Metallener Lamellenpanzer

Fragen und Antworten zu Gewandungen.
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Beitrag von Archiv » 24.06.2006, 11:12

Hai Taran

Schau mal hier oder du besorgst dir einen Meter einfachsten Seidenstoff und schneidest darus schmale Streifen. Die drehst du dann zu einem einfachen Band und flechtest damit, oder du kaufst die Seidenbänder (ca 1m lang) bei Lederkram
Stehen unter Lederbänder und Riemen, etwas nach unten scrollen, gibt verschiedene Sortierungen.

viel Erfolg

Taran
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Daten

Beitrag von Taran » 25.06.2006, 08:54

Hier kopiere ich mal aus dem Shop von schuppenpanzer.de die Daten dieser Lamellen:


Größe: ca. L = 40mm / B = 20mm / t = ca. 1,5mm.
Lochdurchmesser: ca. 3,5mm (8x)
Gewicht: ca. 8,0 g/Stück
Material: Stahl St1203/St37.
Taran von Caer Dallben

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LaCroix
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Beitrag von LaCroix » 26.06.2006, 10:06

Runden geht auch ganz gut mit der Hammerfinne, einfach in der mitte draufschlagen, dann rundet sich die ganz automatisch.

Der test gefällt mir ganz gut, bin gespannt, wie der Panzer bei schwerer Artillerie wirkt. Auf jeden fall sollte man bei längeren Distanzen ziemlich sicher sein, wenn ~40# bei 5 meter nicht durchschlagen.


Wenn du übrigens größere Lamellen nimmst, sollten sie erstens ein wenig stabiler sein, weil sie sich besser verformen und energie anfnehmen können (mehr platz zwischen den schürungen zum verbiegen), und ausserdem wird er ein wenig leichter, weil du weniger überlappungen haben solltest.


Als nächstes erwarte ich mir noch die Ergebnisse eines "Beschlagstests" mit einem Schwert... :D
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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 26.06.2006, 10:09

@ LaCroix

Und die Zinkschicht reißt, gibt dan wenigstens schöne Roststellen und Flecken. :bash

K-H

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Beitrag von LaCroix » 26.06.2006, 10:32

Und seit wann ist verzinken A? ;-)

Ab ins Feuer damit, dann ist der moderne schnickschnack unten. :D
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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 26.06.2006, 10:39

Ist zwar nicht A aber Tarans Platten sind halt so, find ich auch nicht schlimm, sollte ja auch "tragbar" sein.

K-H

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Beitrag von Eibenmann » 26.06.2006, 13:01

Hallo Taran, ich habe auch Interesse an den grösseren 8-er Lamellen, bei der Menge bin ich mir aber nicht wirklich sicher, wieviele denkst du, braucht es für einen Panzerüberwurf und ein paar "Probeplättchen"?
Zweite Frage: Hast du ein Schema deiner Verschnürungstechniken? Ich werde aus den Bildern noch nicht ganz schlau... :o Sieht der Verbund etwa so aus: -_-_-_-_-_-_-etc...? Vielen Dank

Kevin
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Beitrag von Taran » 26.06.2006, 14:27

http://www.armourarchive.org/patterns/l ... emplarbob/
Figure 2, das überkreuzte Muster habe ich überall angewandt.

Die Lamellen waren jetzt mal nicht dachziegelartig angeordnet, sondern alternierend -_-_-

War ein Fehler von mir in der Eile, sollte aber auf die Festigkeit keinen Einfluss haben, ist nur für schräg auftreffende Schläge/Schüsse schlecht, weil die dann garantiert irgendwo festhaken.

Ich hab nochmal gemailt, mal schauen, was er so sagt. Er wird eben eine Stanzform dafür machen müssen, und das rentiert sich sicher erst bei ein paar tausend - aber ich kenn mich bei solchen Metallsachen nicht aus.
Taran von Caer Dallben

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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 26.06.2006, 14:59

ist nur für schräg auftreffende Schläge/Schüsse schlecht, weil die dann garantiert irgendwo festhaken.


Ich habe mir die Bilder nochmal angesehen, eigentlich sind da verdammt viele Löcher drin. Ein Kettenhemd schützt ja genau aus dem Grund nicht. Hat Jemand eine Idee wie man die Lamellen so knüpfen könnte das nicht überall Loch auf Loch steht?

K-H

Taran
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Löcher

Beitrag von Taran » 26.06.2006, 15:59

Die Löcher sind kein Problem, denn sie sind nur 3,5mm im Durchmesser. Und der direkte Lochtreffer im Schusstest (Da hatte ich genau gezielt, war volle Absicht) zeigt auch, dass diese Löcher, da von mehr Material umgeben und ohne Nahtstelle, bei weitem nicht so leicht zu sprengen sind wie ein Kettenring - ja, ich würde sagen, sie sind wohl fast so widerstandsfähig wie die Lamelle selber.

@Damion wegen Seidenbändern: Da hätte ich Angst, dass die sichlangsam auflösen. Die Fäden leiste ich mir vielleicht nächsten Monat (Budget für Versuche aufgebraucht).
Taran von Caer Dallben

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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 26.06.2006, 16:15

Die Fäden leiste ich mir vielleicht nächsten Monat (Budget für Versuche aufgebraucht).


Ich bin froh das es anderen auch so geht.
;D :D :-(
K-H

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Die Geschichte geht weiter

Beitrag von Taran » 26.06.2006, 19:31

Kunstsehne hatte ich ja noch rumliegen (IST Nylon, stark gewachst, habe ich vor Jahren mal von Hudson's Bay gekauft)

Und dann kamen die guten Tipps hier, wie man den Lamellen eine Wölbung verpassen kann.

Musste ich doch mal ausprobieren.

Kiefernholzstammabschnitt auf den Boden stellen.
Lamelle drauflegen (auf die Schnittfläche).
Schraubenzieherschaft drauflegen
und auf diesen ein paar kräftige Schläge mit dem Hammer.

Mit etwas Übung und sobald sich im Holz eine kleine Mulde gebildet hat, reichen 2-3 Schläge, geht ratzfatz.

Dann wurde das ganze in der bewährten "Doppelt-Überkreuz-Manier" mit Kunstsehne verrödelt. Die Sehne ist doppelt genommen. Geht schneller und einfacher als sich einen Haufen Stränge Sehnengarn zurechtzulegen...

Resultat:
Bild

So ein leichter Knick - und das ist dann schon so ein enger Radius: ich war überrascht.
Legt sich genau passend um meinen nicht allzu massiven Unterarm.
Bild
Für Polsterung usw. ist da eigentlich gar kein Platz mehr!

Wer genau hingeschaut hat, hat auch die Spuren des Beschusstests schon gesehen: Mit Auszeichnung bestanden!
Ich hab das Teil vor die Ethafoamscheibe gehängt, durch die halbrunde Form und die Sehnenschnürung nahm es gewaltig die Power aus dem Pfeil, federte richtig ein.
Falls ihr meint, an einer Stelle sei die Lamelle nicht so stark geknickt wie die anderen bzw. fast gerade: Das war der Pfeil! Vorher sah alles ganz gleichmäßig aus!

Jetzt die Extreme:
ganz eng gerollt für kleine Gürteltiere:
Bild
Da wo die Lamellen abstehen, war der eine Pfeiltreffer.

Und platt gedrückt, platter geht erst mal nicht:
Bild

Wer also für dickere Arme was machen will bzw. den Bierbauch panzern muss, wird gut daran tun, nach einem ausgeklügelten System die geformten und die geraden Lamellen abzuwechseln, um den Lamellenpanzer möglichst gut der entsprechenden Rundung anzupassen.

OT-Frage: Welchen Grund gibt es, als Besitzer alter PK-Objektive KEINE Samsung GX1S oder Pentax ist DS zu kaufen (IM an mich, ich spiele nämlich heftig mit dem Gedanken).
Taran von Caer Dallben

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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 27.06.2006, 09:23

So ein leichter Knick - und das ist dann schon so ein enger Radius: ich war überrascht.

Na siehste war einfach und erfolgreich. :D

ganz eng gerollt für kleine Gürteltiere:

oder auch dünne Ärmchen :-(

Dann knüpf mal schön, nächste Woche schmied ich dir die Spitzen und schick sie.

Gruß
K-H

Taran
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Lamellen

Beitrag von Taran » 27.06.2006, 17:10

Also ich hab mal ein wenig nachgedacht und überlegt, dass die größeren Lamellen am besten genau die Größe von 4 überlappten Lamellen haben sollten, damit man (wie bei Lego) größere und kleine miteinander kombinieren kann.

Bild

Hier sieht man auch meine Schnürung: Ich lasse die Reihen nur um ein Loch überlappen (unteres Schema), da dann sozusagen drei Reihen nebeneinander liegen, was zwei Reihen Schnürung und eine bessere Kräfteverteilung bei etwas höherer Flexibilität ergibt - meiner Meinung nach.

Vielleicht knüpf ich noch mal was.
Taran von Caer Dallben

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Karl-Heinz

Beitrag von Karl-Heinz » 28.06.2006, 09:57

;D ;D
@ Taran
bitte ein wenig größer das Bild.

K-H

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