Kettenhemden
darf ich einfach mal ganz unqualifiziert meinen senf dazugeben...?
ich arbeite zur zeit auch an einem kettenhemd - oder besser, an einem kettenmantel für einen johanniter um 1150.
meine "ringmaße" habe ich sehr instinktiv gewählt (innen 8mm, drahtstärke 1,8mm), aber meines erachtens sehr zufriedenstellend.
das problem, dass sich mir immer gestellt hat, war diese wiederwärtige verzinkung des drahtes - mein allseits bekannter chemielehrer wusste die lösung - säure.
ich hab am selben tag noch 3 liter 80%ige essigsäure (gibts in jeder filiale der metro, ansonsten eventuell auch bei den reinigungsmitteln in jedem gut sortierten drogeriemarkt) eingekauft und mal ein übliches wasserglas damit gefüllt. dann hab ich ein geflecht aus 1105 ringen (also 24x24 + 23x23 ringe) da reingeschmissen - wunder über wunder: die reaktion begann sofort. der essig begann zu schäumen, allerdings nicht wie bei einer brausetablette, nein; es sah viel eher so aus, als wäre die flüssigkeit ganz trüb geworden. bei genauerem hinsehen erkannte man allerdings sehr deutlich die sehr feinen bläschen, die ich für wasserstoff halte.
jedenfalls - nach etwa 2 1/2 stunden war die reaktion dann abgeschlossen, der essig schäumte nicht mehr. ich gab das geflecht (dass sich jetzt erstaunlich rauh anfühlte und sehr matt stahlgrau das licht reflektierte) vorsichtig mit einer gabel in ein zweites glas mit frischer essigsäure - nichts passierte. die reaktion war also tatsächlich vollständig abgelaufen.
ich habe es dann mit fließendem wasser von der säure befreit, und siehe da - nach etwa 2 minuten hatte sich eine zarte flugrostschicht gebildet. operation entzinkung geglückt.
die rauhe oberfläche hat sich dann durch stärkeres bewegen (hochwerfen und fangen, vorsichtiges reiben) sehr schnell abgeschliffen, ebenso die flugrostschicht. zum vorschein kam dunkelgrauer, wie geölt glänzender stahl, dem nichts mehr von seiner widerlich-hellblau-grauen zink-oberfläche mehr anzumerken war.
ich kaufe weiterhin den verzinkten draht, denn ich habe festgestellt, dass es wesentlich angenehmer ist, mit diesem draht zu arbeiten, da:
1. die druckmuster der zange den stahl nicht beschädigen, sondern höchstens die verzinkte oberfläche anritzen
2. einem das arbeitsmaterial nicht unter der hautsäure der finger wegrostet.
ACHTUNG! ES FOLGT WERBUNG EINES ZUFRIEDENEN KUNDEN!
--------------------------------------------------
tja, und jetzt hab ich mir bei www.das-tapfere-schneiderlein.org mein wunderwunderschönes gambeson anfertigen lassen.
gut, es hat mich zwar mit versand 136,70 gekostet, aber dafür:
-wurde es aus natürlichen materialien, die ich gewählt habe hergestellt (feines naturleinen, gefüllt mit unbehandelter schafwolle)
-wurde das gute stück auf maß geschneidert, in hochqualitativer handarbeit
-ist das gambeson, im gegensatz zu den sonst so erhältlichen nicht hüftlang, sondern beinahe knielang
und wenn man bedenkt, dass man für so'n 08/15-teil, das aus baumwolle gefüllt mit polyesterwatte besteht, gerade mal hüftlang ist und sitzt wie nie alditüte mit armlöchern
80 EURO (das muss man sich mal kurz vor augen führen)
bezahlt, finde ich die von mir gewählte alternative deutlich vorteilhafter.
und hier ist das schöne stück
http://www.yfw24.de/userdaten/03791468/ ... mbeson.jpg
happy-happy joy-joy:D
Filnek
ich arbeite zur zeit auch an einem kettenhemd - oder besser, an einem kettenmantel für einen johanniter um 1150.
meine "ringmaße" habe ich sehr instinktiv gewählt (innen 8mm, drahtstärke 1,8mm), aber meines erachtens sehr zufriedenstellend.
das problem, dass sich mir immer gestellt hat, war diese wiederwärtige verzinkung des drahtes - mein allseits bekannter chemielehrer wusste die lösung - säure.
ich hab am selben tag noch 3 liter 80%ige essigsäure (gibts in jeder filiale der metro, ansonsten eventuell auch bei den reinigungsmitteln in jedem gut sortierten drogeriemarkt) eingekauft und mal ein übliches wasserglas damit gefüllt. dann hab ich ein geflecht aus 1105 ringen (also 24x24 + 23x23 ringe) da reingeschmissen - wunder über wunder: die reaktion begann sofort. der essig begann zu schäumen, allerdings nicht wie bei einer brausetablette, nein; es sah viel eher so aus, als wäre die flüssigkeit ganz trüb geworden. bei genauerem hinsehen erkannte man allerdings sehr deutlich die sehr feinen bläschen, die ich für wasserstoff halte.
jedenfalls - nach etwa 2 1/2 stunden war die reaktion dann abgeschlossen, der essig schäumte nicht mehr. ich gab das geflecht (dass sich jetzt erstaunlich rauh anfühlte und sehr matt stahlgrau das licht reflektierte) vorsichtig mit einer gabel in ein zweites glas mit frischer essigsäure - nichts passierte. die reaktion war also tatsächlich vollständig abgelaufen.
ich habe es dann mit fließendem wasser von der säure befreit, und siehe da - nach etwa 2 minuten hatte sich eine zarte flugrostschicht gebildet. operation entzinkung geglückt.
die rauhe oberfläche hat sich dann durch stärkeres bewegen (hochwerfen und fangen, vorsichtiges reiben) sehr schnell abgeschliffen, ebenso die flugrostschicht. zum vorschein kam dunkelgrauer, wie geölt glänzender stahl, dem nichts mehr von seiner widerlich-hellblau-grauen zink-oberfläche mehr anzumerken war.
ich kaufe weiterhin den verzinkten draht, denn ich habe festgestellt, dass es wesentlich angenehmer ist, mit diesem draht zu arbeiten, da:
1. die druckmuster der zange den stahl nicht beschädigen, sondern höchstens die verzinkte oberfläche anritzen
2. einem das arbeitsmaterial nicht unter der hautsäure der finger wegrostet.
ACHTUNG! ES FOLGT WERBUNG EINES ZUFRIEDENEN KUNDEN!
--------------------------------------------------
tja, und jetzt hab ich mir bei www.das-tapfere-schneiderlein.org mein wunderwunderschönes gambeson anfertigen lassen.
gut, es hat mich zwar mit versand 136,70 gekostet, aber dafür:
-wurde es aus natürlichen materialien, die ich gewählt habe hergestellt (feines naturleinen, gefüllt mit unbehandelter schafwolle)
-wurde das gute stück auf maß geschneidert, in hochqualitativer handarbeit
-ist das gambeson, im gegensatz zu den sonst so erhältlichen nicht hüftlang, sondern beinahe knielang
und wenn man bedenkt, dass man für so'n 08/15-teil, das aus baumwolle gefüllt mit polyesterwatte besteht, gerade mal hüftlang ist und sitzt wie nie alditüte mit armlöchern
80 EURO (das muss man sich mal kurz vor augen führen)
bezahlt, finde ich die von mir gewählte alternative deutlich vorteilhafter.
und hier ist das schöne stück
http://www.yfw24.de/userdaten/03791468/ ... mbeson.jpg
happy-happy joy-joy:D
Filnek
- IN LUCE DOMINI REMANETE! -
Auch Senf dazugeben will
Ich baue auch alles was irgendwie mit Kette zu tun hat selbst, von Hauben bis komplette Beinlinge.
ich nehme dazu allerdings 1,5mm starke Federstahlringe mit einem Innendurchmesser von 8mm
und ich muss sagen alles was nicht federstahl ist ist müll! (Ausnahmen gibts es immer)
Federstahl biegt sich wieder in Ausgangsform, wenn er belastet wird, alle anderen Stähle tun dies nicht und irgendwann hat man ganz dicke große Löcher.
Zum Reinigen kann ich allerdings, falls es nicht schon genannt wurde nen tipp geben, entweder die ganze Zeit tragen, da durch die bewegungen der Rost abgerieben wird, es mit einer leichten Ölschicht überziehen und/oder es in einem Bad aus feinen Sandkörnern reinigen, genau so wurde es im Mittelalter auch gehandhabt.
zum Thema genietet oder nicht.
"nur" sehr reiche Leute hatten damals die möglichkeit ihr hemd nieten zu lassen, es erhöhte die Haltbarkeit, wurde aber durch die Arbeit auch 3-6 mal so teuer.
die normalen Hemden wurden einfach nur Ring in Ring geklickt.
Und ich mein, genietet oder nicht, wenn der richtige Pfeil, die richtige Lanze oder ähnliches kam, war es egal ob genietet oder nicht, man war im ***
ähm zum thema kettenpflege, es war auch am Kettenhemd zu sehen welchem Stand man angehörte, Ritter und höhere hatten in 90% der fälle richtig saubere Hemden, da sie ja irgendwie ihren Stand repräsentierten, wo hingegen einfache Soldaten ihr hemd, insofern sie eins hatten, nur zum dienst anzogen und es ansonsten in die ecke warfen.
zu Hemden an Bogenschützen kann ich folgendes sagen.
Es kam ganz ganz vielleicht vor, das Bogenschützen Kettenhemden anhatten, aber nur dann, wenn sie auch als leichte Infantrie für den Nahkampf eingesetzt wurden, und auch nur dann wenn sie fest unter dem Dienst eines Herrn standen.
die Bogenschützen eines Heeres, hatten "keine" Kettenhemden, da sie für sie einfach nicht erschwinglich waren. und Bogenschützen sollten auch schnell ihre Stellung wechseln können, was ihnen im Hemd sehr schwer fallen dürfte.
die ausrüstung eines gut bezahlten schützen sah (um 1320-1430) wie folgt aus: beinlinge, Tunika, Beinwickel, Gambeson, Wappenrock(in wenigen fällen), 2-4 Gürteltaschen oder Beutel, Bogen mit 24 Pfeilen, ein Kurzschwert und ein kleines Faustschild.
mehr war nicht drin!
MfG Ben
Ich baue auch alles was irgendwie mit Kette zu tun hat selbst, von Hauben bis komplette Beinlinge.
ich nehme dazu allerdings 1,5mm starke Federstahlringe mit einem Innendurchmesser von 8mm
und ich muss sagen alles was nicht federstahl ist ist müll! (Ausnahmen gibts es immer)
Federstahl biegt sich wieder in Ausgangsform, wenn er belastet wird, alle anderen Stähle tun dies nicht und irgendwann hat man ganz dicke große Löcher.
Zum Reinigen kann ich allerdings, falls es nicht schon genannt wurde nen tipp geben, entweder die ganze Zeit tragen, da durch die bewegungen der Rost abgerieben wird, es mit einer leichten Ölschicht überziehen und/oder es in einem Bad aus feinen Sandkörnern reinigen, genau so wurde es im Mittelalter auch gehandhabt.
zum Thema genietet oder nicht.
"nur" sehr reiche Leute hatten damals die möglichkeit ihr hemd nieten zu lassen, es erhöhte die Haltbarkeit, wurde aber durch die Arbeit auch 3-6 mal so teuer.
die normalen Hemden wurden einfach nur Ring in Ring geklickt.
Und ich mein, genietet oder nicht, wenn der richtige Pfeil, die richtige Lanze oder ähnliches kam, war es egal ob genietet oder nicht, man war im ***
ähm zum thema kettenpflege, es war auch am Kettenhemd zu sehen welchem Stand man angehörte, Ritter und höhere hatten in 90% der fälle richtig saubere Hemden, da sie ja irgendwie ihren Stand repräsentierten, wo hingegen einfache Soldaten ihr hemd, insofern sie eins hatten, nur zum dienst anzogen und es ansonsten in die ecke warfen.
zu Hemden an Bogenschützen kann ich folgendes sagen.
Es kam ganz ganz vielleicht vor, das Bogenschützen Kettenhemden anhatten, aber nur dann, wenn sie auch als leichte Infantrie für den Nahkampf eingesetzt wurden, und auch nur dann wenn sie fest unter dem Dienst eines Herrn standen.
die Bogenschützen eines Heeres, hatten "keine" Kettenhemden, da sie für sie einfach nicht erschwinglich waren. und Bogenschützen sollten auch schnell ihre Stellung wechseln können, was ihnen im Hemd sehr schwer fallen dürfte.
die ausrüstung eines gut bezahlten schützen sah (um 1320-1430) wie folgt aus: beinlinge, Tunika, Beinwickel, Gambeson, Wappenrock(in wenigen fällen), 2-4 Gürteltaschen oder Beutel, Bogen mit 24 Pfeilen, ein Kurzschwert und ein kleines Faustschild.
mehr war nicht drin!
MfG Ben
Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen, die Tr?ume, die wir spinnen und die Sehns?chte, die uns treiben.
RE:
Original geschrieben von Tristram
Auch Senf dazugeben will
.....die ausrüstung eines gut bezahlten schützen sah (um 1320-1430) wie folgt aus: beinlinge, Tunika, Beinwickel, Gambeson, Wappenrock(in wenigen fällen), 2-4 Gürteltaschen oder Beutel, Bogen mit 24 Pfeilen, ein Kurzschwert und ein kleines Faustschild.
mehr war nicht drin!
MfG Ben
Das war vielleicht der "Standard"
Hab mal irgendwo gelesen, dass nach Schlachten oder Überfällen auch "Leichenfledderei" betrieben wurde.
Ich denke also, dass manches "Beutegut" getragen wurde, wenn es zweckmäßig war, oder man hat es als Handelsgut irgendwo eingetauscht, verscherbelt.
Trebron:D
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt
angeblich ungarisches Sprichwort
angeblich ungarisches Sprichwort
Das ist wohl war man wär ja auch blöd gewesen wenn man dies nicht gemacht hätte, man musste ja auch von irgendetwas leben.
Allerdings wurde in den meisten fällen das Beutegut vom Herrn beansprucht und musste abgetreten werden.
und das "zweckmässig" trifft es genau
allerdings waren die meisten damals auch so dämlich und gaben das zeug einfach so ab :bash :bash
naja nobody is perfect
MfG Ben
Allerdings wurde in den meisten fällen das Beutegut vom Herrn beansprucht und musste abgetreten werden.
und das "zweckmässig" trifft es genau
allerdings waren die meisten damals auch so dämlich und gaben das zeug einfach so ab :bash :bash
naja nobody is perfect
MfG Ben
Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen, die Tr?ume, die wir spinnen und die Sehns?chte, die uns treiben.
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KETTENHEMD RINGE GÜNSTIG!!!
g* auch mal was sag ich strick hmm überleg schon seit 2 Monaten an einem Kettenhemd die Vorderseite ist Fertig... ich bestelle meine Ringe hier
http://www.mittelalterwaffen.com/
da ich 9€ / 1000 Ringe sehr teuer finde.
Dort bekommt man 3-5 Kg für 20 eus...
schauts euchmal an...
hier noch ein link wie ein langbogenschütze im MA ausgesehen haben könnte...
http://www.saubuckel.de/
mfg
http://www.mittelalterwaffen.com/
da ich 9€ / 1000 Ringe sehr teuer finde.
Dort bekommt man 3-5 Kg für 20 eus...
schauts euchmal an...
hier noch ein link wie ein langbogenschütze im MA ausgesehen haben könnte...
http://www.saubuckel.de/
mfg
Die Ringe bei denen sind ja auch verzinkt... :bash
von dem Händler hab ich mir auch mal Ringe organisiert, und das Preis Leistungsverhältnis ist ok, aber die Qualität der Ringe ist nicht so toll.
Man kann die da (zumindest haben sie es getan) auch Stahlblank bestellen, dann werden die Ringe nochmal nen bissl billiger.
falls du lieber blanke haben magst, frag doch einfach mal nach, ob du auch blanke bekommen kannst.
zu der Ausrüstung der Bogenschützen:
das Bild mit der dazugehörigen Ausrüstung beschreibt zwar einen Bogenschützen, allerdings in Form eines Leicht gerüsteten Infantristen. Mit Ihnen wurde kein schneller Stellungswechsel betrieben, sondern hat sie nen paar Pfeile holzen lassen, und hat sie dann meist als Flankenverstärkung der eigenen Truppen eingesetzt. siehe in meinem Artikel oben
ab etwa 1465 gab es keine großartigen Vorschriften mehr über Abgabe von Beutegut und ähnlichem, und wie heist es so schön, man nam was man kriegen konnte.
MfG Ben
von dem Händler hab ich mir auch mal Ringe organisiert, und das Preis Leistungsverhältnis ist ok, aber die Qualität der Ringe ist nicht so toll.
Man kann die da (zumindest haben sie es getan) auch Stahlblank bestellen, dann werden die Ringe nochmal nen bissl billiger.
falls du lieber blanke haben magst, frag doch einfach mal nach, ob du auch blanke bekommen kannst.
zu der Ausrüstung der Bogenschützen:
das Bild mit der dazugehörigen Ausrüstung beschreibt zwar einen Bogenschützen, allerdings in Form eines Leicht gerüsteten Infantristen. Mit Ihnen wurde kein schneller Stellungswechsel betrieben, sondern hat sie nen paar Pfeile holzen lassen, und hat sie dann meist als Flankenverstärkung der eigenen Truppen eingesetzt. siehe in meinem Artikel oben
ab etwa 1465 gab es keine großartigen Vorschriften mehr über Abgabe von Beutegut und ähnlichem, und wie heist es so schön, man nam was man kriegen konnte.
MfG Ben
Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen, die Tr?ume, die wir spinnen und die Sehns?chte, die uns treiben.
-
- Sr. Member
- Beiträge: 303
- Registriert: 06.08.2003, 23:46
Bogenschützen und Kettenhemd
Tag,
für die historisch interessierten zum Kettenhemd und Bogenschützen.
Es gibt diverse Listen im MA wo festgehalten wurde, welche Ausrüstungn die Bogenschützen bei Ihrer Anwerbung mitbrachten. Kettenhemden sind sehr selten darunter. was ich im Kopf habe das von ca. 250 Personen 3-4 Kettenhemden dabei waren. Selbst Helme waren nicht wirklich verbreitet. Ab dem 15 Jhd. kam auch mehr die Brinagtine und der/das Padded Jack auf. Das ist in den Werbelisten viel öfter zu finden.
Plündern.
Zum Thema plündern gibt es unterschiedliche Auffassungen. Während des 100 Jährigen Krieges sind sehr viele beutestücke nach England bebracht worde, Allerdings findne Rüstungsteile kaum Erwähnung, viel mehr feine Stoffe, Pelze, Schmuck etc pp.
Auf dem Papier sollte auch das Plündergut zentral abgegeben werden und der Schütze wurde entsprechend finaziell dafür entschädigt.
Viel lukrativer und gängiger war wohl die Praxis. Gefangene zu machen und gegen Lösegeld wieder frei zu geben ( Inkl seiner Besitztümer )
für die historisch interessierten zum Kettenhemd und Bogenschützen.
Es gibt diverse Listen im MA wo festgehalten wurde, welche Ausrüstungn die Bogenschützen bei Ihrer Anwerbung mitbrachten. Kettenhemden sind sehr selten darunter. was ich im Kopf habe das von ca. 250 Personen 3-4 Kettenhemden dabei waren. Selbst Helme waren nicht wirklich verbreitet. Ab dem 15 Jhd. kam auch mehr die Brinagtine und der/das Padded Jack auf. Das ist in den Werbelisten viel öfter zu finden.
Plündern.
Zum Thema plündern gibt es unterschiedliche Auffassungen. Während des 100 Jährigen Krieges sind sehr viele beutestücke nach England bebracht worde, Allerdings findne Rüstungsteile kaum Erwähnung, viel mehr feine Stoffe, Pelze, Schmuck etc pp.
Auf dem Papier sollte auch das Plündergut zentral abgegeben werden und der Schütze wurde entsprechend finaziell dafür entschädigt.
Viel lukrativer und gängiger war wohl die Praxis. Gefangene zu machen und gegen Lösegeld wieder frei zu geben ( Inkl seiner Besitztümer )
RE: Bogenschützen und Kettenhemd
Original geschrieben von John Turtle
Tag,
für die historisch interessierten zum Kettenhemd und Bogenschützen.
Es gibt diverse Listen im MA wo festgehalten wurde, welche Ausrüstungn die Bogenschützen bei Ihrer Anwerbung mitbrachten. Kettenhemden sind sehr selten darunter. was ich im Kopf habe das von ca. 250 Personen 3-4 Kettenhemden dabei waren. Selbst Helme waren nicht wirklich verbreitet. Ab dem 15 Jhd. kam auch mehr die Brinagtine und der/das Padded Jack auf. Das ist in den Werbelisten viel öfter zu finden.
Plündern.
Zum Thema plündern gibt es unterschiedliche Auffassungen. Während des 100 Jährigen Krieges sind sehr viele beutestücke nach England bebracht worde, Allerdings findne Rüstungsteile kaum Erwähnung, viel mehr feine Stoffe, Pelze, Schmuck etc pp.
Auf dem Papier sollte auch das Plündergut zentral abgegeben werden und der Schütze wurde entsprechend finaziell dafür entschädigt.
Viel lukrativer und gängiger war wohl die Praxis. Gefangene zu machen und gegen Lösegeld wieder frei zu geben ( Inkl seiner Besitztümer )
Ich danke dir, jetzt bin ich wenigstens nicht mehr alleine:knuddel
Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir mit uns tragen, die Tr?ume, die wir spinnen und die Sehns?chte, die uns treiben.
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- Registriert: 27.06.2004, 21:49
Frage
zu den leben als Bogenschütze im MA. Wenn mann das einigermassen korrekt darstellen will. Wie könnte die Frau eines Bogenschützen so gegen das 1100 jahrhundert ausgesehen haben?
Wohl eher als Bauernmarkt ? Oder?
so stelle ich mir einen MA Bogenschützen vor
Wohl eher als Bauernmarkt ? Oder?
so stelle ich mir einen MA Bogenschützen vor
mahlzeit!
wie bei allem ist es auch bei den bogenschuetzen wichtig, zwischen den verschiedenen jahrhunderten zu unterscheiden.
die walisischen bogner im 13./14. jhdt. waren schwach bzw. garnicht gepanzert und deshalb auch entsprechend schlecht bezahlt.
als das "bogenschuetzentum" dann allerdings immer groesser und bedeutender wurde (mitte 14. - ende 15.), ruesteten sich natuerlich auch die bogner entsprechend mehr. gegen mitte/ende des 15. jhdt. (stichwort "rosenkriege") waren sie dann zu hochqualifizierten und hochbezahlten elitekriegern aufgestiegen und stellten teilweise 80% oder mehr der gesamten heeresaufgebote. entsprechend war der sold auch hoeher und viele bogenschuetzen leisteten sich dann kettenhemden (oft in kombination mit einem gambeson, siehe meine vorherigen beitraege). und die aussage, mit einem kettenhemd sei man nicht mehr richtig mobil, halte ich fuer schwachsinn, sorry die bogenschuetzen kaempften ohnehin meist in grossen verbaenden, um die schlagkraeftigkeit zu erhoehen. plaenkelnd wurde sie wohl ganz selten eingesetzt, dafuer kamen eher armbrustschuetzen bzw. (spaeter) buechsenschuetzen zum einsatz.
zum thema "vernietete kettenhemden":
ich beschaeftige mich seit ueber 6 jahren mit der materie MA und habe noch kein einziges beispiel fuer ein originales unvernietetes kettenhemd gesehen (und ich hab einige originale in haenden gehabt, sind ja relativ viele erhalten) geschweigedenn davon gehoert. ausserdem habe ich schon mit vielen leuten (darunter ein plattner, ein sarwuerker, langjaehrige sammler und einige andere kompetente leuten) genau ueber dieses thema geredet und alle konnten mir bestaetigen, dass sie kein einziges beispiel fuer ein unvernietetes original kennen.
viele Gruesse
Beni
wie bei allem ist es auch bei den bogenschuetzen wichtig, zwischen den verschiedenen jahrhunderten zu unterscheiden.
die walisischen bogner im 13./14. jhdt. waren schwach bzw. garnicht gepanzert und deshalb auch entsprechend schlecht bezahlt.
als das "bogenschuetzentum" dann allerdings immer groesser und bedeutender wurde (mitte 14. - ende 15.), ruesteten sich natuerlich auch die bogner entsprechend mehr. gegen mitte/ende des 15. jhdt. (stichwort "rosenkriege") waren sie dann zu hochqualifizierten und hochbezahlten elitekriegern aufgestiegen und stellten teilweise 80% oder mehr der gesamten heeresaufgebote. entsprechend war der sold auch hoeher und viele bogenschuetzen leisteten sich dann kettenhemden (oft in kombination mit einem gambeson, siehe meine vorherigen beitraege). und die aussage, mit einem kettenhemd sei man nicht mehr richtig mobil, halte ich fuer schwachsinn, sorry die bogenschuetzen kaempften ohnehin meist in grossen verbaenden, um die schlagkraeftigkeit zu erhoehen. plaenkelnd wurde sie wohl ganz selten eingesetzt, dafuer kamen eher armbrustschuetzen bzw. (spaeter) buechsenschuetzen zum einsatz.
zum thema "vernietete kettenhemden":
ich beschaeftige mich seit ueber 6 jahren mit der materie MA und habe noch kein einziges beispiel fuer ein originales unvernietetes kettenhemd gesehen (und ich hab einige originale in haenden gehabt, sind ja relativ viele erhalten) geschweigedenn davon gehoert. ausserdem habe ich schon mit vielen leuten (darunter ein plattner, ein sarwuerker, langjaehrige sammler und einige andere kompetente leuten) genau ueber dieses thema geredet und alle konnten mir bestaetigen, dass sie kein einziges beispiel fuer ein unvernietetes original kennen.
viele Gruesse
Beni
Bogenschütze mit Kettenhemd
hab mir mal die Mühe gemacht, den Teppich von Bayeux, den Codex Manesse und die Maciejowsky Bibel zu durchforsten, in beiden letzteren fand ich nur Armbrustschützen in Kettenhemden
auf dem Bayeux Teppich (stellt Hastings 1066 dar) ist ein einziger Bogenschütze in Kettenhemd und Normannenhelm dargestellt:
auf dem Bayeux Teppich (stellt Hastings 1066 dar) ist ein einziger Bogenschütze in Kettenhemd und Normannenhelm dargestellt:
auf dem Bayeux Teppich (stellt Hastings 1066 dar) ist ein einziger Bogenschütze in Kettenhemd und Normannenhelm dargestellt
naja, wie ich bereits oben schrieb: man muss eben zwischen den verschiedenen Jahrhunderten unterscheiden. Ich schrieb oben vom 13.-15. Jhdt.
Gerade in dieser Zeit finden sich viele Bild-Quellen, auf denen Bogner mit KH abgebildet sind (hauptsaechlich auf den zeitgenoessischen Gemaelden der grossen Schlachten des 100jaehrigen Krieges)
Gruesse
Beni
PS: rutscht gut ins neue jahr )
joa, hab da mal nen auszug bei lederkram.de gefunden:
Auszug aus "Ordinance of St. Maximin de Treves", erschienen Oktober 1473
Aus dem Teil der die Ausrüstung der berittenen Bogenschützen beschreibt:
"... The mounted archer must possess a horse worth not less than six francs, and should wear a visorless sallet, a gorget, a brigandine, or a sleeveless mail shirt under a ten layer jack...."
sleeveless mail shirt = ärmelloses Kettenhemd
Auszug aus "Ordinance of St. Maximin de Treves", erschienen Oktober 1473
Aus dem Teil der die Ausrüstung der berittenen Bogenschützen beschreibt:
"... The mounted archer must possess a horse worth not less than six francs, and should wear a visorless sallet, a gorget, a brigandine, or a sleeveless mail shirt under a ten layer jack...."
sleeveless mail shirt = ärmelloses Kettenhemd
- hitsuji no kawa o kita ookami -
Sorry, aber ich musste Lachen, als ich gelesen hab, dass man vom "Stricken" ausgeht.
Klar werden Kettenhemden aus Ringen gemacht, ich war auch mal kurz davon das anzufangen, hab es dann aber erstmal verworfen.
unter http://tempusvivit.net
-> Bibliothek -> Rüstungen -> Kettenpanzer sind einige sehr gute Infos
Grüße, Thorkar
PS: falls es schon jemand erwähnt hat, hab nicht alle Seiten gelesen.
Klar werden Kettenhemden aus Ringen gemacht, ich war auch mal kurz davon das anzufangen, hab es dann aber erstmal verworfen.
unter http://tempusvivit.net
-> Bibliothek -> Rüstungen -> Kettenpanzer sind einige sehr gute Infos
Grüße, Thorkar
PS: falls es schon jemand erwähnt hat, hab nicht alle Seiten gelesen.
-
- Newbie
- Beiträge: 29
- Registriert: 09.08.2005, 20:37
Mein Gambeson, Kettenhemd, Schild und Normannenhelm.
So hier mal etwas OT zum Thema moderne Rüstungen:
Das rechte ist eine Schußsichere Weste aus Zylon.
Sie ist weich, leicht wie eine Feder und ca 2,2 mal so stark wie eine aus Kevlar. Also 12x so stark wie Stahl.
Das linke ist die Brustplatte meiner Keramikpanzerung.
Sie ist durch KEINE zivile Handfeuerwaffe oder Langwaffe mit normalem Kaliber durchdringbar. Natürlich 0.5 MG mit Uranmunition.Aber der Aufprall (Traum) währe sowiso übel.
Quasi die magisch verstärkte Mitril-Rüstung bei HdR.
So hier mal etwas OT zum Thema moderne Rüstungen:
Das rechte ist eine Schußsichere Weste aus Zylon.
Sie ist weich, leicht wie eine Feder und ca 2,2 mal so stark wie eine aus Kevlar. Also 12x so stark wie Stahl.
Das linke ist die Brustplatte meiner Keramikpanzerung.
Sie ist durch KEINE zivile Handfeuerwaffe oder Langwaffe mit normalem Kaliber durchdringbar. Natürlich 0.5 MG mit Uranmunition.Aber der Aufprall (Traum) währe sowiso übel.
Quasi die magisch verstärkte Mitril-Rüstung bei HdR.