Test - Holunder Stave: Drehwuchs und Pilz = Brennholz?

Hier könnt ihr das posten erst mal testen.
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Bowyer-Tom
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Test - Holunder Stave: Drehwuchs und Pilz = Brennholz?

Beitrag von Bowyer-Tom » 29.06.2014, 17:09

Hallo an alle Holzprofis,

habe um Weihnachten rum einen schönen Holunder ergattert, Durchmesser so ca. 15cm ohne Rinde, Länge ca. 2m. Habe das gute Stück entrindet und an den Schnitten mit Holzleim versiegelt und in die Garage zum Trocknen gelegt. Nach ein paar Wochen hat sich jedoch ein ziemlicher Trocknungsriss gebildet, der zu meinem Erschrecken auch noch spiralförmig um den Stamm läuft (s. Fotos). Und als ob das nicht genug schlechte Nachrichten wären, habe ich beim Erstellen der Fotos auch noch diesen dunklen Fleck an den Schnittstellen festgestellt (s. Fotos). Ich meine hier irgendwo im Forum gelesen zu haben, daß das von einem Pilzbefall herrührt.



Meine Fragen an Euch:

1. Das ist ziemlich übler Drehwuchs? Oder reisst Holunder so?
2. Die dunklen Stellen im Kernbereich sind vermutlich Pilzbefall? Also wäre der Stamm auch ohne Drehwuchs nicht geeignet zum Bogenbau?

Wenn (wie ich fürchte) die ersten 2 Fragen von Euch mit Ja beantwortet werden dann hat sich meine 3. Frage erledigt: Was mache ich mit dem Ding? -> Brennholz :-\

Viele Grüße,
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2014-06-29 10.09.08.jpg
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Drehwuchs?
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Pilzbefall?
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Pilzbefall?
Carpe diem

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Heidjer
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Re: Test - Holunder Stave: Drehwuchs und Pilz = Brennholz?

Beitrag von Heidjer » 29.06.2014, 19:27

Zu 1. Ja das ist Drehwuchs
Zu 2. Der Pilzbefall ist im Kernbereich, im biegenden Bereich der Wurfarme würde das Holz gut sein, im Griff stört der Pilz nicht.
Zu 3. Das mußt Du beurteilen, man kann Holler spiralig spalten und dann gerade "bügeln", ist dann aber bei diesen Stück eine elendige Dämpforgie.


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

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tom.smile
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Re: Test - Holunder Stave: Drehwuchs und Pilz = Brennholz?

Beitrag von tom.smile » 29.06.2014, 19:36

Hallo Tom,

Ich hab gerade mein zweites Werk aus Holunder fast fertig. Vorher habe ich eifrig hier zum Thema Holunder recherchiert.
Das was ich dir also weitergeben kann sind mehrheitlich Antworten aus diesem Forum und ein kleiner Teil eigene Erfahrungen.

Zu 1. Ja das ist Drehwuchs. Der kann bei Holunder jedoch meisten ignoriert werden.
Drehwuchs kommt bei Holunder sehr häufig bei den Trieben aus der Erde vor. Die geraden Wassertriebe aus anderen Ästen leiden weniger unter Drehwuchs. Irgendwer im Forum hatte dazu auch ein witziges Sprüchlein zum merken.

Holunder neigt beim trocknen stark zum reißen. Dagegen gibt es viele Möglichkeiten: u.a. Entlastungsschnitt oder den Stave noch frisch auf den Rohling runter arbeiten. Ich hab meine Staves bis auf den Markkanal runter gearbeitet und dann trocknen lassen. Der Griff muss dann jedoch später aufgeklebt werden.

Zu 2. zum Thema Pilz bei Holunder gibt es gerade einen aktuellen Thread. Eigentliches Thema war dort Kernholz bei Holunder.

Die Meinungen gehen da von ignorieren und ausprobieren bis Feuerholz.

Wenn das Holz nur verfärbt ist und sonst einen guten Eindruck macht würde ich es versuchen. Je nach Design wird der Pilz ja vielleicht sowieso weggeschnitten.

LG Tom
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Bowyer-Tom
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Re: Test - Holunder Stave: Drehwuchs und Pilz = Brennholz?

Beitrag von Bowyer-Tom » 29.06.2014, 20:28

Hallo Heidjer, hallo Tom,

vielen Dank für die schnellen Antworten! Werde gleich mal nach den von Dir beschriebenen Threads schauen!

Viele Grüße,

Tom
Carpe diem

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