halsen konnten die nicht. Na ja, dazu haben die Wikis ja auch die Ruder ausgepackt.

Itzi hat das Problem fast gelöst, indem er seinem Wiki-Schiff zusätzlichen Balast mittschiffs eingelagert bzw. geklebt hat. Auf dem Kielbalken wackelt das Boot natürlich noch rum...



Vom Bogenbauen habe ich ja noch überhaupt keine Ahnung, aber ein bißchen vom Segeln...

Gegen den Wind wird gewendet, gehalst wird mit dem Wind. Das konnten die vermutlich schon...
Und wenn das Boot sowohl auf Land stehen soll als auch im Wasser schwimmen soll, braucht man wohl einen Rumpf wie er eher in Gezeitengewässern benutzt wird/wurde, weil da die Boote trockenfallen können.
Ballast ist übrigens eine gute Idee, wenn es im Wasser nicht umfallen soll.

Ansonsten könntest Du höchstens ein einklappbares Schwert drunterbauen. Das ist dann aber wohl kein authentischer Wikinger mehr, aber es dürfte helfen im Wasser zu stabilisieren.

Nur Klugsch*er brauchen keine Besserwisser :o

Was das alles mit Bögen zu tun hat:

Im Moment baue ich gerade, aber ein (leider etwas kurzes) Stück Robinie trocknet währenddessen vor sich hin und vorher habe ich mir noch einen Eschenbogen als Testobjekt vorgenommen. Ich melde mich also bestimmt bald wieder mit einem verzweifelten Hilferuf.

Gruß vom
Thies

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york
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Beitrag von york » 03.08.2005, 11:40

@shewol

hast du meine mail erhalten? ich habe da eine komische errormeldung bekommen?
>>>>=========================================================>
Man sollte sich lieber durch Schweigen zum Idioten machen, als durch einige Worte alle Zweifel auszuräumen.

Wurzelpeter
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mein Senf

Beitrag von Wurzelpeter » 03.08.2005, 12:48

Original geschrieben von shewolf
...Nur mit dem Bogenschießen vom Boot aus, da muß ich noch eine Lösung finden.
...


Aha, als nächstens also kein Tunier zum Bogenreiten, sondern zum ... öhm, wie nennt sich das dann?! Bogenbooten??
Wär das nicht auch 'ne nette Alternative zum Bogenlauf? Also so, dass jeder ein Ruderboot bekommt und von einem Ziel zum nächsten paddeln muss?

Was den Tiefgang der Wikingerboote betrifft, wurde das ja bereits geklärt. Soweit ich mich entsinne, waren diese Schiffe auch für Flüsse geeignet (siehe Plünderungen in Frankreich im Jahre 843 und folgende).

So, und nochwas zu den Segeln und den Pfeilen. Bei entsprechend großem Winddruck könnte ich mir vorstellen, dass ein angeschnittenes Segel leicht reißt. Dafür könnte ein Pfeil ausreichen...

So, dann hab ich meinen Senf dazugegeben.

Wer noch Ketchup will, bitte melden! :D

Steffen
Der Grund f?r den Anlass war letztlich die Ursache f?r den Ausl?ser.

Brennende-Seele
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Beitrag von Brennende-Seele » 03.08.2005, 13:53

Zu den Seilschneidern:Könnte man nicht beispielsweise 2 linksgewundene Federn und eine
rechtsgewundene Feder an den Schaft ankleben?Dadurch würde der Pfeil nicht mehr rotieren und waagerecht fliegen(theoretisch zumindest).

Archiv
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RE: mein Senf

Beitrag von Archiv » 03.08.2005, 14:40

Original geschrieben von Wurzelpeter


So, und nochwas zu den Segeln und den Pfeilen. Bei entsprechend großem Winddruck könnte ich mir vorstellen, dass ein angeschnittenes Segel leicht reißt. Dafür könnte ein Pfeil ausreichen...

So, dann hab ich meinen Senf dazugegeben.

Wer noch Ketchup will, bitte melden! :D

Steffen



So ein Segel war in der Regel nicht nur ein einfaches Stück Tuch, sondern es war mit Steppnähten versehen, damit eben ein Riss (der auch ohne Pfeileinwirkung entstehen kann ;-)) bei entsprechnedem Wind nicht das ganze Segel zerstört. Sonst wären die Wikinger sicher nicht bis nach Amerika gekommen...

Gruß, Hartmut

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RE:

Beitrag von Archiv » 03.08.2005, 14:41

Original geschrieben von Brennende-Seele

Zu den Seilschneidern:Könnte man nicht beispielsweise 2 linksgewundene Federn und eine
rechtsgewundene Feder an den Schaft ankleben?Dadurch würde der Pfeil nicht mehr rotieren und waagerecht fliegen(theoretisch zumindest).


Probier's mal aus. Ich denke, ein so befiederter Pfeil würde übel herumeiern.:-(

Gruß, Hartmut

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Beitrag von Schuetze » 03.08.2005, 16:52

Nein, da ist die Idee mit den Brandpfeilen effektiver als Seilschneider oder Segelzerfetzer. Fängt so ein Segel wohl leicht feuer?
Eder vill jag gifva f?rgyllande sv?rd
Som klingar utaf femton guldringar
Och strida huru I strida vill
Stridplatsen skolen i v?l vinna

Haggy
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tolles Thema!

Beitrag von Haggy » 03.08.2005, 18:30

Wie einige von euch auf meiner HP sicher schon gesehen haben, bin ich nebenbei auch Modellbauer, unter anderem auch Schiffe.
Ich habe in meiner Samlung an Modellschiff-Zeitschriften eines mit einem Bericht über ein Ferngesteuertes Wickingerschiff bei dem Die Paddel mittels Elektromotor angetrieben sind.
Ich such's mal raus und poste ein paar Bilder, wenn es jemanden Interesiert.
Das Aufbauen und Pflegen einer jetzt anscheinend nutzlosen Besch?ftigung ist eine Altersvorsorge f?r Geist und K?rper.

Andrea Redmann

Wikinger
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schiff

Beitrag von Wikinger » 04.08.2005, 10:21

also mit nem wikingerschiff habe ich so einige erfahrungen. die erste war das ich neben einem wikingerschiff nen köpper machen und das aber gelassen hab uns so reingesprungen bin. da war dann grad der bauchnabel bedeckt.Weil wikingerschiffe so gebaut waren das man mit ihnen auf land oder direkt ranfahren kann. das ist in den gebieten skandinaviens von vorteil gewesen. wikingerschiffe fuhren wenn möglich unter sichtweite des landes.da isses schon mal flach.Mit einem wikingerschiff kann man fast gegen den wind segeln. die geschwindigkeit eines normalen wikischiffs kann bei starkwind 15 knoten erreichen das ist schon viel.da kann man einge segler mit ablaschen.die handeldschiffe waren dickbauchiger und langsamer.der ballast sind steine, und das nicht wenige. Ich hatte mal das problem, ein 16 meter schiff bei vollem gegenwind mit nur 6 ruderen und einer steuerfrau 5 km weit in den hafen zu rudern. nach 5 stunden galeere in praller sonne nur mit bier zum trinken und ohne pause war der tag dann zu ende.als segel schiff aber ein gedicht. wenn man sich mal die plankenpläne anschaut und sieht was für eine gebogene form man an planken braucht, das war schon ne echte kunst.die holz qualität der wikis war erheblich besser, aber man weiß das masten und einige andre teile derart ausgesucht wurden, das sie sogar mal aus polen importiert werden mußten. ein heutiger nachbau kann schon mal nen halben wald verschlingen, da die qualität das nicht mehr so bringt. die stadt schleswig hat grade ein eigenes schiff fertiggebaut

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shewolf
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RE:

Beitrag von shewolf » 04.08.2005, 18:38

Original geschrieben von York

@shewol

hast du meine mail erhalten? ich habe da eine komische errormeldung bekommen?



Oh ja, vielen Dank! Allerdings habe ich den Anhang noch nicht aufbekommen... ich werde meinen Mann mal heute abend dransetzen :D

Wurzelpeter: wir brauchen ja nur die Kanu-Beteiligung ausbauen.. ein Ziel vom boot aus schießen müßte doch möglich sein.

War das Oeseberg-Schiff eigentlich ein Kriegs- oder ein Handelsschiff?
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