Hilfegesuch: Wollumhang

Fragen und Antworten zu Gewandungen.
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Kommandeur Mumm
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Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von Kommandeur Mumm » 04.02.2010, 13:28

Hallo zusammen  :)

Schön, dass Ihr zur feierlichen Eröffnung meines ersten Posts erschienen seid.

Wie der Titel schon sagt, werde ich mir in Bälde einen eigenen Wollumhang aus mehreren Metern bester Walkwolle schneidern. Das Material ist da, die Schneiderstube ist gut eingerichtet (und mit meiner kundigen Mutter auch gut besetzt *g*), jedoch fehlt es an der letzten Idee.
Mein Problem ist, dass mir die üblichen Halbkreismäntel zu klein / simpel sind. Der Mantel soll sich gut schließen lassen (kommt eine entsprechende Schließe dran) und dann noch gut fallen. Wir haben das Ganze schonmal mit alten Laken ausprobiert und haben dann an den Halbkreis einfach 2 Keile angenäht. Allerdings passt dann die Form nicht richtig.
Schnitte im Netz bekomme ich keine guten, da scheinbar alle Welt mit dem 08/15-Halbkreismantel gut zurecht kommt...
Hat von Euch schonmal jemand einen schönen Wollumhang gemacht, der etwas mehr der Körperform angepasst ist und ausreichend Stoff beinhaltet (kann dann auch gut als Decke dienen...)
Ich habe 4 Meter des schweren Wollstoffes zur Verfügung, es muss aber nicht alles draufgehen :)
Es ist mir auch bewusst, dass das Teil vermutlich sehr schwer wird und ich nach einem langen Markttag 3-4 Zentimeter kleiner bin als vorher :)

Für Eure Ideen, Anmerkungen oder gar konkrete Vorschläge bin ich sehr empfänglich und danke im Voraus!

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Gargosh
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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von Gargosh » 04.02.2010, 13:44

Ersteinmal ein "HALLO" von mir an dich :-)

schön das du den Weg hier ins Forum gefudnen hast...

Nundenn...ich habe mir (mangels eigener Kenntnisse) einen 3/4 Kreis(Rad)mantel von einer Schneiderin nähen lassen...aber anders als du, aus WIRKloden(ist nicht ganz a, aber etwas leichter als Walk)...hat gutes Gewicht, Nässeschutz und im Winter haste deine eigene Schwitzhütte dabei, im Sommer ganz zu schweigen ;-)

Kann dir leider nicht sagen, wie meine Schneiderin den genau genäht hat, ist aber aus Keilen, wie bei ner zerschnittenen Pizza ;-) gibt aber auch andere Möglichkeiten...

hier mal ein Link:
http://www.gewandungen.de/anleitungen/mantel.html

Musst dir halt überlegen, obsn 3/4 oder sogar ein 4/4 Radmantel wird...
3/4 reicht meines erachtens nach aus, auch als Decke ;-)!
Flachbogen Bergahorn 188cm 40#32"
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dermario
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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von dermario » 04.02.2010, 13:55

Hallo,
Ich habe mir meinen Mantel selbst genäht, ist auch ein 3/4 Radmantel. ich habe es aber so gamacht das der hintere teil ein kompletter Halbkreis ist und der Halsausschnitt nur an den Keilen vorne was den effeckt hat das ich hinten länger bin und mir Vorne nicht drauflatsche, da mein stoff 1,60 m breite hatte passt das super bei mirwaren dann aber auch 4,80 m (Schwerer) Baumwollstoff, als Verschlus hab ich ne Fiebel. das geniale an der sache war das aus dem restabschnitte an 2 seiten zusammengenäht eine kaputze rausgekommen ist inklusive Sturmsicherungs Zipfel.

werde mal ne Zeichnung machen
Pfeile (P) und die Anzahl (A) sind im zustand Ganz (G) eine globale Konstante (K).
Wenn AP > K dann G = Futsch (F)

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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von Faltenhemd rigoros » 04.02.2010, 13:57

auch aus der schweiz ein herzlich willkommen!

wegen des materials: ich hab einen alten militärmantel aus schwerem ungefütterten wollstoff (loden?). der trägt sich angenehm, ist warm und schwitzen muss ich auch wenig drunter. wolle trocknet ausserdem sehr schnell.

wenn du ein innenfutter einnähst, sollte der stoff dafür im schulterbereich nicht glatt sein, sonst rutscht der umhang von der einen schulter zur anderen.

wegen schnittmuster muss ich passen.

gruss falti
Däumling

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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von Firestormmd » 04.02.2010, 14:06

Welche Zeit willst du denn darstellen?

Wenn du Grobmittelalter (Piratenhemd, Schnürlederhose und Armeestiefel) darstellst, würde ich auch mit Bettlaken solange abstecken und probieren, bis dir das Schnittmuster gefällt. Wenn du eine bestimmte "A"-Zeit darstellen willst, musst du vorhandene Schnittmuster nehmen.

Ich als Wikinger habe einfach einen Rechteckmantel "genäht". Du nimmst dein Wolltuch in 1,5m breite und machst ihn doppelt so lang, wie der Umhang werden soll. Dann einfach umklappen, also doppelt nehmen, um die Schultern legen und mit einer Fibel befestigen. Man kann den Mantel ganz geschlossen tragen oder hinter die Schultern werfen, damit man die Arme frei hat. Für diesen Manteltyp habe ich sogar Moorfunde gesehen. Er ist also wirklich "A". Als Stoff kann man relativ bunte aber dezent karierte Muster nehmen.

Gruß, Marc
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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von Kommandeur Mumm » 04.02.2010, 14:35

Vielen Dank für Eure Antworten und die freundliche Begrüßung :)

@Gargosh:
Besten Dank für den Link! Der kommt mir sogar bekannt vor, kann sein, dass ich den bei meinen ersten Recherchen mal gefunden hatte und jetzt nicht mehr. Es wird vermutlich auf einen 3/4-Kreis hinauslaufen...Gut zu wissen, dass er auch als Decke taugt ;)

@mario:
Ich warte dann mal auf deine Zeichnung :) Allerdings habe ich nur 4 Meter zur Verfügung, sonst gibts Ärger von meiner Frau, die dann für ihren zu wenig Stoff hat. Dass der Mantel hinten länger ist als vorne sieht nicht komisch aus? Kann mir das nur unzureichend vorstellen...

@falti:
Ja, die äußerst vorteilhaften Eigenschaften von Wolle sind mir bewusst, weshalb wir uns auch zu dieser doch recht großen Investition durchgerungen haben. Es fehlt nicht viel, dass der Stoffhändler im Ort seinem Laden unsere Namen gibt ;-)
Der Hinweis mit dem rutschenden Schulterbereich ist gut, auch wenn wir eigentlich nicht vorhatten, das Teil auszufüttern. Das Beste an Wolle ist meiner Meinung nach aber, dass man sie so gut auslüften kann und nicht oft Waschen muss.

@Firestormmd:
Meine Frau und ich machen uns gerade erst unsere erste Gewandung. Dass die Sachen nicht "A" sind ist uns klar und wird billigend in Kauf genommen. Wir stehen irgendwo zwischen "A" und den Typen mit den Armeeschuhen, allerdings dann doch eher Richtung "A" :) Reenactment oder Living History ist es bei uns nicht, dann eher solides  Halbwissen, andere Leute als Vorbild und sehr viel Gefühl ;) Ich persönlich würde mich auf Märkten ja mit historisch fundierten Klamotten "sicherer" fühlen, aber meine Frau werde ich da nicht überzeugen können. Ich werde mir meine Klamotten mal langsam immer mehr von Hand machen, aber bis dahin wird auch das BW-Hemd von der Stange in MA-Optik seinen Zweck erfüllen.

Was den Umhang angeht, geht es mir halt um höheren Tragekomfort als beim 1/2-Kreis-Umhang und das er nicht aussieht, wie ein umgeschwungener Lappen...

[/roman]

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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von Firestormmd » 04.02.2010, 14:47

Lieber schlecht selbstgemacht, als billig gekauft! Das sieht auf jeden Fall besser aus. Ausserdem sieht man die gekauften Sachen schon von weiten und kann sie mitunter einem Webshop zuordnen. Von daher finde ich es gut, wenn du deine Gewandung selbst herstellen willst. Guck mal hier, da kann man schön sehen, wie ein Vierecksmantel aussieht:

Bild

Du kannst den Mantel auch über einen oder beide Arme zurückschlagen. Ich finde diese Variante am besten, weil es a) "A" und b) sehr einfach herzustellen ist.

Marc
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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von walta » 04.02.2010, 14:47

hallo im forum

nun - die seite von garosh ist gut - verwende ich selber gerne. ansonsten gilt ausprobieren. keine angst - wenn dich das gewandungsfieber erst man gepackt hat wirst du bald mehrere mäntel haben, oder deinen mantel 5 mal auftrennen und wieder zusammennähen bis dir die optik gefällt.

grüsse
walta
---------------
der keinen wollmantel hat - snif :-(

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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von dermario » 04.02.2010, 14:57

soo hier mal zeichnung ..Ich hoffe einigermaßen ersichtlich.

Ich kann auch nochmal schauen ob ich ein Foto zustande bringe :)

Klickediklack

Mh, das jmit der stoffmenge wäre dann sozusagen länge durch 3 das ergibt dan den Radius des Kreises, Wird dann aber der amntel unter umständen kürzer. Ist halt jetzt anleitung für meinen Mantel ;-)
Zuletzt geändert von dermario am 04.02.2010, 14:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von Richi » 04.02.2010, 14:57

Ich überleg gerade wie ich dir helfen kann, ich hab einen Schnitt von einem sehr gut sitzenden gekauften Umhang da, nach dem meine Frau schon mehrere Mäntel gemacht hat.

Ich überleg nur wie ich dir die großen Schnittteile am besten zeigen kann, sodaß du sie auch abnehmen kannst


MfG

Richi



edit:

Meine Frau meint gerade wir könnten den Schnitt dir abpausen und für nen kleinen Unkostenbeitrag (Porto, Folie) zuschicken
Zuletzt geändert von Richi am 04.02.2010, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von dermario » 04.02.2010, 15:11

Hm Foto finde ich grad keins.
Das vorne kurz u nd hinten lang Ist auch nicht so Viel unterschied, würde sagen so 7-10 cm (hinten 3,5-5 mehr , vorne dann weniger)


Ps. Wie gehts Nobby und Colon ?  :D
Zuletzt geändert von dermario am 04.02.2010, 15:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von Kommandeur Mumm » 05.02.2010, 08:07

Moin zusammen.

@Marc: Der Vierecksmantel sieht auf jeden Fall besser aus, als ich gedacht hätte. Ist für den nächsten eine Überlegung wert! Hatten die römischen Legionäre nicht auch Vierecksmäntel? Würde dafür sprechen, dass der Schnitt schon alt ist und weit verbreitet war...

@walta: Wenn der Mantel fertig ist und mir gefällt, dann wird der nicht mehr angefasst! :) Die Teile wird man auch nicht anderweitig verwenden können, glaube ich...
Und du hast noch keinen? :) Dann, net lang weine, mach dir eine' ;-)

@Richi: danke für das Angebot! Ich denke, da werden wir uns einig. Ich schreib dich gleich mal per PM an und wir klären das...

@Mario: danke für die Zeichnung! Hast du die wirklich mal eben selbst zusammengeklöppelt? Respekt.
Genau so haben wir den Prototypen aus dem Bettlaken geschneidert. Der war mir für meinen Geschmack doch etwas zu ungleich. Ich bin inzwischen schon zu der Überlegung vorgerückt, mir erstmal eine Passe für den Schulterbereich zu machen, ähnlich dem Unterteil einer Gugel, an die dann von unten die Umhangteile angesetzt werden. Das Ganze bleibt dann vorne offen, liegt aber gut an den Schultern an und verrutscht auch nie. Aber das überlege ich mir noch...

Was Nobby und Colon angeht: die kommen klar, du kennst sie ja. Wenn an der nächsten Ecke irgendwas passiert, dann sind sie ganz sicher an einer anderen. Außerdem fehlt immernoch dauernd Geld in der Teekasse...

In diesem Sinne, gehabt Euch vorerst alle gut!

korbwurst
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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von korbwurst » 28.03.2010, 20:47

Mir war bei meinem Lodenmantel wichtig möglichst wenig Verschnitt zu haben. Deswegen meine Herangehensweise:

3/4 Mantel aus 6 1/8 (oder auch 12 1/16) Stücken zusammensetzen. So bleibt die Webrichtung des Stoffes immer gleich und er fällt schön gleichmäßig. Bei einer Stoffbreite von 150cm hat man so kaum Verschnitt. Konstruiere deinen Umhang also am besten mit 6 Stücken, bei denen die Spitzen (wegen Halsausschnitt! Vorher ein wenig messen und in ner Skizze rumprobieren, damit der nicht zu groß ausfällt!) fehlen. Bei schönen dicken Loden und einer guten Naht sind auch die Nähte keine Schwachstelle.

Bogenede

Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von Bogenede » 28.03.2010, 23:28

Nimm doch einen Kilt bzw ein Plaid.

Schau mal hier, vielleicht hilfts zur Entscheidung

http://www.kiltworld.de/html/anlegen_plaid.html

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Hunbow
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Re: Hilfegesuch: Wollumhang

Beitrag von Hunbow » 29.03.2010, 08:47

nix selbst gemacht.  ;D
ich habe meinen mantel damals bei ovra bestellt: http://www.ovra.de/ umhänge reihe 4
reine wolle braun grün gemustert, riesengroß -geht bis zum boden bei einem 193 cm kerl, sitzt auch ohne zu schliessen.
wenn ihn jemand haben will, melde er sich. ich habe ihn nur einmal getragen und würde ihn verschenken bevor ihn die motten fressen!
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

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