MA-Umhang "imprägnieren"

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Bello
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MA-Umhang "imprägnieren"

Beitrag von Bello » 18.10.2011, 17:54

Hallo,

Ich hab einen Halbkreismantel aus einem Mischgewebe (Wolle (73%) und 27% keine Ahnung). War letztens auf nem Markt unterwegs und nach so ca 4 Stunden kam doch so langsam Wasser durch, bei mäßigem Regen.

Ich meine 4 Stunden sind ja schon nicht schlecht, aber kann man da noch mehr rausholen? Habe gelesen das man Wollfett mit Waschbenzin lösen soll und das dann aufsprühen soll. Hat das schonmal einer versucht und kann mir sagen ob das funktioniert oder gibt es bessere Methoden?

Danke!

LG

André

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Wilfrid (✝)
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Re: MA-Umhang "imprägnieren"

Beitrag von Wilfrid (✝) » 18.10.2011, 18:35

ja, reine Wolle nehmen :-))
im ernst, wenn der rest Kunstfaser ist, löst Dein Waschbenzin den Stoff auf, wenn nicht, verhindert das Wollfett das aufquellen der Fasern und es regnet noch schneller durch. 4 Stunden Dauerregen ist schon nicht schlecht. Für den nächsten nimm einfach echten Loden aus 100% Schurwolle oder "Merinofilz 100% Merinowolle". Gut, so ´n Mantelstoff kostet dann eben ~ 100-200€, der hält aber, wenn die Motten nicht rein gehen (lavendelseife zwischen legen) ein Leben lang und ist vererbbar.
Ich habe meinen Rechteckmantel aus Merinofilz jetzt 5 Jahre, noch nie gewaschen, sieht aus wie neu und der hält 48 stunden dicht

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Bello
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Re: MA-Umhang "imprägnieren"

Beitrag von Bello » 18.10.2011, 19:11

Hmm, ok...

Hab grade ne Mail bekommen das die 27% wohl Polyacryl sind...also kein Waschbenzin...

Hat noch jemand ne Idee?

Leider kommt aus Budegtgründen zur Zeit noch kein Lodenmantel in Frage, Student halt. Der den ich hab muss noch so ca 2 Jahre halten...

LG
Bello

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Wilfrid (✝)
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Re: MA-Umhang "imprägnieren"

Beitrag von Wilfrid (✝) » 18.10.2011, 20:45

Menno, 4 Stunden wasserdicht reicht doch eigentlich ,oder? Vorallem, wo er auch naß noch wärmen dürfte

Bogenede

Re: MA-Umhang "imprägnieren"

Beitrag von Bogenede » 18.10.2011, 21:36

In früheren Jahren machte man Anoraks ( meist Baumwolle ) mit einer Schmierseifenlauge wasserfest. Im Eimer eine "handvoll" Schmierseife einrühren, den Anorak reinlegen und über nacht drinlassen. Am nächsten Tag nur kurz spülen, auswringen und trocknen lassen. Bei Baumwolle passiert dann irgendwas mit den Fasern durch einen chemischen Prozess.

Obs bei Wolle genauso geht weiss ich nicht, aber man kann auch nichts damit verderben.

Bogenede

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Edradour
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Re: MA-Umhang "imprägnieren"

Beitrag von Edradour » 19.10.2011, 09:11

Dass Waschbenzin Polyacryl etwas anhaben kann, wäre mir neu. Anders wäre das bei z.B. Aceton.
Wollfett (Lanolin) ist schon die beste Impregnierung für Wolle. Nachträglich in gelöster Form aufbringen, habe ich noch nie probiert, aber auch schon davon gehört, dass es ganz gut funktioniert.

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Bello
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Re: MA-Umhang "imprägnieren"

Beitrag von Bello » 19.10.2011, 09:57

Hallo, also wenn ich das mit der Seifenlauge mache hab ich Angst das ich mir das vorhandene Wollfett wegwasche.

@Wilfried: 4 stunden sind völlig Ok für so ein Teil. Aber der Fettanteil wird ja immer weniger, also wird er auch immer schneller Wasser durch kommen.

@Eradour: wenn polyacryl und Waschbenzin sich vertragen wäre ja super. Kenn mich mit den ganzen Kunstfasern nicht aus. Werde mal an ner Ecke einen Versuch machen...

Lg bello

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Re: MA-Umhang "imprägnieren"

Beitrag von Royalsmurf » 19.10.2011, 20:56

Da das Ding in der Zusammensetzung nicht natürlich mit Wollfett imprägniert ist, nimm doch einfach die Chemiekeule. Eine Spraydose Imprägnierspray, die auch für Stoffschuhe geeignet ist. Das mittelalterliche imprägnieren währe das nicht vorhandene Wollfett gewesen und reine Wolle, die verfilzt ist, lässt Wasser sowieso kaum durch.

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